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DAS SPIEL

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»American Football … hat mich Geduld gelehrt, Geben und Nehmen. Aber vor allem hat es mir gezeigt, wie man in einer harten Welt überlebt,« meinte Sam Huff, früher selbst guter Football-Spieler und später Vizepräsident einer großen Hotelkette. Vielleicht ist es genau diese Einstellung, die viele Eltern dazu gebracht hat, ihre Kinder – wohlgemerkt auch Mädchen – American Football spielen zu lassen: Football als Lehrstunde für Durchsetzungsvermögen und Teamgeist – nach dem Motto »Jeder ist auf den anderen angewiesen«. Selbst die gefeierten Stars des Sports vergessen nie, dass sie ohne die Unterstützung ihrer Teamkollegen aufgeschmissen wären, und so lud beispielsweise Brett Favre, einstiger Quarterback der Green Bay Packers, seine Offense Line als Geste der Dankbarkeit nach jedem Spiel zum Essen ein.

Für Millionen von Amerikanern gleichen die Regeln des American Football denen des Alltags. Hier wie dort kommt es in erster Linie auf zwei Sachen an: Auf das Können des Einzelnen und das Zusammenwirken Mehrerer im Team. Es scheint, als träfen beim American Football die beiden »uramerikanischen« Eigenschaften zusammen, die mitgeholfen haben, das riesige Land zu erschließen: Uneingeschränkter Individualismus, der jedem seine Chance gibt und bei entsprechendem Einsatz auch Erfolg, im gegenteiligen Fall aber rasch zum Absturz führen kann, und Teamgeist. Dieser sorgt dafür, dass sich der Einzelne einem gemeinsamen Ziel unterordnet und die ihm zugeteilte Rolle im großen Räderwerk übernimmt. Teamgeist und Talent sind Eigenschaften, die ein American-Footballer mitbringen muss, aber nicht die einzigen: Kraft und Kondition, Kampfgeist und Konzentrationsvermögen spielen daneben wichtige Rollen.

Dass die erwähnten Eigenschaften natürlich nicht amerikanischen Staatsbürgern vorbehalten sind, beweist die Begeisterung, die American Football in zunehmendem Maße an anderen Orten der Welt entgegengebracht wird, besonders in Japan und Deutschland. In diesen beiden Ländern ist die Fan- und Aktivengemeinde in den letzten Jahren enorm gewachsen und sie haben sich zu den wichtigsten Hochburgen außerhalb der USA entwickelt.

Zum Glück sind jene Zeiten, in denen American Football hierzulande als »Randsportart« belächelt und mit dem Etikett »brutal und exotisch« versehen wurde, vorbei. Als noch die deutschen Teams der NFL Europe – die bis 2007 in Europa angesiedelte Nachwuchsliga der NFL – spielten, pilgerten regelmäßig weit über 20 000 Fans in die Stadien, aber inzwischen locken auch die Topspiele der deutschen Bundesliga GFL (German Football League) tausende begeisterter Zuschauer an.

Dabei ist Football hierzulande gerade einmal ein halbes Jahrhundert alt: Erst durch die in Deutschland stationierten US-Soldaten und durch den zunehmenden USA-Tourismus erlebt der uramerikanische Sport seit den späten 1970ern einen Boom.

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