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ОглавлениеDer heiße Geist und das Mädchen von Lucy Palmer
Samantha Summersby saß auf der Bank eines prächtigen Parks und betrachtete den glutroten Ball, der gerade hinter den Tannenspitzen verschwand. Die lange Auffahrt auf ihrer linken Seite lag schon im Dunkeln. Wie eine Schlange wand sich der Weg hinauf zu Blackwell Castle, einem rechteckigen und dreigeschossigen Herrenhaus, das machtvoll und düster auf der Anhöhe thronte. Das Zwielicht der Dämmerung tauchte den aufwändig verputzten Klinkerbau in ein dunkles Orangegrau, das dem alten Mauerwerk zusätzlich ein unheimliches Aussehen verlieh.
Es wirkt wie ein Geisterschloss, dachte die junge Frau.
Samantha bekam eine Gänsehaut, was aber nicht alleine am gruseligen Erscheinungsbild des historischen Gebäudes lag, sondern an dem mysteriösen Schlossbesitzer.
Als sie vor einigen Wochen auf Blackwell Castle angekommen war, hatte sie den Gerüchten keinen Glauben geschenkt. In den Klatschblättern konnte man lesen, dass sich Damian Blackwell, der ein direkter Nachfahre des Earl of Cunningham war, in seinem Haus verschanzte und weder Reporter noch Touristen in das alte Gemäuer ließ. Überhaupt kursierten allerhand seltsame Geschichten über diesen Mann, doch Samantha glaubte nicht, was in den Zeitungen stand und schon gar nicht, dass es in dem Gebäude spukte. Es musste dieses fantastische alte Haus sein, was die Reporter dazu antrieb, solch einen Schund zu erfinden. Aber jetzt, wo sie direkt davor stand, war sie sich nicht mehr so sicher.
Damian Blackwell hatte Samantha damit beauftragt, die alten Decken in den Räumen zu restaurieren. Dafür war die gelernte Stuckateurin extra aus Birmingham in den hohen Norden Englands gereist und bewohnte für die Dauer der Sanierungsarbeiten ein Gästezimmer im Schloss. Das war ihr erster Auftrag, seitdem sie sich selbstständig gemacht hatte. Samantha war überglücklich, denn Mr Blackwell zahlte außerordentlich gut. Mit Übereifer hatte sie sich in die Arbeit gestürzt.
Die meiste Zeit des Tages werkelte sie ungestört in den großen Räumen und wurde nur von dem Butler unterbrochen, der ihr im ehemaligen Rittersaal das Essen servierte. Mr Blackwell hingegen ließ sich so gut wie nie blicken. Dieser Mann schien so unheimlich zu sein wie sein Ruf. Samantha fand ihn trotzdem sehr attraktiv mit seiner großen Gestalt, dem pechschwarzen Haar und vor allem dem markanten Gesicht mit den anthrazitfarbenen Augen. Wenn sie ihn sah, was nur selten vorkam, brachte er ihr Herz jedes Mal zum Hüpfen.
Samantha erinnerte sich an ihre Ankunft, als der Schlossherr sie begrüßt und durch die Räume geführt hatte.
»Wenn Sie irgendetwas brauchen, egal was, dann sagen Sie es meinem Butler Smithers. Solange Sie hier auf meinem Schloss wohnen und arbeiten, soll es Ihnen an nichts fehlen, Miss Summersby.« Mr Blackwell hatte Samantha einen kurzen, aber so intensiven Blick geschenkt, dass ihr davon ganz schwindlig geworden war. Sie glaubte, ihn schon ewig zu kennen, doch diesem Mann schien es mit ihr nicht so zu ergehen. Nachdem seine dunklen Augen sie flüchtig gemustert hatten, war er einfach verschwunden.
Samantha genoss es, beim Restaurieren ihre Ruhe zu haben, doch sie wurde das Gefühl nicht los, ständig beobachtet zu werden. Auch vorhin, während des Abendessens, hatte sie sich in dem halbdunklen Raum andauernd umgeblickt. Erhellt durch die Flammen in einem mannshohen Kamin, dachte sie, die Ritterrüstungen, die an den Wänden aufgestellt waren, würden sich bewegen. Natürlich war es nur das flackernde Feuer, das gespenstige Schatten warf. Dennoch – dieses Kribbeln im Nacken war ständig vorhanden. Genauso wie der Geruch von Sandelholz, der sie permanent umgab. Diese warme, balsamische Note nahm sie besonders intensiv wahr, wenn Mr Blackwell sich in der Nähe aufhielt, und versetzte Samantha, was sie sehr verwirrte, in eine Art Dauererregung.
