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DIE ROLLTREPPE DES LEBENS
ОглавлениеPass auf, dass das Leben dich nicht übersieht!
Kommt einfach mal mit auf eine symbolische Reise, die eigentlich jeder erlebt auf seine Weise. In der Einführung habe ich zu diesem Thema schon einiges benannt. Wohlgemerkt, alles nur recherchiert, durch Bücher inspirierte Abhandlungen und mit eigenen Gedanken „geschmückt“.
Also einfach nur lesen. Es passt aber zum Thema Egoismus.
Mit dem, was wir Erziehung nennen, also dem Beginn des denkenden Daseins unter Anleitung.
Eine Treppe hört sich zunächst nach etwas Anstrengendem an, da wir in Bildern denken. Treppensteigen ist anstrengend, auch notwendig, da wir von unten nach oben wollen und auch von oben nach unten. Unser Leben ist manchmal so.
Ein Optimist sagte mal pessimistisch, aber real einschätzend:
„Die Treppe hinauf, die hinab führt.“
Ist unser Leben nicht so?
Warum benenne ich „Die Rolltreppe des Lebens“ als Thema zum Egoismus?
Es ist doch sehr einfach. Das Leben ist doch vorbestimmt. Wir begegnen dem, was wir Leben nennen anfangs nicht selbständig. Wir werden symbolisch auf diese Treppe gestellt und sie bewegt sich. Das Leben beginnt so.
Später können wir diese symbolische Rolltreppe verlassen an dieser oder jenen Station, wir sehen uns um, steigen wieder auf oder bleiben eine Weile an dieser Station.
Egal was wir machen, die Rolltreppe bewegt sich auch ohne uns weiter. Es wäre sinnvoll, dass wir entscheiden, wieder aufzusteigen auf diese Treppe, zu Fuß eine Station zurück gehen, um irgendwann wieder aufzusteigen und weiter geht es.
Als Mensch sind wir durch den angeborenen Naturtrieb egoistisch und neugierig. Ich nehme an, ihr wisst, wie ich es meine.
Halten wir uns immer vor Augen und im Besonderen im Hirn bei dieser Rolltreppenbesteigung oder das Verlassen an einer Station:
„Eins ist sicher.
Wir werden geboren und wir sterben.
Die wichtigste Frage jedoch ist, was machen wir dazwischen!“
oder
„Die Hauptfrage ist – Das Ende ist tödlich, aber was machen wir bis dahin?“
oder
„Von 100 geborenen Menschen sterben auch 100 Menschen.“
„Wir leben eine Weile, und dann sterben wir schneller, als wir es vor hatten.“
Viele fragen sich dennoch später in einer stillen Stunde:
„Nun bin ich schon über 50 Jahre alt und warte immer noch, dass das Leben beginnt.“
Dieses hat bei vielen Menschen auch damit zu tun: Habe ich einen Glauben, der mir hilft? Kann ich bewusst in die Zukunft schauen? Was kommt noch? Habe ich Energie? Stelle ich mein Leben infrage? Beachte ich, dass ich des Öfteren mal eine Seelenhygiene machen sollte? Wem gehört was? Wem gehört das Wasser, das Erdöl, gehört mir die Natur? Darf ich sie zum Untertan machen? Ist unser Kontinent wirklich ein unbedeutendes Beiwerk der Ozeane. Wer gestattet uns, hier zu leben?
Es ist ein Gedankenspaghetti, mit dem ich zurecht kommen soll. Gar nicht so einfach.
Habe ich Lebensvisionen oder Strukturen der Lebensgestaltung? Lass ich es zu, dass eventuell andere mein eigenes Leben infrage stellen? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Schließt jemand die Pforte zum Himmel auf oder bin ich einfach nur tot?
Andererseits hat es mich bewegt, da ich in der Türkei lebe, wie schnell diese Rolltreppe zu Ende ist oder man herunterfällt. Was meine ich?
Hier erlebe ich jedes Jahr ca. vier bis fünf Erdbeben, die nachdenklich stimmen.
Die anatolische und die eurasische Platte liegen ca. 60 Kilometer in meiner Nähe im Mittelmeer.
Nachdem die Erdplatten vor Milliarden von Jahren auseinanderdrifteten und Kontinente bildeten, kommen sie nun wieder zusammen, wie uns Geologen erklären. (Als Beispiel, das 85 Prozent unseres Wissens oft Glauben ist, da nicht jeder Geologe ist.)
