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Kapitel 2: Das Unsichtbare
Оглавление… da wir nicht das Sichtbare anschauen, sondern das Unsichtbare; denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ewig (2 Kor 4,18).
Bevor wir in die Feinheiten des geistlichen Kampfes eintauchen, müssen wir an einem Punkt angelangt sein, an dem wir bereit sind, an die Tatsache zu glauben, dass es tatsächlich einen geistlichen Raum gibt. Viele in der Gemeinde betrachten den geistlichen Kampf, der um uns herum stattfindet, als eine Metapher. Das ist eine gefährliche Annahme, wenn man bedenkt, dass ein solcher Glaube uns dazu zwingt, einen großen Teil der Heiligen Schrift zu ignorieren.
Wir müssen nicht nur verstehen, dass es einen geistlichen Raum gibt, sondern auch, dass er direkt mit dem physischen Raum verbunden ist, den wir sehen, hören, berühren, schmecken und riechen können. In der Tat beeinflusst der geistliche Raum direkt das Natürliche. In der heutigen Zeit haben wir oft die Tendenz, das abzutun, was wir mit unseren natürlichen Sinnen nicht wahrnehmen können. Wir brandmarken Vorstellungen, die übernatürlich sind, als Fabeln, einfach weil sie nicht in unser intellektuelles Denkschema passen. Unseren Glauben auf das zu stützen, was logisch ist, ist jedoch ein schlimmer Fehler, wenn man bedenkt, dass wir unseren Glauben auf das gründen sollten, was das Wort Gottes sagt und was der Geist als wahr bezeugt. Die Heilige Schrift ist voller Berichte über echte Menschen, die das Übernatürliche und die geistliche Welt um sie herum erleben.
Und als der Diener des Mannes Gottes früh aufstand und hinausging, siehe, da umringte ein Heer die Stadt und Pferde und Kriegswagen. Und sein Diener sagte zu ihm: Ach, mein Herr! Was sollen wir tun? Er aber sagte: Fürchte dich nicht! Denn zahlreicher sind die, die bei uns sind, als die, die bei ihnen sind. Und Elisa betete und sagte: HERR, öffne doch seine Augen, dass er sieht! Da öffnete der HERR die Augen des Dieners, und er sah. Und siehe, der Berg war voll von feurigen Pferden und Kriegswagen um Elisa herum (2 Kön 6,15-17).
Ich finde es interessant, dass der Diener in diesem Abschnitt ein anderer Diener war als Gehasi, Elisas offizieller Schüler. Aus dem Hebräischen übersetzt, bedeutet Gehasi „Tal des Sehens“, was wiederum „einer, der nicht sehen oder wahrnehmen kann“ bedeutet. Ich glaube, dass wir in einer Zeit leben, in der Gott die Gemeinde von einem Unwillen befreit, das Übernatürliche um uns herum zu sehen und wahrzunehmen. Er gibt uns eine Sicht wie dem neuen Diener Elisas, damit wir den Krieg, der um uns herum stattfindet, wahrnehmen können. Das sollte keine Angst in uns auslösen. Als Elisa und sein Diener das Heer Gottes sahen, das um sie herum lagerte, verursachte das keine Unruhe oder Angst in ihnen, sondern machte ihnen Mut, weil sie die Strategie des Herrn erkannten.
Ich möchte nun ein Zeugnis weitergeben, damit du besser verstehst, wie das, was wir im geistlichen Raum wahrnehmen, uns tatsächlich die Strategie des Herrn offenbaren kann. Vor einer Weile aß ich in einem Restaurant zu Mittag. Während ich aß, schaute ich zu dem leeren Tisch neben mir. Dabei begann ich wahrzunehmen, was sich im geistlichen Raum in diesem Restaurant abspielte. Ich sah zwei Engel mit kleinen Flügeln, die am Tisch etwas vorbereiteten. Wenn ich etwas im geistlichen Raum sehe, stelle ich dem Herrn gerne Fragen darüber, um Klarheit zu gewinnen.
Als ich den Heiligen Geist befragte, sagte er zu mir: „Diese Engel bereiten die Rettung von jemandem vor. Sie wird in Kürze eintreffen.“ Unmittelbar danach betrat ein Ehepaar das Restaurant und setzte sich an einen Tisch auf der anderen Seite des Raumes.
Als ich die Frau mit ihrem Mann sah, spürte ich sofort, dass der Herr mir ein prophetisches Wort für sie gegeben hatte, und ich wusste, dass sie die Person war, der ich dienen sollte. Ich sagte zu Gott: „Ich werde ihr ein Wort geben, aber du musst sie an den Tisch bringen, an dem die Engel ihre Rettung vorbereiten.“ Sofort stand die Frau mit ihrem Mann auf, und sie gingen zu dem Tisch neben mir, wo die Engel waren.
