Читать книгу Babaji - Ich bin Du - Maria-Gabriele Wosien - Страница 5
VORWORT
ОглавлениеDieses Buch enthält Auszüge aus den Ansprachen Baba Haidakhans1 an seine Schüler in den letzten Jahren seines Wirkens2, darunter auch einige Aufzeichnungen privater Gespräche. Sie alle sind nach den Themen geordnet, die in der Hauptsache den Inhalt seiner Worte ausmachen. Die darin enthaltenen Gedanken sind nicht neu, die heiligen Schriften aller Naturvölker erwähnen sie auch. Doch in einer Zeit, die fast ausschließlich auf materielle Werte ausgerichtet ist,drängt ihre Botschaft mit den darin angesprochenen geistigen und humanistischen Idealen zu einer radikalen Umkehr. Für diejenigen, welche Babaji als eine göttliche Erscheinung verehrten, sind seine Ansprachen die tiefe, inspirierende Botschaft eines liebevollen Meisters, der seine Schüler - durch chaotische Zeiten eines allgemeinen Zerfalls traditioneller, religiöser und ethischer Werte, einer Zeit der Zerstörung selbst der für das menschliche Leben notwendigen Umwelt - einer verheißungsvollen Zukunft entgegenführt, die in wahrer Gläubigkeit und Menschlichkeit gegründet ist.
Als Lehrmeister der zeitlosen Tradition geistiger Führer der Menschheit offenbarte Babaji das essentiell Wahre durch seine Gegenwart, durch sein beispielhaftes Wirken und überließ es dem Einzelnen für sich selbst den wesentlichen Nutzen zu ziehen.
Um seine Gegenwart für sich wirksam zu spüren, brauchte man Babaji jedoch nicht als göttliches Wesen zu erkennen oder verehren. Allein in seiner Nähe zu sein, ohne dass er dabei sprach, wurde auch von den Kleingläubigen, den Zweiflern und Ungläubigen als besonders heilsam empfunden: durch die Schwingungen seines Seins wurden Geist und Körper still, und der tiefe Frieden, der in einen einzog, führte zum Einheitserlebnis als der Geistesverfassung, aus welcher das innere Licht geboren werden kann.
Tatsächlich war das Wesentliche, das Babaji vermittelte, jenseits des Wortes. Vielmehr zögerte er anfänglich zu sprechen, mit dem Hinweis, dass alle heiligen Schriften schon das enthielten, was er zu sagen habe und, so fragte er, alle Bücher die geschrieben worden sind, die vielen Vorträge der Gelehrten, haben sie den Menschen wirklich verändert? Dass er dann doch bereit war, öffentlich zu sprechen, und das nur im engen Kreis seiner Schüler in seinem Ashram im Vorgebirge des Himalaya, war ein Zugeständnis an das Drängen seiner Getreuen. Die großen Heiligen des Ostens gelten als 'Laboratorien' des Geistes, als Gefäße, in denen sich bewusste Transformationen auf feinstofflicher Ebene vollziehen - daher die Notwendigkeit ihrer Inkarnation, ihrer Arbeit mit einer engagierten, geistig offenen Gruppe von Schülern, um das Erarbeitete weiterzuvermitteln. Von dieser Arbeit, diesem Geisteszustand sagte Babaji: „Ich bin eins. Diese Einheit kann unter zahllose Menschen verteilt werden."
