Читать книгу Do-it-yourself-Gedächtnispalast - Laura Chrobok - Страница 4

Gedanken über das Vergessen

Оглавление

Kennen Sie Carrie Walsh? Nein? Nicht schlimm, dennoch möchte ich sie hier kurz vorstellen.

Die fiktive Protagonistin der nicht allzu erfolgreichen US-Krimi-Serie „Unforgettable“ (dt.: „Unvergesslich“) hat das Hyperthymestische Syndrom; sie kann nichts und niemanden vergessen, mit dem sie selbst in Kontakt gekommen ist. Wie praktisch für eine Polizistin, möchte man meinen und sie selbst meint das wohl auch. Aber ist das wirklich so? Ist das wirklich wünschenswert? Schließlich kann das Vergessen auch ein Schutzmechanismus sein ...

Menschen wie Carrie gibt es wirklich, obwohl es nur sehr wenige sind. Deren episodisches Gedächtnis, ein Teil des Langzeitgedächtnisses, ist besonders stark entwickelt, wodurch es ihnen möglich ist, jeden Tag ihrer bewusst erlebten Vergangenheit detailliert nachzuvollziehen. Einige grübeln aber auch sehr viel über die Vergangenheit – vergeblich natürlich, da man Vergangenes bekanntermaßen nicht ändern kann – oder leiden unter zwanghaft und unkontrollierbar aufkommenden „Flashbacks“. Sie sind damit geboren worden und können nichts gegen das Super-Gedächtnis machen. Nicht einmal, wenn sie wollten.

Wenn es kein Fluch ist, kann das Vergessen ein Segen sein.

Welch eine bahnbrechende Erkenntnis … und dennoch wünschen sich viele „Normalos“ ein besseres Erinnerungsvermögen. Das wiederum ist beinahe schon leichter getan als gesagt.

Ich möchte nicht lange über die (zu) komplizierten Funktionsweisen des menschlichen Gehirns nachdenken, sondern prägnant – ja, einprägsam – schildern, wie ich, als Paradebeispiel eines Kognitiv-Normalos, dieses Ziel binnen weniger Minuten erreicht habe. Daher schreibe ich bewusst eher aus der Sicht einer Laborratte, denn beispielsweise der, einer Laborantin. Ich hoffe und bin mir ziemlich sicher, dass niemand befürchten muss, meinen Gedankengängen nicht folgen zu können.

Do-it-yourself-Gedächtnispalast

Подняться наверх