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Kapitel 3 – Meine Eltern

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Dieser Familie standen, wie es im natürlichen Sinne auch vorgesehen war, meine Mutter und mein Vater vor. Und jetzt, wo ich bereits einige Zeit über mich und meinen Geburtsort plaudern durfte, ist es mir nunmehr ein Bedürfnis, etwas über meine Eltern zu erzählen.

Meine Mutter war und ist zu dem Zeitpunkt, zu dem ich diese Zeilen auf das Papier banne, eine herzensgute großzügige Frau, voller Liebe für ihre Kinder, Enkel und Urenkel und mit einem ansteckenden Humor gesegnet, wie ich ihn bei wenigen anderen Menschen entdecken durfte.

Ihre Großzügigkeit zu jener Zeit kurz nach meiner Geburt gipfelte in nahezu absoluter Selbstaufgabe zugunsten ihrer Kinder.

Wie vielleicht viele Mütter zur damaligen Zeit hungerte meine Mutter, um uns Kinder wenigstens das aller nötigste an Nahrung zukommen zu lassen.

Dies führte sogar so weit, dass meine Mutter, während wir, gemessen an den damaligen Gegebenheiten äußerst gesund waren, an einem schlimmen Hungertyphus erkrankte. Aber auch das hielt sie nicht davon ab, weiterhin nicht nur Liebe und Zuneigung, sondern auch Nahrung an die vermeintlich Schwächsten zu verteilen.

Ich kann mich noch heute ganz genau daran erinnern, dass mir meine Mutter immer wieder nicht nur den guten Rat auf den Schulweg mitgab, gut aufzupassen und etwas zu lernen, wenigstens irgendetwas, sondern sie steckte mir auch immer wieder mal eine Stulle für eines der Flüchtlingskinder in unserer Klasse mit ein.

Ich war natürlich sehr darauf bedacht den Wunsch meiner Mutter, die kostbare Nahrung an den erwünschten Empfänger zu vermitteln, zu erfüllen. Und meistens ist es mir auch geglückt.

Meinen Vater vermag ich als einen typischen preußischen Mann zu beschreiben und das meine ich, um es klarstellend zu erwähnen, nicht in einem verherrlichenden, aber wohl in einem sehr positiven Sinne. Mein Vater legte sehr großen Wert darauf, dass wir Kinder zu vernünftigen anständigen Menschen heranwuchsen und stimmte dabei in dem Erziehungsziel mit meiner Mutter überein.

Zudem zeichnete sich mein Vater durch eine zielstrebige Pünktlichkeit, großes handwerkliches Geschick und eine besondere Sprachgewandtheit aus. Er hatte nicht nur seine berufliche Zukunft, sondern seine Passion im Ingenieurwesen, besonders in dem Maschinenbau, besser gesagt Flugzeugmaschinenbau gesucht und gefunden.

Der Kohlenklau

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