Manchmal mochte es einem sensiblen Beobachter gelingen, etwas von der inneren Arbeit eines grobstofflichen, äußeren Arbeitsvorganges wahrzunehmen, wie hier, bei dem Verlagern der Steine im Flussbett von Haidakhan, um Mauern aufzurichten und das Terrain als Anbauland zu begradigen:
„Goldene Linien waren auf den Erdboden vorgezeichnet und mündeten alle in ein großes Tor. Die Arbeitenden bewegten sich emsig auf diesen Linien hin und her, gingen durch das Tor und kamen wieder heraus. Sobald nur jemand ein wenig von diesen Linien abwich, griff Babaji sofort ein: 'Hier soll der Stein hin, nicht dort! Diesen Felsbrocken sollst du aufnehmen, schnell, die Zeit drängt!'"3. So wies Babaji auch wiederholt daraufhin, dass alle physische, materielle Arbeit, die als selbstloses Handeln ausgeführt wird, in Wahrheit ein spirituelles Geschehen ist und eine Verwandlung des Bewusstseins bewirkt. Deshalb wurde er auch nicht müde, über die Arbeit als Gottesdienst zu sprechen. Von sich selbst hatte er wiederholt gesagt, täglich vierundzwanzig Stunden lang im Dienst zu sein, dass er viel zu tun habe und wenig Zeit, um alles zu vollenden, weswegen er gekommen war. Babaji kam, lebte seine Botschaft, sprach sie in Worten aus, ließ sie verkünden. Er ging, als diese Aufgabe beendet war: „Ich habe den Weg gezeigt. Nun ist es an euch, die Welt zu erlösen." Von seinem menschlichen Körper hatte er gesagt: „Dieser Körper ist nichts, er ist nur da, um den Menschen zu dienen ... eines Tages wird er austrocknen." Babaji verließ seinen Körper am Valentinstag, dem 14. Februar 1984. Oft, besonders in den letzten Jahren und Monaten, hatte Babaji darauf hingewiesen, dass eine große Umwälzung (mahakranti) unabänderlich sei. Er hatte auch immer wieder davon gesprochen, wie sie sein würde, und wie man sie überleben könnte. Noch am Tage, ehe er seinen Körper aufgab, waren einige Besucher und Schüler um ihn versammelt, während er lange schweigend eine Weltkarte betrachtete und dann mit tiefem Ernst in einem Bildband über Hiroshima blätterte, den ihm jemand mitgebracht hatte. In der Stille, die um ihn eingetreten war, hob er plötzlich den Kopf und sagte, indem er unverwandt in eine weite Ferne blickte: „Die mahakranti (Zerstörung, Revolution, totale Reinigung) muss sein! Aus zwei Gründen", dabei hatte er sich groß aufgerichtet, so dass er fast erschreckend wirkte, „weil die Menschen nur noch in 'ich' und 'mein' denken - das ist nicht die Wahrheit, nicht der Weg, nicht Liebe; weil jeder groß sein möchte und niemand mehr klein sein kann." Mit einem tiefen Seufzer hatte er sich wieder in seinen Stuhl zurücksinken lassen und fügte noch mit weicher, fast unhörbarer Stimme hinzu: „deshalb ist sie unabänderlich." Als Inspirator dieser Revolution war er gekommen, einer großen Umkehr wegen im Geiste, im Denken und Fühlen. Gleichzeitig betonte er, dass die Umwandlung sich nicht auch ohne einen materiellen Umsturz ereignen könne, wobei die alten Gedankenstrukturen, Gesellschaftsformen, die Oberfläche der Erde selbst, eine totale Umwandlung erfahren würde. Die Erscheinung des Wesens, das allgemein als 'Babaji' bekannt ist und unter den verschiedensten Gestalten und Namen durch die Zeiten hindurch verehrt wird, ist in unserem Jahrhundert als Mahavatar, als große göttliche Inkarnation, bekannt geworden4, der mit dem kosmischen Christus die Grundlage vorbereitet, die Menschheit unserer Tage einem neuen Bewusstsein zuzuführen. Es besteht eine umfangreiche Literatur in Hindi über seine Verkörperung als „alter Haidakhan Baba"5, wie auch über das Phänomen der Identität von Mahavatar Babaji und Haidakhan Baba in zwei Verkörperungen als der 'Menschwerdung' des Gottes Shiva, dem höchsten kosmischen Bewusstsein6. In seiner letzten Verkörperung hat Babaji erwähnt, dass es zuerst die Chinesen waren, dann die Tibeter und Nepalesen und zuletzt die Inder, die schon vor Tausenden von Jahren zu ihm gekommen seien. Doch warnte er auch davor über ihn oder sein 'Alter' mit denen zu sprechen, die dem Mysterium des Göttlichen gegenüber nicht aufgeschlossen seien, da