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ОглавлениеRom, Italien
Municipio XII – Monteverde Vecchio
Via Adolfo Gandiglo, 37
„...nein, ich freue mich über deinen Anruf, wirklich, Sofia, aber sofort kann ich nicht kommen, bitte, versteh das... ob ich Besuch habe? Ich glaube du spinnst, du weißt doch, dass ich Männer... das ist aber das Allerfrüheste! Gut, in zwei Stunden... bis dann!“
Viola Bassani beendete das Gespräch, legte das Handy auf den Tisch zurück. Sie strich durch ihre kastanienbraunen Haare und durchmaß die Ein-Zimmer-Wohnung mit langsamen Schritten. Vor dem Kleiderschrank blieb sie stehen, öffnete eine Tür und sah in den Spiegel. Sie betrachtete ihr Gesicht, ich nackten Arme, die Hüften, ihren ganzen Körper, der bedeckt war von einem engen Pullover und einer weiten Hose.
Langsam hob sie den Saum des Pullis an, bis sie im Spiegel die unteren Ansätze ihrer Brüste sah und zog dann ruckartig das Oberteil über den Kopf. Sie umgriff den festen Busen, ging dabei näher an den Spiegel heran, bis sich die Nippel im Spiegelbild berührten. Er fühlte sich kalt an!
Viola trat wieder zurück und stellte sich im Profil zum Spiegel, wobei sie die Hände sinken ließ. Ihre Blicke sogen sich fest an den stehenden Brüsten, die sie im Spiegel sah.
Langsam öffnete sie den Reißverschluss der Hose, langsam fiel diese zu ihren Füßen. Das Mädchen im Spiegel war jetzt nackt bis auf den weinroten Slip, der sich über die Rundungen ihres Hinterns und über die Wölbung ihres Venushügels spannte.
Viola entnahm dem Schrank einen großen, ovalen Handspiegel, drehte sich mit dem Rücken zur offenen Schranktür und sah im Handspiegel zwei sich unter dem weinroten Slip bewegende Gesäßbacken, sah, wie eine schmale Hand den Slip Zentimeter für Zentimeter herunterzog und zwei helle Halbkugeln entblößten.
Viola hielt den Handspiegel rechts und links, mal höher, mal tiefer. Die Bewegungen ihrer Knie und ihrer schmalen Schenkel wurden impulsiver und zuckender.
Ihre Hände zitternden fast, als sie erneut in den Schrank griff, einen Massagestab herausnahm und den Stecker in die Steckdose einrastete. Sie hockte sich auf die Couch, die nachts ihr Bett war, legte den Handspiegel zwischen die Knie und sah in ihm, wie sich der weiße, dicke Stab ihrer offenen Po-Spalte näherte.
Die Vibration erschütterte sie, aber sie schlug die Augen wieder auf und sah, wie eine Hand die Lippen ihrer Möse spreizte, zwischen sie glitt, mit der Klitoris zu spielen begann und wie all das, was sie sah, im Spiegel von einer unbändigen Macht vor- und zurückgeworfen wurde.
„Sofia...“, hauchte Viola, „wenn ich dich nur erst sähe wie hier... ich will dich doch auch... aber es muss noch mehr Spannung hinein... oh, kannst du gut lecken, Sofia... oh, du, ich komme... oh, ist das schön... oh, Sofia...“
Auf dem Handspiegel zerflossen vier Tropfen ihres Scheidensekrets und machten ihn blind. Über ihm lag mit geschlossenen Augen ein nacktes Mädchen, dreiundzwanzig Jahre alt.
Viola schritt durch Rom. Jeder zweite Mann sah sich nach ihr um. Nach den kastanienbraunen Haaren, nach dem sinnlichen Mund, nach den Augen, die niemand ansahen, die gerichtet zu sein scheinen auf irgendeinen Punkt in der Unendlichkeit. Sie bewunderten an dem Mädchen die kecke Nase, die wiegenden Hüften, deren Sinnlichkeit die des Mundes zu übertreffen schienen, nach Beinen, die von einer Jeans verdeckt waren, aber unwahrscheinlich lang sein mussten.
