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Der Auftrag

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Die Reise verlief unspektakulär und dauerte auch nicht sehr lang, da der Planet in derselben Galaxie lag, in dem das Treffen der Seelenspiegler stattfand. Manfred blieb jedoch ausreichend Zeit, seinen Mitreisenden zu erklären, welche Fähigkeiten er von den Alten dazubekommen hatte.

Diese hatten ihn für würdig empfunden, nicht nur mit Steinen zu kommunizieren, sondern sie hatten auch seinen Machtbereich ausgedehnt. Räumlich konnte er nun weit über die früher geltenden fünfzig Meter hinaus tätig werden. Fünfzig Kilometer waren ihm nun zugestanden und in der Atmosphäre des Gasplaneten implantiert worden. Auch wurde es ihm möglich gemacht, Seelen, die er aufgenommen hatte, bedingt an Aktionen zu beteiligen und ihnen sogar einige Handlungsmöglichkeiten zu übertragen.

Der gekrümmte Raum glättete sich und Manfred schwenkte in den Orbit über Medras ein. Die Situation auf dem Planeten war unübersichtlich und ein Spiegeln aus dieser Entfernung nahezu unmöglich. Wir müssen tiefer hinab, dachte Manfred und baute einen Gedankenschutzschild um sich und seine Mitreisenden auf, der sie nicht nur für Telepathen, sondern auch im sichtbaren Spektrum verschwinden ließ.

So schwebten sie vorerst unerkannt über die Oberfläche. Mit seinen nicht nur räumlich erweiterten Sinnen erspürte Manfred die Lebewesen auf der Planetenkruste. Niemals hatte er so viel Hass, Bosheit und Fanatismus gespürt. Er hatte bereits so einige intelligente und dumme, archaische Kreaturen kennengelernt, aber eine solche, lebensverachtende Gesellschaft war ihm noch nicht begegnet. Hätte Manfred einen Kopf besessen, er hätte sehr geschmerzt.

Rasch verließ er diesen Ort und gelangte über eine zivilisiertere Gegend, nahe der Methansee, die diesen Festlandteil begrenzte. Fast wären sie entdeckt worden. Die hier lebenden Telepathen und vor allem das stark telepathisch begabte Wesen am Meeresgrund streckten ihre geistigen Fühler aus und sondierten die gesamte Gegend in weitem Umfang. Besorgnis war überall zu spüren. Zwar lag kaum Angst in der Luft, da diese Wesen von ihrer Übermacht überzeugt waren, aber Sorge und auch Trauer waren in den meisten Gedanken. Sie erwarteten einen Angriff der Bunkarts, ihrer alten Widersacher.

Diese Wesen hätte ich ohne meine neuen Möglichkeiten nicht so leicht ausmachen können. Sie fühlen sich an wie telepathische Steine, die herumlaufen können. Krystalle, die in einer Symbiose mit unterentwickelten Zweibeinern leben. Nur der Zentralkrystall ist stationär geblieben, sozusagen ein Mutterkrystall, aber in ständiger Verbindung mit seinen Ablegern. Das bösartige Volk, welches wir vorhin überflogen haben, scheint irgendwie mit diesen Zweibeinern verwandt zu sein.

Ich soll zwar eigentlich nur beobachten was hier vor sich geht, aber es sieht so aus als wenn eine Superschlacht bevorsteht, die jedes halbwegs intelligente Lebewesen auf diesem Planeten vernichten wird. Auch der große Mutterkrystall ist in Gefahr. So etwas hab ich bei den Bunkarts mitbekommen, obwohl ich kaum noch hinhören konnte, so schrecklich waren ihre Gedanken. Ich fühle mich verpflichtet, einzugreifen. Wir brauchen einen guten Plan.

Die Krystallwesen

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