Читать книгу Karl uno Anna / Карл и Анна. Книга для чтения на немецком языке - Леонгард Франк - Страница 2

Lebenslauf

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Leonhard Frank, 1882–1961, Romaschriftsteller und Novellist, auch Dramatiker, war Sohn eines Schreinergesellen, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Er erlernte das Schlosserhandwerk, war Fabrikarbeiter, Chauffeur, Anstreicher und Klinikdiener. Ab 1904 lebte er in München und war unter anderem als Grafiker tätig. Dann wandte er sich der Literatur zu und siedelte 1910 nach Berlin über. 1915 musste er wegen seiner offenen Kriegsgegnerschaft in die Schweiz fliehen, wo er sich dem pazifistischen Kreis um R. Schickele anschloss. Im November 1918 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde in München Mitglied des Revolutionsrates. 1920–1933 lebte er als freischaffender Schriftsteller und wurde 1928 zum Vizepräsidenten des PEN-Clubs. 1933 emigrierte er erneut in die Schweiz, lebte vorübergehend in London und siedelte 1937 nach Paris über. Nach dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges wurde Frank zunächst in einem französischen Lager interniert. Als die faschistischen Truppen in die Bretagne einfielen, floh er nach Marseille, wo er in ein Gefängnis eingeliefert wurde, floh erneut und landete in den USA. 1950 kehrte er nach Deutschland zurück, besuchte 1955 die Sowjetunion, wurde 1957 Ehrendoktor der Humboldt-Universität Berlin. 1953 erhielt Frank den Nürnberger Kulturpreis, 1955 – den Nationalpreis der DDR, 1960 – die Tolstoi-Medaille der UdSSR.

Schon in Franks erstem Buch, dem autobiografisch gefärbten Roman „Die Räuberbande“ (1914, Fontane-Preis), der den Dichter weithin bekannt machte, klingt eines der Hauptthemen seines frühen Schaffens an: die humoristische Entlarvung und kritisch-realistische Schilderung des deutschen Kleinbürgertums. Die Räuberbande ist eine Schar Würzburger Knaben, die gegen die Erwachsenen rebellieren und aus ihrer Gesellschaft auszubrechen versuchen, aber, bis auf einige Ausnahmen, schließlich als „gute“ Bürger enden. „Das Ochsenfurter Männerquartett“ (1927) schildert, wie die ehemaligen „Räuber“ nach schlecht überstandener Inflation ihre finanzielle Misere durch musikalische Darbietungen zu bessern versuchen, und der letzte Roman dieser Reihe, „Von drei Millionen drei“ (1932), führt das Sujet fort, indem der Autor seine Helden den vergeblichen Versuch unternehmen lässt, ihrem Elend zu entrinnen; geschlagen und hoffnungslos kehren die zwei Überlebenden von ihrer „Weltreise“ zurück.

Als Novellist trat Frank 1915 mit „Die Ursache“ auf, einer leidenschaftlichen Anklage gegen den Staat, das Schulsystem der Wilhelminischen Ära und die Todesstrafe. 1918, inmitten der größten Kriegswirren, hatte Frank als Protest gegen den imperialistischen Krieg sein aufrüttelndes Novellenbuch „Der Mensch ist gut“ (Kleist-Preis 1920) folgen lassen. In den 20er Jahren entstanden seine weiteren hervorragenden Novellen und Erzählungen: so das Meisterwerk „Karl und Anna“ (1927), eine Heimkehrergeschichte, in der „die Liebe als Urgewalt auf den Plan tritt“ (Polgar) und die Frank 1929 zu dem gleichnamigen erfolgreichen Drama umgestaltete.

Die westdeutsche Nachkriegszeit spiegelt der Roman „Die Jünger Jesu“ (1949), in dem sich eine Gruppe junger Menschen zusammenfindet, um Gerechtigkeit zu üben.

Franks romanhafter Lebensbericht, Bekenntnisbuch und Chronik in einem, trägt den charakteristischen Titel „Links, wo das Herz ist“ (1952).

Karl uno Anna / Карл и Анна. Книга для чтения на немецком языке

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