Sie nagen aneinander, deren Folge Erdbeben, auch Tsunamis sind. Meistens erlebe ich hier sogar die Stärken zwischen 5 bis 5,9. Es ist ein sehr merkwürdiges nachdenkliches Gefühl, wenn man sitzt und es wackelt kurz, es klirrt in der Küche, Bilder wackeln, man hat auch Angst. Nun gut, ich wohne auf dem Dach, wo man es anders wahrnimmt.
Das entscheidende für mich war nicht Angst, mehr noch dieses Erstaunen über die Mächtigkeit der Natur und unsere Hilflosigkeit als höchste Spezies Lebewesen, wie wir uns gerne bezeichnen.
Man sitzt irgendwo, die Erde wackelt und man ist hilflos. Es ist ein sehr eigenartiges Gefühl. Im schlimmsten Fall ist die Rolltreppe des Lebens zu Ende.
Viele, sehr viele Dinge bei denen unsere angebliche Intelligenz und dieses Über-allem-Stehen keine Rolle spielt. Dieses eben Genannte ist nur ein sogenannter Zwischenaspekt.
Doch gehen wir mal weiter auf unserer Reise.
Es kommt aber etwas dazwischen, auf dieser symbolisch genannten Rolltreppe. Wir werden geboren und bewegen uns sofort auf dieser Rolltreppe. Wollen wir es? Nein, wir müssen!
Meistens wohlbehütet von Mama und Papa machen wir unsere eigenen Entdeckungen und werden unbewusst schon als Baby zum Mittelpunkt und beherrschen den Alltag. Alles dreht sich um uns. Wir schreien und brüllen. Sofort kommt jemand angerannt und gibt uns was zu essen.
Ist uns zu warm, kommt jemand sofort und gibt uns neue Kleidung. Der Verdauungstrakt reagiert unbewusst, wir werden sauber gemacht.
Ob wir schon denken können?
Bestimmt, aber sprechen können wir noch nicht. Warum eigentlich?
Provokativ sage ich mal, wir wissen noch nicht, welche Sprache sie sprechen, die sich Eltern, Oma und Opa und Geschwister nennen. Das kommt später.
Ist nicht dies schon die erste Etappe der Rolltreppe?
Mit der Verniedlichung der Töne oder Sprache wie du du, da da, tüt tüt, schnie schna usw. drücken die anderen aus und wollen uns sagen, dass wir etwas gut gemacht haben, dass wir niedlich sind und so etwas.
Eltern lesen sogar Bücher über Kindererziehung. Leider machen sie oft daraus ein Dogma als Gebrauchsanleitung und verkennen, dass es ein Individuum ist und eine Persönlichkeit, egal wie groß, wie klein oder wie alt.
Es ist der Beginn der Rolltreppe.
Irgendwann können wir diese Rolltreppe verlassen, aussteigen an einer Station. Etwas austesten an dieser Station, bleiben dort oder springen wieder auf die Rolltreppe bis zur nächsten oder übernächsten Station. Bis wir uns bewusst entscheiden.
Dazu gehört auch: Wie definiere ich mein Ego?
Wir haben ja Fragen. Warum stehen wir auf der Erde, wo man uns doch etwas von Gravitation und Erdanziehung erzählt?
Warum können wir nicht fliegen wie die Vögel? Fragen über Fragen. Erst später begreifen wir, dass wir es glauben.
Das sind die 85 Prozent unseres Wissens, dass wir es glauben. Erde ist rund, der Sonnenstrahl braucht acht Minuten, bis er bei uns ist, 2x2 ist 4 usw. usw.
Wir glauben es und fühlen uns schlau.
Der Glaube darf aber nicht zur Unselbständigkeit führen, wie es oft geschieht. Das meine ich mit dem Titel.
Jedenfalls behaupte ich und wir sollten uns sehr bewusst davor hüten und aufpassen, dass, wenn wir am Ende der symbolischen Rolltreppe sind, wir nicht sagen müssen wie Faust bei Goethe:
„Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor“
Das heißt, wenn wir unsere Rolltreppe des Lebens und die Stationen, wo wir aussteigen und danach weiterfahren, nur dazu benützen, um alles Mögliche zu studieren, um volkstümlich genannt schlau zu werden.
Wir müssen nur aufpassen, dass nicht und nie das wahre einfache Leben und das Privatleben an uns vorbei zieht. Dann haben wir etwas falsch gemacht.