es zu nichts führe. Ebenso äußerte er sich zu Fragen seiner 'Identität', indem er kurz sagte: „Das Wichtigste im Leben ist der Glaube." Von dieser letzten Erscheinungsform hatte er seinem Schüler, dem Schriftgelehrten Mahendra Baba7 schon länger im Voraus angekündigt, dass er kommen würde „um der Menschheit eine Botschaft zu bringen". Selbst sprach er davon, dass er dieses Mal für die ganz Unwissenden, die Ärmsten und in jeder Hinsicht Notleidenden gekommen sei, für diejenigen, die nicht einmal wissen, wie sie zu Gott beten können. Das „ich bin" in den Aussagen der Meister ist zu verstehen - dies klingt in mehreren Ansprachen an - als das göttliche Bewusstsein, die Substanz aller Offenbarungen, aus denen das Alleinheitswissen heraus spricht. Babaji spricht von sich selbst verschiedentlich in der dritten Person, auch als Mahaprabhuji, der große Herr, dass zwar das Wissen um das Göttliche wichtig sei, dass man ihn aber nur durch Liebe erkennen können: „Nichts kann ohne Wissen erreicht werden, und doch kann man alles durch ein reines Herz erlangen." Babaji war 1970 als junger Yogi im Gebiet bei Haidakhan erschienen, einem uralten Heiligtum der mythischen Vorzeit, am heiligen Kailashberg, dem Fluss Gautama und eines im vorigen Jahrhundert zu Ehren des großen Heiligen gleichen Namens erbauten Shivatempels8. Mythos und Geschichte sind in der 'Biografie' Babajis eng verwoben. Der Mythos erzählt, wie Shiva in einem Gespräch mit der Göttin Parvati sagt: „ich selbst werde im kali yuga9 erscheinen, ein neues Reich und religiöses Zentrum gründen. An diesem höchst bedeutsamen Ort werde ich wohnen und allen Gottheiten Platz gewähren."10
In seinem Wirken seit 1970 verband Babaji in seiner Person das göttliche Bewusstsein eines erleuchteten Wesens mit einer sehr menschlichen Art zu leben, die auf jede Problematik auf das kleinste Detail einer Situation einzugehen wusste: „Dienst an der Menschheit ist Gottesdienst. Liebe und diene anderen Menschen, wie du mich liebst und mir dienst. Ich selbst bin gekommen um zu dienen, zu arbeiten, um den Menschen zu helfen." Er verwies auch darauf, dass diese Schöpfung eine von vielen ist, wie auch Veränderung des einzige konstante Element im Leben ist. Deshalb lehrte er allgemein den Weg der Loslösung von der grobstofflichen Schöpfung und die Rückkehr zum Ursprung, zum göttlichen Geist und Licht. In diesem Zusammenhang lehrt das sanatana dharma, das zeitlose Gesetz des Anbeginns, dass seit dem Beginn der Schöpfung überhaupt, bis hin zum heutigen kali yuga, Gott Mensch wird zum Wohle des Menschen. Es ist die Wiederkehr des ewig Einen in vielfältiger Gestalt, unter vielen Namen durch die Zeiten hindurch verehrt, das höchste Bewusstsein in menschlicher Form, je nach den Erfordernissen der Zeit Und schließlich schafft Gott das Universum mit all seinen Schöpfungen immer wieder von Neuem.
Kurz vor seinem Weggang sagte er von seinem Körper: „Zu viele Krankheiten habe ich gegessen, jetzt muss ich meine eigene Krankheit essen ... mein Herz ist gebrochen, verwundet von tausend Messerstichen, und niemand ist da, um meine Wunden zu heilen ... Mond, Sonne und Sterne sind alle in mir - ich trage die Last den ganzen Weltalls." Diesen Körper überließ er der Erde11. Um den Weg des Lebens zu zeigen, um der Erde auf höchster Ebene zu dienen, war er gekommen und, wie so viele Große des Geistes, hatte er sich ganz gegeben, um auch die Unmündigsten im Geiste erreichen zu können. Dies hat ihm oft nicht nur Maßverstehen, sondern auch Verleumdung zugetragen. Denjenigen, und es waren relativ nur sehr wenige, die es gelernt hatten, alles unterschiedslos anzunehmen was Babaji als Meister dem Schüler zur Erfahrung werden ließ, vergönnte er es entsprechend länger in seiner Nähe zu bleiben, um so tieferen Einblick in sein Wesen und Handeln zu erlangen. Dem mit Gewohnheiten und a priori Vorstellungen belasteten Adepten konnte dies auch absurd erscheinen auf Grund der von Babaji gewählten didaktischen Methode des improvisierten Totaltheaters. Die meisten aber kamen und gingen in einem endlosen