Читать книгу mach's mir: gierig - Lilli Wolfram - Страница 5
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Mein Schüler Nelson
Nelson war nie ein guter Schüler gewesen. Er war immer zu spät zum Berufsschul-Unterricht gekommen, hatte sich mündlich nie beteiligt, sondern seinen Kopf auf die Tischplatte gelegt und bis zur Pause geschlafen. Bei Klassenarbeiten hatte er ein leeres Heft abgegeben – dafür war jedes Mal ein rosafarbener Zettel darin verborgen. Ein Gedicht für seine Lehrerin Mrs. Melt. Eigens verfasst, in wunderschöner, gleichmäßiger Handschrift. Sogar in sein Matheheft hatte er diese Gedichte gesteckt, dabei unterrichtete Mr. Feininger dieses Fach. Im Lehrerzimmer hatte er Mrs. Melt die kleinen Zettel mit einem Stirnrunzeln übergeben: „Scheint so, als mag Sie dieser Nelson.“
Mrs. Melt lag auf ihrem großen Bett mit den vielen weißen Rüschenkissen und der leichten Daunensommerdecke und ließ den kleinen rosafarbenen Zettel in ihrer Hand sinken. Das war nun sechs Jahre her. Damals war sie gerade frisch an die Schule gekommen, nachdem ihr Mann sie für seine Sekretärin verlassen hatte. In flagranti hatte sie die beiden im eigenen Schlafzimmer erwischt. Sie bekam die Bilder nicht aus dem Kopf, wie ihr Mann dieses Flittchen mit vier Seidentüchern ans schmiedeeiserne Bettgestell gefesselt und durchgenommen hatte! Seitdem war Mrs. Melt – wie man so schön sagte – Single. Morgen waren die Sommerferien vorbei und sie würde neue Schüler bekommen.
Die Terrassentür stand offen, sodass sie hinaus in ihren blühenden und duftenden Garten sehen konnte. Weit hinten hörte sie Donnergrollen. Sie fröstelte. Nelson. Plötzlich war er nicht mehr zur Schule gekommen. Von einem auf den anderen Tag. Verschwunden. Kurz zuvor hatte sie mit ihm in ihrem Beratungszimmer noch ein Gespräch unter vier Augen geführt. Sie als seine Vertrauenslehrerin hatte ihm verklickern müssen, dass er nicht versetzt werden würde. Aus seinen großen, haselnussbraunen Augen hatte er sie irritiert angesehen: „Ja, aber, ich...“ Sie hatte ihre Hände entschuldigend auf seine gelegt. Das erinnerte sie jetzt. „Es tut mir leid!“ Keinen Augenblick später war Nelson aufgesprungen und türenschlagend verschwunden.
Seither ging Mrs. Melt das damalige Gespräch immer wieder in Gedanken durch. War sie zu schroff gewesen? Hätte sie ihm helfen müssen? Er war ja nicht dumm gewesen. Ganz im Gegenteil. Einfach nur unfassbar faul. Ein Schüler musste sich nun mal am Unterricht beteiligen und zeigen, was er drauf hatte. Auch, wenn er derart schöne Gedichte schrieb.
Vor ihr, auf der blütenweißen Bettdecke, hielt sie das dunkelblaue Kästchen mit den gesammelten Gedichten in Händen. Nun zog sie ein neues Blatt hervor, hielt es sich kurz unter die Nase. Es duftete ganz leicht nach Zimt. Dann las sie seine Zeilen:
Eine feine Traurigkeit umflort dich,
wie ein Schleier aus Glas,
durch das ich nicht zu dir gelangen kann,
egal, wie laut ich schreie,
du hütest es wie einen kostbaren Schatz,
glitzernd und glänzend und lockend,
umschließt dich,
diese undurchdringliche Hülle aus
Panzerglas. Eines Tages werde ich kommen
Und dich daraus befreien.
Aus deiner Traurigkeit aus Eis.
Mrs. Melt kullerte eine Träne aus dem Augenwinkel, glitt ihre Wange hinab und versiegte salzig in ihrem Mundwinkel. „Ja“, seufzte sie und lächelte sich tapfer im Spiegel an der gegenüberliegenden Wand zu. Genauso war es. Wie lange hatte sie niemand mehr so verstanden, wie dieser, dieser Nelson? Wie alt war er damals gewesen? Achtzehn? Wie alt war er heute? Mrs. Melt rechnete nach, wozu sie ihre zarten, fein gepflegten Finger zur Hilfe nahm. Morgens und abends cremte sie sich ihre Hände gründlich ein, wodurch sie sich so seidig anfühlten. „Was bringt‘s?“, fragte sie sich leise und schluckte die nachdrängenden Tränen mit Mühe herunter. In ihrer Kehle brannte es. Das Donnergrollen kam näher, beinahe hing es schon über ihrem kleinen Haus. Noch nie hatte hier ein Mann an ihrer Seite gelegen, sie fest und fordernd umfasst. Vierundzwanzig musste Nelson jetzt sein. Sie war 14 Jahre älter als er. Für den Rest ihres Lebens würde sie in ihrer undurchdringlichen Hülle aus Panzerglas steckenbleiben. Wie sollte sie denn auch entkommen, wenn niemand sie daraus befreite?