Leise murmelte sie „Scheiße!“ bei allen Blicken, die ihr bei jedem Schritt rollender Hintern als Empfänger registrierte. Pfiffe von Halbwüchsigen und einer Gruppe gaffender Bauarbeiter, die halb nackt die Asphaltdecke der Straße erneuerten, ignorierte sie. Und einem elegant gekleideten Mann, vorgerückten Alters, der, als er sie sah, die Augen aufriss und sie anzusprechen versuchte, schob sie, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, zur Seite: „Lassen Sie mich in Ruhe!“
Aber der Betagte eben, hätte es nicht Lorenzo sein können?
Wie lange war das her?
Viola war damals fünfzehn gewesen, ganze fünfzehn Jahre alt und noch Jungfrau dazu. Sie hatte sich einladen lassen von Lorenzo, von einem Mann, der die gleichen Augen, den gleichen Mund gehabt hatte wie der Mann eben, und hatte sich einweihen lassen in das Geheimnis des Spiegels.
Inmitten eines aus hastenden Menschen, lärmenden Verkehrs und widerlichen Gerüchen dachte Viola an ihr erstes Erlebnis:
Lorenzo war der Besitzer einer Diskothek, die Viola mit Freundinnen aus ihrer Klasse hin und wieder besuchte. Seine Einladung hätte jede andere auch angenommen. Lorenzo sah aus wie kein anderer, und alle in Violas Klasse schwärmten von ihm.
Auch Viola schwärmte für Lorenzo!
Das Herz klopfte ihr bis zum Halse, als sie eines Tages die Via Vitellia und ein Lamborghini neben ihr stoppte, aus dem Lorenzo sprang und auf sie zukam.
Der teure Sportwagen stand mit laufendem Motor in einer Halte-Verbotszone. Das konnte Lorenzo viel Geld kosten! Soviel war sie ihm also schon einmal wert.
„Buon giorno, Viola“, rief Lorenzo und umfasste ihre beiden Oberarme. „Weißt du, dass du das schönste Mädchen in Rom bist?“
Viola antwortete nicht darauf, machte ihn vielmehr auf die lange Schlange hupender Fahrzeuge aufmerksam, die sich hinter seinem Lamborghini bereits gebildet hatte.
„Und wenn mit die Polizei einen Strafbefehl schickt, du bist wichtiger. Kommst du mich besuchen?“
„Da kommt schon die Polizei...“, stotterte sie.
„Besuchst du mich?“
„Ja, aber...“
„Kein Aber! Ja oder nein?“
„Ja, aber die Polizei kommt doch schon!“, schrie Viola zurück.
„Besuch mich morgen um zwölf Uhr, Via Giulia 32! Kannst du das behalten?“
„Ja!“
Dann war die Polizei bereits da. Lorenzo bezahlte ohne Widerspruch ein Strafgeld und winkte Viola nochmals zu, als er an der Spitze der hupenden Autoschlange endlich anfuhr.
Eine Einladung von Lorenzo! Für morgen zwölf Uhr in der Via Giulia 32! Eine Einladung von Lorenzo!
Viola verbrachte eine unruhige Nacht, wurde erschreckt von seltsamen Träumen und war am nächsten Tag um Punkt zwölf Uhr – in der Schule ließ sie die letzte Stunde Französisch ausfallen – in der Via Giulia 32.
Unten am Eingang war Lorenzo noch förmlich, oben aber – es musste sich um eine Zweitwohnung handeln, Viola sah außer ihnen beiden keinen anderen Menschen – wurde Lorenzo herzlicher.
Das Zimmer, in das er sie einzutreten bat, war halb dunkel. Offenbar hatte Lorenzo die Vorhänge zugezogen. Als er ihr die Schulmappe abnahm und eine Stehlampe anknipste, deren gelb-roter Schirm den ganzen Raum in ein warmes Licht tauchte, fragte er sie, ob sie Angst habe. Aber wäre sie gekommen, wenn sie Angst gehabt hätte?
