Читать книгу Wer nie den Sand geküsst - Lise Gast - Страница 6

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Am anderen Morgen rief Kornelia bei Pölze an, ehe sie in die Schule fuhr.

»Alles in Ordnung?«

»Gottlob, ja.«

»Na, ich bin ja froh.« Gerade kam Ulrike vorbei.

»Was war denn?« fragte sie die Schwester.

»Mußt du alles wissen, du Neugierde?« rief Kornelia patzig. Raus war sie. Ulrike sah ihr böse nach.

»Man wird ja wohl mal fragen dürfen.« Sie fand, daß mit Kornelia schon seit langem kein Auskommen mehr sei. Die Brüder, Martin und Manuel, wollten sowieso nichts von ihr wissen, sie interessierten sich zur Zeit für nichts, außer für ein Moped, das sie sich zurechtgemacht hatten, obwohl sie noch lange nicht im Kraftfahralter waren. Ulrike wußte, daß die Mutter die ganze Sache sorgenvoll beobachtete.

›Ein Glück, daß sie mich hat‹, dachte Ulrike selbstgefällig und blieb vor dem Spiegel stehen, ordnete ihre Frisur, nahm noch einmal die Bürste, hielt den Kopf schief — ›Ich laß jedenfalls die Haare wachsen. Bis auf die Schulter. Kein vernünftiger Mensch trägt ...‹

Himmel, da fuhr der Bus! Ohne sie! Weg war er! Ulrike ließ die Haarbürste fallen und rannte, aber das nützte natürlich nichts mehr. Nun mußte sie das Fahrrad nehmen, gerade heute, wo sie statt des Schulanzugs das helle kurze Kleid angezogen hatte. Aber es half nichts, sie konnte sich nicht mehr umziehen. Ja, das Leben ist nicht so einfach, wenn man fünfzehn ist und eine schnippische Schwester hat, dazu zwei ruppige Brüder, und keiner versteht einen ...

Wer nie den Sand geküsst

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