Würde sie an übersinnliche Geschichten glauben, hätte sie den Schlossherren für einen Vampir gehalten. Er war das Paradebeispiel eines mysteriösen Mannes, der sie alleine schon durch seine Anwesenheit in seinen erotischen Bann zog und ihre Brustspitzen hart werden ließ.
»Kann ich noch etwas für Sie tun, Miss Summersby?«
Erschrocken hob Samantha den Kopf und blickte direkt in das verwitterte Gesicht des Butlers. »Nein danke, Smithers.«
Als sich der alte Mann gerade zum Gehen wandte, setzte sie hinzu: »Ach, vielleicht doch! Seit meiner Ankunft habe ich Mr Blackwell kaum gesehen, und die liegt nun schon vier Wochen zurück. Können Sie mir sagen, wo er ist?«
Aus wässrigen Augen blickte der Diener zu ihr herab und meinte: »Mein Herr ist sehr beschäftigt.« Mit diesen Worten verschwand er.
Seufzend erhob Samantha sich und ging zum Herrenhaus. Sie eilte durch die düsteren Korridore, um ihr Arbeitsmaterial zusammenzuräumen, bevor sie zu Bett ging. Die Tür des Salons, in dem sie zuletzt Ornamente gefertigt hatte, ließ sie weit offen stehen, da sie wieder das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Ständig blickte sie sich um.
Plötzlich streifte ein Luftzug ihre Wange und wehte eine braune Haarsträhne in ihre Stirn. Samantha fuhr hoch und ihre Nackenhaare stellten sich auf.
»Hallo?«, fragte sie vorsichtig und erschrak darüber, wie laut ihre Stimme in dem fast leeren Raum klang. Sofort schaute sie hinter sich, konnte aber niemanden entdecken, außer den drei großen Möbelstücken, die mit Laken abgedeckt waren, damit Gipsspritzer sie nicht beschädigen konnten.
Als sie sich wieder ihren Werkzeugen zuwandte, stieß sie einen leisen Schrei aus. Neben dem Bogenfenster lehnte ein großes, in ein Tuch gehülltes Rechteck, was sie bis eben noch nicht im Raum gesehen hatte.
Vielleicht habe ich es nur nicht bemerkt, versuchte Samantha ihr klopfendes Herz zu beruhigen.
Langsam trat sie auf den Gegenstand zu, von dem sie nun wusste, dass es sich um ein Bild handeln musste, denn ein verzierter Goldrahmen war an einer Ecke unter dem verrutschten Tuch zu erkennen. Kurz bevor sie es erreichte, glitt das Laken wie von Geisterhand zu Boden.
Samantha schnappte nach Luft. Der düstere Mann auf dem riesigen Gemälde fesselte sofort ihren Blick und ließ ihre Angst vergessen: Die große, breitschultrige Person saß auf einem prachtvollen Hengst. Anhand der besonderen Maltechnik und der dargestellten Kleidung erkannte Samantha, dass es sich um ein Portrait aus dem 19. Jahrhundert handelte. Der Mann trug einen dunklen, eng anliegenden Frack, weiße Handschuhe, cremefarbene Hosen und Stiefel, die ihm bis zu den Knien reichten. Sein Haupt zierte ein glänzender Zylinder, unter dem pechschwarzes Haar hervorlugte. Aus dunklen Augen blickte der Reiter auf sie herab.
Trotz langer Koteletten erkannte Samantha ihn sofort: Damian Blackwell! Aber das konnte nicht sein! Da sie sich mit antiken Gegenständen auskannte, wusste sie mit Sicherheit, dass dieses Bild schon uralt war! Dennoch war die Ähnlichkeit dieser beiden Personen überwältigend. Samantha glaubte an einen Urahn.
»Er ist es, Samantha!«, flüsterte plötzlich eine weibliche Stimme in ihr Ohr.
Samantha drehte sich mit rasendem Herzen um, doch da war niemand. »Ich werde hier noch verrückt!«, fluchte sie und wischte sich die staubigen Hände an ihrer Hose ab. Dann machte sie sich mit den Worten »Morgen reise ich ab. Hier halte ich es keine Minute länger aus!« auf den Weg in ihr Zimmer.
