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Zucht hat einen Grund

Die Hundezucht ist ein breites und spannendes Feld. Hunde erfüllen einen Gebrauchszweck. Dieser hat sich in einigen Bereichen im Laufe der Zeit verändert, aber Sinn und Zweck war es, Hunde zur Unterstützung des Menschen einzusetzen. Sie dienten als Jagdhelfer, als Zughunde und konnten auch mal eben 200 Schafe zusammenhalten. Natürlich mussten Spezialisierungen her. Der beste Dackel nützt nichts, wenn er zwar von seiner Anatomie her in den Fuchsbau passt, dort aber Furcht vor dem Fuchs selbst hat. Ein Dackel muss mutig sein, was übrigens gern mal mit stur verwechselt wird.

Bei Jagdhunden kennen wir hochspezialisierte Rassen. Das Erbe – egal ob Schweißarbeit oder das Apportieren usw. – ist tief in ihnen verankert, und der eine oder andere Hundehalter bekommt das zu spüren. Jagdhunde möchten arbeiten, und das gern mit dem Menschen zusammen.


Für Hunde ist das Jagen Nahrungserwerb, aber auch Passion. Für den Halter bedeutet das oft Stress.

Es gibt noch mehr als Jagdverhalten

Bei Hütehunden wurde bei der Zucht das Jagdverhalten in Hüteverhalten abgewandelt. Dennoch ist die hohe Bereitschaft, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten, geblieben – sicher kennen Sie das typische Umrunden um Tiere oder Menschen. Immer mit einem Blick auf den Halter gerichtet, um bloß keine neue Aufforderung zu verpassen.

Hingegen ist das einem Schweizer Sennenhund viel zu anstrengend. Der ermüdet bereits beim Zusehen. Sennenhunde sind im Ursprung ruhige, ausgeglichene Hunde, die dahingehend selektiert wurden, schwere Lasten zu ziehen. Sie haben einen kräftigen Körperbau, um diese Aufgabe gut zu meistern. Diese Beispiele verdeutlichen, warum manche Hunde in ihren Grundzügen, sowie in ihrer Anatomie so aussehen, wie sie es tun, und auch entsprechende Charakterzüge fokussiert wurden. Der Sennenhund passt nun mal nicht in den Fuchsbau, und der Dackel zieht keinen Milchkarren …


Für einen Hundehalter gibt es kaum schönere Momente: beide zusammen ausgelassen vereint.

Mit dem Menschen zusammenarbeiten

Je nach Zuchtziel einer Hunderasse wurde der Fokus auch darauf gelegt, eine große Bereitschaft seitens des Hundes zu zeigen, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten. Dabei kann es um sehr große Nähe gehen, sodass Halter und Hund überaus glücklich sind, wenn sie zusammen agieren. Umgekehrt kann dies aber auch Verlassensängste auslösen, wenn der Hund zu Hause alleine warten muss und dies nicht gewöhnt ist.

Letztere Problematik würde bei einem Herdenschutzhund wahrscheinlich eher weniger auftreten. Diese Hunde sind dafür geschaffen, eigenständig zu arbeiten, und das auch ohne den Menschen. Die persönliche Nähe ist dabei nicht ganz so elementar. Es sind nicht zwangsläufig einzelne Eigenschaften, die bevorzugt gezüchtet wurden, sondern auch Kombinationen daraus.


Die Etikette darf auch gern mal über Bord geworfen werden, wenn es beiden Spaß macht.

Dennoch bleibt es individuell

Schauen Sie sich zum Beispiel einen Wurf mit fünf Deutsch Drahthaarwelpen an. Alle sind verschieden, nicht nur optisch. Sie finden bestimmt einen Helden im Wurf, also einen, der mutig ist und seine Umwelt erkunden will. Vielleicht gibt es auch den unsicheren, der lieber vorsichtiger ist, wenn es darum geht, seine Nase in etwas Unbekanntes hineinzustecken. Außerdem gibt es Hunde, die lethargisch wirken und das ganze Drumherum lieber verschlafen oder den Gegenpart – den Workaholic, der immer auf der Suche nach »Arbeit« ist.

Stellt sich heraus, dass der Hund später jagdlich geführt werden soll, wird es hier nachvollziehbar, dass alle Hundewelpen – auch, wenn sie alle von Haus aus Jagdhunde sind – andere Trainingstechniken benötigen. Der Workaholic braucht zum Beispiel viel Ruhe, der Lethargische hat vielleicht keine so große Jagdmotivation und wünscht sich einen anderen Hund an seine Stelle, der diesen Job übernimmt, usw.

So gibt es innerhalb jeder Rasse eine große Bandbreite an Charakteren, die ihre Merkmale stärker oder schwächer aufweisen. Die Rasse bildet eine Art Grundgerüst, und es gibt auch Eigenschaften, die davon abhängig sind. Aber: Die individuellen Eigenschaften, die Persönlichkeit des Hundes, ist ebenso wichtig.

Und so gibt es Gott sei Dank, auch den gemütlichen Drahthaar, den hoch motivierten Sport-Berner, den wasserscheuen Neufundländer und den – allen Vorurteilen zum Trotz – »abrufbaren« Beagle.


Hunde haben ein hohes Schlafbedürfnis. Gönnen Sie Ihrem Vierbeiner ausgiebige Ruhezeiten, sodass er entspannt den Alltag zusammen mit Ihnen genießen kann.

Jeder Pott hat seinen Deckel

Anhand der genetischen Grundlagen kann man gewisse Unterschiede und Bedürfnisse erkennen. Folglich ist es wichtig, sich – im besten Fall im Vorfeld – mit den verschiedenen Hunderassen auseinanderzusetzen.

Natürlich wissen wir, dass der Kauf eines Hundes auch immer ein emotionaler Kauf ist und die Emotionen (immer) den Verstand schlagen – zumindest im ersten Moment. Aber dennoch hilft es Ihnen dabei zu sortieren, welche gezüchteten Eigenschaften einer bestimmten Hunderasse eine Erleichterung in Ihrem Leben sein können oder welcher Hund vielleicht gerade überhaupt nicht in Ihr Leben passt. So können Sie schon einmal Enttäuschungen vorbeugen.

Life-Dog-Balance

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