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DAS GIBT ES NUR SONNTAGS

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Das Mittagessen am Sonntag ist immer vorzüglich. Mutti macht den Braten warm und setzt die Kartoffeln an. Die Mädels decken den Tisch. Ich renne voller Erwartung zwischen Stube und Küche hin und her. Dabei muss ich an unserer Kammer vorbei. In dem Moment, wo niemand in Sichtweite ist, werde ich in die dunkle Kammer gezogen. Wie von Geisterhand umklammert mich eine Person von hinten und flüstert mir mit verstellter Stimme ins Ohr: „Ich bin der Busemann, ich bin der Busemann.“

Schnell versuche ich mich aus dieser Umklammerung zu lösen und sage: „Marlene, hör auf mit dem Quatsch!“

Doch sie ergreift mich noch einmal und fängt von vorne an: „Ich bin der Busemann, ich bin der Busemann, ich bin nicht Marlene.“

„Ja, ja, wer’s glaubt, wird selig. Ich weiß ganz genau, dass du Marlene bist!“

Mit diesen Worten reiße ich mich von ihr los und fliehe aus der Kammer. Sie lacht sich halb kaputt. Und ich denke, die kann aber auch den Quatsch nicht lassen! Sie muss doch merken, dass ich darauf nicht mehr reinfalle.

Inzwischen ist Mutti fertig und wir können den Braten in vollen Zügen genießen. Nur wenn es Kaninchen gibt, mache ich lange Zähne. Die Tierchen sind so niedlich. Als die Zibben gestorben waren, haben wir die kleinen Kaninchen mit winzigen Nuckelflaschen aufgezogen. Mit einem Mal hängen sie dann mit abgezogenem Fell an der Teppichstange oder liegen in einer Schüssel im Kühlschrank. Wenn du dann die Kühlschranktür öffnest, glotzt dich so ein nackter Kaninchenkopf an. Das ist voll ekelig!

Die Ratte kommt

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