Wie oft und eigentlich immer, der Goethe hat uns was zu sagen mit dieser von ihm bewussten Nennung … armer Tor.
Wir müssen es nur richtig begreifen, verarbeiten und Ja sagen zum normalem Leben, unabhängig von der Wissenschaft.
Der Beginn der Reise auf dieser Treppe
Beginnt nicht alles im Kindesalter?
Diese Rolltreppe des Lebens, die sich für uns bewusst anfängt zu bewegen, wenn wir so um die fünf Jahre alt sind. Wir beginnen neugierig auf das Leben zu werden und können abspeichern, welche Eindrücke wir gewinnen.
Wir können denken in Bildern, die Sprache lässt es uns ausdrücken. Beginnen da Probleme?
Ja und nein.
Unsere Gedankenrichtung wird durch die Erwachsenen versucht, in eine Richtung zu lenken. Auch das nennen wir Erziehung, auch wenn es oft pädagogisch, geschichtlich, oft unvernünftig der Grundwerte der Spezies Mensch entgegen steht.
Nehmen wir doch mal an, ein Kind wird in eine Familie geboren, die sich Neturei Karta nennen. Es werden dort viele Kinder geboren.
Ich erläutere, möchte aber auch benennen, dass es ein Extrembeispiel ist!
Man schätzt, dass es 300 Familien sind. Sie wohnen im Stadtviertel Mea Shearim („zu den hundert Toren“) von Jerusalem. Der Führer heißt Amram Blau und ist unbarmherzig gegen sozusagen Abtrünnige.
Welche Chance hat dieses Kind in der Zivilisation? Keine Chance sage ich.
Diese Familien können wir sozusagen mit unserem modernen Verstand zu Geheimbünden, Sekten zählen. Dieses Wort Neturei Karta kommt aus dem aramäischen und bedeutet „Wächter der Stadtmauer“ und ist eigentlich ein Ehrentitel für besonders strenggläubige Israeliten, die den Unverstand der modernen Welt zu einem sozusagen Familiengeheimbund machen.
Diese Naturei Karta wurde 1935 gegründet.
Darum geht es ja eigentlich. Sie erkennen die Regierung Israels nicht an und empfinden alles, was von der Obrigkeit kommt als ungesetzmäßig. Komisch, nicht wahr? Diese Familien nehmen nicht einmal Dokumente des Staates Israel an und weigern sich sogar Unterschriften zu leisten.
Fragen wir uns nicht, wie so etwas geht, wie kann das möglich sein?
Sie bekommen nur Unterstützung von Verwandten aus den USA und sogar von der PLO unter Arafat (alles was gegen Israel ist, erklärt die PLO als gut) was sie so zum Leben brauchen.
Hier wird nun ein Kind hineingeboren.
Die Eltern arbeiten nie, weil der Glaube dahingehend ist, dass sie sehr fest davon überzeugt sind, dass das Reich des Messias kommen wird und sie dürfen nichts anderes tun, als in den heiligen Schriften zu lesen und die Kinder zu „erziehen“, sich zu vertiefen in den Schriften.
Der Talmud (jüdische Schriftenlesung) ist höchstes Gesetz. Seltsam, nicht wahr?
Dieses hineingeborene Kind als Junge darf nichts lernen als die Bibel und den Talmud.
Ein Mädchen darf vor der Verheiratung nie das Haus verlassen.
Wie soll da ein vernünftiges Aufwachsen des Kindes, sogar ein normales Leben wirtschaftlich und sozial möglich sein?
Gut, es ist ein Extrembeispiel einer Lebensart.
Ich nenne es im Tenor, wie abhängig wir sind, wo wir geboren werden. Eine Genlotterie der Menschheit.
Damit meine ich keinesfalls, dass es Unglück bedeutet. Eventuell nur, wie seltsam wir Menschen sind, wie bunt in den Anschauungen und das auch wieder Gott herhalten muss.
Ob ER das weiß?
Hat ER dies gewollt oder gar weg gesehen?
Wir müssen uns aber überlegen, ob und wie wir das eventuell kritisieren. Haben wir überhaupt mit unseren Anschauungen des Westens das Recht dazu? Kritik heißt oft, ich habe da meine Wahrheit, sag du mir, was deine Wahrheit ist?
Aber nie, meine Wahrheit über allem stellen.