Strom Hilfesuchender, Neugieriger, Verzweifelter, Kranker, Erlösungssuchender. Alle empfingen sie ausnahmslos seinen Segen und die Antwort, die ihrer Bewusstheit entsprach. So wie das Ausmaß der Zerstörung, der Zerfall der tradierten Strukturen für jeden sichtbar ist, so sind die Kräfte der Verwandlung, die harmonisierenden Kräfte, die an einer Neuschöpfung wirken, ebenso tätig, wenn auch weniger evident. Babaji wies auf diese extrem gepolten Veränderungskräfte hin als Teil der Maya, des göttlichen Gestaltungswillens, der so sein essentielles Wesen zum Ausdruck bringt. So erzählt auch der Mythos vom Quirlen des Weltenmeeres durch die Götter und Dämonen, dass das Urgewässer erst den Nektar und dann das Gift hervorbrachte. Ebenso ist das Wort Gottes das Primäre der Schöpfung und so auch das Mittel, um jede Art der Zerstörung integrieren zu können. Babaji selbst, als Synthese aller Gegensätze, konfrontiert den Schüler immer mit extremen Situationen in seinem Prozess der Bewusstwerdung, in welchem es um die Vergöttlichung menschlicher Anstrengungen als Weg ging. Es war dies auch die Essenz seiner Lehre, die er täglich vorlebte: die Verbindung selbstloser Arbeit, als Dienst an der Erde, am Menschen, mit dem Gebet. Dort, wo der menschliche Wille nicht mehr ausreicht, die eigenen Vorstellungen und Wünsche zu verwirklichen, beginnt die Gnade des Göttlichen entgegenzuwirken, so dass eine geistige Wandlung möglich wird. Die Erde, so sagte er, ist das große Arbeitsfeld, durchdrungen in jedem ihrer Atome von der göttlichen Energie. Das Bewusstsein der Freisetzung göttlicher Kräfte durch selbstlose Arbeit basiert auf der Schau der Schöpfung als einem Ganzen, von dem die Menschheit nur ein Teil ist und die, wie alles Geschaffene, eingebettet ist in diese große Einheit. Dabei ist es nicht genug, als Mensch geboren zu werden, betonte er öfters, sondern was zählt, ist Menschlichkeit. Von einem geläuterten Dasein in Zukunft, nach dem großen Reinigungsprozess, den die Erde gerade durchmacht, sagte er: „Es wird ein allgemeines, weltweites Verstehen geben, eine Nation, eine Religion, die Menschheit wird eine Familie sein." Um der geistigen Zukunft der Erde willen bedarf es des Zusammenwirkens aller Menschen gemeinsamen Glaubens, der Einsichtigen, dass es nur eine Erde gibt, die als Gottes Schöpfung niemandem gehört, sondern allen gleichermaßen. Babajis Aufruf war der des Seins an das Sein: „Entzündet das Licht in euch und dann in eurem Nächsten, in einem nach dem anderen." Babajis Segen, für diejenigen, die reinen Herzens zu ihm kamen, war „mansa phalegi - dein Wunsch sei dir gewährt", da alles Unerfüllte den Lauf der Geschichte bestimmt. Von einigen dunklen, zerstörerischen Kräften der jüngeren Vergangenheit hatte er gesagt, dass sie wiedergekommen seien, weil sie ihre Ziele in ihrem Leben auf der Erde nicht erreicht hätten. Unsere ungelebten Wünsche und Taten bestimmen die Wiedergeburt nach der Lehre des sanatana dharmas, und dies nicht nur als natürlicher Werdeprozess des Lebens auf dem Weg zu seiner Vervollkommnung, sondern auch als ein Unvermögen sich aus allen Verhaftungen zu lösen. „Wahrheit, Einfachheit, Liebe ist meine Lehre", pflegte Babaji zu sagen, wenn man ihn danach fragte. „Gott ist Wahrheit, Wahrheit ist das Allerhöchste, nichts steht über ihr". Einfachheit ist das gelebte Bewusstsein der Relativität und Vergänglichkeit der stofflichen Schöpfung, deshalb empfahl er auch die ständige Übung des Loslösens von der physischen Welt, während man mitten im Leben steht. Babaji sagte auch, dass Gott Liebe und Liebe Gott ist, Liebe als das Bewusstsein, dass alle Kreatur mit Gott eins ist, dass wir alle eins sind; dieses Bewusstsein schließt jegliche Aggression aus. OM NAMAH SHIVAY, das Gebet, was soviel bedeutet wie „ich nehme Zuflucht zu Gott", „Herr, dein Wille geschehe", ist die zentrale Übung, die Babaji empfiehlt. Es ist das Grundthema seiner Verkörperung gewesen, die Schwingung dieses „Mantras des Anbeginns der Schöpfung" in die Welt hinaus und bis in die hintersten Winkel des Bewusstseins zu