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Kapitel 1 - Wir müssen los

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14. Februar, 2015. Es ist 21:00 Uhr, Samstagabend- Valentinstag. Annika steht im winzigen Badezimmer ihrer kleinen Wohnung in Frankfurt Bornheim und macht sich zurecht. Sie wartet, sie wartet darauf das es klingelt. Und während sie darauf wartet verpasst sie ihrem verruchten Make-up den letzten Schliff.

Sie sieht sich im Spiegel an. Sie begutachtet sich, ob alles so passt. “Wird es ihm gefallen, oder nicht? Wenn ja, wird er mich auf Händen tragen und gut behandeln? Und wenn nein, wird er böse auf mich sein und seine Wut an mir auslassen?”- überlegt Annika.

Sie läuft auf schwarzen High-Heels. Schwarze Netzstrümpfe zieren ihre Beine. Ebenso ein schwarzes Netz-Bandeau unter den einen schwarzen Micro-Bra zu sehen ist. Ihr Micro-String ist ebenfalls schwarz und vollkommen unverdeckt. Dazu trägt sie schwarze Armstulpen aus Satin.

Doch die letzten Stücke fehlen noch. Ein rosa Halsband mit Öse und Leine. Dazu noch einen schwarzen Knebel mit rotem Ball. Das Halsband ist mit Strass Steinen verziert. Sie bilden den Spruch “Property of Marcus A.”.

Abermals blickt Annika in den Spiegel. Und sie sieht sich selbst tief in die Augen. Doch wagte sie es nicht sich in die Seele zu sehen. Denn die Frau die vor dem Spiegel stand, das war nicht länger sie. “Das ist nicht meine Persönlichkeit” denkt sich Annika. Es war ein Schatten ihres Selbst, ein Abziehbild ohne Reflexion. Es war auch nicht mehr ihr Körper.

Marcus machte aus ihr einen anderen Menschen. Er zwang sie dazu Extension zu tragen. Künstliche Fingernägel. Er ließ ihr auch die Brüste mehrmals vergrößern. Von 85 B auf 95 E. Nicht weil sie es wollte, sondern weil er wollte. Ebenso wie er aufgespritzte Lippen an Annika sehen wollte.

Wenn sie nun in den Spiegel blickte, sah sie nun nicht mehr sich. Alles was sie sehen kann ist eine Karikatur ihres Selbst. Eine Überzeichnung ihrer Reize. Sie fühlte sich dann wie eine Comic-Figur. Und genau das wollte Marcus.

Plötzlich klingelt es an meiner Tür. Es ist ein Fahrer der Annika abholt. Björn Hautzinger holt Annika immer dann ab wenn Marcus es verlangt. Und er fährt sie nach Hause wenn Marcus es gewährt. Sie öffnet die Türe und lächelt Björn an. Verdeckt hat sie sich vorher nicht. Er kennt ihren Anblick und mehr noch als das. Er weiß auch wie sie nackt aussieht. Oder wie Annika aussieht wenn Marcus sie fickt. Ihr Anblick ist ihm jedenfalls nicht fremd. Auch wenn er jedes Mal eine gewisse Scham versprüht.

Björn: “Annika, es ist Zeit”.

Annika: “Ok”.

Sie schnappte sich ihren großen schwarzen Ledermantel und verdeckte ihren Körper darunter. An Björns Seite ging sie zum Fahrstuhl des Hauses. Ihre Wohnung liegt im fünften Stock eines hässlichen 70er Jahre Baus in Bornheim. Eine Frau kam Annika und Björn im Flur entgegen, es war Frau Reuter, sie wohnt drei Türen weiter. Annika kennt nur ihren Namen und ihre herablassenden, verurteilenden Blicke.

Als die beiden den Fahrstuhl betreten steht ein weiter Fahrgast im Raum. Es ist der Junge Faton. Ein Kosovo-Albaner, er hat gerade seinen Führerschein gemacht und hält sich nun für den Größten. Seine Augen fixieren Annika. Er wirft ihr schöne Blicke zu und zuckt mit den Augenbrauen. Sein schmieriges Lächeln widert sie an. Annika starrt regungslos zurück als er sie von unten bis oben mustert. Die wenigen Sekunden die der Fahrstuhl braucht erscheinen ihr wie eine Ewigkeit.

Endlich hält der Fahrstuhl an. Sie sind da. Björn bringt sie zu seinem Auto. Björn ist kein Chauffeur. Er ist offiziell Marcus Assistent. Neben dem Fahren, macht er eine Reihe von Botengängen. Björn war früher bei einer militärischen Spezialeinheit. Annika glaubt er ist auch eine Art Leibwächter für Marcus.

Wortlos sitzen die beiden in Björns Dienstwagen, einem schwarzen Mercedes. Eine luxuriöse Limousine, E-Klasse. Sie fahren durch die Stadt, zu Marcus großem Apartment. Er bewohnt für gewöhnlich am Wochenende eine Villa im Taunus. Dort lebt er von Freitag bis Sonntag mit seiner Frau und seinen vier Kindern in einer scheinheiligen Welt.

Doch Marcus kann es sich auch locker leisten. Er wurde sehr schnell reich als Börsenspekulant. Nun verdient er sein Geld überwiegend mit Immobilien. Wie reich er tatsächlich ist weiß Annika nicht. Doch nach eigenen Angaben hat er alleine auf seinem Girokonto über 20 Mio. Euro liegen. Er muss sich keine Sorgen um Geld machen. Im Gegensatz zu Annika.

Bimbo Chronicles 1

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