Читать книгу Gefesselte Lust - Teil 1 - Kristina Schwartz - Страница 6
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Оглавление»Schön weit aufmachen«, versuchte seine angenehme Stimme zu beruhigen, wo es gar keiner Beruhigung bedurfte.
Weit öffnete sie ihren von sinnlichen Lippen umrahmten Mund. So einen erotischen Mund hatte Tobias wirklich selten in seiner Praxis; aber diese Patientin war auch nicht wie all die anderen. Selbstbewusst, auf ihren schwindelerregenden Mega-Absätzen, war sie in die Ordination geschwebt. Dann trug sie noch diesen kurzen, engen Rock, der, wie sehr er sich auch bemühte, nicht einmal das nötigste zu bedecken vermochte. Als wäre das nicht schon genug Ablenkung gewesen, hatte sie noch ein hautenges Oberteil, das ihre Brüste perfekt zur Geltung brachte. Am gefährlichsten aber war der tiefe Ausschnitt, der das Tal dazwischen seinen interessierten Blicken preisgab.
Wie soll ich unter den Umständen eine gute Arbeit leisten?, fragte er sich, und dabei hatte er ihre schier endlosen Beine, die etwas über die Liegefläche hinausragten, noch gar nicht berücksichtigt. Aus ihren vertrauenerweckenden braunen, von langen Wimpern gesäumten Augen sah sie ihn fordernd an. Mit einem Mal wurde ihm heiß. Das hatte es noch nie gegeben, dass eine Patientin ihn in Verlegenheit gebracht hatte. Tief und langsam durchatmen, dachte er, und versuchen, nicht mit dem spitzen Scaler ihren Busen zu perforieren.
Mit ihrer Zunge strich sie entlang ihrer makellosen Zähne. Wollte sie ihm damit etwas sagen? Schau her, was ich alles kann, ich bin nicht nur zum Sprechen da, geisterte ein Gedanke spontan durch seinen Kopf. War das nicht der Beweis, dass sie nur wegen ihm kam? Laut ihrer Kartei kam sie zum ersten Mal zur Mundhygiene. Sie hatte die Prophylaxe eigentlich auch gar nicht nötig. Tupfer, Tupfer! Wo bleiben die Tupfer!
Tobias tupfte den Schweiß von seiner Stirn. War in den letzten Sekunden die Raumtemperatur nochmals um fünf Grad gestiegen?
»Sie müssen sich mehr Zeit für die Pflege mit der Zahnseide nehmen«, sagte er, um die beängstigende Stille zu durchbrechen. Ihre blonden Locken umschmeichelten den makellos weißen Teint ihres Gesichts und gaben ihrem Erscheinungsbild etwas Überirdisches. Was die wohl alles mit ihrem Mund und ihrer akrobatischen Zunge anstellen konnte? Ihre Lippen waren mit einem Mal noch voller als zuvor. Ein Knistern ging von ihren Beinen aus, als sie eines über das andere schlug. Ein Duft nach weiblichem Verlangen erfüllte die Ordination. Seine Fantasie war entfesselt. Wie gerne würde er sie einmal in seinem Zahnarztsessel behandeln, mit nichts als Strümpfen, Stilettos und ihrem Lippenstift bekleidet. Ihre Schenkel würde er weit spreizen, ihre Arme hinter der mächtigen Lehne fixieren, sie wäre ihm ausgeliefert und ...
»Wann soll ich wiederkommen?«, wollte die erotische Stimme plötzlich wissen.
»Es reicht, wenn Sie in einem halben Jahr wieder vorbeikommen.« Leider, setzte er gedanklich noch hinzu und hoffte, es nicht laut ausgesprochen zu haben.
Sie lächelte ihr betörendes Lächeln und er fühlte sich winzig neben ihr.
»Hätten Sie Lust, dass wir uns einmal privat treffen?«, platzte er ohne Vorwarnung heraus, bevor sie noch die Tür erreicht hatte.
Sie drehte sich um, zeigte ihm noch einmal das strahlende Weiß ihrer Zähne und antwortete mit einem koketten Augenaufschlag: »Ich hab’ ja Ihre Nummer.«
Er sah ihre Hüften, wie sie sich im Takt zum Klackern der Absätze wiegten und wie ihr Haar den Ansatz ihres Hinterns umspielte. Die Nähte ihrer Strümpfe saßen genau in der Mitte, dort, wo sie hingehörten. Sie schloss die Tür und verschwand.
Tobias hörte noch minutenlang das Klicken ihrer Heels, sah ihre wollüstigen Lippen, wie sie sich um ihn bemühten und spürte ihren knackigen Arsch auf seinem Gesicht und ... Wann war es zuletzt einer Frau gelungen, seine erotischsten Wunschträume aus den Tiefen seiner Seele zu befreien und seine Fantasie auf so heftige Art anzufachen?