Читать книгу Vom Model zu seiner Hure - Larah Brett - Страница 4

Kapitel 1

Оглавление

Larah las das Angebot noch einmal genau und überlegte. Es hörte sich fast wie beim letzten Auftrag an, wo sie nach stundenlangem Herumstehen nicht einmal 100 Euro bekommen hatte. Aber hier stand gleich ein sehr viel höherer Betrag, und die Adresse kam ihr auch bekannt vor. Sie ließ ihren Blick aus dem Fenster schweifen, und in ihren Gedanken tauchte diese laue Sommernacht auf. Nur so war sie dort vorbeigekommen, und hinter dem hohen Zaun und der dichten Hecke hatte sie das hell erleuchtete Anwesen trotzdem erahnen können.

Es machte sich sicher gut als Hintergrund für Fotoaufnahmen mit ihr in der neuesten Mode. Vielleicht ganz klassisch wie früher, wenn da schon etwas wie „junge, kultivierte Dame“ im Text stand. Vielleicht wollten die ein paar Fotos für einen Katalog machen, und sie konnte die Sachen dann behalten. Aber da gab es sicher auch …

Vielleicht hatte sie sich das Klirren von Champagner-Gläsern in dieser Nacht nur vorgestellt, aber die hatten sicher auf der Terrasse und im ganzen Haus gefeiert. Vielleicht brauchten die auch ein paar gestellte Fotos, die es dann in die Nachrichten schafften. Na schön, dann schrieb sie denen gern ihr Angebot zurück und setzte ihre Honorarvorstellung noch ein wenig höher an. Mit einem Foto von ihr in diesem Kleid klappte das sicher wieder.

*

Es war fast schon dämmrig, als sie an dem Zaun stand und offenbar von der Überwachungskamera erfasst wurde. Wäre lustig, wenn denen vielleicht schon diese Bilder reichten. Aber auf den professionellen hatte sie immer gut ausgesehen. Der Zaun aus hohen, dunklen Metallelementen hob sich deutlich von den anderen ihn der Gegend ab. Das sah vielleicht alles wie leichte Beute aus, wenn jemand hier einbrechen wollte. Aber diejenigen bekamen sicher sehr bald Ärger. Das Tor öffnete sich, und jemand in einem Anzug kam ihr schnellen Schrittes entgegen. War das ihr Auftraggeber – oder dessen Personal?

„Äh“, begann Larah, „ich bin hier wegen … es geht um diesen Auftrag. Die Fotoaufnahmen.“

„Ich denke, wir haben auch einen Fotografen dabei. Aber … kommen Sie bitte weiter.“

Was sollte das bedeuten? Ein Weg aus flachen Natursteinen führte eine leichte Anhöhe hinauf, wo sie die Villa nun besser erkennen konnte als von der Straße aus. Wer hier wohnte oder vielleicht einen Firmensitz hatte, konnte schon ein anständiges Honorar zahlen. Vor dem Gebäude tat sich eine Terrasse mit einigen Stehtischen auf, wo ein paar Leute herumgingen. Na bitte, da war auch ein Fotograf mit einer professionellen Kamera.

„Warten Sie bitte hier, er müsste jeden Moment hier sein.“

„Ja, mache ich.“

Der Hausangestellte verschwand hinein, und jemand anders brachte ein paar Sachen. Waren das gefüllte Sektgläser? Sicher teurer Champagner oder so, und die hatten wahrscheinlich einen ganzen Keller davon. Sie überblickte den Garten und wollte sich lieber nicht von der Terrasse entfernen, bis der Hausherr auftauchte und sie hoffentlich die vereinbarte Summe bekam. Der mit den Gläsern trat näher, aber trinken sollte sie lieber erst später was. Wenn es zur Dekoration gehörte, sollte doch nur klares Wasser drin sein.

*

Die Terrasse hatte sich gefüllt, aber sie war noch von niemand angesprochen worden. Und, weiter? Ein Glas hatte sie vorhin doch genommen und sie überlegte, ob sie sich nach einem weiteren umsehen sollte. Es schien noch länger zu dauern. Der Angestellte spazierte schon wieder herum und hatte anscheinend ein Auge auf Larah geworfen. Na gut, sie würde noch eines nehmen und dann nachfragen, was nun mit ihrem Honorar war. Klar, wie immer. Da musste ihr doch jemand Auskunft geben können, wenn sie der Chef schon bestellte und dann stehenließ. Hoffentlich tauchte hier nicht auch noch eine mehr oder weniger entfernte Bekanntschaft von ihr auf.

Der Angestellte hatte wahrscheinlich genau gelernt, wem er welche Blicke auf welche Weise zuwerfen sollte. Bekam sicher auch recht anständige Trinkgelder. Vielleicht ergaben sich hier sogar gewisse … Gelegenheiten. Vielleicht sollte sie den Blick intensiver erwidern und … woran dachte sie nur? Ihr war noch eine Frau aufgefallen, die mit dem Angestellten von unten vom Tor immer noch redete. Der schien seinen Anzug bereits ein wenig gelockert zu haben. Licht brannte in der Villa kaum, und vielleicht gab es so einige ruhige Schlafzimmer …

Larah hatte sich unten beim Tor gefragt, ob ihr Sommerkleid nicht zu locker war. Immerhin, auch nun, als es schon dunkel war, fühlte es sich damit noch nicht zu kühl an. Im Garten konnte sich fast jemand verlaufen, und von der Villa hatte sie bis jetzt nur den Eingangsbereich gesehen. Der Stil ging womöglich bis in die spätbarocke Zeit zurück, und das Gebäude war seither wohl unzählige Male verkauft und renoviert worden. Viele Leute hier sahen so aus, als seinen sie etwas oder waren vielleicht doch nur von jemand mitgeschleppt worden.

Wem gehörte das hier nun wirklich? Am Ende der Bank, klar. Was das allein schon kostete, diesen Garten zu pflegen. Womöglich befand sich im hinteren Teil ein riesiger Pool. Wohnte hier tatsächlich jemand oder war es ein Firmensitz? Beim Eingang waren außer einer Hausnummer keine Hinweise gewesen, und in den Klatschnachrichten erwähnten die das auch nie. Die Fassade der Villa zeigte sich strahlend hell und war vermutlich erst in diesem Jahr sorgfältig renoviert worden.

Natürlich, irgendwas war dazwischengekommen und das dauerte noch eine Weile. Aber interessant, dass sie als Frau mit 21 Jahren und einer Model-Karriere hier noch immer allein war. Nach zwei Monaten wäre es nicht so übel gewesen, wieder einmal einen vernünftigen Typen kennenzulernen. Ob sich die Herren alle untereinander über ihre Aktiengeschäfte unterhielten? Der Kellner spazierte an ihr vorbei – und sie griff zu einem Glas und dachte an ihren Plan. Noch ein wenig zu warten und wenn sich niemand meldete eben hier zu … amüsieren.

Vom Model zu seiner Hure

Подняться наверх