Es gibt diese absolute Wahrheit nicht.
Die Welt ist bunt. Jeder hat nur seine Wahrheit.
Da hat der Relativismus recht und wir müssen und sollten es beachten.
Zuhören, nicht absolut verurteilen.
Das meine ich ja mit dem Titel des Buches.
Die Rolltreppe des Lebens bewegt sich hierhin, dahin und auch woanders hin, je nachdem, welche Eltern wir bekommen, die uns in die Welt setzen und wir uns … nie wehren können.
Damit sage ich keinesfalls, dass ich es verurteilen darf. Ich kenne kein Kind aus diesem Familienbund und kann nicht sagen, ist es unglücklich, ist das Kind gar zufrieden, kennt es die andere bunte Welt oder was auch immer.
Ich denke einfach, diese Leute sind so sehr überzeugt, dass sie irgendwie ein Geheimwissen besitzen, dass der Messias doch noch kommt und sozusagen aufräumt.
Also ein Königreich ohne menschliches Zutun und ohne Waffengewalt und hierbei die Grundlage der göttliche Dienst ist.
Seltsam ist jedoch, dass man von … ohne Waffengewalt spricht und dieses Stadtgebiet Mea Shearim in Jerusalem von Taxifahrern gemieden wird, da z. B. am Sabbat (hebr.: der 7. Tag der jüdischen Woche, also Samstag) es des Öfteren vorgekommen ist, das diese Taxis mit Steinen beworfen werden, da es ein sehr strenger religiöser Ruhetag ist. Gefährdet es den Staat? Nein, es sind zu wenige. Wenn es sehr, sehr viele wären, nicht auszudenken.
Es kann doch aber sein und das stelle ich als nachdenkenswert mal in den Raum, müssen wir es verurteilen? Kann es nicht sein, dass diese Menschen glücklicher sind als wir mit den Autos, Handys, Laptops und 1.000 Fernsehprogrammen?
Sie tun ja keinem was, außer Steine am Sabbat gegen Autos werfen.
Das ist doch wirklich noch ertragenswert gegenüber dem, was sonst so in der Welt geschieht. Oder? Natürlich, ich gestehe, dass es ein Extrembeispiel ist vom Dasein in einer Gemeinschaft von Menschen. Unabhängig von einer Zufriedenheit, aber in einer Folge von dem, was wir Erziehung, Tradition und unbedingtes Festhalten daran nennen.
Bis zum 18. Geburtstag, wenn der Staat uns sagt, das wir volljährig sind und für unser Leben selbst verantwortlich sind, betrachten wir uns doch selbst wie Chamäleons, die sich anpassen.
Wir Eltern nennen es wieder Erziehung.
Ein Chamäleon ist ein Tier, das sich farblich der Umgebung anpassen kann.
Das heißt, wir Eltern beobachten, wenn es etwas falsch macht, das Kind wird rot zum Beispiel.
Bei Wut, bei Freude und all diesen Dingen verändern wir uns.
Ist es anmaßend, dieser Vergleich?
Wir können aber auch von diesen Chamäleons sagen, dass sie ihre Augen unabhängig voneinander bewegen können.
Nein, das können wir Menschen nicht.
Es ist nur symbolisch genannt, dass wir beginnen, zu beobachten.
Hören können wir auch und dürfen es sogar. Nicht mehr diese Dinge, wie: Hör nicht zu, dazu bist du zu klein und so etwas.
Welch ein Fortschritt, dass wir erwachsen sind. Was ist überhaupt erwachsen sein?
Denken wir darüber nach?
Nein, wir akzeptieren es mit Freude.
Erwachsen sind manchmal schon Achtjährige, die vernünftiger denken und handeln wie Vierzigjährige. Andererseits gibt es Vierzigjährige, die denken und handeln wie Kinder.
Erwachsen sein heißt doch nichts anderes, als die Fähigkeit, für Handlungen Verantwortung zu übernehmen. Für sich selbst und auch für andere.
Es ist nicht so einfach mit der Rolltreppe des Lebens, wenn wir vieles vergessen, was uns als Mensch ausmacht. Wir bestimmen etwas aus dem Bauch heraus und reden uns dann vieles schön als Rechtfertigung.
Auch bei Falschem, versuchen wir es, mit unserer eigenen Logik zu rechtfertigen.
Vergessen wir hierbei, dass im philosophischen Sinne die Logik immer mit Gesetzen und Formen des Denkens zu tun haben?
