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2 Die Leiche im Keller

Die Ratssitzung verlief genauso langweilig, wie Tassilo befürchtet hatte. Es war mitten im Sommer, auch wenn selbiger bisher äußerst herbstlich dahergekommen war. Es gab keine wichtigen Themen zu besprechen. Darum hatte man sie erst auf Mittag angesetzt, normalerweise begannen die Sitzungen bereits in aller Herrgottsfrühe. Elf der zwölf Ratsherren des Inneren Rats der Stadt München waren anwesend. Honlin Eßwurm, der Tuchhändler, fehlte, da er zu wichtigen Geschäften in Frankreich weilte. Tassilo Stubenruß war mit großem Abstand der Jüngste unter den Ratsherren. Die meisten hatten die vierzig schon hinter sich.

Neben dem Inneren gab es noch einen Äußeren Rat der Stadt, dem vierundzwanzig vornehme Bürger angehörten. Eine Art Kontroll- und Beratergremium für den Inneren Rat. Der Äußere Rat galt als Sprungbrett für den gesellschaftlichen Aufstieg, von hier aus führte der Weg für Kaufleute, Handwerker und Grundbesitzer niederer Abkunft in den Inneren Rat, also an die Spitze der Stadt. Innerer und Äußerer Rat stellten jeweils einen Bürgermeister. Die beiden Bürgermeister durften dann den Herzögen die Ratsbeschlüsse nahebringen. Das Amt wechselte monatlich den Träger. In diesem Juli war der Salzhändler Seitz Hundertpfundt dran, dessen Name passenderweise alles über seine Leibesfülle aussagte. Wie üblich nahm der Bürgermeister des Äußeren Rats an der Sitzung teil, Paul Wilprecht, schon rein optisch das genaue Gegenteil zu Hundertpfundt. Saßen sie nebeneinander, konnte es passieren, dass man Wilprecht überhaupt nicht wahrnahm, nicht wahrnehmen konnte, weil er neben Hundertpfundt so unterging.

Übrigens gab es in der Stadtverwaltung noch ein drittes Gremium, das ein Mitspracherecht in allen Belangen hatte: Die Gemain, ein sechsunddreißig Mann starker Ausschuss, den die Gemeinschaft aller Münchner Haus- und Grundbesitzer stellte. Aber die Gemain hatte auf normalen Ratssitzungen nichts zu suchen. Ebenso wenig wie der Oberrichter. Der kam nur zu den Sitzungen, an denen der Stadtrat Todesurteile zu fällen hatte. Und aktuell stand kein derartiges Urteil an. Doch zu Tassilo Stubenruß’ Verwunderung saß am Tisch der Oberrichter Bartholomäus Fenggen, gemeinhin von allen Fenggenbartel genannt, was nur für Nichteingeweihte respektlos klang. Selbst die Fenggens nannten ihn untereinander so. Man musste die Fenggenbrüder im Gespräch irgendwie schnell unterscheiden können, also gabs den Fenggenbartel und den Fenggenmuck. Der Sohn vom Nepomuk war der Fenggenmathes. Der Bartel war deutlich jünger als der Nepomuk, fünfzehn Jahre trennten sie. Natürlich vermied Bartel jeglichen Blickkontakt mit seinem verhassten Bruder Nepomuk. Gelegentlich lugte er dem Schreiber, der das Protokoll führte, über die Schulter, ansonsten starrte er schweigend auf seine gefalteten Hände.

Ein weiteres Dauerthema, das regelmäßig für erhitzte Diskussionen sorgte, war, wie man gegen nächtliches Rumoren energischer vorgehen könnte. Die Stadt war voll von Feier- und Saufwütigen, die die Nächte zum Tag machten und die redlichen Anwohner um den Schlaf brachten. Prinzipiell waren alle dafür, dass die Straßen sicherer werden sollten. Die Ratsherren Casper Tömlinger und Michel Astaler wehrten sich gegen schärfere Kontrollen in den Wirtshäusern, aber die waren Weinschenke und daher auf trinkfreudiges Publikum angewiesen. »Bei mir in der Schenke hat es noch nie, noch NIE! eine Schlägerei gegeben«, brachte Astaler empört vor. »Freilich, IN deiner Schenke nicht«, rief Urban Katzmair zur allgemeinen Erheiterung, »weil sich die Saubande nämlich VOR deiner Schenke schlägert und rumbrüllt wie nicht gescheit.« Der Rat Ulrich Ligsalz warf nicht ganz zu Unrecht ein, dass man halt den Wein nicht zu sehr mit irremachenden Kräutern würzen solle – wie beispielsweise mit Stechapfel oder Bilsenkraut. Das, so Ligsalz, solle man endlich mal verbieten. Dann, so warf Astaler ein, würde ja niemand mehr Wein trinken! Er würde sowieso nur Bilsenkraut in minimalsten Mengen beimischen und weder Stechapfel noch Tollkirsche kämen ihm in den Wein. Der Alkohol, so antwortete der Ligsalz, wäre schon Rausch genug, das würde reichen.

