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3. Kapitel

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Man schrieb jetzt den 24.11.2010 und es war an einem Dienstag, als sich die nächste komische Sache ereignen sollte. Karin machte mal wieder einen Moskauer Stadtbummel, als sie diesen Fremden, den sie vor zwei Monaten zweimal getroffen hatte, sah. Es war dieser Marlon Serenkowsky, der sie so eindringlich vor dem Präsidentschaftskandidaten gewarnt hatte. Da sie nun dieses Mal schon mehr an dieser Sache interessiert war, ging sie auch sogleich auf ihn zu und fing zu dessen Erstaunen selber mit der Geschichte an. Sie erzählte diesem Marlon Serenkowsky, obwohl sie ihn ja auch nur flüchtig kannte, die ganze Geschichte von vor zwei Monaten, wie sie Zwillikowsky kennen gelernt hatte und dass er es verstand, um alles nur herumzureden. Wie er sie schließlich verfolgt habe nach der Metrofahrt und dass sie nicht mehr von ihm so begeistert war, wie das noch vor zwei Monaten der Fall war.

Dem Gesichtsausdruck von Marlon war es anzusehen, dass es ihm gefiel, wenn sich möglichst viele Leute negativ über diesen Präsidentschaftskandidaten auslassen. Denn Marlon versuchte mit beinahe fanatischer Überzeugung die Leute davon abzubringen, Diesen zu wählen. Und Karin wollte jetzt endlich wissen, warum genau?

Man merkte, dass Marlon zuerst nicht so recht wusste, was er darauf antworten sollte. Aber schließlich erzählte ihr der Fremde etwas, dass ihr fast die Sprache verschlug. Dieser bekannte sich doch wortwörtlich dazu, dass er ein Zeitreisender sei und fast 1000 Jahre aus der Zukunft käme. Er würde von einer Zukunft kommen, wo Kriege und Streitereien schon lange der Vergangenheit angehören würden. Und deshalb läge es ihm am Herzen, die Leute vor den zukünftigen Dingen zu warnen, weil er aus der Zukunft kam und somit diese Dinge hier schon längst der Vergangenheit angehörten.

Er wäre von einer Zeitreise Agentur geschickt worden, um den Dingen hier einen anderen Verlauf zu geben. Denn die Welt durfte nicht diesen Verlauf nehmen, den sie normalerweise genommen hatte, das versuchte er zu verhindern. Er erzählte Karin auch, dass er aus dem Jahre 3010 käme. Und die Menschheit hätte sich eigentlich nach vielen Kriegen in der Vergangenheit friedlich entwickelt.

Karin glaubte, nicht recht gehört zu haben, ein Zeitreisender, das gab's doch nicht, oder? Aber da erinnerte sie sich, dass sich schon viele Physiker darüber Gedanken machten, wie man durch die Zeit reisen konnte, also nicht von einem Ort zum anderen, sondern durch die Zeit. Es gab im Jahre 2010 schon etliche Theorien darüber und auch schon viel früher, aber Zeitreisen waren jetzt im Jahre 2010 bestimmt noch nicht Realität. Was sich natürlich hinter Forschungstüren abspielte, wusste man ja nicht. Aber sie konnte es sich dennoch nicht vorstellen.

Wenn sie so nachdachte, man hatte schon von Theorien gehört, wie man es schaffen konnte, ein Wurmloch so lange aufzuhalten, bis man durch die Zeit reisen konnte.

Obwohl sie dem Fremden eigentlich nicht recht glaubte, was er sagte, wollte sie es trotzdem genau wissen? Sie erfuhr von ihm, dass die Theorie mit dem Öffnen der Wurmlöcher die richtige Theorie war. Es war deshalb schon fast 1000 Jahre möglich, durch die Zeit zu reisen. Aber wenn das schon fast 1000 Jahre her war, dann würde es ja nicht mehr lange dauern, man schrieb ja schließlich schon 2010, dann müsste es doch spätestens in ein paar Jahren passieren.