Vielleicht hatte sie etwas Angst damals, ja, aber stärker als das bisschen Angst war die unbändige Neugier einer Fünfzehnjährigen, die bisher nur onaniert oder sich am Slip von einem Jungen herumfummeln lassen, noch nie aber mit einem richtigen Mann allein gewesen war, der sie haben wollte, weil er in ihr das schönste Mädchen von Rom sah.
Lorenzo plauderte atemberaubend drauflos, fragte das Mädchen, ob sie einen Freund habe oder hatte und ob sie einen Mann seines Alters schon einmal nackt gesehen habe. Viola verneinte alle seine Fragen, mal lachend, mal ernst, aber immer wahrheitsgemäß.
Bis Lorenzo sie aufforderte, sich auszuziehen. Viola, du bist ein intelligentes Mädchen, drang er auf sie ein, wenn du nicht den Willen hättest, dich auszuziehen, wärst du bestimmt nicht gekommen!
Viola zögerte erst, denn so hatte sie sich die Mittagsstunde in Lorenzos Zweitwohnung eigentlich nicht vorgestellt, sie hatte geglaubt, dass er sie erst küssen würde.
Dann fügte sie sich etwas verlegen werdend und stand plötzlich splitternackt vor Lorenzo, der den Anblick mit zugekniffenen Augen genoss und Viola an den Pobacken zu sich heranzog, um ihre jungen, festen Brüste mit Küssen zu bedecken.
Also doch Küsse! dachte Viola und genoss ihrerseits die noch nie erlebten Liebkosungen, die alles übertrafen, was sie bisher gefühlt hatte. Vorhin auf der Straße hatte sich gefragt, wie viele Küsse Lorenzo ihr wohl geben würde. Diese Frage war jetzt nicht mehr zu beantworten.
Es waren unzählige, die sie auf ihren Brüsten fühlte, neben ihrem Nabel, auf ihren Hüften, in den Achseln ihrer Arme, während Lorenzo eine Hand von ihren prallen Popo-Backen nahm, über ihren flachen Bauch strich, über den Mädchenflaum ihres Venushügels und zart ihre Schamlippen berührte.
Zuerst kitzelte es nur, aber dann spürte Viola an ihren Schläfen ein Pochen und Hämmern, das sie in einen Wonnerausch versetzte, der ebenso neu für sie war wie hinreißend. Sie wollte es nicht, aber sie spreizte leicht die Beine, um der zärtlichen Hand, die ihre intimste Stelle berührte, Raum zu geben.
Sie wünschte sich, dass die Minuten, die ausgefüllt waren von einem unbekannten, süßen Zittern, nie vergehen sollten. Bis die erstaunte Stimme von Lorenzo sie aus den Träumen riss:
„Viola, du bist ja noch Jungfrau...!“
„Magst du mich jetzt nicht mehr?“, fragte Viola enttäuscht und fast traurig.
„Doch!“, antwortete Lorenzo, ließ sie los und zog sich ebenfalls komplett nackt aus, „aber ich wusste es nicht, bitte entschuldige... ich berühre dich nur noch, wenn du es wünscht... ich verspreche es dir... mich darfst du überall berühren, ohne zu fragen!“
Und dann sah Viola zum ersten Mal in ihrem Leben einen lebendigen nackten Mann, dessen Penis sich ihr groß und steif entgegenreckte.
Warum wollte er sie nicht mehr berühren? War der Zustand Jungfrau so schlimm? Dabei waren seinen Zärtlichkeiten doch so süß gewesen...
Viola nahm sich ein Herz und ergriff das noch nie Gesehene. Sie fühlte Wärme, Härte und dicke Adern. Lorenzo berührte ihre Hand, die unter dem Penis war: Sie verstand, schob die Vorhaut zärtlich auf und ab, wobei sie bemerkte, dass Lorenzo jetzt ebenso kurzatmig war wie sie vorhin.
„Komm, Süße“, raunte Lorenzo, „ich will dir nicht wehtun, wir machen es französisch...“
Für drei Sekunden dachte Viola schuldbewusst an die geschwänzte Französisch-Stunde, doch dann ließ sich von Lorenzo zur Couch ziehen, hinter der er einen Vorhang zur Seite zog, wodurch zu Violas Überraschung ein riesiger Spiegel zum Vorschein kam.
