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erster aufzug

mitfahrgesellschaft

der lärm der vorüberziehenden straße erfüllt das innere eines wagens. darin fahren vier mädchen. alles ist eng gepackt mit taschen und belegten broten und säften und energy-drinks aus einer discount-kette. marathon heißen letztere. die gesichter der mädchen sind rosig, sie haben vorgeschlafen. es geht in den gemeinsamen urlaub. es geht ihnen gut. es geht nach portugal an die algarve.

ulrike [empört]: hier hinten stinkt es! ich glaube, steinpilz-jackie hat gepubt.

jackie: ja von wegen. dir erzähle ich noch einmal, dass meine enzyme zu schwach sind, pilze zu verdauen! außerdem ist das, was du da riechst die gudrun. die hat eben auf höhe homberg/efze ihre stinkepömps ausgezogen. daher der strenge geruch.

gudrun: alte petze. ich trage die schuhe halt schon seit gestern früh. und jetzt hier in brigittes ente kann ich sie doch unmöglich anbehalten. die fahrt dauert schließlich zwei tage am stück.

brigitte: ich korrigiere, vier tage. ich kann nämlich hier auf dem standstreifen nur 50 fahren. alles andere ist mir zu schnell. ich bin doch nicht michael schuster.

gudrun: schumacher, heißt das. [erklärend] von dem ist mein freund andreas auch fan.

jackie: mein freund hat früher ja viel fanzines gemacht.

ulrike [interessiert]: über michael schumacher?

jackie: nee, über punk und folk aus darmstadt.

brigitte [ungehalten]: dein freund… dein freund… dein freund! immer diese typen. jetzt ist girl-time in der ente! [der wagen schert bedrohlich aus]

gudrun: guckst du bitte auf die straße! nur weil du deine ferien lieber auf lesbos verbringst, musst du uns nicht unsere macker madig machen.

brigitte: was deutest du denn da an? etwa dass ich mit meinem iq von 200 auf frauen stehe?

ulrike [verträumt]: also, ich bin auch single…

brigitte: hört, hört! du schläfst in meinem zimmer. da hab ich was für dich.

ulrike: okidoki.

jackie: was hastn du für ulrike? was zum essen? gell, ich darf auch mal beißen?

gudrun: du klingst aber sowieso schon, als hättest du den mund voll.

jackie: öh, ich habe mich mal an euren fresskörben bedient.

gudrun: bedient ist gut, die sind ja alle leer.

brigitte: nee, ich musste vorhin doch scharf bremsen. das meiste liegt im fußraum.

gudrun: ach, jetzt sehe ich es.

ulrike: kein schöner anblick. ist mein gurkensalat wenigstens gerettet?

jackie: sie baden gerade ihre füße darin. in fußraum? nein, in gurkensalat.

brigitte: häh?

jackie: na mensch, wie die palmolive-werbung.

brigitte [überzeugt]: sowas guck ich nicht.

ulrike: ich muss pinkeln.

jackie: ich sowieso.

gudrun: klasse, und ich will mir mal die nackten beine vertreten.

brigitte: mist, und ich weiß nicht, wie man mit dem ding hier anhält.

gudrun: mensch, biggi, bremsen musst du doch können. das ist das pedal ganz rechts.

brigitte: pedal? was fürn pedal? ich steh total auf dem schlauch, echt.

jackie: autofahren ist doch eh furchtbar. nach oben buckeln und nach unten treten. mampf?

ulrike: jackie, isst du etwa den fußraumsalat?

jackie: äh… nö!

brigitte: wie hält man denn jetzt nochmal an?

gudrun: unten bei deinen füßen sind doch pedale.

brigitte: hä, da habe ich nur einen kasten wasser zu stehen. das einzige, was ich mache, ist an dem großen rad hier oben drehen.

gudrun: was!? willst du uns umbringen? stell den kasten da weg. und das rad heißt steuer.

Das Geheimnis eines Sommers

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