Читать книгу Eingeritten und versklavt - Lascia Loyden - Страница 4
I
ОглавлениеEr hörte, wie gerade eine U-Bahn einfuhr und beschleunigte seine Schritte. Wenn er sie verpasste, drängten sich die Leute bald in dem engen Ausgang entgegen seiner Richtung, Sah aber gut aus. Die Tür stand offen, als er auf den Bahnsteig trat. Da schien gerade so Platz zu sein – und die Türen schlossen sich. Abfahrt. Vielleicht sollte er sich zuhause erst einmal gemütlich hinlegen und diese Sache vergessen. Sollte sie es sich halt auch selbst machen, wenn sie nicht aufgetaucht war!
Nach ein paar Haltestellen musste er wieder aussteigen, und viel länger wäre es in dem Gedränge ohnehin kaum gegangen. Es schien sogar noch mehr zu werden, weil sich einige Leute schon wieder zum Ausgang drängten, bevor der nächste Halt überhaupt erreicht war. Immerhin, sie hatte ihn wenigstens nicht mit einer Ausrede belästigt. Dass ihr Mikrowellenherd gerade explodiert war und sie deshalb doch leider keine Zeit hatte, oder so. Dabei hatte sie noch damit angefangen, es ein wenig härter zu wollen. Dann sollte er in Zukunft auch lieber noch direkter auftreten. Vielleicht gleich an diesem Abend in diesem Lokal in der Stadt. Aber erst einmal …
Hier versuchte er erst einmal, zu viele unbeabsichtigte Annäherungen zu vermeiden und anderen auszuweichen. Die wiederum gaben sich weniger Mühe. Zwei Haltestellen waren es noch, bis er an seinem Ziel war und aussteigen musste. Erneut presste sich jemand hinter ihm gegen ihn, und vom Gefühl her musste es eine Frau sein. Das etwas zu starke Parfüm deutete zumindest darauf hin. Oder war eher er beim durchaus ruckartigen Anfahren in ihre Richtung gerutscht?
Wenn er wenigstens einen Haltegriff erreichen könnte, wäre es halb so schlimm. Noch einmal spürte er den engen Körperkontakt, obwohl die Fahrt nun ruhig verlief. Was machte sie da bitte? Er blickte ganz zufällig und nicht zu schnell nach hinten. Wenn er raten musste, war sie knapp über 20 und trug ein T-Shirt ähnlich wie seines. Ihr Ausschnitt war aber ziemlich weit. Toll, hatte sie etwas bemerkt?
Er drehte sich zurück und sah starr nach vorne. Erneut presste sie sich gegen ihn. Hatte sie doch gerade, oder? Auf der Strecke schien eine Baustelle zu sein, denn die U-Bahn bremste stark, ohne, dass die Beleuchtung einer Station in Sichtweite war. Es ging langsam wieder weiter, doch ihre Hände griffen immer noch seitlich auf ihn. Er drehte sich wieder zu ihr, und ihr Blick traf sich direkt mit seinem. Schlagartig spürte er etwas Angstschweiß und erhöhten Puls. Nicht, dass er wirklich kribbelig wurde … eher … erregt. Bei einer Frau wie ihr konnte das schon einmal passieren.
Nur ein wenig und so gut das ging begutachtete er sie von oben nach unten. Versuchte, nicht ganz direkt hinzusehen. Er studierte doch nur den Linienplan über der Tür, genau. Was wäre, wenn sie jeden Moment kommentarlos ausstieg? Sie antwortete einfach mit einem Lächeln – und er war sich nicht ganz sicher, was er tun sollte. Erst einmal einfach so stehenbleiben?
Ihm war, als würde sie schneller atmen, während ihre Berührungen fast zu einem ständigen Reiben geworden waren. Verdammt, und … in seiner Hose begann es auf einmal eng zu werden. Sehr eng. Wäre er ein wenig anders gestanden, hätte sie es sicher längst bemerkt. Also wenn sie schon, dann … und eine ihrer Hände kam tatsächlich gefährlich nahe. Er spürte nun auch ihre Brüste, wie sie sich deutlich gegen ihn pressten. Seine Erektion verstärkte sich, spannte nun wirklich – und nur durch wenige Millimeter Stoff getrennt lag ihre Handfläche darüber. Die U-Bahn verlangsamte sich, und er drehte sich neuerlich mehr zu ihr.
„Hallo“, sagte er, als sie gerade aufblickte.
Sie wirkte auf ihn zuerst nur verwirrt, aber als er sie deutlicher ansah, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. Sie zögerte kurz … und reichte ihm ihre Hand, so gut das ging. Er drehte sich irgendwie in ihre Richtung, und zwischen ihm und ihr herrschte wieder Stille. Kaum mehr als zehn Sekunden später, kurz vor dem Öffnen der Türen, sagte sie plötzlich etwas.
„Steigen wir hier aus?“
„Gut!“
Nach ihrem eindringlichen „Bitte!“ und „Dürfte ich?“ drängten sich mehrere Fahrgäste kurz auf den Bahnsteig hinaus, um sie und ihn aussteigen zu lassen. Er blieb mit ihr am Rand des Bahnsteiges stehen, während der Rest einer mittelgroßen Menschenmenge zu den Ausgängen strömte.
„Hey, das war eigentlich nur Spaß“, redete sie nun mehr. „Ich wollte schauen, was passiert.“
„Hast du gerade gesehen.“
Zitterte sie etwa leicht? Bereits bei ihrem Händedruck war es ihm so vorgekommen. Ganz schön nervös, die Dame, wie es aussah. Aber vielleicht sollte er nun anfangen, deutlicher zu werden.
„Na stell dir vor, ich würde das machen.“
„Ja, also …“
„Kein Grund zur Panik“, versuchte er sie zu beruhigen, „aber jetzt hast du ja gesehen, was passieren kann.“
„Ich hätte aber schon Lust, also wenn du willst …“, sagte sie mit einem zarten Lächeln.
„Oh, so direkt? Aber warum nicht? Jetzt gleich, oder wie?“
„Ja, warum nicht?“, klang ihre Stimme nun etwas entschlossener. „Oder willst du zuerst was trinken gehen oder so?“
„Äh, nein, aber …“
„Dann komm doch einmal mit“, hauchte sie beinahe.
Wusste sie also doch sehr genau, was sie wollte? Vielleicht – und er würde ihr bei ihren letzten Zweifeln gern nachhelfen. Schließlich hatte er gerade wieder an seinen Entschluss gedacht und anscheinend auch schon Erfolg gehabt. Genügte doch, wenn er wusste, was er wollte.