In erster Linie jedoch ist es gar nicht so einfach mit dem Erwachsenwerden und hat kaum mit dem Alter zu tun. Obwohl wir ewig sagen, dass man handeln soll wie ein Erwachsener.
In Wirklichkeit könnten wir von den Jüngeren lernen. Sie handeln und denken oft vernünftiger.
Sie lassen es zu, das man Gefühle einbringt und nicht nur die Dinge, die wir Pragmatismus nennen. Wir verlernen beim älter werden die Basis vieler Entscheidungsfindungen. Unsere eigenen Gefühle.
Kinder haben es, wir verlernen es oft und verstecken uns oft hinter der Fassade, dass wir alles besser wissen und sind somit zum Klugscheißer und der ewige Besserwisser mutiert. Wir verlieren unsere Ängste, oft auch das Selbstwertgefühl und andere Gefühlsmuster.
Wir können von Kinder lernen.
Nehmen wir doch mal die Geschichte aus dem Buch „Sophies Welt“ von Jostein Gaarder.
Dort beschreibt er die Begebenheit, wo Sophie und ihre Mutter in der Küche sind. Sophie sagt plötzlich: „… guck mal Mama, der Papa schwebt über uns an der Decke und hört uns zu …“
Die Mutter reagiert nicht.
Warum?
Für uns Erwachsene kann es nicht sein und wir wissen es genau, dass kein Mensch schweben kann.
Geht uns damit nicht vieles verloren?
Zunächst natürlich eine Unterhaltung mit dem Kind. Dann unsere gesunde Neugier.
Warum guckt die Mutter nicht nach oben und sagt fairer halber: „ … Ich sehe nichts und es kann nicht sein, was du sagst, weil …“
Dieses Beispiel zeigt doch symbolisch, dass uns im Alter Neugier verloren geht und wir durch die Gesellschaft in einer Zwicklage sind.
Gehen wir darauf ein und sagen: „ … wo schwebt er …“ oder solche Dinge, dann betrachten wir uns doch selbst als doof oder uns geht Selbstvertrauen an unseren eigenen Verstand verloren.
Aus diesen Dingen geht uns leider noch mehr verloren. Ein Kind lacht im Durchschnitt 400 Mal am Tag. Wir Erwachsene dagegen nur 20 Mal.
Ich sage mal ironisch, haben wir nichts mehr zu Lachen oder sind wir abgestumpft?
Bestimmt, wir haben Angst oder zu viel Respekt davor, über jede Albernheit oder Blödsinn zu lachen, da andere Erwachsene ja denken könnten, wir sind blöd.
Nochmals zu der kleinen Sophie und ihrer Mama. Ich betrachte es als eine Stufe.
Wir haben also einige Jahre vor diesem Ereignis oder dieser Frage unsere Antwort in Gaarders Buch die Rolltreppe des Lebens verlassen und haben auf einer Station etwas gelernt.
Wir sagen gesunder Verstand.
Fliegen, schweben können wir ohne Hilfsmittel nicht. Wir wissen es einfach.
Es geht uns aber Fantasie verloren.
Die kleine Sophie hat eventuell eine Eingebung, die Fantasie hat einen Streich gespielt oder sie wollte die Mama testen.
Entstehen so auch Volksreligionen?
Eingebungen und Dinge, die wir für wahr erachten und dokumentieren? Der eine macht Wasser zu Wein, kann über Wasser laufen, der andere erinnert sich an einen Traum und hält es für einen Befehl von Jemandem, den wir Gott, Allah, Jahwe oder Demiurg oder sonst wie nennen und kann Massen begeistern.
Was haben wir denn da für eine Station erreicht, wo wir die Rolltreppe verlassen haben?
Nochmals symbolisch, was uns Jostein Gaarder mit seiner Sophie im übertragenen Sinn auch sagt: Kinder sind neugierig und sie spielen.
Deshalb sind z. B. Kindergärten und so etwas sehr wichtig.
Ich meine internationale Zusammenkünfte im Kindesalter. Den Kindern ist es völlig egal, ob der eine helle oder dunkle Hautfarbe hat, ein Kopftuch trägt oder Schlitzaugen hat. Sie spielen vorurteilslos miteinander. Kaum gehen die Kinder nach Hause erleben sie bei vielen Eltern Rassenhass oder Vorurteile gegen die, mit denen sie vorher gespielt haben.
