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Ein Herz für Wasser, Metall und allerhand Abseitiges

Vorwort: Auftakt

»Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland, vergrabt mein Herz im Lennesand« – so dichtete die Iserlohner Band Zoff im Jahre 1982 die Hymne, die noch heute von Winterberg bis Lennestadt bei Partys und Festen geschmettert wird – mit Freude und Inbrunst. Und auch wenn hier keine Palmen wachsen und stattdessen – ganz unromantisch – die Misthaufen qualmen: Im Sauerland lässt es sich gut leben. Wir Sauerländer meinen sogar: sehr gut!

Hier bei uns leben Schollenverbundene und Zugereiste – wobei Erstere stolz darauf sind, schon immer hier gewesen zu sein. Mancher rühmt sich einer Ahnenreihe, die sich bis in die Zeiten Annos II., des Erzbischofs von Köln, zurückverfolgen lassen – also bis ins 11. Jahrhundert! Und das äußern sie auch. Die Frage »Was bist du für eine Geborene?« ist die Steigerung von »Sind Sie von hier?«, die sich eher an die Gruppe der Zugereisten und Gäste richtet. Die erste Frage stellt die Balverin oder Hemeranerin, um zu erkennen, ob sie nicht doch eine Dame aus Iserlohn oder dem ach so fernen Menden vor sich hat.

Im Sauerland kann man lernen, was es mit gefühlten Distanzen auf sich hat – und dass man nicht immer viele Worte machen muss, um dem anderen seine Sympathie zu zeigen. »Schweigen ist Gold« – das kann den Sauerländer meinen. Er macht nicht viele Worte. Aber auf sein Wort kann man sich verlassen. Vielredner und Berufslustige wie die Menschen aus Köln sind uns suspekt. Und doch ist auch im Sauerland der Karneval zu Hause – wie sehr, zeigt das Museum des Westfälischen Karnevals in Menden.

Ja, wir mögen es abseitig und bizarr. Das belegen auch unsere Museen, die sich neben Frühgeschichte und dem Bergbau auch gern mit einem ganz anderen Werkstoff, dem Bakelit, mit Grünsandstein, mit Skiern und Rodelschlitten, mit alten Klostergartenpflanzen oder Galgen und Folterwerkzeugen beschäftigen. Einige dieser Orte zum Staunen finden sich in diesem Buch – zugegebenermaßen nur eine Auswahl, aber immerhin.

Und auch sonst lohnt sich ein Besuch bei uns. Ob es nun die Bruchhauser Steine sind, die auf den Höhen im Herzen des Hochsauerlandes majestätisch aufragen, die Golddörfer Assinghausen und Gevelinghausen, die Atta-Höhle in Attendorn, das Hemeraner Felsenmeer, der Jüdische Friedhof in Rüthen oder die »Großstädte« des Sauerlandes, Soest und Arnsberg – zu sehen, zu bestaunen, zu genießen gibt es vieles. Nicht zuletzt unsere Talsperren. Sie prägen das Sauerland wie nichts anderes. Sorpe, Möhne und Bigge sind nur die größten Stauseen. Doch auch ihre kleineren Geschwister haben ihre Reize – und den Vorteil, dass sie bei nur einem Spaziergang umrundet werden können.

Das andere prägende Element unserer Region ist das Metall. Kernig, erdig, handfest – hier wird seit Jahrhunderten mit dem gearbeitet, was später auch das Ruhrgebiet groß machte. Wer auf dem Drahthandelsweg von Lüdenscheid über Altena nach Iserlohn wandert, der unternimmt eine Zeitreise und kann erahnen, wie schwer Leben und Arbeit in früheren Zeiten hier im Sauerland waren. Lebendig werden die alten Handwerke bei einem Besuch des Bremecker Hammers in Lüdenscheid, in der Besteckfirma Hesse in Schmallenberg, der Fabrikanlage Maste-Barendorf in Iserlohn oder dem Handwerkerdorf in Rüthen. Wer dann zum Abschluss noch das Altenaer Drahtmuseum besucht, der ist, buchstäblich, »auf Draht«!

Sie merken: Ein Besuch lohnt sich – oder auch zwei, drei oder vier! Bei einem Ihrer Ausflüge zu meinen Lieblingsplätzen sollten Sie versuchen, mit Einheimischen eine interessante Frage zu klären: Was ist das Sauerland? Wo fängt es an? Wo hört es auf? Sie werden überrascht sein, wie vielfältig die Antworten sind, die Sie erhalten. Viel Spaß also beim Fragen und beim Nachdenken über die Antworten! Und natürlich beim Besuch Olpes, Drolshagens, Attendorns …

Maike Förster

Olpe und Umgebung


Geschichtsbrunnen vor der St.-Martinus-Kirche in Olpe

Lieblingsplätze Sauerland

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