Ich begann, ihre Unterhaltung zu belauschen und stellte fest, dass sie kein Englisch sprachen. Ich ging auf das Ehepaar zu und vergewisserte mich, indem ich sagte: „Hallo, sprechen Sie Englisch?“
Die Antwort, die ich erhielt, waren zwei leere und verwirrte Blicke. Ich kam zu dem Schluss, ihr im Glauben das prophetische Wort trotz der Sprachbarriere zu geben, denn Geist verbindet sich mit Geist.
Als ich das Wort zu der Frau sprach, obwohl sie kein Wort von dem, was ich sagte, verstand, begann sie hemmungslos zu weinen und hatte eine starke Begegnung mit Jesus genau dort im Restaurant.
Wir können hieraus sehen, dass Gott das benutzte, was im geistlichen Raum geschah, um direkt das Natürliche zu beeinflussen. Gott benutzte es nicht nur, um diese Frau zu beeinflussen, sondern auch, um mir seine Strategie zu offenbaren, damit er ihr Herz berühren konnte.
Hätten wir nur vollständig Zugang zum geistlichen Raum, würden wir verstehen, dass dort viel mehr stattfindet, als uns bewusst ist. In der Bibel stolperte ich über eine interessante Analogie, die beschreibt, wie ein Szenario sowohl im natürlichen als auch im geistlichen Bereich aussieht. Das wollen wir uns gemeinsam anschauen:
Und sie kamen eilend und fanden Maria und Josef, und das Kind in der Krippe liegend. Als sie es aber gesehen hatten, machten sie das Wort bekannt, das über dieses Kind zu ihnen geredet worden war. Und alle, die es hörten, wunderten sich über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde. Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten zurück, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie es ihnen gesagt worden war (Lk 2,16-20).
Das Buch der Offenbarung konzentriert sich in erster Linie auf zukünftige Ereignisse; einige der Offenbarungen und Visionen des Johannes bezogen sich jedoch sowohl auf die aktuellen Geschehnisse der damaligen Zeit als auch auf vergangene Ereignisse. Viele übersehen das, aber in Offenbarung 12 malt er für uns ein Bild davon, wie es im geistlichen Raum aussah, als Jesus geboren wurde.
Und ein großes Zeichen erschien im Himmel: Eine Frau, bekleidet mit der Sonne, und der Mond [war] unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt ein Kranz von zwölf Sternen. Und sie ist schwanger und schreit in Geburtswehen und in Schmerzen [und soll] gebären. Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel: Und siehe, ein großer, feuerroter Drache, der sieben Köpfe und zehn Hörner und auf seinen Köpfen sieben Diademe hatte; und sein Schwanz zieht den dritten Teil der Sterne des Himmels fort, und er warf sie auf die Erde. Und der Drache stand vor der Frau, die im Begriff war, zu gebären, um, wenn sie geboren hätte, ihr Kind zu verschlingen. Und sie gebar einen Sohn, ein männliches [Kind], der alle Nationen hüten soll mit eisernem Stab; und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und zu seinem Thron. Und die Frau floh in die Wüste, wo sie eine von Gott bereitete Stätte hat, damit man sie dort ernährte 1260 Tage (Offb 12,1-6).
Das finde ich bemerkenswert. Ich kann mich nicht erinnern, in irgendeiner Krippenszene einen feurigen roten Drachen mit sieben Köpfen gesehen zu haben. In diesem Vers sehen wir „eine Frau bekleidet mit der Sonne, und der Mond [war] unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt ein Kranz von zwölf Sternen“. Ich kann davon ausgehen, dass Maria im geistlichen Raum so aussah, denn in der Geschichte heißt es weiter, dass sie 1260 Tage lang in die Wüste geführt wurde. Das macht Sinn, denn nachdem Jesus in Bethlehem geboren worden war, wurde Josef von einem Engel im Traum angewiesen, Maria und Jesus nach Ägypten zu bringen, damit König Herodes den Menschensohn nicht töten konnte. Die drei blieben in Ägypten bis zum Tod des Herodes, der etwa dreieinhalb Jahre (1260 Tage) nach Jesu Geburt war. Dieser Vers zeigt uns sogar, wie es im geistlichen Raum aussah, als Satan (der Drache) ein Drittel der Engel (Sterne) mit auf die Erde nahm. Es ist unglaublich, was sich im geistlichen Raum abspielt, ohne dass wir es wissen.