Eltern nennen es sogar Erziehung, wenn sie sagen, spielt mal lieber mit den Kindern, die wir euch vorgeben.
Sehr schade, sogar verwerflich und auch sehr gefährlich. In diesem Zusammenhang gibt die Bundesregierung sogar noch Geld aus, um Kinder zu Hause zu lassen, damit sie, ich sage in aller Härte und auch Traurigkeit, nur mit seinesgleichen zusammen sind. Müssen wir uns dann nicht wundern, dass es heißt, die Multikulti Gesellschaft ist gescheitert. Was machen wir Menschen bloß für gefährliche und dumme Dinge.
Ach könnten wir doch öfter denken wie Kinder es tun. Vorurteilslos und fragend, wie es die Sophie macht in dem Buch.
Ich denke, hier teilt sich bestimmt die Rolltreppe in die eine oder andere Richtung. Sehr schade finde ich. Kommen wir noch zusammen oder entfernen wir uns immer mehr? Diese Frage stellen wir uns jetzt, aber damals haben wir uns Menschen getrennt von Dingen die unsere Aufgabe wäre auf der Rolltreppe des Lebens. Vernünftig sein, das meine ich hiermit.
Zu spät, damals jedenfalls.
Es gibt eben Dinge, die wir eventuell nicht wollen, aber akzeptieren müssen. Jeder kennt dieses eben Geschriebene aus seinen persönlichen Erfahrungen.
Ein kleines reales Beispiel ist doch der Spruch, dass man sich Freunde suchen kann, aber Familienangehörige sind einfach da als Akzeptanz.
Aber um überleben zu dürfen, sollten wir uns annähern und nicht mehrere Rolltreppen haben. Gegeneinander, in verschieden Richtungen oder nebeneinander?
Vorerst nebeneinander, das wäre gut.
Wir sollten uns ansehen und auch lächeln. Freundlich lächeln, nicht als Maske. Es sollte kein Wettbewerb sein. Niemals denken oder so leben, dass es ins Hirn gebrannt wird.
Konrad Adenauer sagte mal:
„Du willst anders sein?
Nein, andere gibt es schon genug!“
Das Beste aus dem Ich machen, dass ist eine Lösung.
Haben wir auch Angst auf dieser Rolltreppe des Lebens?
Was ist überhaupt Angst?
Angst ist ein Grundgefühl, welches sich als bedrohlich empfundene Situation, als Besorgnis und Unlust betonte Erregung, äußert.
Diese Angst haben ist lebenswichtig.
Die Erfindung der Hölle dagegen nicht.
Angst lässt uns überleben.
Die erste Begegnung mit dem Leben ist doch, dass wir Gerüche der Mama entgegen nehmen. Wir fühlen uns wohl. Unbewusst gut aufgehoben.
Wir erkennen eine Stimme und unbewusst wissen wir, diese Stimme gehört zu mir.
Später sagen wir, es war einer aus der Familie. Eine andere Stimme macht uns auch Angst, wir können es nicht begründen.
Papas tiefere Stimme macht uns zwar keine Angst, es bilden sich aber Instinkte oder wir holen uns unbewusst etwas aus dem Hirn, dass wir später Respekt nennen, obwohl es eine Vielfalt ist.
Wir sollten jedoch zuhören.
Es ist keine Angst.
Angst, im Gegensatz zur Furcht, die eine erkennbare äußere Ursache voraussetzt, liegt die Angst im Subjekt selbst.
Das Gefühl des Verlassenseins und einer Hilflosigkeit. Bei Babys, die die Rolltreppe des Lebens besteigen, ist es mehr ein Erstaunen als Angst oder Furcht über die tiefere Stimme.
Neugier bestimmt den Alltag. Durch riechen, schmecken, tasten lerne ich die Welt kennen. Das angeborene Angstgefühl bleibt aber.
Es fällt etwas um, wir hören es, sehen es aber nicht, es ist ein ungutes Gefühl. Das ist gut so.
Wir dürfen Angst nicht immer als ein schreckliches, beängstigendes Gefühl definieren.
Es behütet uns oft auf dieser Rolltreppe.
Im Kindesalter glauben wir noch ernsthaft an eine Fairness der Zivilisation. Noch.
