Читать книгу Apfelkuchen - Marianne Zunner - Страница 4
ОглавлениеKNACKIGE GRÜSSE AUS DEM PARADIES
Um keine andere Frucht ranken sich so viele Mythen und Geschichten, kein Obst ist beliebter und kaum eines gesünder: Der Apfel schlägt alle Rekorde.
Schon in der griechischen Mythologie hat die begehrenswerte Frucht Geschichte geschrieben: Beim Streit dreier Göttinnen um einen goldenen Apfel wird der Jüngling Paris als Schiedsrichter eingesetzt. Er wählt Aphrodite und erhält dafür die schöne Helena zur Frau. Das göttliche Gerangel hat gravierende Folgen: Der trojanischen Krieg bricht aus. Auch im Mittelalter kommt einem Apfel eine besondere Bedeutung zu: Der mit einem Kreuz besetzte goldene Reichsapfel ist das Symbol der Weltherrschaft des Römischen Reiches.Die berühmteste und folgenschwerste Apfel-Story ist natürlich in der Bibel nachzulesen: Ausgerechnet ein Apfel war es, der – mithilfe von Evas Überredungskunst – Adam alle guten Vorsätze vergessen ließ und dem Paar die Vertreibung aus dem Paradies einbrachte.
SUPERFOOD UND SEELENFUTTER
Diesem Malheur im Garten Eden verdankt der Apfel wohl auch seinen botanischen Namen: Malus (der Schlechte). Dass das Kernobst ganz und gar nicht schlecht ist, sondern im Gegenteil rundherum guttut, ist inzwischen bewiesen. Äpfel stecken nämlich voller Vitamine und sekundärer Pflanzenstoffe – wichtig für das reibungslose Funktionieren unseres Körpers. Noch dazu sind sie ein leichter Genuss. Weil 100 Gramm mit nur 53 Kalorien zu Buche schlagen, kann man mit gutem Gewissen mehrmals am Tag in einen Apfel beißen. Der Löwenanteil der Vitamine, nämlich 70 Prozent, steckt übrigens direkt unter der Schale, weshalb man Äpfel am besten ungeschält essen sollte.Äpfel sind aber nicht nur der perfekte Snack für zwischendurch, sondern auch in der Küche echte Alleskönner. In süßen Traditionsgerichten wie Apfelmus oder Apfelpfannkuchen bringen sie die Augen von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen zum Leuchten. Und auch zu Pikantem werden sie heiß geliebt. Apfel gesellt sich gerne zu Leber, Speck, Zwiebeln und Kartoffeln, er versteht sich gut mit Sellerie und Roter Bete und macht sogar als Partner von Matjes oder Lachs eine gute Figur. Apfelgerichte wärmen eben Leib und Seele. Und das gilt natürlich in besonderem Maße für Gebackenes! Sie möchten ein Stück vom Kuchenglück? Dann backen Sie Kuchen und Küchlein, Tartes und Strudel, Muffins und Brownies - mit Äpfeln!
WO UNSER APFEL HERKOMMT
Der Ursprung unserer Lieblingsfrucht liegt übrigens in Kleinasien. Im Gefolge von Eroberern und Kaufleuten fand sie den Weg nach Europa, wo sie schnell heimisch wurde. Inzwischen ist der Apfel aber auch aus unserem kulinarischen Erbe nicht mehr wegzudenken.Über 6000 Apfelsorten sind heute beim Bundessortenamt registriert, im Supermarkt begegnet der Verbraucher allerdings nur einem kleinen Teil davon. Er mag Äpfel nämlich am liebsten glänzend, rotbackig und rundherum perfekt - ein Grund, weshalb der Handel sich meist auf die besonders beliebten Sorten beschränkt. Etwa jeder dritte in Deutschland verspeiste Apfel wird auch hierzulande angebaut, zum Beispiel am Bodensee, in Sachsen-Anhalt und im Alten Land bei Hamburg.
