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2.

Spuk im Schloss

Georg hatte Großes vor. Er war drauf und dran, sich seinen Traum zu erfüllen. Den Traum vom eigenen Schloss. Es stand in einem wunderschönen barocken Park, in dem die Wasserspiele herzig spritzten. Sanft raschelte das Laub der in Form geschnittenen Bäume. Es gab kleine Rosengärten, in denen sich seltene Rosenarten um weiße Holzlauben rankten.

Georg musste nur noch den Vertrag unterzeichnen – dann gehörten all die vierzig Zimmer, der Ballsaal, die Schlossküche und der Weinkeller ihm. Und auch die Stallungen waren dann Teil seines Besitzes, den er zu einem Luxushotel der Extraklasse umbauen wollte.

Georg sah alles genau vor sich, als er die erste Nacht allein im Schloss verbrachte. Oben, ins Turmzimmer, hatte er sich eine einfache Liege gestellt, um am nächsten Morgen die Handwerker beim ersten Hahnenschrei zu empfangen und einzuweisen.

Kurz nachdem er eingeschlafen war, hörte er dicht neben seinem Ohr heftiges Stöhnen, als würde jemand abgestochen werden. Er riss die Augen auf. Ein paar Schritte von ihm entfernt wurde ein junges Fräulein von einem kräftigen Mann im Stehen geliebt. Ihre schlanken Beine klammerten sich um seine Taille, während er ordentlich zustieß. Georg saß kerzengerade im Bett. „Entschuldigen Sie bitte! Was tun Sie hier!“

Die beiden reagierten nicht. Stattdessen wechselten sie die Stellung. Ungerührt drehte sich das nackte Fräulein um und stützte sich am Fenstersims ab, der Herr gab ihr einen lustvollen Klaps auf den Hintern und setzte nun das Liebesspiel von hinten fort, wobei er um sie herum griff und ihre Brüste gierig knetete.

Jetzt reichte es Georg. Er sprang von seinem Lager auf und schritt direkt auf dieses ungenierte Paar zu. Als er direkt vor ihnen stand und er dem unerhörten Herrn auf die nackte Schulter tippen wollte, tippte Georg ins Leere.

Er versuchte es erneut. Keine Chance. Das Paar stöhnte und ächzte und vollführte schon wieder einen Stellungswechsel. Nun legte sich das Fräulein einfach breitbeinig auf Georgs Pritsche und lockte den Herrn, sich mit seinem erigierten Geschlecht zwischen ihre Schenkel zu legen – und doch war es Georg nicht möglich, irgendwie an die beiden heranzukommen.

„Geister!“, flüsterte Georg. „In meinem Schloss spuckt es.“ Und mit diesem schauderhaften Gedanken rannte er die gewundene Steintreppe ein Stockwerk tiefer. Solange sich der Spuck nur auf das Turmzimmerchen begrenzte, war es nicht so schlimm. Aber was, wenn es auch in den anderen Gemächern wild getrieben w... ?! Georg hatte seine Befürchtung noch nicht zu Ende gedacht, da hörte er es aus sämtlichen Zimmern stöhnen und jauchzen. Er rannte den Flur hinunter. Überall traf er auf Geister, die sich zu zweit, zu dritt, zu viert liebten! In Hündchenstellung auf den Dielen. Eine junge Frau ritt mit hüpfenden Brüsten auf einem Mann. Im nächsten Gemach entdeckte er auf einem prunkvollen Bett gleich drei Frauen und einen Mann, die sich gegenseitig leckten und kitzelten. Atemlos stürzte Georg in den Ballsaal. Hier wurde ein richtiges Lust-Gelage gefeiert. Auf den feinen, vergoldeten Stühlchen, über den seidenbespannten Sofas, den kunstvoll verzierten Tischchen! Junge Frauen und stattliche Herren hatten ihre Freude aneinander, sie stopften sich im fröhlichen Reigen die Löcher, züngelten aneinander herum, ließen Finger und Zungen in Höhlen verschwinden und ihre Gesichter in wogenden Brüsten versinken. Diese geilen Geister!

Erschöpft zog Georg sich in die Schlossküche zurück – in der Hoffnung, dass wenigstens hier die Geister nicht ihr lustvolles Spiel trieben. Mit dröhnendem Schädel setzte er sich auf den Holzschemel. Unter diesen Umständen war es unmöglich, ein Hotel zu eröffnen. Was sollten denn die Gäste denken, wenn sie nachts von diesem animalischen Gestöhne aufgeweckt wurden?

Georg hätte heulen können. Da fühlte er ein zartes Streicheln auf seinem Oberschenkel. Er fuhr herum. Neben ihm knieten zwei geisterhafte Schönheiten mit wallenden, blonden Haaren. Sie trugen nichts als Unterkleider aus feinster Seide. Sie lächelten und sprachen wie aus einem Mund. „Sie sehen aus, als bräuchten Sie ein wenig Entspannung.“

Und damit zogen sie sich ihre Unterkleider aus, die eine legte sich mit dem Oberkörper auf den langen Küchentisch, an dem früher das Gemüse geschnippelt und der Fisch geschuppt worden war. Perplex blickte Georg auf das formvollendete Hinterteil, das sich ihm auffordernd entgegen streckte. Die andere zog die Pobacken auseinander und flüsterte: „Komm! Nimm sie Dir! Du kannst alles mit ihr machen. Sie hat ihre Freude daran.“ Er zuckte mit den Schultern, zog seine Pyjamahose herunter und murmelte. „Warum nicht.“

mach's mir: zu dritt

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