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Eisige Zeiten

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Im Januar herrschte tiefer Frost. Die Leute mussten ständig nachlegen, um nicht zu frieren. Eierkohlen hielten zwar die Kachelöfen in den Stuben warm und Briketts ließen das Feuer im Küchenherd auch über Nacht nicht ausgehen, doch der Backofen vom Bäcker Blüml durfte nur mit Holz beheizt werden. Da war abzusehen, dass die Holzvorräte nicht ausreichen würden…

Blüml selbst konnte nicht in den Wald gehen, denn wochentags musste er in der Backstube bleiben und auch den restlichen Tag jede Stunde nachheizen, damit das Feuer nicht ausging, denn es wärmte durch einen Luftschacht auch den Laden und die Stube im Obergeschoss. Am Sonntag aber war das Holz schlagen verboten.

Also schickte er den Blasl zur Großmutter und ließ fragen, ob der Pfiffikus für ihn Holz holen könne. Großmutter war sofort einverstanden, schließlich bekam sie von ihrem Schwiegersohn auch das tägliche Brot für ihren Hausgenossen. Nur heute war es nicht ratsam, denn am Himmel türmten sich graue Wolkenberge und an trüben Wintertagen ist es im Wald neblig und düster — wer wollte da womöglich dem Räuber Rappl begegnen?

„Sag dem Vater, der Pfiffikus geht, sobald die Sonne scheint ― im Notfall kann er Holz von mir haben“, erklärte Großmutter.

„Darf ich auch mit?“ bettelte Blasl.

„Du musst doch in die Schule“, erwiderte sie, „und der Pfiffikus kann nicht bis zum Nachmittag warten, weil die Sonne schon um vier untergeht.“

„Ooch“, bedauerte der Bub, doch Pfiffikus hatte eine Idee:

„Wenn am Samstag die Sonne scheint, kannst Du mitkommen.“

Da strahlte Blasl frohgemut. Jetzt musste nur noch das Wetter mitspielen und dafür würde er nun jeden Abend inniglich beten.

Die graue Himmelssuppe hielt noch einige Tage, dann riss die Wolkenwand auf.

„Weißt du was?“ sagte Großmutter beim Mittagessen zu ihrem Knecht, „heut gehen wir beide erstmal in den Wald und holen eine Ladung Reisig zum Anheizen. Da zeig ich dir, wo die morschen Bäume stehen, die Du als Brennholz schlagen darfst.“

Gesagt, getan. Pfiffikus schraubte das Gitter vom Leiterwagen auf den Schlitten und los ging ’s über die verschneiten Wiesen zum Waldrand. Schnuffi kam mit und bewachte den Schlitten, während Pfiffikus Reisig aufklaubte und Großmutter hie und da einen abgestorbenen Baum ankreidete. Kaum war der Schlitten mit vertrockneten Zweigen gefüllt, mussten sie sich auch schon sputen, um vor Einbruch der Dunkelheit wieder daheim zu sein.

Reisig, Holz und Besenzauber

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