Draußen war es schlagartig dunkel geworden. Die feinen Gardinen blähten sich aufgeregt im Wind. Ein greller Blitz durchzuckte den tiefschwarzen Augusthimmel. Erschrocken sprang Mrs. Melt vom Bett auf, um den plötzlichen Platzregen daran zu hindern, alles nass zu regnen. Der schöne Teppichboden!
Sie breitete ihre Arme aus, sie trug einen weißen Morgenrock aus Seide, nichts darunter. Wie ein Engel sah sie aus. Gerade, als sie die Flügeltüren schließen wollte, landete eine dunkle Gestalt vor ihren Füßen. Bahm! Klitschnass. Bis auf die Haut. Die schwarze Kapuze wurde heruntergenommen und dunkle Locken kamen zum Vorschein. Dann: ein lächelndes, braungebranntes Gesicht mit wunderbaren, vollkommen weißen Zähnen: „Sie sehen aus wie ein Engel, Mrs. Melt.“
Nelsons Stimme war viel tiefer geworden. „Erkennen Sie mich?“ Und bevor Mrs. Melt antworten konnte, packte er sie mit seinen kräftigen Händen und trug sie hinüber zum Bett. Dort versetzte er ihr einen leichten Stoß, sodass sie rücklings in ihre Kissen fiel. Ihr Herz klopfte. Ihr Kopf war leer. Sie konnte nur noch staunend dem Geschehen folgen. Wie sich Nelson in seinem durchnässten Kapuzensweatshirt auf sie legte. Er strampelte sich seine Turnschuhe von den Füßen und krabbelte nun ganz hinauf aufs Bett, sodass er auf ihrem Bauch saß. Er richtete sich auf, zog seinen Pulli aus und schleuderte ihn über das Fußende des Bettes. Er hatte unglaubliche Bauchmuskeln, eine definierte Brust – so nannte man das doch? Und starke! Starke Oberarme! Oh-mein-Gott! Das war das Einzige, was Mrs. Melt denken konnte. Ohmein-Gott! Jetzt beugte er sich zu ihr herunter, atmete heiß in ihr Ohr: „Endlich! Endlich darf ich Sie lieben!“
Nelson hielt ihre Hände über dem Kopf fest. Mrs. Melts blonde Locken legten sich in Wellen um ihr schönes Gesicht und über die wild verstreuten Rüschenkissen. Ihre Wangen waren plötzlich leicht gerötet, ihr Mund ging gierig auf. „Was...?“ Mehr schaffte sie nicht hervorzubringen. Sie bekam ja kaum Luft vor lauter Lust und Angst und Aufregung. „Ja!“ Nelson grinste auf sie herab: „Pst! Sag jetzt nichts!“ Gleich darauf schob er ihren seidenen Morgenrock zur Seite, sodass ihre Brüste keck hervorstanden. Er saugte an ihren rosa Nippeln, immer und immer kräftiger. Dann öffnete er geschickt seinen Ledergürtel und dann seine Hose. Mit den Knien drängte er ihre Beine auseinander und stieß mit seinem pulsierenden Ständer in sie hinein. Ganz tief in sie hinein. „Spürst du ihn?“, stöhnte er in ihr Ohr. „Ich bin in dir, geliebte Lehrerin, Mrs. Melt.“
Sie gab sich hin, wie sie sich nie zuvor in ihrem Leben hingegeben hatte. Sie ließ sich von Nelson stoßen, sodass ihre Brüste bebten. Sie ließ sich in der Hündchenstellung nehmen, um dann, im nächsten Moment, mit wogenden Brüsten, auf ihm zu reiten, ihn nicht kommen zu lassen, ihn zu quälen, wobei sie verschmitzt wisperte: „Du darfst nicht kommen.“ Kurz bevor es ihm kam, hörte sie auf, auf seiner harten Latte zu reiten. Erst, als er wieder ruhiger wurde, legte sie erneut einen wilden Trab hin, wobei ihm ihre Dinger übers Gesicht peitschten. Endlich, als er schon zu jammern begann, nahm Mrs. Melt sein hartes Ding tief in ihren Mund und saugte. Dann wieder ließ sie die Lippen locker, sodass Nelson in ihre Mundhöhle bis zum Anschlag stoßen muss, immer gewaltiger, immer unnachgiebiger, wobei er ihren Kopf mit beiden Händen fest in seinen Schoss drückte. Bis er in ihr kam. Als sie erschöpft nebeneinander lagen, lächelte er zufrieden: „Ich bin nie ein besonders guter Schüler gewesen, was? Dabei waren Sie damals schon eine so gute Lehrerin.“