Den Wenzel Pötzschner trieb eher die Frage um, wer denn die zusätzlichen Wachen bezahlen sollte, ganz ohne Abgabenerhöhung! Da tauchte der Bürgermeister Paul Wilprecht hinter den Massen des Bürgermeisters Hundertpfundt auf und rief, dass eine Abgabenerhöhung mit ihm als Bürgermeister und dem gesamten Äußeren Rat auf gar keinen Fall zu machen sei! Nie und nimmer! So wahr er hier stehe!

Tassilo gab unter allgemeinem Nicken zu bedenken, dass der Stadthaushalt aktuell überstrapaziert sei. Die Erneuerung und Erweiterung der Stadtmauer, dann die letztjährigen Katastrophen – Brückeneinsturz und Stadtbrand –, dazu die zu erwartenden Ernteausfälle. Wenn man gerade jetzt mit Abgabenerhöhungen ankäme, könnte das die Münchner zu Aufständen verleiten. Und wozu solche Aufstände führten, das sei ja wohl besonders den älteren Herren nur zu bekannt.

Immerhin einigte man sich auf den Unterpunkt, dass weiterhin jeder, der des Nachts auf den Straßen unterwegs war (aus welchen Gründen auch immer), ein Licht mit sich führen musste. Wer dagegen verstieß, durfte von jedermann in die städtische Schergenstube im Ratshauskeller geworfen werden.

Bei der Frage, ob die Stadt in baldiger Zukunft den unverheirateten Männern ein offizielles Bordell zur Verfügung stellen sollte, flammte kurz ein Streit zwischen Veit Sendlinger und Melchior Pütrich auf. Die Sendlinger und die Pütrichs zählten zu den ältesten, einflussreichsten und grundsätzlich gegensätzliche Meinungen vertretenden Münchner Familien. Es war in den vergangenen Monaten wiederholt zu Übergriffen auf junge Mägde und zu Vergewaltigungen gekommen. Der greise, verschrumpelte Veit Sendlinger hatte zeitlebens wie ein Asket gelebt, was ihn nicht vor der Gicht bewahrt hatte. Dicht eingemummelt in Pelze, deren Wärme seine Krankheit lindern halfen, sah er hinfälliger aus, als er tatsächlich war. Ein fanatischer Betbruder vor dem Herrn, der überall Unzucht und Sodomie witterte. In Sachen Betbruder konnte es nur noch der Fenggenmuck mit ihm aufnehmen, doch der war geradezu liberal, was die Ansichten über Zwischengeschlechtliches anging. Die gichtigen Hände des Sendlinger schienen eh immer ineinander zum Gebet verknotet. Er forderte lautstark, dass die unverheirateten Männer sich gefälligst in keuscher Enthaltsamkeit üben sollten, das sei ja wohl nicht zu viel verlangt – hier überging er geflissentlich das nicht sonderlich unterdrückte Gelächter der anderen Herren. Und wer nicht hören wolle, dem solle man zur Strafe sein »Ding da« abhacken. Melchior Pütrich verwies darauf, dass der Mensch nun einmal von Geburt an sündhaft sei – daran sei bekanntlich das Weib an sich schuld, also das Urweib, die Eva, damals mit dem Apfel –, und betonte, dass das Bordell, das der Scharfrichter momentan in der Nähe seines Hauses betrieb, ohnehin unter schärfster städtischer Kontrolle stehe. Daher sei es nur ein kleiner Schritt, dieses »Frauenhaus« offiziell zu machen und dem Henker, der ohnehin von der Stadt bezahlt wurde, die Aufsicht über das liederliche Weibsvolk zu übertragen. Man sollte, warf da der Rat Lorentz Tulbeck ein, zu diesem delikaten Thema auch die Kirche anhören, speziell den Fürstbischof von Freising. Der Sendlinger nickte beifällig, mehrere andere, darunter Tassilo Stubenruß, verdrehten genervt die Augen. Was der Fürstbischof zu dem Thema sagen würde, sofern man ihn mal von seiner Geliebten runterbekam, war eh klar. Also könnte man das auch gleich lassen. Die Abstimmung wurde vertagt.