Wir wissen noch nicht, dass wir oft ausgenutzt werden als Rohstoff Mensch, der eingepresst wird in die Regularien des Wohnortslandes. Selbstverständlich, wie soll eine Zivilisation funktionieren, wenn es keine Gesetze und Formen des Miteinanders gibt.
Wir müssen uns aber fragen, was haben wir als erfolgreichste Spezies Lebewesen daraus gemacht? Warum gibt es Kriege?
Warum Hass der Religionen oder allgemein Feindschaft? Führer der Menschheit reden es uns ein und wir spielen mit.
Wäre es wirklich provokativ, wenn ich sage, dass wir nie vor uns selbst weglaufen können. Das Schicksal sucht sich uns aus.
Wir fügen uns nicht, wir geraten hinein, weil sich das Schicksal dich, mich oder jenen aussucht.
Wir erleben es heute noch.
Die schrecklichen Bilder aus dem arabischen Raum, die ISIS schmeißt Menschen anderen Glaubens aus dem Fenster des sechsten Stockes eines Hauses, unten stehen sehr viele Menschen und klatschen und johlen. Sind das Zivilisten, nur weil sie keine Kalaschnikow um den Hals haben? Müssen wir sie beschützen und Unterschiede machen?
Es kommt doch oft nicht darauf an, wer das Gewehr hat und sich somit zu erkennen gibt als Kämpfer, sondern die anderen, die ihm nicht nur aus Angst zujubeln, weil es sonst ihnen selbst an der Kragen geht, sondern es gut finden wie in diesem Beispiel einen Homosexuellen aus dem Fenster werfen.
Immer die gleiche Frage oder Feststellung, wessen Geistes Kind ich bin.
Was geschieht weiter auf der Rolltreppe des Lebens?
Als Kind beobachten wir. Wir können auch schon denken. Noch nicht unter dem Aspekt, dass Verstand oftmals Leiden schafft.
Ich nenne das schon jetzt, weil wir auch durch Beobachten leiden können.
Nicht Verstehen ist auch schon leiden, wie ich es sehe. Nehmen wir doch mal ein Kind, dessen Eltern sehr streng gläubig sind.
Folgen Sie mir als Leser einfach mal und stellen sich vor. Wir müssen das erste Mal als Kind mit in die Kirche. Damit meine ich ein denkendes beobachtendes Kind.
Es muss mit in die Kirche, da es den Eltern als das Wichtigste überhaupt erscheint. Sie betreten die kühle Kirche. Das Kind beobachtet und hört nichts mehr. Diese Stille, wir sagen später andächtiges Betreten. Wir sehen vorne einen nackten blutenden Mann an einem Kreuz. Der Panikschalter im Hirn macht sich bemerkbar. Es ist unheimlich. Plötzlich beginnt der Erziehungsmoment der Mutter, des Vaters.
Es ist wie ein Verstehen der Welt.
Er heißt Jesus und ist für uns gestorben, für unsere Sünden. Für uns Menschen.
Ach du meine Güte, wie soll ich denn das verstehen? Hab ich was ausgefressen? Auch ich gehöre zur Menschheit. Papa sagt:
„Lies die Bibel oder wir lesen dir etwas vor und du wirst verstehen, was wir meinen.
Im Moment akzeptiere, dass wir das Beste für dich wollen und nehme es gefälligst an, weil es wichtig für uns als erwachsene Menschen ist und für uns als deine Eltern.
Wir sind deine Eltern.“
Beim Dummgucken und ein Fragezeichen im Gesicht heißt es: „Gehorche!“ Na gut, was bleibt mir übrig.
Warum darf es nicht später heißen:
„Hör mal, du bist mein Sohn, meine Tochter, du bist mein Leben. Dein Leben gehört aber dir, keinem anderen.“
Da beginnt doch eigentlich der Fehler auf dieser Rolltreppe des Lebens. Sei von mir die Frage erlaubt, dass wir doch besser die Welt verstehen könnten durch Beobachten der Welt im Jetzt und Heute und uns nicht den Zeilen vor tausend Jahren, die wir Texte der Bibel, der Tora oder des Koran einbrennen lassen ins Hirn.
Als Anleitung schon. Im Sinne von uns allen Menschen, unabhängig von Farbe und Glauben, wenn es human interpretiert wird.
Beachten sollten wir es schon, wenn wir richtig interpretieren können und auch wollen und nicht verbittert sind oder Hass gegen andere annehmen.
