Читать книгу Hinfallen kann jeder. Aufstehen will gelernt sein! - Markus Seidel - Страница 3
Nach dem Scheitern geht’s erst richtig los!
ОглавлениеScheitern macht keinen Spaß. Jeder, der etwas anderes behauptet, schwindelt oder sein Scheitern liegt schon etwas länger zurück und er sonnt sich längst im neuen Erfolg. Dann nämlich fällt das Romantisieren der einstigen Niederlage etwas leichter.
Tatsache ist aber auch: Der Sieg macht noch mehr Spaß, wenn man zuvor einen Fehlschlag erlitten hat. Aber bis dahin muss man einiges ein- und wegstecken. Wer scheitert, wird oftmals stigmatisiert als der, „der es nicht geschafft hat“. Und mit einem solchen Makel zu leben und sich davon nicht unterkriegen zu lassen, ist oftmals schwierig (siehe hierzu das Kapitel „Das dicke Fell“). Eine „Kultur des Scheiterns und der zweiten Chance“ ist hierzulande, anders als beispielsweise in den USA, noch nicht allzu stark entwickelt. Misslingen als einen produktiven Bestandteil des Lernens zu betrachten, das gilt offenbar nur für Kinder, etwa wenn sie Schwimmen oder Laufen lernen – sie üben es einfach so lange, bis sie es können. Bei Erwachsenen jedoch wird das Prinzip des „Trial and Error“ kaum akzeptiert. Das ist falsch.
Ein Umdenken ist nötig, und womöglich tut sich in dieser Hinsicht auch allmählich etwas: Derzeit sind die allerorten stattfindenden sogenannten „FuckUp Nights“, bei denen Menschen sich auf eine Bühne stellen und von ihrem Scheitern sprechen, sehr angesagt. Man kann davon halten, was man will, ich bin mir aber sicher, dass diese Veranstaltungen den Zuschauern die Angst vor dem Scheitern zumindest ein wenig nehmen. Und im besten Falle lernen sie aus den Fehlern derer, die da vorne auf der Bühne stehen. Das ist schon eine ganze Menge, meine ich.
Deshalb stelle nun auch ich mich auf die (literarische) Bühne und erzähle Ihnen von meinem ganz eigenen Scheiter-Haufen, der mir letztlich aber als Grundlage für Neues diente.