***
Nachdem sie sich geduscht und den Pyjama übergezogen hatte, sperrte Samantha ihre Tür zwei Mal ab, löschte das Licht und schlüpfte in ein riesiges Himmelbett. Dieses Möbelstück allerdings als »Bett« zu bezeichnen, war in etwa so, als würde man die Kathedrale von Durham eine »Kirche« nennen, denn das war das größte Bett, das Samantha in ihrem Leben gesehen hatte. Die Matratze lag etwa hüfthoch über dem Boden und es bedurfte drei Stufen, um das Monstrum zu besteigen.
Samantha war sich sicher, dass sie es hier nicht mit dem Gästezimmer, sondern dem ehemaligen Schlafgemach der Countess of Cunningham zu tun hatte. Was wahrscheinlich bedeutete, dass Mr Blackwell gleich nebenan schlief, auch wenn sie durch die Verbindungstür, die zum Glück abgeschlossen war, noch nie ein Geräusch gehört hatte.
Samantha zog sich die Decke bis zum Kinn und lauschte angestrengt in die Dunkelheit. Sie war sich ziemlich sicher, dass Damian Blackwell jede Nacht zu ihr kam, und heute wollte sie auf ihn warten und versuchen, wach zu bleiben, um zu sehen, ob sie nur träumte, oder ob es real war, dass er sich ihr näherte. Jede Nacht endete mit einem überwältigenden Orgasmus. Es existierten sogar jene verräterischen Spuren, die ein Mann hinterließ, wenn er mit einer Frau schlief. Jeden Morgen fand sie dieses klebrige Zeug in ihrem Slip. Noch ein Grund, weswegen sie es hier nicht mehr länger aushielt!
Sollte sich der Schlossherr für die weiteren Zimmer, die sie noch nicht restauriert hatte, jemand anderen suchen. Auch nicht für alles Geld der Welt würde sie noch eine Nacht länger in Blackwell Castle bleiben. »Morgen früh packe ich und dann sieht mich dieses alte Gemäuer nie wieder«, murmelte Samantha in ihre Bettdecke, während sie langsam eindöste.
***
Zwei Stunden später löste sich eine große Gestalt aus einer finsteren Ecke in Samanthas Zimmer und glitt geräuschlos auf das Bett zu. Obwohl kaum Licht durch die hohen Fenster drang, erkannten Damians Augen in der Dunkelheit jedes Detail. Er zog Samantha die Decke bis über die Brust herunter, öffnete ihr Oberteil und betrachtete minutenlang das Gesicht und ihren Busen. Die langen Haare lagen wie ein dunkler Fächer auf dem Kissen und ihre Lippen waren leicht geöffnet. Ein kleiner Seufzer ihrerseits ließ seine Hoden zusammenziehen.
Damian wollte nur diese Frau und das war der einzige Grund, warum sie in seinem Haus arbeitete. Die alten Gips-ornamente waren ihm völlig egal. Die Renovierungsarbeiten hatten lediglich als Vorwand gedient, um sie nach Blackwell Castle zu locken. Denn nach jahrzehntelanger Suche und Nachforschung hatte Damian herausgefunden, dass nur Samantha Summersby seinem erbärmlichen Dasein ein Ende bereiten könnte. Nur sie besaß ... seine Seele!
»Liebe mich ...«, flüsterte er in ihr Ohr, während er die Decke weiter an ihrem Körper herabzog. Damian hatte dieses endlose Leben satt. Besäße er seine Seele wieder, könnte er altern und sterben wie jeder andere Mensch, was ihm eines Tages ein friedliches Ende bescheren würde.
Wie ein Inkubus – ein lüsterner Dämon, der sich von der Lebensenergie schlafender Frauen nährte – nahm er Samanthas Körper jede Nacht in Besitz. Er versuchte ihr dabei Teile seiner Seele zu entziehen, doch sie schienen zu tief in Samantha verborgen, wahrscheinlich deshalb, weil sie ihn nicht liebte. Nur die wahre Liebe würde seine Seele freigeben.
Mehrere Tage schlief er nun schon mit Samantha, an der er immer mehr Gefallen fand. Dank eines einfachen Zauberspruches erwachte sie nicht. Er fühlte sich schlecht, dass er sie ohne ihr Wissen nahm, doch sah er für sich keine andere Lösung.
Ihre Worte des Verlassens hatte Damian gehört und er wusste, dass ihm nur noch eine einzige Chance blieb, um an seine Sterblichkeit zu gelangen.
