Читать книгу An meinen Liebhaber 2 | Erotischer Roman - Lily Hunt - Страница 8

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6. Kapitel

Ich habe nicht den Mut mich bei Karin zu melden. Dabei sehne ich eine Aussprache herbei. Tausend Fragen geistern in meinem Kopf herum. Warum hat Karin mir nicht gesagt, dass sie mit dir schläft? Wie lange läuft das schon mit euch beiden? Eine hässliche kleine Stimme in mir flüstert, dass ihr den Kontakt nie abgebrochen habt und ihr euch bei euren Treffen über meine Ahnungslosigkeit lustig macht. Fast schon mit Gewalt muss ich diese Stimme zum Schweigen bringen. Nein, ich traue es Karin nicht zu, dass sie mich derart hintergehen würde. Sie weiß, was du mir bedeutet hast. Und doch hat sie mir nicht erzählt, dass du sie besucht hast.

Schluss jetzt, ermahne ich mich selbst. Dieses Gedankenkarussell brachte nichts. Wenn ich wirklich wissen will, wie ihr zusammengekommen seid, muss ich den Telefonhörer in die Hand nehmen und Karin anrufen. In diesem Moment läutet es an der Haustür. Ich trockne meine Hände am Geschirrtuch ab und höre, wie Mathias nach vorne geht und die Tür öffnet. Hastig überlege ich, ob wir heute Besuch erwartet haben. Ich lausche den Stimmen und erstarre innerlich. Karin erscheint in der Küche und lächelt mich an. Sehe ich Unsicherheit in ihrem Blick oder bilde ich mir das nur ein? Ich erwidere ihr Lächeln und lasse mich von ihr umarmen. Kurz sehe ich sie mit dir an ihrem Pool vor meinem inneren Auge.

»Ich hoffe, ich störe euch nicht.« Ihre Stimme ist etwas zittrig. Karin ist definitiv nervös. Ich bin gespannt auf den Grund ihres Besuches. Sie holt eine Flasche Wein aus ihrer Tasche und hält sie mir hin. Mathias klatscht in die Hände. »Das sieht mir ganz nach einem Frauengespräch aus. Was haltet ihr davon, wenn ich mir die Kinder schnappe und mit ihnen ins Kino gehe?«

Am liebsten würde ich Mathias knutschen. Das ist einer dieser Augenblicke, in denen ich wieder weiß, warum ich diesen Mann liebe. Mathias ist manchmal recht feinfühlig, vor allem dann, wenn man es nicht erwartet. Jetzt jedenfalls spürt er ganz genau, dass Karin und ich ein wenig Zeit für uns benötigen. Ich nicke ihm dankbar zu. »Das wäre toll! Danke!« Ich geleite Karin ins Wohnzimmer. Wir schweigen beide, während die Kinder laut johlen und sich auf einen tollen Film freuen. Ich zerbreche mir den Kopf darüber, wie ich ein unverfängliches Gespräch mit ihr beginnen könnte, doch mir fällt partout nichts ein. Am liebsten würde ich ihr all meine Fragen entgegen schleudern. Doch das wäre unklug, solange Mathias noch im Haus ist. Ich beschränke mich darauf Gläser aus dem Schrank zu holen und sie auf den Tisch zu stellen. Dann öffne ich den Weißwein und befülle die Gläser. Wir lächeln uns unsicher an, bevor ich in den Hausflur fliehe und mich von den Kindern und Mathias verabschiede. Als die Haustür hinter ihnen zufällt, hole ich zittrig tief Luft, bevor ich mich wieder zu Karin geselle. Ich setze mich an das andere Ende des Sofas und hebe mein Glas. »Zum Wohl!«; wünsche ich und nehme einen großen Schluck. Karin erwidert die Geste, weicht aber meinem Blick aus. Ich schweige. Irgendwann wird Karin schon zu sprechen anfangen. Ich kann deutlich in ihrem Gesicht sehen, wie sie mit sich kämpft und plötzlich platzt es aus mir heraus: »Ich habe euch gestern gesehen.«

Erschrocken starrt mich Karin an. Ihre Augen sind weit aufgerissen. Ganz offensichtlich hatte sie mit allem gerechnet, nur nicht damit. Fast tut sie mir leid, doch irgendwie bin ich im Moment nicht dazu aufgelegt, es ihr leichter zu machen. Dafür sitzt der Stachel der Enttäuschung zu tief. Erregt stehe ich auf und gehe auf und ab. Karin knetet ihre Hände im Schoß und sieht nicht auf. »Ich wusste, dass das nicht gut ausgehen kann«, murmelt sie so leise, dass ich sie kaum verstehen kann. Ich sinke auf einen Sessel. »Warum ausgerechnet er?«, will ich wissen. Karin zuckt mit den Schultern. »Es hat sich so ergeben. Es stand kein Plan dahinter.«

Obwohl sich in mir alles dagegen sträubt, glaube ich ihr. Ich nehme einen großen Schluck Wein und lehne mich zurück. Karin spricht es nicht aus und doch bin ich mir bewusst, dass ich weder dir noch Karin vorschreiben kann, mit wem ihr euch einlasst. Und doch sieht Karin jetzt durchaus schuldbewusst aus. Ich seufze. »Es tut mir leid! Ihr seid mir beide keine Rechenschaft schuldig. Aber…« Ich stocke.

»Aber es tat weh«, vollendet meine Freundin den Satz. »Das verstehe ich.«

Aufgewühlt stehe ich auf und schaue aus dem Fenster. »Nein, das kannst du nicht verstehen. Nicht wirklich. Ich wollte wirklich treu sein. Keine Affären mehr haben«, versuche ich zu erklären. Ich drehe mich zu Karin um. Sie sieht mich mit schräg gelegtem Kopf interessiert an.

An meinen Liebhaber 2 | Erotischer Roman

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