Lorenzo legte sich auf den Rücken und dirigierte Viola in eine kniende Haltung, bei der ihr Gesicht über seinem stehenden Penis war. Im Spiegel sah sie ihre eigenen Gesäßbacken und darunter den Kopf Lorenzos.
Und plötzlich brannte in ihr der Wunsch, im Spiegel zu sehen, wie ihre Muschi und ihr Popo Lorenzos Gesicht verdeckten. Gemein von mir, dachte sie, aber Lorenzo rief: „Ja, Süße!“ und dann fühlte sie zum ersten Mal eine leckende Zunge auf und zwischen ihren Schamlippen, die ihr noch süßere Schauer als vorhin seine Finger durch den ganzen Körper trieb.
Gehorsam ließ sie sich eine Hand um seinen ragenden, herb und erregend riechenden Penis legen und zog die Vorhaut unter der dunkelroten Eichel auf und ab.
Bis es ihr kam, ein Orgasmus so ganz anders als bisher, als sie den eigenen Finger dafür verwendet hatte. Nein, das was jetzt, auf Lorenzo liegend und seinen Penis massierend, über sie kam, war so himmlisch, so gewaltig, dass sie sich erschüttert glaubte im Zentrum ihres Seins.
Bebend, zuckend und stöhnend flog sie mit wild reitendem Popo ihrem ersten oral verursachten Höhepunkt entgegen, sah den offenen, sich rasend bewegenden Arsch im Spiegel, in den sich Lorenzos Hände gekrallt hatten, wurde durch den Anblick noch heißer und wilder, spürte nicht den warmen Schleim, der über ihre Hand lief, sah nur den Spiegel, schrie „Lorenzooooo...“, wurde geschüttelt von einem Orkan und sank dann kraftlos auf seinem schweißnassem Körper zusammen.
Das war die Stunde mit Lorenzo gewesen, ihr ersten Orgasmus, obwohl sie noch Jungfrau war – und zugleich ihr erstes Erlebnis mit einem Spiegel. Wieder im Haus ihres Onkels – bei dem sie seit ihrem vierzehnten Lebensjahr wohnte - eingetroffen, sagte Viola, nachdem sie pünktlich wie immer eingetroffen war, dass sie im Französischen gute Fortschritte gemacht hätte, womit sie die volle Wahrheit gesagt hatte.
Aber seitdem war Violas Lust vorgeprägt, und sie wusste es. Um zu einem intensiven Höhepunkt zu gelangen, brauchte sie von nun an den Anblick eines sich bewegenden Mädchenarsches, und wenn es ihr eigener Spiegel war.
Wenn es irgendwie möglich war, mied sie Männer. Lorenzo hatte sie nie wieder eingeladen, offenbar, weil er keine Jungfrauen mochte. Viola blieb es bis zum achtzehnten Lebensjahr. Dann endlich ließ sie sich entjungfern. Es war in einer Sommernacht auf Sizilien, nicht weit von ihrem Elternhaus in Palermo entfernt.
Den Jüngling, der es tat, mochte sie nicht, aber dieser Bursche war geil auf sie wie auf keine andere. Deshalb benutzte sie ihn zu ihrem Zweck. Trotz romantisch rollender Mittelmeerbrandung, trotz Vollmond war es für Viola eine langweilige Stunde mit drei Minuten, die angefüllt waren mit Schmerzen und Widerwillen.
Viola ging durch Rom. Sie blieb vor roten Ampeln stehen, setzte sich inmitten einer Flutwelle aufbrechender Menschen bei Grün wieder in Bewegung, verharrte vor den Auslagen einer Boutique, ging weiter, ließ sich mitreißen von dem Strom Menschen, sah gelangweilt auf bunte Leuchtreklamen und saugte sich plötzlich mit Blicken fest an dem Hinterteil eines reizenden Mädchens, das vor ihr schritt.