Karin erfuhr von Marlon Serenkowksy, dass man mit der richtigen Erforschung der Zeitreisen im Jahre 2020 begonnen hatte und die erste Zeitreise, die stattfand, wurde mit einem Hund gemacht. Der erste Zeitreise Erfinder, dem dies nachfolgende Experiment gelang, hieß James Johnson, er war ein Engländer und bekam somit einige Zeit später den Nobelpreis dafür. Dem Hund hängte man eine Uhr um, auf der es 10 Uhr morgens war und als er zurückkam, denn man hatte ihn eine Stunde in die Vergangenheit geschickt, sah man, dass seine Uhr tatsächlich eine Stunde nachging. Es war also somit 9 Uhr drauf. Da wusste James Johnson, dass es ihm zum ersten Mal gelungen war, eine Zeitreise durchzuführen.

Es gab nach diesem ersten Mal somit kein Halten mehr für die Forscher, diese Dinge weiter durchzuführen. So sehr sich Karin auch die Geschichte von Marlon Serenkowsky anhörte, sie konnte es einfach nicht glauben, was Dieser hier ihr vortrug. Aber würde dies nicht seine futuristische Kleidung erklären, die er trug? So wie dieser Marlon waren sie eigentlich nur in Science-Fiction-Filmen angezogen, aber vielleicht war dieser Marlon auch nur ein verrückter Science - Fiction - Fan und reimte sich das alles irgendwie zusammen. Manche steigerten sich in diese Dinge hinein, dass sie es noch für wahr hielten.

Aber Karin musste auch daran denken, dass es vielleicht doch wahr sein konnte, es könnte schließlich alles möglich sein. Vielleicht war dieser Marlon deshalb so versessen darauf, diesem Zwillikowsky das Handwerk zu legen.

Marlon konnte die Gedanken von Karin lesen, denn dies war auch eine Sache, die man im Jahre 3010 schon lange beherrschte. Er spürte deshalb, dass sie ihm nicht recht glauben wollte. Deshalb weihte er sie ein, was es mit diesem Zwillikowsky auf sich hatte. Dies konnte er aber nicht in fünf Minuten tun, und so verabredeten sie sich für den nächsten Tag in einem Moskauer Straßen Kaffee, das in der Nähe ihrer Wohnung lag.

Als Karin an diesem Tag zu Hause ankam, musste sie zuerst einmal einen Schluck Wodka trinken, was sie sonst eigentlich fast nie tat. Aber das heute Gehörte hatte ihr doch einen Schlag versetzt. Sie überlegte auch, ob sie diese unglaubliche Geschichte ihrem Mann erzählen sollte, aber sie ließ es dann doch lieber, denn er würde sie ja bestimmt für verrückt halten. Sie aber konnte jetzt nicht mehr mit Sicherheit sagen, dass es nicht wahr war. Sie wusste es ganz einfach nicht. Aber ihrem Mann würde sie auf keinen Fall was sagen. Dies aber sollte sich fast zu ihrem Verhängnis auswirken. Karin beschloss halt aber, die Sache für sich zu behalten.

Deshalb begann sie auch heute Abend ein ganz anderes Thema, als ihr Mann nach Hause kam. An diesem Abend fiel nichts über Zwillikowsky, nichts über die Wahl, die nun bald bevorstand. Und natürlich über das heute Erlebte schon gar nichts. Karin und ihr Mann unterhielten sich heute Abend über ganz belanglose Dinge. Aber Karin fieberte dem morgigen Tag entgegen, denn da würde sie von dem Fremden erfahren, was es mit diesem Zwillikowsky angeblich auf sich hatte.

Gegen 11 Uhr am nächsten Tag trafen sich Karin Kawinsky und Marlon Serenkowsky n diesem Moskauer Straßen Kaffee nicht weit von Karins Wohnung entfernt. Nachdem sie sich beide einen Kaffee bestellt hatten, begann Marlon seine Geschichte zu erzählen. An diesem Morgen erfuhr Karin alles über diesen Zwillikowsky. Seine Wahl hatte laut Aussage von Marlon verheerende Folgen für Russland und für den Rest der Welt auch. Denn nach seiner Wahl würde er beispiellos aufrüsten und die Welt in einen beispiellosen Krieg mit 4 Milliarden Tote als Bilanz seiner verheerenden Politik, führen. Von diesem schrecklichen Krieg würde sich die Erde und die Menschheit nicht mehr so schnell erholen, und das Leben auf der Erde würde dann dem Leben wie zu Ende des 17.Jahrhunderts eine Zeitlang entsprechen, bis es dann 25 Jahre später wieder langsam aufwärts gehen würde.

