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Die GogoTänzerin von Laura Young

Genervt zupfte Jo an dem winzigen Kostüm herum, das sie aus dem metallenen Spind mit der Aufschrift »Carol« geholt hatte. Sie hatte ein paar Pfund mehr auf den Hüften als ihre sehr schlanke Schwester, und der goldglänzende Stoff des winzigen Outfits schnitt in ihr Fleisch. Ihre Brüste wurden durch die fehlende Größe des Oberteils obszön zusammengequetscht und quollen so weit heraus, dass sie das Top kaum würde ausziehen müssen. Am Rand konnte man mit guten Augen schon das dunkle Rosa ihrer Brustwarzen erkennen!

»So ein Mist«, fluchte sie, als sie sich erhob und vorsichtig versuchte, auf den schwindelerregend hohen Absätzen ein paar Schritte zu gehen. »Die Dinger sind ja spitz wie Stricknadeln! Wie soll man darauf bloß laufen, geschweige denn tanzen?«

Seufzend ließ sie sich auf den Stuhl zurückfallen und streckte die Beine aus. Worauf hatte sie sich nur eingelassen?

»Kann ich dir helfen, Darling?«

Joanna schrak auf. Vor ihr stand eine rothaarige dralle Frau, die einige Jahre älter war als sie selbst und ganz offensichtlich künstliche Brüste hatte, jedenfalls standen diese auch ohne einen BH der Schwerkraft trotzend von ihrem Oberkörper ab. Sie trug ein bauchfreies Top mit Spaghettiträgern aus einem schwarzen Lurexstoff und einen knallengen Minirock aus pinkem Lack. Immerhin lächelte sie freundlich.

»Was ist los, Carol? Du wirkst so unsicher und gestresst heute«, fragte sie und kaute auf einem Kaugummi herum, der immer wieder zwischen ihren nicht mehr ganz weißen Zähnen auftauchte.

»Ich bin nicht Carol«, antwortete Joanna leise. »Ich bin ihre Schwester Joanna. Carol hat mich gebeten, sie heute zu vertreten, sie ist krank.«

Die Rothaarige runzelte die Stirn und strich sich eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht. »Echt jetzt? Du siehst genauso aus wie sie! Vielleicht etwas üppiger.« Sie malte mit den Händen imaginäre Kurven in die Luft und lachte heiser.

»Ich bin Kim«, sagte sie dann und reichte Joanna die Hand. »Kannst du denn tanzen?«

Joanna stöhnte. »Ein wenig«, antwortete sie. »Ich hab vor ein paar Jahren so einen Kurs mit Carol besucht, aber im Gegensatz zu ihr hab ich mich nie getraut, das vor anderen auszuprobieren.« Sie verstummte und starrte auf ihre Füße, die in den hohen Plateausandalen winzig wirkten. Was war in sie gefahren, dieser Schnapsidee zuzustimmen? Sie würde sich in dem Etablissement bis auf die Knochen blamieren!

»Na, die Jungs sind leicht zu begeistern«, meinte Kim und grinste, während sie sich im Spiegel betrachtete und an ihrem Rock zupfte. »Und du siehst heiß aus! Solltest Carol sagen, dass sie ruhig ein paar Pfunde zulegen kann. Die Männer stehn drauf, die mögen so dürre Bretter mit Erbsen nicht.« Sie lachte wieder heiser.

Joanna erschauerte. Sie würde gleich die stickige Umkleide verlassen und sich in die Höhle der Löwen begeben müssen!

»Bleib einfach cool. Immer nett lächeln, sobald einer die Hand ausstreckt, draufhauen oder drauftreten«, erzählte Kim. »Die meisten Jungs sind Stammgäste und wissen sich zu benehmen, aber es kommen auch immer mal wieder neue Kerle hier rein und gucken, was so geht.«

Die Frage brannte ihr schon lange auf der Seele, und nun wagte sie es, sie zu stellen: »Macht ihr denn nie ... Ich meine, wenn jemand richtig viel Geld dafür bietet ...?«, fragte sie schüchtern und fixierte die rothaarige Kim.

Die zog die Nase kraus. »Na ja, einige von uns machen das schon«, gab sie freimütig zu. »Aber erst nach Feierabend. Vorher hat der Chef was dagegen, er will den Laden sauber halten. Wenn dir aber einer gefällt und der dir Kohle anbietet, nur zu! Die meisten zahlen ziemlich gut für’n kleines Extra.«

Joanna schüttelte sich. »Nee, das ist nichts für mich! Ich war nur neugierig.«

»Alles eine Frage des Preises«, sagte Kim und zwinkerte ihr zu. »Wie seh ich aus?«, fragte sie dann und drehte sich vor Joanna hin und her.

»Super«, gab sie zu verstehen, und Kim strahlte glücklich.

»Kommst du mit raus?«, fragte Kim.

Joanna zögerte und warf einen letzten Blick in den Spiegel. Sie hatte sich grell geschminkt und eine blonde Perücke mit sehr langen Haaren aufgesetzt, die Carol auch immer trug. Ihre Schwester war der Meinung, dass die Blondinen im Club mehr Geld verdienten als die Dunkelhaarigen. Also war Joanna ihrem Rat gefolgt, zumal sie noch immer hoffte, dass den meisten Gästen gar nicht auffallen würde, dass nicht Carol selbst heute Abend hier für sie tanzte. Allerdings verpuffte diese kleine Hoffnung innerhalb weniger Sekunden, als sie auf den dünnen Bleistiftabsätzen hinter Kim her balancierte.

»Oh weia«, meinte die und warf einen Blick auf Joannas Füße. »Das hättest du aber noch üben müssen! Am besten du bewegst dich nicht zu sehr beim Tanzen und bleibst einfach auf deinem Tisch stehen.«

Joanna riss den Mund auf. »Tisch? Ich muss auf einem Tisch tanzen?« Sie schnappte nach Luft.

Kim lachte laut. »Süße, warst du noch nie hier? Sag mir nicht, dass du gar nicht weißt, was genau du hier machen sollst?«

Joanna kaute auf ihrer Unterlippe und schüttelte verlegen den Kopf. »Ich ... ich dachte, ich ...«

Kim ergriff ihre Hand und zog sie hinter sich her durch einen schwarzen Stoffvorhang in den Club. »Es ist noch keiner da, wir sind früh dran«, sagte sie.

Tatsächlich war der nur spärlich beleuchtete Raum menschenleer, aus den Lautsprechern drang leise Musik. Tief einatmend sog sie die Atmosphäre des Clubs in sich ein. Er war nicht allzu groß, aber stilvoll eingerichtet. Fünf ovale Tische mit Stangen in der Mitte, die unter der hohen Decke be­festigt waren, bildeten den Mittelpunkt. Um die Tische ­herum formierten sich Eckbänke aus schwarzem Leder, moderne Kronleuchter sorgten für eine dezente Beleuchtung und so etwas wie Stil.

In einer Ecke entdeckte sie Charlie, den Besitzer. Er war groß, breit und glatzköpfig. Aber ein nettes Gesicht und freundliche Augen mäßigten seine bullige Erscheinung, obwohl es keinen Zweifel gab, dass man sich mit ihm besser nicht anlegen sollte. Joanna hatte ihn bereits vor einem Jahr kennengelernt, als Carol sie mitgeschleppt hatte, um ihr den neuen Job zu erklären. Allerdings war sie damals mit hochroten Wangen geflüchtet, noch bevor Carol angefangen hatte zu tanzen.

Die GogoTänzerin | Erotische Geschichte

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