Die Kleine trug die engste Hose, die Viola je gesehen hatte. Das Kleidungsstück war sehr aufreizend. Deutlich traten die Ränder eines knappen Strings hervor, deutlich ließ die Hose das kleine Spiel der sich schiebenden und rollenden Gesäßbacken erkennen. Violas Augen konnten sich von diesem festen Popo nicht losreißen.
Er war ihr plötzlich gleichgültig, ob sie, wenn sie der Kleinen nachging, in die Richtung von Sofia lief oder nicht. Viola verfolgte einen Mädchenarsch und träumte davon, ihn zu streicheln, zu kneten, zu küssen und zu lecken. Sie stellte sich ihn nackt vor. Sie träumte, wie er sich bewegte, nicht nur beim Gehen, nein, wie er sich bewegen mochte, wenn seine süße Besitzerin geil und wild wurde, wie er zittern und zucken musste im Rausch der Ekstase. Er war schön wie ein erotischer Traum, und Viola spürte ihren weinroten Slip nass werden.
Ab und zu riss sie sich von den Gesäßbacken los, um kontrollierend um sich zu schauen, ob sie jemand beobachten würde. Aber offenbar beachtete niemand ihre geilen Blicke, alle um sie herum gingen in die gleiche Richtung, die einen schneller, die anderen langsamer, nur die Popobacken vor ihr und sie selbst hatten die gleiche Geschwindigkeit.
Dann blieb die Kleine vor dem Schaufenster einer Parfümerie stehen und sah kritisch hinein. Viola stellte sich neben sie und verschlang mit ihren Augen gierig ihr Gesicht. Die Kleine war apart. Dunkle Augen, eine gerade Nase, ein voller, blass geschminkter Mund. Neunzehn oder zwanzig Jahre musste sie alt sein. Dann ging das Mädchen in die Parfümerie hinein.
Viola wartete und betrachtete Lippenstifte, Puderdosen und Nagellackproben. Bis sie erschrocken zurückfuhr: Hinter dem Schaufenster war sie plötzlich, die Kleine mit dem perfekten Arsch. Sie trug einen Kittel mit der Aufschrift der Parfümerie, stellte zwei Flacons von der linken auf die rechte Seite und ordnete Preisschilder. Die Kleine war Verkäuferin in diesem Laden.
Für Augenblicke trafen sich zwei Augenpaare. Viola versuchte zu lächeln, aber die Kleine schien diesen Versuch nicht zu bemerken. Dann war sie im Trubel des Geschäfts verschwunden.
Viola orientierte sich, wo sie eigentlich war, merkte sich die Anschrift und den Namen der Parfümerie Mit müden Schritten schlug sie den Weg zur nächsten Bushaltestelle. Der Weg zur nächsten U-Bahn der Metro A war zu weit.
Sofia war enttäuscht, dass Viola so spät kam, dennoch war ihre Freude über Violas Eintreffen unverkennbar. Zärtlich küsste sie Viola auf den Mund.
Sofias Wohnung war etwas größer als Violas. Neben der Kochnische hatte Sofia eine kleine Essbar, ausreichend für drei Personen, aber gedeckt hatte sie auf dem Wohnzimmertisch, der in der Regel umgeben war von modernen, niedrigen Polstern, die nach Wunsch geordnet werden konnten. Für die Nacht rollte Sofia von den sechs Polstern drei hintereinander und ihr Bett war fertig.
Heute hatte Sofia alle sechs Sitze neben- und hintereinander gerollt, so dass sich ein Doppelbett ergab.
„Was hast du vor?“, fragte Viola, indem sie sich setzte und dankbar ein Cocktailglas entgegennahm, „erwartest du Besuch?“
„Dich, bellezza!“, antwortete Sofia und legte einen Arm um Violas Schulter, „zwei Monate warst du nicht bei mir, ich habe jeden Tag gezählt... und ich sterbe fast vor Sehnsucht...“
Viola spürte eine Hand auf ihrem Schenkel sowie unter ihrem Pulli und wehrte sie ab.