Auf jeden Fall versuchte Marlon, der Zeitreisende, Karin klar zu machen, dass man diesen Zwillikowsky auf keinen Fall wählen sollte, sonst wäre die Katastrophe vorprogrammiert. Denn Dieser hatte nichts anderes als Krieg im Kopf, alles andere waren nur scheinheilige Sprüche, mit denen er die Menschheit verführen wollte. Dieser Zwillikowsky wollte als größter Diktator und Kriegsherr in die Geschichtsbücher eingehen. Wenn man aber den Dingen ihren Lauf ließ, dann würde er diesen dritten Weltkrieg am Ende verlieren und danach würde man ihn umbringen. Marlon wollte aber durch seine Zeitreise verhindern, dass Zwillikowsky überhaupt an die Macht kam. Deshalb hätte er die Leute in Moskau darauf angesprochen. Er konnte auch schlecht erklären, dass er ein Zeitreisender war, denn wie er ja jetzt sah, war das kaum glaubhaft bei den Leuten.

Karin erfuhr Des weiteren, dass dieser Zwillikowsky die ersten dreieinhalb Jahre friedlich regieren würde, dies geschah aber nur, weil er so lange brauchte, um sich auf den größten Krieg aller Zeiten vorzubereiten. Die letzten dreieinhalb Jahre, von seinen 7 Jahren, die er insgesamt regieren würde, wären dann nur von Krieg und Chaos bestimmt und würden die Erde fast zum Untergang bringen. Er würde den 3. Weltkrieg führen mit atomaren, chemischen, biologischen und Psychotronik-Waffen (PSI + Technik), bis sich dann eines Tages das Schicksal wenden würde, und Europa den Krieg letzten Endes gewinnen würde. Denn Russland unter Zwillikowsky hatte es sich letztendlich zum Ziel gesetzt, Amerika und Europa anzugreifen und in alle westlichen Länder Europas einzumarschieren. Auf diesen Krieg hatte sich dieser Zwillikowsky schon lange vorher vorbereitet.

Denn insgeheim hatte dieser Zwillikowsky schon lange einen Hass auf den Westen, in sehr frühen Zeiten brachte er dies auch zum Ausdruck, aber später hat er dann beteuert, dass er diese Aussagen von früher nicht so gemeint habe. Und einige Zeit hatte sich auch niemand mehr Gedanken darüber gemacht, weil man eine Zeitlang sowieso nicht mehr damit rechnete, dass Zwillikowsky noch einmal eine wesentliche Rolle in der russischen Politik spielen würde. So nahm das Unheil dann laut Aussage von Marlon seinen Lauf.

Karin hörte sich diese Geschichte an, und obwohl es so unglaublich klang, konnte sie doch nicht mit Sicherheit sagen, ob an dieser Geschichte nicht doch was Wahres dran war. Bemerkenswert war es schon, was dieser Marlon da von sich gab, denn sie hatte nun aus diesem Gespräch festgestellt, dass einige Dinge, die man jetzt schon über Zwillikowsky wusste, der Wahrheit entsprachen, weil die schon in der Vergangenheit lagen, vielleicht würde ja das mit dieser verheerenden Zukunft, die sie alle bald erwarten sollte, ja auch stimmen?

Karin überlegte nach diesem Gespräch den ganzen Tag lang, ob sie nicht doch noch etwas ihrem Mann sagen sollte, aber sie unterließ es, so wie sie es vorgehabt hatte. Es war klar, sie würde nichts sagen. Auf jeden Fall wusste sie genau, Ihre Stimme würde dieser Zwillikowsky auf keinen Fall bekommen, lieber würde sie einen Unbedeutenden wählen, wenn sie auch wusste, dass Dieser bestimmt nicht drankäme, aber Vladimir Zwillikowsky würde sie nicht wählen, da war sie sich absolut sicher. Denn wenn auch nur ein Fünkchen Wahrheit an dieser Geschichte war, dann musste man diese Katastrophe verhindern, wo man nur konnte.

Wenn es Karin so betrachtete, dann wäre es vielleicht doch besser, wenn sie es ihrem Mann erzählen würde, vielleicht würde dann Dieser davon ablassen, diesen Schurken zu wählen. Aber so sicher war das ja auch nicht, denn ihr Mann würde ihr diese abenteuerliche Geschichte bestimmt nicht glauben. Er würde aus diesem Grund dann trotzdem diesen Typ wählen. Sie beschloss also jetzt endgültig, ihrem Mann nichts von dieser Sache zu erzählen. Vielleicht würde sie es ja schaffen, ihn ohne diese Geschichte davon abzubringen, Zwillikowsky zu wählen.