Vielleicht hätte er sie wie ein ganz normaler Mann umwerben sollen, um ihre Zuneigung viel schneller gewinnen zu können. Aber was hätte er zu ihr sagen sollen? Es war schon viele Jahrzehnte her, seit er einer Frau den Hof gemacht hatte und er lebte in einer Zeit, in der niemand mehr an echte Magie und fabelhafte Geschöpfe glaubte. Doch jetzt war es zu spät sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie würde fortgehen. Ohne ihn, aber mit einem Teil von ihm.
»Gib mir deine Liebe und erlöse mich ...«, hauchte er, als er ihr die Pyjamahose nach unten zog. Lange Beine kamen zum Vorschein, doch am meisten erregte ihn, wie jede Nacht, das dunkle Dreieck zwischen ihren Schenkeln. Der Duft, den es verströmte, machte ihn schwindlig. Er küsste sie auf die weichen Locken und fragte sich immer wieder, ob sie auch so kastanienbraun waren wie ihr Haar, worauf ein Beben durch seinen Körper ging. Obwohl Damian im Dunkeln sehr gut sehen konnte, war es ihm nicht möglich, Farben zu erkennen.
Er beugte sich zu den kleinen, runden Brüsten, deren dunkle Spitzen sich deutlich von der hellen Haut abhoben. Als er eine davon in den Mund nahm und daran saugte, stellte sie sich sofort auf. Samantha seufzte, was seinem Geschlecht Leben einhauchte.
Unruhig drehte sie sich auf die Seite. Damian, der zwar unsichtbar, aber dennoch nackt war, schmiegte sich von hinten an ihren warmen Körper. Ihre zarte Haut auf seiner zu spüren, ließ ihn sofort auf die volle Größe anschwellen. Ungeduldig presste er sich gegen ihr Hinterteil. »Samantha ...«, flüsterte Damian und strich ihr eine Strähne zur Seite, sodass er sie auf die Wange küssen konnte.
Die Nase in ihr seidiges Haar vergraben, streichelte er ihre zierliche Gestalt. Seine Finger umschlossen eine Brust, massierten sie zärtlich und zwirbelten die spitze Knospe, an der er nur zu gern saugen wollte. Doch seine Hand glitt tiefer, über den weichen Bauch bis zwischen ihre Beine.
Samantha stöhnte leise, als Damian ihre Spalte erkundete, die immer feuchter wurde, je mehr er an ihr rieb. Mit den Fingern teilte er ihre Schamlippen und spielte an der geschwollenen Perle. Wie bereit sie jedes Mal für ihn war, wunderte er sich, als er mit einem Finger in sie eindrang, um die sämige Nässe zu verteilen. Anschließend hob er ihr Bein an, damit sie sich weiter für ihn öffnete, und schob sich langsam in sie hinein. Seine dicke, pulsierende Spitze in ihre Hitze zu tauchen, auch wenn er in dieser Stellung nicht besonders tief vordringen konnte, fühlte sich fantastisch an.
Ganz gemächlich glitt er in ihr vor und zurück, wobei es ihn eine enorme Beherrschung kostete, nicht plötzlich wild in sie zu stoßen. Samanthas Inneres umschloss ihn fest wie eine Faust. Er spürte die heftigen Kontraktionen, die an seinem Glied saugten und drückten, worauf er wusste, dass sie kurz vor der Erfüllung stand. Das war immer der Moment, in dem sich ihr Körper von seiner Seele löste, und die letzte Gelegenheit, seine Sterblichkeit wiederzuerlangen. Mit grimmiger Entschlossenheit rieb er an ihrem Kitzler, und schon bog sie keuchend ihren Rücken durch.
Nicht nur Damians Penis drang in sie ein, auch sein Bewusstsein. Er suchte in ihrem Herzen und in ihrem Kopf, doch er fand seine Seele nicht, obgleich er deutlich spürte, dass er nahe dran war. Heute sogar noch mehr als zuvor. Verzweifelt wehrte er sich dagegen, von ihrem Geist verdrängt zu werden, doch er hatte keine Chance. In dem Augenblick, als sie ihn aussperrte, entlud er sich keuchend in ihr.
Damian schmiegte sich von hinten an Samantha, denn diese letzte Nacht wollte er gemeinsam mit ihr verbringen, wollte sie im Arm halten, bis sie erwachte, ihr beim Packen zusehen und sie ... gehen lassen?