„Warum bist du so zickig, Viola?“, schmollte Sofia, „es waren zwei Monate, oder willst du das bestreiten?“
„Ganz und gar nicht“, entgegnete Viola und nahm Sofias Hand auch von ihren Schultern, „aber seit zwei Monaten besucht dich ja auch immer ein junger Mann mit dem Namen Luca...“
„Aber deshalb können wir beide doch glücklich sein! Was hat Luca mit unserer Leidenschaft zu tun, Viola?“
„Einiges! Bitte versteh mich! Du hast es mir am Handy doch selbst erzählt. Dreimal in der Woche spritzt dein Luca, den ich überhaupt nicht kenne, seinen Samen in dich hinein. Bevor ich dich berühre – und du mich – muss ich ihn wenigstens gesehen habe, ob er mir sympathisch ist und so...“
„Er würde dir bestimmt gefallen!“
„Es ist möglich, aber ich kenne ihn nicht“, beharrte Viola, die ihren Plan, mehr Spannung in das Verhältnis mit Sofia zu bringen, mit aller Energie auszuführen trachtete.
„Gut“, gab Sofia nach, „dann komm morgen Abend wieder, ich werde ihn dir vorstellen...“
„Sofia, das reicht mir nicht“, antwortete Viola, die endlich die Idee zu haben glaubte, nach der sie seit gestern gesucht hatte. „Ich muss sehen, wenn er es mit dir macht!“
„Wie? Du willst zusehen, wenn Luca und ich...“
„Ja!“
„Aber das macht Luca bestimmt nicht mit“, widersprach Sofia kopfschüttelnd.
„Du bist ein Dummchen“, lenkte Viola ein und gab ihrer Freundin einen zärtlichen Kuss auf die Wange, „er braucht es ja nicht zu wissen, dass ich zusehe...“ Damit ging Viola zur Kochnische, setzte den Hocker in die Mitte und zog dann den Vorhang zu, während sie fortfuhr: „Da drin sitze ich... und ihr liebt euch hier auf den sechs Polstern!“
„Viola... anima mia... ich kenne dich nicht wieder...“, stammelte Sofia und sah ratlos zu der vor ihr stehenden Viola empor, die, als hätte sie etwas gestochen, laut: „Au!“ rief und die rechte Backe ihres Hintern rieb.
„Was hast du denn?“
„Mich muss etwas gestochen haben!“, rief Viola, zog am Reißverschluss ihrer Hose, die ihr zu Füßen fiel, drehte sich herum und zeigte Sofia, den weinroten Slip zur Seite ziehend, ihre rechte nackte Arschbacke.
„Ich sehe nicht...“, konstatierte Sofia und wollte die Popobacke anfassen, aber Viola entzog sich ihr, „...ich sehe“, fuhr Sofia mit plötzlich heiser werdender Stimme fort, „ich sehe nur deine Zuckerschenkel und deinen süßen Schokoladen-Arsch... deine Honigmuschel erahne ich nur... du machst mich verrückt, wenn du mir nicht alles zeigst! Zieh dein Höschen aus, bitte!“
„Erst, wenn ich gesehen habe, wie es Luca mit dir treibt...“
„Aber bitte, wenn er dich entdeckt...“
„Du bist viel zu intelligent, um das nicht zu verhindern!“, widersprach Viola, die immer noch in der gleichen Haltung stand, nun aber begann, in ihre halb entblößten Backen Bewegung zu bringen, indem sie ihre Schenken aneinander rieb.
„Du lädst ihn für morgen Abend achtzehn Uhr ein, ihr treibt es dreißig oder vierzig Minuten, du stellst dich geil... also keine langen Vorgespräche, dann gehst du mit ihm weg mit dem Argument, noch einkaufen zu müssen, und verabschiedest ihn unten auf der Straße. Und wenn du wiederkommst, stehe ich nackt unter deiner Dusche...“
„... bellezza... bitte, lass mich doch wenigstens einmal anfassen...“, hauchte Sofia heiser und reckte sich an entblößten Popobacke.