Sie hatte auch schon eine Idee, wie sie das anstellen wollte. Sie würde sich eine Geschichte ausdenken, sie würde ihrem Mann ganz einfach erzählen, dass dieser Zwillikowsky versucht hätte, sie zu vergewaltigen, das würde endlich ein Grund sein, ihren Mann davon abzubringen, Diesen zu wählen. Das wäre zumindest eine glaubhaftere Geschichte als diese angebliche Zeitreise und auf diese Aussage würde ihr Mann bestimmt empört reagieren.

Wenn sie auch eine Falschaussage machen musste, dies war ihr egal. Wenn sie damit die Welt retten konnte, erfüllte auch einmal eine Falschaussage ihren Zweck.

Und überhaupt war das mit der Vergewaltigung von diesem Typ gar nicht so weit hergeholt. Denn es kamen ständig irgendwelche Weibergeschichten dieses Politikers in die Schlagzeilen und da er schon etliche Male laut Gerüchten versucht hatte, den Frauen auch Gewalt anzutun, würden das viele ganz bestimmt glauben. Karin sah in dieser gelogenen Geschichte jetzt den einzigen Ausweg, um die Leute um sich herum von diesem Zwillikowsky abzubringen. Hoffentlich würde sie das auch schaffen. Aber sie musste es zumindest versuchen. Noch ahnte Karin Kawinsky nicht, dass sie diesem Zwillikowsky am nächsten Tag begegnen würde.

Als Ihr Mann an diesem Abend nach Hause kam, hörte er von seiner Frau nun diese Geschichte, dass Zwillikowsky versucht hätte, sie zu vergewaltigen, nachdem er ihr in der Metro nachgelaufen sei. Sie hätte es ihm aber nicht gleich gesagt, weil sie bemerkt habe, dass er von diesem Zwillikowsky so total überzeugt war, dass bei ihm keine Kritik fruchten konnte. Deshalb hätte sie gewartet bis heute abend, aber nun könne sie nicht mehr anders, sie müsse es jetzt rauslassen.

Nun horchte ihr Mann aber doch auf und wollte von ihr wissen, wie genau sich das alles abgespielt habe. Sie erklärte ihm ihre erfundene Geschichte, dass Zwillikowsky ihr nachgelaufen sei und dann versucht hatte, sie zu vergewaltigen, wenn nicht zufällig noch jemand vorbei gekommen wäre, dann wäre es geschehen, nur aus diesem Grunde ließ er von ihr ab. Karin erklärte ihm nun, dass für sie die Sache hiermit noch lange nicht erledigt sei. Sie würde ihn anzeigen und wählen würde sie ihn logischerweise auch nicht. Das gleiche erwarte sie auch jetzt von ihrem Mann.

Natürlich war jetzt klar, dass ihr Mann ihn nun auch nicht mehr wählen würde, wenn er ihr Glauben schenkte. So war es dann auch. Anton Kawinsky schwor sich, würde er diesem Typ einmal persönlich begegnen, würde er für nichts garantieren können.

Karin Kawinsky ging somit am nächsten Tag zur Polizei und zeigte Zwillikowsky an. Sie erzählte dem Beamten ihre ganze erfundene Geschichte. Der ermittelnde Beamte in diesem Fall hieß Michael Uljanow. Sowie Karin aus seinen Gesichtszügen schließen konnte, war Dieser gar nicht so sehr überrascht, was sie ihm erzählte.

Denn er gab bekannt, dass es nicht das erste Mal sei, dass Frauen ihn angezeigt hätten. Es wären schon mind. 3 Fälle davon bekannt, aber es hätte nie genügend Beweise gegeben, weil die Frauen meistens alleine waren und es keine Zeugen gab. Michael Uljanow fand das schade, denn er würde diesem Typ einmal gerne gründlich auf den Zahn fühlen, denn er konnte ihn nicht leiden, und die Vorstellung, dass er bald russischer Präsident werden würde, machte die Sache dann noch schlimmer.