Die Sache mit dem kleinwüchsigen Taschendieb, den Tassilo am östlichen Brückenkopf hatte festnehmen lassen, behandelte der Rat zuletzt. Diesmal mischte sich der Oberrichter Fenggen ein. Man ließ den Dieb aus dem Kerker holen. Er beteuerte seine Unschuld und bettelte um Vergebung. Tassilo berichtete, was er beobachtet hatte. Es dauerte keine fünf Minuten, da waren sich Stadtrat und Oberrichter einig, dass man den frechen Kerl am nächsten Morgen beim ersten Hahnenschrei vor das Sendlinger Tor führen sollte. Dort bestrafte man kleinere Vergehen durch Auspeitschen, Brandmarken oder Gliedmaßen abhacken. Kurz stand im Raum, dass man dem Verbrecher beide Hände abhacken sollte. Doch der Oberrichter legte aufgrund der recht geringen gestohlenen Summe fest, dass man sich mit der rechten begnügen würde. Danach würde man den Delinquenten durch richterliche Schergen mit Knüppeln aus dem Stadtgebiet rausprügeln lassen, das er im Übrigen für mindestens zwölf Monate nicht mehr betreten dürfe. Wie alle Städte endete München nicht an seinen Mauern. Es gehörte immer noch Umland zum Stadtgebiet, das man Burgfrieden nannte. Vom Sendlinger Tor aus hatte der Verurteilte gute Chancen, die Grenze zu Sendling nahe der Brudermühle zu erreichen, wenn er den Verlust seiner Hand sofort ausblendete und schnell genug vor den Bütteln mit ihren Prügeln davonrannte. Das Übliche eben. Alle waren zufrieden, lobten die Milde des Richters als gottgefällig, und selbst der Verurteile wimmerte »Danke, die Herrn, danke«, als man ihn zurück in die Zelle brachte.

Als sich der Rat auflöste, die Herren in ihre hochhackigen Holztrippen schlüpften und deren Lederriemen festzurrten, um sich draußen im Matsch nicht die feinen Schuhe zu versauen, und Tassilo seine Sachen zusammenpackte, traten die beiden Bürgermeister an ihn heran. »Mit Verlaub, Herr Tassilo«, sagte Seitz Hundertpfundt. »Wir hätten Euch gerne noch etwas gezeigt. Und etwas mit Euch besprochen.«

Tassilo Stubenruß zog erstaunt die Augenbrauen hoch. Mehr als »So?« fiel ihm nicht ein. Er sah von Hundertpfundt zu Wilprecht und von Wilprecht zu Hundertpfundt. Dann noch zum Oberrichter Fenggenbartel, denn der war zu seiner größten Verwunderung ebenfalls geblieben. Ebenso dessen Bruder, der Fenggenmuck. Sollte es mit seiner Bewerbung für die Meistersinger zu tun haben? Waren den hochnäsigen Stadtratskollegen die Meistersinger zu vulgär, weil sie sich nur aus Handwerkern und Zunftmeistern zusammensetzten?

»Hört, meine Herren …«, begann Tassilo, kam aber nicht weiter.

»Folgt uns bitte, mein Herr«, sagte Fenggenbartel. Es ging im Fackelschein hinab in den Kerker unter dem Rathaus, vorbei an den Zellen, vor denen sich drei städtische Wachmänner langweilten und in denen nur zwei Landstreicher, zwei Huren und ein Dieb hockten. Bis auf den Dieb würden morgen alle anderen zum Frondienst an der Stadtmauer geführt werden. Man ließ sich von einem Büttel die schwere, eisenbeschlagene Tür zu dem Raum aufschließen, in dem normalerweise nur die »peinlichen Verhöre« stattfanden, also mehr oder weniger raffinierte Verfahren der Schmerzbereitung zur Wahrheitsfindung eingesetzt wurden. In einer Ecke kauerte eine junge Magd, die in ihre Schürze heulte. In der Mitte des Raums stand ein niedriger Tisch, darauf lag etwas Großes, Massiges unter einem groben Leinentuch. Erbärmlicher Verwesungsgestank füllte das Kellerloch und grub sich in die Mägen der Anwesenden.

»Ihr Herren, werte Meister«, wimmerte die Magd und stand auf. »Habt Mitleid. Lasst mich endlich gehen. Ich bin doch unschuldig.«

Richter Fenggenbartel wedelte in ihre Richtung, als wolle er eine lästige Fliege verscheuchen. Er trat zum Tisch und zog schwungvoll das Leinen weg. Eine Armada an fetten schwarzen Schmeißfliegen erhob sich und verbarg für einen Moment den Blick auf das, woran sich die Fliegen gelabt hatten. Alle Anwesenden taumelten und hielten sich die Hände vor die Gesichter. Sicher, man hatte genug Hinrichtungen mit dem Schwert beigewohnt, war oft beim Rädern und Hängen gewesen und hatte den Metzgern beim Schlachten und Ausnehmen von Viechern zugeschaut. Und wenn man nach Pasing oder weiter nach Augsburg reiste, kam man stets am Galgenberg vorbei. Dort blieben die Gehenkten so lange hängen, bis sie von selbst abfielen. Erst dann beerdigte man sie. Also waren die Herren einiges gewöhnt. Doch dieser Anblick traf selbst Hartgesottene ins Mark. Brechreiz wogte durch Tassilos Körper und ließ sogar seine Haarwurzeln bizzeln. Nur mit äußerster Beherrschung gelang es ihm, sich nicht sofort zu übergeben.