„Morgen Abend kannst du mit mir machen, was du willst!“, antwortete Viola und trat einen halben Schritt zurück, so dass Sofia ins Leere fasste und fuhr fort: „... und ich werde ganz lieb und geil sein, tesorino, wenn du mir eine Bitte erfüllst: dein Leck-Popo muss immer in Richtung der Kochnische zeigen... ja?“
„Viola, ich bin heiß auf dich... ich laufe fast aus, der Slip klebt an meinen Schamlippen... ich mache alles, was du möchtest... ich werde mich mit Luca für sechs Uhr auf der Straße verabreden und ihn dann kurz mit hinaufnehmen... und du musst spätestens um halb sechs Uhr hier sein, in der leeren Wohnung... hier ist mein Zweitschlüssel...“
Beim Abschied küssten sich Viola und Sofia wie zwei Liebende. Die Münder aufeinandergepresst, die Lippen geöffnet und ihre Zungen tanzend ineinander verschlungen...
Bin ich zu Sofia gemein gewesen? fragte sich Viola im Bus, als sie sich einem älteren, sympathischen Herrn gegenübersetzte. Im Grunde habe ich sie doch erpresst, dachte sie und bemerkte, dass ihr Gegenüber sie aufmerksam musterte.
Viola blickte teilnahmslos zurück und entschuldigte ihre Erpressung, falls es überhaupt eine war, damit, dass Sofia dem morgigen Abend mit eben so viel prickelnder Erwartung entgegenzusetzen schien wie sie selbst. Es war einfach aufregend sich vorzustellen, was sie beide planten. Eigentlich wollte Viola ihrer Freundin und sich doch nur Lust schenken, und die Vorfreude darauf genossen sie schon.
Viola besah sich bei ihren Gedanken die Krawatte ihres Gegenübers. Es war ein teures Stück, sie passte gut zu den weißen Haaren und dem dunklen Mantel.
Oder hatte sie eine Strafe verdient für ihre an Sofia begangene Gemeinheit? Wieso Gemeinheit? Viola schüttelte schweigend den Kopf, der ältere Herr gegenüber zog seine buschigen Augenbrauen hoch.
Wollte Viola irgendjemanden schädigen oder ein Leid antun? Nahm etwa Luca, siebenundzwanzig Jahre alt, Schaden, wenn er, ohne es zu wissen, beim Ficken beobachtet wurde? Kam Sofia zu Schaden?
Die ganz und gar nicht! Sofia freute sich bestimmt schon auf das Danach. Eine Gemeinheit war es nicht.
Blieb die Bestrafung. Viola lächelte und der Herr mit der interessanten Krawatte lächelte verhalten zurück.
Sie war damals einundzwanzig gewesen bei der >Bestrafung<.
Mit einer flüchtigen, aber sehr intimen Bekanntschaft, die Viola in einer Bar im Zentrum Roms gemacht hatte. Wie hieß er noch mal? Ja, Antonio hatte der Typ geheißen, dem sie nicht widerstehen konnte. Antonio war von der Sorte Männer, die auf den ersten Blick nach nichts aussehen, die aber ebenso geistreich wie pervers anziehend sein können.
Ja, ihr Gegenüber könnte einmal der gleiche Typ gewesen sein, bei den Frauen schon am Klang der Stimme ein feuchtes Höschen kriegen.
Aber Viola war in der Bar nicht mehr so scheu und wortkarg gewesen, wie damals bei Lorenzo. Schon, als sie mir Antonio an der Theke saß – er hatte sich einfach neben sie gesetzt – war sie genauso frech wie er.
Als er auf seine Teller Austern blickte und sagte, die ganze Portion wäre zu viel für ihn und er würde am liebsten nur eine Auster ausschlürfen. Da hatte Viola spontan geantwortet, welche Qualität diese eine Auster denn haben müsse, hatte er geantwortet, dass er am liebsten leicht behaarte Austern schlürfe mit einer harten Perle, die rot glänzte. In diesem Fall, hatte Viola erwidert, genüge ihr ein großes, hartes Eis am Stiel.
In dieser Weise geilten sie sich mit Worten gegenseitig auf. Als Antonio eine Flasche Champagner kommen ließ, wurde ihre Unterhaltung noch unbefangener. Sie fragte ihn geradezu nach der Beschaffenheit des Stieleises und wurde belehrt, dass es mindestens siebenunddreißig Grad warm sein, wenn nicht gelegentlich heißer, dekoriert sei mit einem großen, roten Hut, und dass, wenn man den Stiel richtig genieße, Schlagsahne das Dessert sei.
Worauf Viola nicht geizte, seine Fragen zu beantworten: Die leichte Behaarung träfe zu, denn die Auster sei kein kleines Kind mehr und hätte auch keine Chemo-Therapie hinter sich. Die Haare hätten die gleiche Farbe wie das Kopfhaar, waren jedoch in der Länge gestutzt und zu einer geometrischen Form rasiert. Eine rote, harte Perle wäre auch vorhanden und würde wachsen, je gekonnter die Auster geöffnet wurde... und dann geschah es!
Antonio sagte unter Gelächter, dass sie für ihr ungehöriges Benehmen eine Bestrafung verdient hätte und sie auf ihr Zimmer schickte mit der Weisung, die Tür nicht abzuschließen, sich aber schon bis auf den Slip auszuziehen. Er käme nach, sobald seine Hose in Ordnung sei. Als sie sagte, sie habe in der Nähe kein Zimmer, schob er eine Schlüsselkarte herüber. Ambasciatori Palace Hotel, Zimmer 273, meinte er, gleich gegenüber der Bar.
Viola musste wieder vor sich hinlächeln, und der weißhaarige Herr ihr gegenüber im Bus lächelte offener zurück.
Antonio war schon fünf Minuten später da, schloss hinter sich die Zimmertür und zog sie ohne Wort zu sagen zum Bett, wo er sich setzte und Viola kraftvoll über seine Knie legte.
„Was willst du tun?“, fragte Viola, ohne sich zu wehren.
„Dich bestrafen, für dein ungehöriges Benehmen in der Bar“, antwortete Antonio und knetete bereits ihre festen Arschbacken.
„Hier ist das doch gar nicht interessant!“, rief Viola und entwand sich ihm. „Wenn du schon pervers sein willst, musst du es vor dem Spiegel machen!“
„Dann haben wir uns ja gesucht und gefunden, du geiles Miststück!“, erwiderte Antonio und gehorchte. Er setzte sich, immer noch angezogen, auf den Hocker vor den dreiteiligen Spiegel, dessen äußere Flügel Viola soweit gegenüberstellte wie es möglich war, um sich dann wortlos über die Knie von Antonio zu legen, der es nicht erwarten konnte, ihren „süßen Arsch“, wie er murmelte, in den Händen zu haben.
Viola sah alles. Wie er langsam und genüsslich den Slip herunterzog, den Zwickel zu seiner Nase führte, wobei er „Oh, du riechst so geil!“ raunte, und dann ein Bein zwischen ihre Schenkel zwängte. Er und sie sahen die gespreizten Popobacken und darunter eine leicht behaarte Vagina.
Antonio tat so, als wollte er sie schlagen. Doch dann nahm er seine beiden Hände, legte sie auf Violas Gesäßbacken und fing an, sie methodisch zu kneten, manchmal auch kräftig hinein zu zwicken. Aber Antonio vergaß dabei weder ihre immer heißer werdende Muschel zu streicheln noch den runzligen Anus.
Viola sah stöhnend im Spiegel einen sich windenden, vom Kneten geröteten Arsch, der jetzt, da sie willig alles über sich ergehen ließ, mit ganzer Kraft bearbeitet wurde. Ohne dass Antonio auch nur einen Finger in ihre tropfnasse Scheide gleiten ließ – nur am Kitzler und am After spielte er – kam es ihr dreimal damals, ein viertes Mal, als Antonio mit heruntergelassener Hose sie endlich vor dem Spiegel stehend von hinten fickte.
„Kommen Sie gut nach Hause, buona sera!“, sagte ihr Gegenüber mit der interessanten Krawatte, stand auf und machte sich fertig zum Aussteigen.
„Buona sera!“, gab Viola lächelnd zurück und fragte sich, ob der freundliche Herr auch noch so freundlich wäre, wenn er gehört hätte, was sie eben in ihrem hübschen Köpfchen gedacht hatte.