APFELPARADIES SÜDTIROL
Doch auch von der sonnenverwöhnten Südseite der Alpen kommt das beliebte Obst zu uns. Das größte zusammenhängende Anbaugebiet Europas liegt nämlich in Südtirol. Hier, geschützt durch die Alpen im Norden, finden die knackig-süßen Früch-te die idealen Wachstumsbedingungen vor. Warme Tage mit viel Sonnenschein und kühle Nächte sorgen dafür, dass sich ihr Aroma optimal entwickeln kann. Neben Klassikern wie Golden Delicious, Gala oder Braeburn reifen in den Plantagen von über 7000 meist kleinen bäuerlichen Familienbetrieben auch viele neuere Sorten wie beispielsweise Pinova und Topaz, oder die Clubsorten (siehe >) Kanzi und Jazz. Etwa 30 Prozent der Exporte gehen jährlich nach Deutschland. Damit setzen die Südtiroler Apfelbauern eine alte Tradition fort, die schon vor Jahrhunderten begonnen hat, als man die begehrten Früchte in kleinen Mengen auf beschwerlichen Wegen über die Alpen nach Norden brachte. Mit dem Bau der Brennereisenbahn im 19. Jahrhundert nahm auch der Export immer mehr Fahrt auf. Heute werden wir nicht mehr nur zur Erntezeit im Spätsommer und Herbst mit knackiger Ware versorgt, dank modernster Lagermethoden bleiben Äpfel bis zum Folgesommer so frisch wie vom Baum.Spätestens im nächsten Herbst, wenn andere heimische Obstsorten wieder Pause machen, sorgt eine neue Ernte für vielfältigen Apfelnachschub. Auf unser Lieblingsobst ist eben Verlass. Wir halten ihm weiterhin die Treue!
RÜHRTEIG
175 g weiche Butter
175 g Zucker
3 Eier
Salz
1 TL fein abgeriebene Bio-Zitronenschale
250 g Mehl
1 TL Backpulver
2 EL Milch
Butter und Semmelbrösel für die Form
500 g Apfelspalten
Für 1 Springform von 26 cm ∅ (12 Stücke)
15 Min. Zubereitung
50 Min. Backen
Pro Stück ca. 285 kcal
4 g EW
14 g F
35 g KH
1 Die Springform einfetten und mit Semmelbröseln ausstreuen, damit der fertige Kuchen sich leicht herauslösen lässt. Den Ofen auf 180° vorheizen.
2 Butter und Zucker mit den Quirlen des Handrührgeräts cremig rühren. Eier einzeln je ca. ½ Min. unterrühren. 1 Prise Salz und Zitronenschale unterrühren.
3 Das Mehl mit dem Backpulver mischen und abwechselnd mit der Milch unter die Ei-Butter-Mischung rühren. Nur so lange rühren wie nötig.
4 Den Teig in die vorbereitete Form geben, glatt streichen. Die Apfelspalten (dicke Seite nach oben) hineinstecken. Im Ofen (Mitte) 40 – 50 Min. backen.
5 Am besten nach ca. 40 Min. einen Holzspieß in die Kuchenmitte stecken. Wenn beim Herausziehen kein Teig daran klebt, ist der Kuchen fertig.
TIPP
Das Grundrezept lässt sich gut variieren, indem man anstelle der Milch Rum, Calvados oder Apfelsaft verwendet. Gerne streue ich auch Mandelsplitter oder Haselnussblättchen vor dem Backen auf den Kuchen. Bis zu 50 g des Mehls lassen sich zudem durch gemahlene Nüsse oder Mandeln ersetzen.
MÜRBETEIG
180 g Mehl
50 g + 1 EL Zucker
Salz
1 Eigelb
100 g kalte Butter (in kleinen Würfeln)
600 g schmale Apfelspalten
30 g zerlassene Butter
1 EL Zucker
Für 1 Springform von 26 cm ∅ (12 Stücke)
15 Min. Zubereitung
30 Min. Kühlen
45 Min. Backen
Pro Stück ca. 185 kcal
2 g EW
10 g F
23 g KH
1 Mehl auf die Arbeitsfläche häufen. Zucker und 1 Prise Salz darauf verteilen. Eine Mulde eindrücken. Eigelb hineingeben. Butter auf dem Mehlrand verteilen.
2 Die Zutaten mit einem großen Messer durchhacken oder zwischen den Fingern verreiben, bis sich alles gut verbunden hat. Dann rasch zusammenkneten.
3 Den Teig etwas flacher drücken und in Frischhaltefolie wickeln. Ca. 30 Min. kalt stellen. Den Backofen auf 180° vorheizen.
4 Den Teig zwischen zwei großen Gefrierbeuteln rund ausrollen. Obere Folie abziehen, Teig in die Form stürzen, zweite Folie abziehen. Teig in die Form drücken.
5 Rand gerade schneiden, Boden einstechen, mit Apfelspalten belegen. Mit Butter bepinseln, mit 1 EL Zucker bestreuen. Im Ofen (Mitte) 35 – 45 Min. backen.
TIPP
Durch die Handwärme beim Kneten wird der Teig geschmeidiger. Bleibt er bröselig, einige Tropfen Wasser unterkneten. Schneller geht's mit weicher Butter. Die Butter mit den restlichen Zutaten in eine Schüssel geben, erst mit den Knethaken, dann zügig mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten.