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Was bisher geschah

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Die Ereignisse, die sich in Albern am Buckel abgespielt hatten, lagen nun schon ein paar Monate hinter Adele und ihren 4 Katzen. Adele saß gelangweilt in einer kleinen Holzhütte, die unweit eines kleinen Kiefernwaldes am Rande von Novosibirsk stand. Sie blätterte in wochenalten Zeitschriften und betrachtete die Hochglanzfotos des Stadtparks von Albern am Buckel.

Der Park, den Adele mit Hilfe ihrer 4 Katzen, ihrer russischen Tante Olga und deren ewig schlechtgelaunten Kater Duma Dumaschewsi in Albern am Buckel angelegt hatte, war fertig gestellt. Wunderschön war der Park geworden, elegant schlängelten sich rotgepflasterte Wege unter Alleen prächtiger Bäume. In ein paar Jahren würde sich niemand mehr daran erinnern, dass eine Zaubergärtnerin es in nur 3 Nächten geschafft hatte, das Bauprojekt des Bürgermeisters zu stoppen und so der kleinen Stadt in Deutschland den wundervollen Stadtpark zu erhalten.

Adele seufzte, während Minzer neben ihr auf der Ofenbank lag. „Fett bist du geworden“, sagte sie und streichelte sein blaues Fell. „Zu wenig los in Novosibirsk, was?“ Minzer döste ungerührt und ohne Antwort zu geben. Sie blätterte weiter und warf die Zeitschrift dann traurig zu Boden. Auf dem Küchentisch lag der getigerte Kater Minx Munx und starrte auf Tante Olgas Hände, die eine Masse aus klebrigem Teig kneteten. „Was los, Adelschiki?“, fragte Tante Olga und leckte sich dabei den Teig von den dicken Fingern. Dabei fiel ein Stück des Teigs auf den Boden und der sonst so schüchterne Kater Minx Munx sprang sofort hinterher, um die süße Speise aufzulecken.

„Was soll schon los sein?“, erwiderte Adele müde. „Mir ist langweilig.“ Sie machte eine Pause und konnte eine Träne nur mühsam unterdrücken. „Ich will nach Hause“, klagte sie leise, kaum hörbar. „Mir fehlt mein zu Hause. Ich will nach Albern am Buckel, in mein schönes kleines schmales Haus. Hätte ich doch nur nie diesen dummen Park gebaut!“ Wütend erhob sie sich.

„Adelschiki, jammere nicht! Ich rede mit Onkel Igor. Vielleicht kannst du noch etwas für ihn bauen. Seit du Garten für ihn scheen gemacht hast, is er sehr glücklich unn außerdem, du bist jetzt reiche Frau!“ „Tante Olga, Geld nützt mir nichts, wenn ich nicht dahin kann, wo ich am liebsten wäre.“ „Kind, ja snaju, ich weiß, aber du machen kannst gar nix. Denk doch mal nach. Du hast Geld wie Heu, kannst überall hingehen, wo du willst!“ Rastlos lief Adele in der kleinen Küche auf und ab. „Hier, iss erst mal was!“, versuchte Tante Olga ihre Nichte zu trösten und schob ihr eine heiße Pirogge hin. Noch ehe Adele zufassen konnte, hatte sich bereits Minx Munx auf die Pirogge gestürzt. Gierig schlang er und erwartungsgemäß verbrannte er sich das Maul dabei. Er sprang entsetzt davon. „Verfressen sind deine Katzen“, meckerte Tante Olga. „Fressen einem die Haar von Kopf. Warte ich gebe dir eine neue Pirogge.“

„Olga!“, Adele brüllte fast. „Ich will keine Pirogge! Ich will auch keine Bortsch oder irgendwas anderes aus roter Bete. Auch keine Lammkottelets oder heißen Tee! Mir ist der Appetit vergangen. Ständig soll ich essen. Das nervt.“

Mit einem heftigen Ruck trat Adele vor einen Hocker, der mit lautem Krachen umfiel. Olga stemmte die Hände in ihre üppigen Hüften. „Kind, jetzt is aber genug! Du musst weg hier, mach Reise, das hilft!“ Einen Handgriff später hatte Tante Olga ein dickes, großes Buch in der Hand und warf es Adele zu. „Atlas!“, sagte sie bestimmt. „Such dir aus, wo du hinwillst, los! Welt is groß.“

Island für Anfänger

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