tragen, sodass es erneut als Impuls für eine Neuschöpfung der Erde wirksam werden kann. „Betet den Namen Gottes eurer Religion, eurer Wahl, doch betet ohne Unterlass, Tag und Nacht, bei allem was ihr tut, indem ihr arbeitend der Schöpfung dient" Dies, so sagte er, ist die beste, wirksamste Methode, Körper und Geist zu reinigen, zu schulen, um Selbstsucht und Trägheit zu überwinden, denn sie führt zum Erkennen der Wahrheit als dem Attribut des Göttlichen schlechthin. So wie es ihm ein Anliegen war, das Bewusstsein des Göttlich im Menschen durch die Konzentration auf seinen Namen zu erwecken, so ging es ihm auch um die Verdeutlichung dessen, dass das Göttliche sich für die Gläubigen aller Religionswege gleichermaßen verkörpert und ihre Wege durch sein Erscheinen zu vereinen sucht. So wird dem Menschen im Werdeprozess der Welt ein hoher Rang als Mitarbeiter am Reiche Gottes, bei der Entstehung einer zukünftigen Erde zugesprochen, die zu realisieren ist durch die ständige Übung der Wirklichkeit Gottes in jedem Augenblick, in allen Dingen zu begegnen, dadurch dass man in der eigenen Tiefe die Tiefe alles Geschaffenen findet. Gott kann man überall in seiner Schöpfung begegnen, denn sie ist inkarniert durch Seine Inkarnation und dies immer wieder neu durch jede neue Verkörperung Seines Bewusstseins. Je tiefer man dem Meister begegnet, umso universeller enthüllt sich sein Einfluss. Babaji war auch gekommen, um all denjenigen, die seine Botschaft erreichen würde - und er wollte, dass sie in die Welt hinausgetragen würde - die Angst zu nehmen, angesichts der erschreckenden, unbegreiflichen Veränderungen, die auf den Menschen unserer Tage zukommen. Die Angst sah er als den größten Feind des Menschen, und er hielt seine Schüler an, mutig und offen für das Abenteuer zu sein. Das Mantra, das er lehrte und dessen größtmögliche Verbreitung er wünschte, sei auch ein Mantra gegen die Angst, nicht nur das, es sei stärker als der Tod. Denjenigen, die den Segen seines Daseins erfuhren, verhalf er zu der Erkenntnis, dass die Umkehr von der betäubenden, lähmenden Angst in überschäumende Freude durch die Erneuerung des Seins mittels der Kraft des Geistes, begründet ist im Wort Gottes: OM NAMAH SHIVAY - damit der Wille Gottes sich vollende.
Der Bewusstseinssprung aus der Begrenztheit heraus kann sich nur durch Loslassen vollziehen, wodurch die Lebensenergie wieder frei fließen kann. Babaji trainierte deshalb auch seine Schüler durch ein schnelles Auswechseln gegensätzlicher Situationen ein stabiles Gleichgewicht zu erlangen: immer mehr in der Wahrheit zu sein, um schließlich ganz frei zu werden.
Babaji ging und gab einen Teil des Feuers inwendig in die Erde, er hinterließ die Übung des Umgangs mit dem Feuer12 als göttliches Symbol dafür, dass alles ewig sich wandelt. „Pinda kacha - shabda sacha - das Fleisch ist vergänglich, das Wort Gottes währet in Ewigkeit - OM NAMAH SHIVAY".
Das immanente Göttliche flieht uns, indem es uns anzieht. Um das individuelle Sein dem göttlichen Sein anzuschließen, lebte Babaji das Beispiel eines allumfassenden Bewusstseins, in welchem sich alles immer wieder neu erschuf. Er vermittelte dem Schüler das Erlebnis des im Leben schon Erlöst-Seins, was er auch hin und wieder wörtlich bestätigte. Was bleibt, ist die Pflicht, die er einem jeden auftrug, ohne Anspruch für sich selbst zu tun.
Nachdem er alles belebt, alles gereinigt hatte, zog er sich, ein Stück sichtbar und greifbar gewordene Unermesslichkeit, wieder zurück in das Göttlich-Ungreifbar-Unsichtbare, aus dem er immer wieder Gestalt wird.
„Ich bin überall - in jedem Atemzug.
Ich bin gekommen, um euch die Erfahrung der Einheit zu lehren, jenseits aller Begrenzung.
Ich werde euch zur wahren Freiheit führen, so wie ihr sie euch nie habt träumen lassen.
Sucht die Freiheit, die euch das Bewusstsein des All-Einen gibt.
Alles was ihr tut, sollte Harmonie sein. Ich bin Harmonie.
Wenn ihr im Frieden seid, bin ich es.
Wenn ihr in Aufruhr seid, bin ich es.
Wenn ihr glücklich seid, bin ich es.
Seid glücklich.
Glaubet - der Glaube ist alles."