Die Menschheit ist anders geworden, wir bewegen uns anders, es gibt viele neue Wörter, allein Begriffe verändern sich, somit auch Denkweisen.
Lies die Bibel und nehme gute Dinge in dich auf. Das wäre richtig. Jedoch wie im Koran, dass Texte, Suren oder Bibelpsalmen unantastbar sind und in alle Ewigkeit Gültigkeit haben, ist schlichtweg kritikwürdig und auch das Interpretieren in Vernunft muss Wirklichkeit werden.
Keine Promulgation, wie es als Kirchengesetz geschieht.
Wenn wir aber mal die beiden Gemeinschaften der Christen und Muslime vergleichen, dann fällt doch etwas auf.
Ich denke, wir nehmen es gar nicht bewusst auf.
Beide bzw. alle Religionen, wenn wir mal das Geschehnis der Geburt und die sofortige Eingliederung ohne Nachfrage in eine Religion vernachlässigen, machen doch eine Akquise.
Früher hieß es Christianisierung von Völkern oder durch Eroberung eine plötzliche Zuordnung ganzer Länderstriche zu diesem oder jenen Glauben.
Ich wähle ganz bewusst das moderne Wort Akquise. Bitte nicht aufschreien, da es dem Grunde nach Gewinnung von Kunden bedeutet.
Früher hieß es noch, nur ein kleines schreckliches Beispiel, weil es gerade heute Bedeutung bekommt:
„Schaue zum Manne auf und … schweige!“
Haben viele Orthodoxe es so übernommen und verbreiten es? Das nur nebenbei.
Kommen wir nochmals zum modernen Wort Akquise. Was meine ich?
Heutzutage macht die Kirche sogar Popkonzerte, um Menschen zu gewinnen.
Gehen wir mal sehr weit zurück.
Ich betone, das ich Agnostiker bin, erlaube mir aber zu deuten, das der Islam trotz nachteiliger, wiederum Akquise, gegenüber dem Christentum trotzdem die gleiche Anzahl von Gläubigen hat.
Als der Islam auf dem Vormarsch war, hatte die Kirche den Vorteil des Bilderkults.
Der Islam verbietet den Bilderkult, da Gott den Menschen erschaffen hat.
Hierdurch ist es nur Gott vorbehalten, auch Bilder von Menschen zu erschaffen.
Es gilt nur das gesprochene Wort.
Dieses nutzte das Christentum als Vorteil aus. Es entstand ein weltweiter Bilderkult.
Mit Bildern aus der Bibel erreicht man Menschen. Ob Analphabet oder Gelehrter.
Man erkennt an Bildern, was gemeint bzw. welche Bedeutung Bibelsprüche haben.
Die großen Meister der Malerei erschufen farbenprächtige Bilder, Fresken und ganze gemalte Texte der Bibel. Ist dies nicht ein Nachteil des Islam für die Gewinnung von Gläubigen?
Nüchtern betrachtet habe ich recht.
Man kauft sogar Bücher, CDs, Zahncreme, Schnürsenkel, Toilettenpapier oder sonstige Sachen, wenn ein schönes Bild darauf ist.
Geht doch mal mit in meinen Gedanken. Wenn der Islam kein Verbot des Bilderkults hätte und es zur Verherrlichung Bilder des Koran unter dem Aspekt mit guten Malern Bilder mit Araberhengsten und farbenprächtigen Tüchern geben würde, diese in jeder Moschee, ich denke, der Zulauf zum Islam wäre bedeutend stärker.
Ist es nicht dann ein wahrer, ehrlicher Glaube, wenn man das Verbot von Mohammed als Prophet einhält und des Glaubens wegen Muslim ist und nicht gelockt wird mit tollen Bildern in den Kirchen.
Oh liebe Kirche, hättet ihr ohne Bilderkult wirklich so viele Anhänger, die ihr Gläubige nennt? Einfach mal nachdenken.
Habe ich eventuell recht?
Möchte ich gar nicht ernsthaft, nur umdenken wäre gut im Interesse des Miteinanders.
Ebenso, glaubt ihr wirklich, dass alle Kirchensteuerzahler an Gebote glauben und danach handeln?
Glaubt ihr wirklich, dass Menschen sonntags in die Kirche gehen, um das Gespräch mit Gott zu suchen im Gebet?
Was ist Tradition des Kirchgangs oder die Vermeidung von Gesprächen der Nachbarn, dass man nicht da war am Sonntag?