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Einleitung

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Dieser Ratgeber richtet sich an Studierende, die kurz vor ihrer Abschlussarbeit stehen, sowie an junge Forscherinnen und Forscher, die eine Förderung für ein Stipendium oder ein Forschungsprojekt beantragen wollen.

Für viele Abschlussarbeiten und Forschungsanträge müssen Sie zusätzlich zu einem Exposé einen sogenannten „Abstract“ verfassen. Dieser Abstract wurde früher weitgehend als Kurzfassung oder Zusammenfassung bezeichnet. Neben dieser Spezialform des Abstracts für Abschlussarbeiten wird der Begriff „Abstract“ hauptsächlich für andere Textsorten verwendet, die einer Zusammenfassung zwar ähnlich sind, aber darüber hinaus noch weitere Funktionen erfüllen, die wir im ersten Kapitel dieses Ratgebers ausführlich besprechen. Wir beginnen mit dem sogenannten „Paper“ oder „Article Abstract“, der einem wissenschaftlichen Artikel vorangestellt wird und an dem sich die meisten anderen Formen von Abstracts orientieren. Im Anschluss daran erhalten Sie eine genaue Anleitung zum Verfassen eines „Conference Abstract“, den Sie einreichen müssen, wenn Sie auf einer Konferenz einen Vortrag präsentieren möchten. Eine weitere Spielart des Abstracts, für den Sie in unserem Arbeitsbuch eine genaue Beschreibung finden, ist der sogenannte „Extended Abstract“, den Sie mitunter für eine geplante Publikation abgeben müssen. Abschließend erhalten Sie eine ausführliche Schreibanleitung für das Verfassen eines sogenannten „Thesis Abstract“, den Sie häufig brauchen, wenn Sie eine wissenschaftliche Qualifikationsarbeit abgeben. Alle hier besprochenen Formen des Abstracts werden anhand von Beispielen illustriert und von uns kommentiert. In den meisten Fällen handelt es sich um Best-Practice-Beispiele, also Beispiele mit Vorbildcharakter, die Ihnen dabei helfen sollen, die richtigen Formulierungen für das Verfassen Ihres Abstracts zu finden.

Von Studierenden, die eine Abschlussarbeit an einer wissenschaftlichen Institution verfassen, wie z. B. an der Universität, an einer Fachhochschule

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oder einer Pädagogischen Akademie, wird vor dem Verfassen dieser Arbeit ein erstes Konzept bzw. ein Exposé verlangt, in dem die wichtigsten Eckpunkte der geplanten Arbeit skizziert werden. Ein solches Exposé wird an manchen Institutionen bereits für Bachelorarbeiten, an den meisten wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen erst für Masterarbeiten oder Doktor- bzw. PhD-Arbeiten verlangt. Auf der Basis dieses Exposés entscheidet die Betreuerin bzw. der Betreuer – in manchen Fällen auch eine Kommission –, ob sich Inhalt und Umfang des gewählten Themas für die Abschlussarbeit eignen und ob die Bearbeitung dieses Themas den wissen­schaftlichen Qualitätsstandards des jeweiligen Fachbereichs entspricht.

Dabei liegt es auch in der Verantwortung der Betreuungsperson, die Studierenden beim Verfassen des Exposés zu beraten und ihnen unterstützend zur Seite zu stehen. Das zweite und zentrale Kapitel dieses Arbeitsbuchs beschäftigt sich daher eingehend mit dem Verfassen eines Exposés und gibt Ihnen eine genaue Anleitung, wie Sie ein gutes Konzept für Ihre Abschlussarbeit erstellen können. Dabei gehen wir einerseits auf die unterschiedlichen Studienniveaus ein, da für eine Bachelorarbeit natürlich noch nicht so viel an wissenschaftlicher Eigenleistung verlangt wird wie für eine Masterarbeit oder Doktor- bzw. PhD-Arbeit, und andererseits auf spezifische Anforderungen unterschiedlicher Fachdisziplinen. Um die Inhalte zu illustrieren, die Sie in einem Exposé darstellen müssen, verwenden wir Auszüge aus Beispielexposés. Dabei handelt es sich wie im ersten Kapitel zumeist um Best-Practice-Beispiele, die von uns kommentiert werden.

Das dritte und letzte Kapitel richtet sich vorwiegend an junge Forschende, die für die Finanzierung ihrer Forschungsarbeit Fördermittel beantragen möchten. Hier besprechen wir Doktoratsstipendien und Post-Doc-Förderungen für Jungwissenschaftlerinnen und Jungwissenschaftler in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Da das Erfassen aller Fördermöglichkeiten im deutschsprachigen Raum den Rahmen dieses Ratgebers sprengen würde, konzentrieren wir uns dabei auf Förderungen im Bereich der Grundlagenforschung. Trotz der vorgenommenen Beschränkungen kann dieses Kapitel nur einen kleinen Ausschnitt aus den verschiedensten Fördermöglichkeiten für junge Forschende wiedergeben, der Ihnen allerdings dabei helfen soll, grundsätzlich zu verstehen, „wie

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die Fördermaschine läuft“. Dabei geben wir Ihnen Antworten auf die Fragen, wer gefördert werden kann, wer fördert, wie die Entscheidung über eine Förderung getroffen wird und was Sie beim Einreichen eines Förderantrags beachten sollten. Zusätzlich finden Sie auch hier wieder kommentierte Beispiele aus bewilligten Anträgen.

Unsere Anleitung für das Erstellen von Abstracts und Exposés, die internationalen Qualitätsstandards entsprechen, wurde im Rahmen unserer langjährigen Forschungs- und Lehrerfahrung an verschiedenen Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Akademien in Österreich und anderen Ländern entwickelt. Die Beispiele für Abstracts in diesem Ratgeber sind größtenteils veröffentlichte Texte, einige wenige wurden von uns für didaktische Zwecke erstellt. Die Beispiele für die Exposés sind nicht fiktiv, sondern wurden von Studierenden und jungen Forschenden verfasst. Sie wurden entweder im Internet veröffentlicht – in diesem Fall finden Sie eine Quellenangabe in der Fußnote – oder von Studierenden zur Verfügung gestellt, die unsere wissenschaftlichen Schreibkurse besucht haben. Je nach Wunsch der Studierenden wurden die Textbeispiele aus nicht veröffentlichten Exposés von uns im Ratgeber anonym behandelt oder die Autorinnen und Autoren wurden namentlich genannt. Manchmal mussten die Beispiele aus didaktischen Gründen von uns leicht adaptiert werden. Referenzen, die von den Verfasserinnen und Verfassern der Exposés in den Textbeispielen angeführt sind, werden in der Literaturliste des Ratgebers nicht erwähnt.

Wir möchten uns auf diesem Wege bei den Autorinnen und Autoren, die uns Beispiele zur Verfügung gestellt haben, herzlichst bedanken.

Birgit Huemer, Markus Rheindorf, Helmut Gruber

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Abstract, Exposé und Förderantrag

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