Somit war die Sache aber leider gelaufen. Michael Uljanow versprach zwar, dass er sich um die Sache kümmern würde, aber da sie keinen Zeugen hatte, der gesehen hat, wie es dazu kam, würde er leider auch hier nicht viel ausrichten können. Vielleicht würde er ja mal einen Fehler machen, und dann konnte man ihn fassen, aber dann war es vielleicht schon zu spät, wenn dieser Typ erst einmal Präsident war.

Nachdem Karin von der Polizei herauskam, wollte sie heute noch einmal einen Moskauer Stadtbummel machen, wenn sie schon unterwegs war. Dies aber würde ihr verhängnisvoller Fehler heute werden. Sie wusste es bloß noch nicht.

Ihr nächster Weg führte ins Kaufhaus Gum, da wollte sie sich noch was zum Anziehen kaufen. Als sie das Kaufhaus betrat, blickte sie um sich, aber sie konnte heute diesen Marlon Serenkowsky nirgends entdecken. War seine Geschichte denn wirklich wahr? fuhr es ihr durch den Kopf. Warum war er heute nirgends zu sehen, er hatte doch angeblich eine Mission zu erfüllen?

Nach einiger Zeit aber vergaß sie diese Gedanken wieder. Vielleicht war ja doch alles nicht wahr und man hatte es mit lauter Verrückten zu tun. Karin Kawinsky konzentrierte sich jetzt nur noch auf das Einkaufen, deshalb sah sie zuerst gar nicht, wer plötzlich hinter ihr stand. Als sie zufällig dann nach hinten schaute, fuhr ihr der Schreck in die Glieder, es war kein anderer als dieser Zwillikowsky, was wollte der von ihr? War er ihr gefolgt?

Es stellte sich aber heraus, dass er nur zufällig hier war. Aber da er sie jetzt sah, wollte er wegen einiger Dinge mit ihr reden. Karin wusste beim besten Willen nicht, was sie mit diesem Typ zu bereden hatte. Aber sie war doch neugierig und vielleicht konnte sie ja heute doch noch was in Erfahrung bringen.

Zwillikowsky hatte noch einige Wahlplakate dabei, die er wahrscheinlich heute unter die Leute bringen wollte und die meisten Leute traf man in einem Kaufhaus. Karin bemerkte nach einiger Zeit, dass sie richtig lag, dieser Typ war wegen Wahlpropaganda unterwegs. Er redete heute auf sie ein, dass sie es sich doch überlegen sollte, ihn zu wählen, denn es gäbe keine andere Alternative als ihn. Nur er könnte Russland wieder auf Vordermann bringen.

Karin stellte fest, es waren immer wieder die gleichen Sprüche, die dieser Typ auf Lager hatte. Sie tat aber nun so, als würde sie sich heute von ihm überzeugen lassen, vielleicht würde er sie dann endlich in Ruhe lassen, dachte sie? Aber das war falsch gedacht, denn er sah es ihr irgendwie an, dass sie von seinen Dingen doch nicht so überzeugt war, wie sie tat.

Zwillikowsky hatte das Gefühl, dass er in dieser Frau einen Gegner haben würde, denn wie gesagt, er hatte eine gute Menschenkenntnis, das musste man diesem Typ lassen. Er hatte ein Gespür dafür, ob jemand gegen ihn war oder für ihn. Das wusste er meistens genau. Und irgendwie schien er auch zu bemerken, dass diese Frau nicht nur gegen ihn war, sondern ihm vielleicht sogar gefährlich werden konnte.

Aber wenn nur der leiseste Verdacht bestand, dass ihm jemand gefährlich werden konnte, musste er handeln, es war sowieso nur noch einen Monat bis zur Präsidentschaftswahl, da konnte er sich nichts mehr erlauben. Er musste diese Frau aus dem Weg schaffen, so wie er schon etliche oder vermeintliche Gegner in der Vergangenheit aus dem Weg geschafft hatte, bloß das wusste niemand.

Es waren in der Vergangenheit schon etliche Leute aus Moskau verschwunden, mit denen er etwas zu tun hatte oder die etwas mit ihm zu tun hatten oder die ihn kannten oder ihn auch zu gut kannten. Aber da in Moskau viele Leute auch so verschwanden, dachte niemand etwas dabei, dass er dahinter steckte und dass das Verschwinden der Leute etwas mit Politik zu tun hatte. So konnte er seine kriminellen Dinge erledigen, ohne dass jemand aufmerksam wurde.

Schlimme Zeitreise in eine barbarische Vergangenheit

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