Читать книгу Oma Klack macht Schabernack - Lena Raubaum - Страница 7
ОглавлениеKAPITEL 2
Die Oma ist weg!
Als das Auto um die Kurve biegt, werden die Lilli und der Frederick zu Giraffen. So sehr ziehen sie ihre Hälse in die Länge, um besser zu sehen.
„Da ist es! Da ist das Oma-Haus!“ Aufgeregt deutet die Lilli nach vorne. „Wer hat’s zuerst gesehen? Ich hab’s zuerst gesehen! Gewonnen! Gewonnen!“
„Ich hab’s auch gesehen!“, mault ihr Bruder, verschränkt die Arme, schmollt.
„Na geh, ihr beiden. Ist doch egal!“, meint da der Papa, der am Steuer sitzt. „Ihr habt es beide gesehen.“
Er lenkt nach rechts. Das Auto kommt in der Einfahrt zum Stehen. Wieselflink schnallen sich die Lilli und der Frederick ab und hüpfen vom kühlen Auto nach draußen in die brütende Sommerhitze.
„Omaaaa Klaaaaack!!!“, kreischen die beiden und rennen zur Haustür.
Der Frederick will die Tür öffnen, doch – die ist verschlossen.
Na so was?! Wo ist die Oma? Ist sie etwa nicht zuhause?
„Komisch“, wundert sich die Lilli, „sie weiß doch, dass wir kommen …“
Gerade als sie durch eine der Fensterscheiben ins Innere des Hauses schauen will, fällt ihr ein Zettel auf, der unter der Türmatte eingeklemmt ist. Die Lilli fischt ihn hervor und liest:
„Sucht die Oma überall!
Geht zuerst zum Hühnerstall!“
Lachend rasen die Kinder los. Der Papa, der gerade den Kofferraum ausräumt, ruft ihnen nach: „Was ist los? Wo ist die Oma?“
„Wissen wir noch nicht!“, ruft die Lilli.
„Wir müssen sie erst finden!“, ruft der Frederick.
Beim Gehege warten die Rockstars. Sie gackern fröhlich vor sich hin und wippen wild mit den Köpfen vor und zurück.
„Hallo, ihr zwei“, begrüßt sie die Lilli, „habt ihr die Oma Klack gesehen?“
Die Hühner gackern eifriger und schlagen wild mit den Flügeln.
„Ich glaub, sie haben keine Ahnung“, meint der Frederick, kratzt sich am Kopf und stutzt. Da ist ein neuer Zettel! Der Frederick hebt ihn vom Boden auf und trägt vor:
„Ups, die Oma ist nicht da,
ob sie in der Werkstatt war?“
Nächster Halt also: Schuppen. Der Geruch von Holz, Leim, Farbe und guten Ideen empfängt sie dort. Aber: Keine Oma weit und breit. Auf der Werkbank liegt jedoch wieder ein Zettel, bedeckt von Sägespänen.
Die Lilli schnappt ihn, bläst die Späne weg, niest und liest:
„Eure Oma seht ihr gleich,
lauft dafür geschwind zum Teich!“
Die Lilli grinst. „Diese Oma! Komm, Ricki!“
Schnell machen sie sich zum Schwimmteich auf und hören plötzlich eine bekannte Stimme johlen: „Aus der Baaaaahn!“
Da springt die Oma Klack hinter der Hausecke hervor. Sie prescht zum Wasser!
„Omaaaa!“, rufen der Frederick, die Lilli und der Papa und sehen zu, wie sich die Oma Klack mit erhobenen Armen und viel Juchhu in die Fluten des Teichs wirft. Mitsamt ihrer Kleidung! Die Kinder quietschen vor Begeisterung.
Prustend taucht eine klatschnasse Oma an der Wasseroberfläche auf und ruft: „Na, was ist? Wollt ihr in der Hitze schmelzen? Rein mit euch!“
„Dürfen wir?“ Die Lilli und der Frederick blicken fragend den Papa an.
Als dieser schmunzelnd nickt, hüpfen die Geschwister mit vollem Hurra in den Teich, dass es nur so platscht.
Angenehm kalt ist das Wasser. Die nasse Kleidung klebt an den Körpern. Seltsam fühlt sich das an. Und witzig.
Am Ufer stehend, schüttelt der Papa lachend den Kopf. „Ihr verrückten Wasserratten, ihr! Unglaublich. Ich würd ja am liebsten auch reinspringen, aber ich düse jetzt los. Die Mama wartet. Lilli, Frederick, wir sehen uns in einer Woche – und bitte: Passt ja gut auf eure Oma auf. Viel Spaß euch dreien!!“
„DANKE!“, jubeln die verrückten Wasserratten im Chor und winken dem Papa zum Abschied.