Nein! Auf keinen Fall! Vielleicht sollte er sie in diesem Zimmer einsperren und sie so lange umwerben und verführen, bis sie ihn lieben würde ...
***
Samantha lag seit dem Augenblick, wo sie bemerkt hatte, dass ihr der Pyjama vom Körper gezogen wurde, wach. Ihr Herz klopfte wie ein Presslufthammer. Auch wenn sie in der Dunkelheit nichts sah, wusste sie, dass es Damian Blackwell war. Sie konnte ihn riechen und fühlte seine großen schlanken Hände überall auf ihrem Körper.
Er hatte das Unvorstellbare geschafft, sie zum Höhepunkt zu bringen, trotz der unaussprechlich großen Angst vor ihm. Was war das nur für ein Mann, der sich nachts in ihr Zimmer schlich und sich an ihr bediente? Und was war sie nur für eine Frau, der auch noch gefiel, dass er sie einfach nahm?
Angestrengt lauschte sie in die Finsternis, in der sie seine Atemzüge dicht an ihrem Ohr vernahm. Wie lange würde er noch bei ihr liegen? Sie musste so schnell wie möglich hier weg und die Polizei benachrichtigen! Wer wusste, was er ihr antat, wenn er herausfand, dass sie nicht mehr schlief?
Ganz langsam, Millimeter für Millimeter, schob sich ihre Hand unter das Kopfkissen, wo sie schon seit Tagen ein Messer versteckte. Es kam ihr wie Stunden vor, als sie es endlich erreichte. Die eine Hand fest um den Schaft der Klinge geschlossen, wanderte ihre andere zu dem Schalter der Nachttischlampe, während Blackwells heißer Körper beinahe ihren Rücken versengte und sein angenehmer Geruch ihren Verstand benebelte. Er hat dich praktisch vergewaltigt, Samantha! Ihr vernünftig denkendes Gehirn versuchte verzweifelt, sich Damians Anziehungskraft zu widersetzen.
Abermals in die Dunkelheit lauschend, hörte sie ihn nun tief und gleichmäßig atmen. Als sie glaubte, er wäre endlich eingeschlafen, zog sich seine Hand jedoch noch fester um ihre Brust. Sofort richtete sich die verräterische Knospe auf.
Samantha drückte auf den Lichtschalter, wandte sich blitzschnell aus seinem Griff und warf sich auf den großen Mann. Sie hörte ihn überrascht aufkeuchen. Doch, oh Schreck! Sie konnte ihn nicht sehen!
Sie spürte seinen warmen Atem im Gesicht, fühlte die Hitze seiner Gestalt. Der balsamische Geruch war überwältigend! Es wirkte so, als würde ihr Körper mehrere Zentimeter über der Matratze schweben und das Einzige, was sie sah, war das eingedrückte Kissen.
Ein hysterisches Lachen brach aus ihr hervor. »Ich bin verrückt! Himmel, ich drehe gleich durch!« Tränen verschleierten ihre Sicht, weshalb sie kurz die Lider zusammenkniff, doch als sie diese wieder öffnete, erblickte sie ... ihn! Sie starrte direkt in Damian Blackwells dunkle Augen!
Samantha stieß einen Schrei aus und sofort legten sich seine Finger über ihren Mund. Er rollte sich mit ihr herum und entriss ihr das Messer.
Sie versuchte sich verbissen gegen ihn zu wehren, trat und schlug um sich, doch gegen seine Kräfte kam sie nicht an.
»Beruhige dich! Du bist nicht verrückt. Außerdem werde ich dir nichts tun!«
Er verlagerte das Gewicht und legte sich an ihre Seite, eine Hand auf ihrer Hüfte. Samantha konnte ihn einfach nur anstarren. Mr Blackwell besaß einen solch sinnlichen Mund, dass sie ihn am liebsten sofort geküsst hätte, wenn er nicht Luzifer persönlich gewesen wäre. Seine kinnlangen Haare fielen ihm wirr ins Gesicht und ließen ihn noch animalischer erscheinen.
Samantha atmete kaum und ihr Antlitz musste einer Maske gleichen. Doch spürte sie deutlich das erregte Pochen der Ader an ihrem Hals und noch ein anderes Pochen, das von der kleinen Perle unterhalb ihres Venushügels ausging, auf dem Damians Oberschenkel lag. Was war nur los mit ihr? Warum erregte dieser teuflische Mann sie so sehr?