Читать книгу Reich werden mit Megatrends - Lorenz Solcà - Страница 4
Kapitel 1: Warum Aktien?
ОглавлениеViele Menschen schrecken vor Aktieninvestments zurück mit der Begründung, dass wir uns in unberechenbaren Zeiten befänden. Es gehört sozusagen zum guten Ton, der Entwicklung der Weltwirtschaft mit Pessimismus zu begegnen. Dabei wird oft vergessen, dass es sogenannt „normale Zeiten“ in der Geschichte gar nie gegeben hat und auch nie geben wird. Als Nachweis müsste eigentlich das Jahr 2020 genügen, das trotz eines mustergültigen „schwarzen Schwanes“ in Form des Coronavirus als gutes Jahr in die Börsengeschichte eingehen wird. Wer sogar den Mut hatte, genau dann in den Markt einzusteigen, als die Stimmung und somit auch die Börsenkurse im Keller waren, konnte sich am Ende des Jahres über grossartige Gewinne freuen.
Wir teilen den allgemeinen, unreflektierten Pessimismus nicht. Neben zweifellos problematischen Entwicklungen stehen auch hochspannende, teilweise disruptive Entwicklungen an. Das weltweite Wirtschaftswachstum entwickelt sich stetig weiter und wir werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Zeugen von gewaltigen wirtschaftlichen Veränderungen sein. Neue, fortschrittliche Technologien, Green Technologies, von der Digitalisierung beflügelte Entwicklungen der Infrastrukturen auf dem Weg zu immer intelligenteren Städten sind nur einige Stichworte, die durchaus auch Optimismus aufkommen lassen sollten.
Also, die Zeiten sind ungewöhnlich, so wie immer. Was uns noch ganz viele Jahre begleiten wird, sind ansteigende Inflationsraten, die zur Folge haben, dass Geld an Wert verliert und Sachwerte an Wert gewinnen. Um das Finanzsystem zu stabilisieren, werden die Notenbanken dies noch auf ganz lange Sicht nicht durch höhere Zinsen bekämpfen.
Die Ängste, die die Bevölkerung vor den Börsen abschreckt, sind somit irrational, obwohl es auch in Zukunft zu Aktienbaissen und sogar zu Crashs kommen wird. In diesen Phasen werden die Börsen dann wieder mit viel medialer Aufmerksamkeit bedacht und die Verlierer sind diejenigen Anleger, die sich am Tiefpunkt einmal mehr vom Aktienmarkt distanzieren, obwohl nach jedem Crash immer wieder ein Aufschwung und nach jeder Baisse eine Hausse folgt.
Da die Aktienmärkte in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind, kritisieren einige pessimistisch eingestellte Analysten, dass Aktien heute vergleichbar teuer seien, nämlich etwa so wie Im Jahr 2000. Dazu ist zu sagen, dass die Kurs-Gewinn-Verhältnisse angesichts der konstant tiefen Zinsen naturgemäss tendenziell ansteigen müssen. Der Vergleich zum Jahr 2000 hinkt insofern, als man damals noch von Zinsrenditen von knapp 6% ausgehen konnte. Mit den mittlerweile zur Realität gewordenen Negativrenditen befinden wir uns in einer gänzlich anderen Situation. Es kann nicht die Rede davon sein, dass die Aktienmärkte zu teuer sind. Sie werden vielmehr insgesamt im Verlaufe dieses Jahrzehnts noch signifikant steigen und somit noch deutlich teurer werden. Wohl dem, der sich rechtzeitig positioniert hat.
Um es vor den konkreten Betrachtungen und Empfehlungen nochmals deutlich zu sagen, bei all unseren Überlegungen geht es um solide Qualitätsaktien und nicht um aufgeblasene Luftnummern, wie jüngst die Aktie von Gamestop, deren Schwankungen - ausgelöst durch wilde Zockereien - selbst den Bitcoin in den Schatten stellen und deren Aktienkurs in keiner Weise mit der Substanz der Firma zu rechtfertigen ist. Wem das Spass macht und wer gerne etwas Spielgeld dafür einsetzt, der soll das tun. Dies hat aber nichts mit dem Geist und den Kernaussagen des vorliegenden Textes zu tun, so dass wir auch nicht weiter auf solche Aktien zu sprechen kommen werden.