»Du hättest uns vorwarnen können!«, rief der Fenggenmuck seinem Bruder angewidert zu. »Das ist ja entsetzlich! Heiligemuttergottesstehunsbei!«

»Was …«, stammelte Tassilo, saure Galle hinunterschluckend. »Warum … warum zeigt Ihr mir das?«

»Das ist der Koberbauer aus Taufkirchen. Beziehungsweise was von ihm übrig ist«, sagte der Oberrichter. Der Fliegenschwarm ließ sich langsam wieder auf der Leiche nieder. Vorher war alles schwarz-rot, nun schwarz-schillernd.

»Ich verstehe«, sagte Tassilo langsam, seine Mundhöhle fühlte sich öde und trocken an. Er riss sich zusammen. Mensch oder Sau, aufgeschlitzt gab es keinen so großen Unterschied. Was ihm tatsächlich zu schaffen machte, war weniger der Anblick als der Gestank. Und die nervtötenden Fliegen. »Also gut. Das da ist sein Kopf, oder? Und, nun ja, die Gliedmaßen sitzen noch einigermaßen an den Stellen …« Er würgte. »… wo es sich geziemt. Aber was hat man mit seinen Innereien gemacht? Das ist ja …«

»Nicht wahr?«, mischte sich nun Bürgermeister Hundertpfundt ein. »Welche Bestie ist zu so etwas fähig? War das sein Darm?« Schmeißfliegen stoben auseinander. »Warum hat man ihn … also, das ist doch obszön, den Darm eines Mannes so … Also wirklich. «

»Es muss ein Bär gewesen sein«, sagte Bürgermeister Wilprecht. »Oder ein riesiger Wolf.«

»Meint Ihr?« Tassilo schürzte die Lippen. »Dann aber nur ein monströser Wolf mit einem Schwert oder einer Lanze. Seht Ihr nicht, meine Herren? Die Schnittkanten sind überall gerade. Ein Bär oder eine andere Bestie würde keine sauberen Schnitte hinterlassen. Dann wäre alles zerfetzt. Also, ich meine, noch stärker zerfetzt.«

»Verblüffend, Ihr habt recht, Herr Tassilo!« Bürgermeister Hundertpfundt beugte sich neugierig über den offenen Torso. Fliegen umtanzten ihn. »Und hier, ich bin kein Medicus, aber das sieht aus wie eine Niere. Sollte da nicht noch eine sein?

»Da ist noch eine«, sagte eine dunkle Stimme. Tassilo zuckte zusammen. Ein großer Mann, den Tassilo bisher nicht bemerkt hatte, löste sich aus dem Schatten der Ecke links neben der Tür. »Hier.« Der Mann hob mit einer Reitgerte das heraushängende Gedärm ein wenig an.

»Ratsherr Tassilo Stubenruß«, stellte Oberrichter Fenggen vor, »das ist Ludwig Gröbner, der für Taufkirchen zuständige Richter vom Landgericht Wolfratshausen.«

»Angesichts der Umstände hier«, sagte Tassilo, »kann ich leider nicht sagen, dass es mich freut, werter Herr Ludwig.«

»Nur zu verständlich, werter Herr Tassilo«, antwortete Richter Gröbner und strich sich mit der linken Hand über den schwarz glänzenden Bart. »Man hat den Koberbauern so gefunden. Komplett aufgeschlitzt, alle seine inneren Organe sind entnommen, aber wieder in den Körper hineingelegt worden. Es fehlt nichts. Wir haben den Leichnam untersuchen lassen. Sowohl der Bader als auch der Henker haben uns versichert, dass alle Organe vorhanden sind.«

»Habt Ihr keinen Medicus, der etwas kompetenter Auskunft geben könnte?«, fragte Tassilo.

»Einen Medicus? Ihr Städter redet euch leicht«, sagte Richter Gröbner spitz. »Wozu braucht es hier außerdem einen Medicus, wenn jeder Dorfdepp sehen kann, woran der Koberbauer gestorben ist.«

»Nun, woran ist er denn gestorben, der Koberbauer?«, fragte Tassilo ebenso spitz. »An der Entnahme der Organe? Oder daran, dass man ihm alle seine Knochen und das Genick gebrochen hat? Oder dass man ihn wie eine Sau aufgeschlitzt hat? Oder …«

»Ich würde sagen, an einer Kombination aus allem«, antwortete der Landrichter trocken.

»Ist er in dieser Position gefunden worden?«, fragte Tassilo.

»Wie? In dieser Position?« Die anderen Männer sahen ihn fragend an und die Magd hörte zu schluchzen auf. »Meint Ihr hier auf dem Tisch liegend?«, sagte Bürgermeister Wilprecht und zog amüsiert die Augenbrauen hoch. Was für ein Hornochse, dachte sich Tassilo.

»Nein, natürlich nicht«, sagte der Landrichter. »Es spielt ja keine Rolle, wie man ihn gefunden hat, oder?«

»Tut es nicht? Findet Ihr nicht, dass die Lage des Toten und die Umgebung eine Rolle bei der Aufklärung eines Verbrechens spielen?«

»Nein, gewiss nicht.« Landrichter Gröbner lachte, und auch der Oberrichter schüttelte amüsiert den Kopf. Noch ein Hornochse, dachte sich Tassilo und wünschte sich, dass die anderen endlich aufhörten, durch ihr Gefuchtel ständig die fetten Fliegen aufzuscheuchen. Lasst sie sich setzen und beruhigen, dachte er. Das Gesurre nervte enorm.

»Nun gut.« Tassilo deutete auf die Magd, die mit großen Augen und rotzender Nase die Herren beobachtete. »Und dieses Weib hat den Koberbauern umgebracht, oder? Verzeiht, Herren, wenn ich lache, aber dieses schwache Mädchen kann unmöglich den Kerl hier aufgeschlitzt und so zugerichtet haben.«

»Das denke ich auch«, pflichtete der Fenggenmuck bei.

»Ich war es nicht, meine edlen Herren!«, fing die junge Frau wieder zu greinen an. »Habt Mitleid mit einer armen Magd.«

»Nein, sie war es nicht. Wir haben bereits die nötigen Beweise dazu nach modernsten Erkenntnissen in Wolfratshausen erbracht. Wir können diese Beweisführung aber für die Herren, vor allem unseren Herrn Tassilo, gerne wiederholen. Komm her, Anni. Keine Angst. Na los, du dummes Ding.« Landrichter Gröbner packte die Magd am Handgelenk und zog sie zur Leiche. Das Mädchen wimmerte und drehte den Kopf weg. »Seht Ihr, meine Herren! Nichts«, sagte der Landrichter triumphierend. Er nahm die Hand der Magd und legte sie dem Toten auf den Kopf. »Und auch hier: Nichts!« Er ließ die Hand los. Das Mädchen stürzte zurück in ihre Ecke, wo sie jammernd zusammensackte und ihre Hand schüttelte, als sei sie verbrannt.

Der Fenggenmuck schnaubte empört, ging zu der Magd und reichte ihr ein frisches Tuch. Seine Weichherzigkeit gegenüber dem einfachen Volk war nur zu bekannt.

»Meine Herren, Ihr habt es selbst gesehen.« Ludwig Gröbner hob dozierend den rechten Zeigefinger. »Ihr wart Zeugen des Beweises, dass diese Magd unmöglich die Mörderin des Koberbauern gewesen sein kann.«

»Wie das?«, fragte Tassilo verwundert. »Was haben wir denn gesehen?«

»Nichts. Und genau das ist es.« Gröbner deutete auf die Leiche. »Es ist hinlänglich bekannt, dass der menschliche Körper durch das Gleichgewicht der vier Säfte, als da sind Blut, Schleim, schwarze und gelbe Galle, gesteuert wird. Da könnt ihr jeden Medicus fragen.«

Oberrichter Fenggenbartel nickte wohlgefällig.

»Besonderes Augenmerk«, so fuhr Gröbner fort, »gilt natürlich dem Blut. Schon der große antike Medicus Galenus von Pergamon hat festgestellt, dass im Herzen ein Feuer brennt, das den Blutfluss befeuert.«

»Verzeiht, wenn ich Euch korrigiere«, unterbrach der Oberrichter, »das ist nicht ganz korrekt. Laut Galenus brennt in der linken Herzkammer ein Feuer, das das Blut reinigt.«

»Wie dem auch sei«, der Landrichter kniff verärgert die Augen zusammen. »Wesentlich ist dennoch das Blut. Bekanntlich beginnt das Blut eines Mordopfers vor Empörung wieder zu fließen, wenn man den Täter nahe an die Leiche heranbringt. Seid Ihr zumindest da bei mir, werter Kollege?«

Der Fenggenbartel nickte.

»Gut, der Koberbauer ist nun schon einige Tage tot und nicht mehr im besten Zustand, aber darum habe ich die Hand der Magd auf die Leiche gelegt. Ihr habt es gesehen, nichts passierte. Sie ist unschuldig.«

»Ein Ordal?«, fragte Tassilo erstaunt. »Ein Gottesurteil? Hat sich nicht der Heilige Stuhl dagegen ausgesprochen?«

»Richtig.« Fenggenbartel nickte zustimmend. »Aber das hier ist kein Ordal. Das, mein lieber Herr Tassilo, mag Euch befremdlich vorkommen, aber das sind die anerkannten und modernsten Methoden zur Klärung von Verbrechen. Wobei ich schon anmerken muss, dass diese Probe nur gelingen kann, wenn die Leiche noch frisch ist. Der Zersetzungszustand des Opfers lässt einen eindeutigen Beweis nun nicht mehr zu.«

»Deshalb sagte ich ja, dass wir den Beweis bereits in Wolfratshausen erbracht haben, als die Leiche noch frisch war«, entgegnete Gröbner zickig.

»Nun gut«, sagte Tassilo. »Ihr seid diejenigen, die Erfahrung im Umgang mit Mördern und der Beweisführung bei Kapitalverbrechen habt. Dann verstehe ich aber nicht, warum diese Magd hier ist.«

»Die Anni hat den Koberbauern gefunden, und sie hat den Täter gesehen.«

»Na, dann ist doch alles bestens«, sagte Tassilo betont fröhlich und drehte sich Richtung Tür. Bloß schnell weg hier von dem grausigen Verwesungsgestank und dem Anblick des zerfledderten Leichnams. »Das Landgericht Wolfratshausen ersucht also um Unterstützung durch die Stadt München bei der Festnahme des Täters. Ich denke, das hätten wir eben in der Ratssitzung besprechen können.«

»Nicht ganz«, meldete sich Bürgermeister Hundertpfundt zu Wort. »Hört Euch erst an, wer der Täter ist, den diese Magd hier gesehen hat. Na los, Anni, sags dem Herrn.«

Die Magd machte zwei Schritte zurück und zerknüllte dabei mit ihren Händen die Schürze.

»Na, komm Dirndl«, sagte der Fenggenmuck aufmunternd. »Du bist hier sicher.«

Sie presste die Schürze kurz vors Gesicht, dann warf sie die Hände dramatisch von sich und schrie: »Der Gottstehunsbei. Der Gottstehunsbei wars! Ich schwöre es bei allen Heiligen und der Jungfrau Maria.« Sie brach schluchzend zusammen. Bedeutungsschwere Blicke zuckten durch den Raum. Hände fuhren nervös über Stirne und Lippen. Der Fenggenmuck und Bürgermeister Hundertpfundt bekreuzigten sich gleichzeitig. Bürgermeister Wilprecht küsste das große goldene Kruzifix, das er an einer Kette um den Hals trug.

»Der Gottstehunsbei«, echote Tassilo und zog eine Augenbraue hoch. »Schon wieder. Wie sah er denn aus, der Gottstehunsbei?«

»Furchtbar sah er aus.« Die Magd Anni zitterte am ganzen Leib. »Riesig! Mit so Hörnern oder einem Geweih oben und einen langen schwarzen Umhang hatte er und einen Stock und einen langen Schwanz hinten … und Feuer hat er gespuckt. Ganz furchtbar eben. Und Hände wie Krallen …«

»Und was hast du gemacht, Anni? Hast du geschrien oder was? Wenn du so nah dran warst, warum hat der Leibhaftige dich dann gehen lassen?«

»So nah war ich nicht dran, Herr. Was denkt Ihr denn. Ich hab mich hinter ein Gebüsch geworfen, als ich ihn im Nebel gesehen habe, und zur heiligen Jungfrau Maria und allen Nothelfern gebetet.«

»Sehr vernünftig«, nickte der Fenggenmuck.

»Und dann?«, fragte Tassilo weiter. »Hat er sich in Luft aufgelöst? Oder ist er zur Hölle gefahren oder was?«

»Ich weiß es nicht. Es hat geraucht und gedampft! Als ich wieder nachgeschaut habe, war er eben weg. Und dann bin ich zu der Stelle hingelaufen und da lag er, der Koberbauer. Aufgeschlitzt wie eine Sau.« Anni flennte wieder.

»Kommen wir nun zur entscheidenden Frage, meine Herren.« Tassilo Stubenruß drückte das Kreuz durch und machte die Schultern breit. »Was hat das alles mit mir zu tun? Warum mutet Ihr mir diese Widerwärtigkeit zu? So interessant ich die Methoden zur Aufklärung von Gewaltverbrechen auch finde – Ihr wisst zu gut, dass ich ein Mann der Künste bin. Ein Dichter. Ich bin solch blutigen Angelegenheiten abhold.«

»Ach was.« Bürgermeister Paul Wilprecht gab ein Prusten von sich.

»Verzeiht bitte!«, empörte sich Tassilo. »Was sollte das heißen, Herr Paul?«

»Nichts, nichts, werter Herr Tassilo«, mischte sich der Fenggenmuck ein. »Ihr seid ein kluger Mann, der aufmerksam sieht und hört und sehr gute Fragen stellt. Wie oft wünsche ich mir, mein Sohn hätte Eure Vorzüge. Vielleicht habt Ihr Euch schon gefragt, warum ich so ein Interesse an diesem Fall habe? Nun, der Koberbauer arbeitete für mich, er bewirtschaftete einen meiner Höfe! Einen der großen Höfe!«

»Verstehe«, sagte Tassilo.

»Doch eine wichtige Frage habt Ihr noch nicht gestellt. Nämlich die Frage …«

»Nach dem Warum«, unterbrach ihn Tassilo. Alle rissen erstaunt die Augen auf.

»Warum?«, wiederholte der Fenggenbartel. »Wie warum?«

»Na, warum musste der Koberbauer sterben? Wolltet Ihr ihn vom Hof nehmen, Herr Nepomuk? Oder war einer seiner Söhne scharf darauf, den Alten zu entsorgen und seine Stelle einzunehmen? Oder …«

Die Männer lachten ungläubig. »Das ist nicht Euer Ernst, Herr Tassilo.« Der Landrichter wischte sich eine Lachträne aus dem linken Augenwinkel. »Der Leibhaftige fragt doch nicht. Er handelt! Es gibt kein Warum. Vielleicht hat der Koberbauer ihm seine Seele verschrieben, das ist möglich. Aber sonst gibt es kein Warum! Oder sehe ich das falsch, meine Herren?« Die anderen brummten Zustimmendes.

»Meine Herren, bitte«, sagte der Fenggenmuck. »Die Fragen von Herrn Tassilo sind teilweise berechtigt, und ich möchte antworten, dass ich keine Absicht hatte, dem Kober den Hof wegzunehmen. Und er hat keine Familie. Sein Weib ist vor einigen Jahren gestorben, und die beiden Söhne sind bei einem Sturm im Wald von Bäumen erschlagen worden. Alles lange her. Ja, der Herrgott hat in seiner unergründlichen Weise den armen Koberbauern schwer geprüft. Er wird es wohl verdient haben. Denn der Herr straft nicht ohne Grund. Der Kober war ein verbitterter Mann, aber ein tüchtiger Bauer.«

»Danke, Herr Nepomuk. Wenn das Warum nicht beantwortet werden kann, bleibt die Frage nach dem Wo«, sagte Tassilo. »Doch diese Frage erübrigt sich meiner Ansicht nach, denn wenn der Koberbauer aus Taufkirchen war, gehe ich davon aus, dass es in Taufkirchen war.«

»Fast. Der Kober wurde nicht auf meinem Land getötet. Sagt Euch der Name Oberhaching etwas?«

»Sicher. Oberhaching. Dort besaß meine Familie einst ein bisschen Land. Ein kleiner Weiler bei … oh … bei Taufkirchen.«

»Nun hat diese unglückselige Weibsperson hier den toten Koberbauern just auf einem Acker gefunden, der Teil Eurer ehemaligen Ländereien war«, erklärte Landrichter Gröber.

»Wie Ihr sagt. Ehemalig. Den Grund hat mein Vater selig den Klarissen vom Angerkloster überschrieben«, antwortete Tassilo. »Es ist kein Stubenrußland mehr. Geht zur hochwürdigen Mutter Äbtissin …«

»Dort war ich bereits«, sagte Oberrichter Fenggenbartel. »Die Hochwürdige hat uns ausdrücklich um Hilfe bei der Klärung dieses – nun ja, kann man es noch Verbrechen nennen, wenn der Leibhaftige selbst darin verwickelt ist? –, dieser Untat um Unterstützung gebeten und explizit Euren Namen ins Spiel gebracht.«

»Das hätte ich mir denken können«, seufzte Tassilo. »Ihr glaubt im Ernst, ich würde mich dem Leibhaftigen entgegenstellen, falls es denn überhaupt …«

»Seht Ihr, werter Tassilo«, Bürgermeister Hundertpfundt legte vertraulich seinen Arm um Tassilos Schultern, »genau deshalb wünschen wir Euch mit der Angelegenheit zu betrauen. Ihr seid nicht leichtgläubig und fest im wahren Glauben. Ihr stellt Fragen! Ihr hinterfragt! Auch wenn Ihr bereits im Mannesalter seid, brennt in Euch noch das Feuer der neugierigen Jugend. Ihr seid ein sehr aufmerksamer Beobachter und Zuhörer. Ganz abgesehen davon, dass Ihr jung und kräftig seid und, was man so hört, auch gut mit Schwert und Armbrust umgehen könnt. Nennt uns einen anderen aus unserer Ratsherrenriege, der es auf ähnliche Vorzüge bringt. Seht uns an, wir sind alte Männer.«

»Sehr schmeichelhaft, die Herren, aber ich würde gerne auf die Ehre verzichten. Um gegen den Leibhaftigen zu ziehen, bedarf es eher eines Geistlichen, nicht wahr? Wenn Ihr wollt, teile ich es der Mutter Äbtissin gerne selbst mit.«

»Es war nicht der erste derartige Vorfall«, platzte der Landrichter heraus. »Im Februar wurde im Wald die Leiche einer Magd aus Schäftlarn gefunden. Eine Afra. Ähnlich geschändet wie diese hier. Damals haben wir dem Vorfall noch nicht diese Bedeutung beigemessen wie heute. Die Verletzungen waren wie beim Koberbauern. Damals dachten wir noch an einen kranken Lustmörder. Doch nun … Es sieht uns doch sehr nach einem teuflischen Ritual aus.«

»Vielleicht haben die Ziganischen etwas damit zu tun«, mischte sich Bürgermeister Wilprecht ein. »Dass die Herzöge die auch ins Land lassen! Da sieht man, was dabei rauskommt. Die haben sicher ganz ähnliche Riten wie diese gottlosen Juden, die uns mehr als einmal die Pest gebracht haben.«

»Habt Ihr Ziganische im Umland, Herr Landrichter?«, fragte Tassilo.

»Nein, haben wir nicht.«

»So viel dazu.«

Paul Wilprecht lachte trocken. »Als ob die sich nicht nachts anschleichen würden! Ganz dumm sind die ja auch nicht.«

»Wie gesagt, meine Herren«, Tassilo wollte die Angelegenheit beenden. »Es ehrt mich, dass Ihr alle und die hochwürdige Mutter Äbtissin mich für klug genug haltet, dieses Rätsel zu lösen, aber ich werde es leider ablehnen müssen. Ich arbeite an einem neuen Lied, einem großen Lied, einem umfassenden Werk und bin daher unabkömmlich.«

»Bedrängt den jungen Herrn nicht so«, sagte Oberrichter Fenggenbartel jovial. »Das alles kommt für ihn sehr plötzlich. Lasst ihn eine Nacht darüber schlafen. Morgen soll er mit der Mutter Äbtissin sprechen, und vielleicht ergibt sich eine Audienz bei den Herzögen …«

»Die Durchlauchten wissen davon?«, fragte Tassilo überrascht.

»Sicher doch, ich habe die Durchlauchten persönlich informiert. Und sie haben entschieden, dass dieser Fall nicht beim Landgericht bleibt, sondern an die Stadt geht. Wir sind also zuständig. Es dürfte übrigens selbstverständlich sein, dass das alles hier unter uns bleibt! Nur wenige wissen Bescheid, und so soll es bleiben.«

»Verzeiht, aber dazu ist es zu spät«, bemerkte Tassilo lakonisch. »Bereits an der Brücke war der Leibhaftige bei allen das beherrschende Gesprächsthema.«

»Gegen den allgemeinen Klatsch kommen wir nicht an«, sagte der Fenggenbartel. »Lasst die Leute über den Teufel reden. Was ich meinte: Wir sind die einzigen Ratsherren, die Euren Auftrag kennen. Haltet Euren Auftrag geheim. Nun geht. Oh, habt Ihr eine Bleibe für die Nacht? Ich gewähre zwar bereits dem Herrn Landrichter das Gastrecht, doch mein Haus ist groß. Ihr könnt gerne bei mir nächtigen.«

Tassilo glaubte herauszuhören: Und ich habe eine Tochter namens Petronella im heiratsfähigen Alter, die ich dringend unter die Haube bringen möchte, weil ich sie sonst in ein Kloster stecken muss, wenn sie nicht bald einen Kerl findet.

Der Fenggenbartel hatte nämlich im Gegensatz zu seinem Bruder nur Mädchen in die Welt gesetzt. Und seine Petronella stand ganz oben auf der Liste der Heiratskandidatinnen für Tassilo, wenn es nach seiner Schwester, der Gurkenhemma und den Fenggens ging. Wobei Tassilo theoretisch durchaus Gefallen an Petronella fand, ein hübsches Ding. Für Tassilo eine Eroberung, ein Abenteuer wert, wie so viele andere Töchter aus gutem Hause, die seinem Charme erlegen waren. Doch Petronella blieb stets kalt wie Eis. Die demonstrative Sittsamkeit und Keuschheit mochte andere reizen, ihn nicht. Man konnte es mit der Keuschheit auch übertreiben. Außerdem – da war er ganz Poet und Romantiker – wollte Tassilo aus wahrer Liebe heiraten.

»Danke, das ist ein überaus großzügiges Angebot, aber ich werde bei Eurem Neffen erwartet. Beim Mathes.«

»Ich verstehe.« Oberrichter Fenggenbartel schenkte seinem Bruder einen vernichtenden Blick.

Im Gehen wandte sich Tassilo noch einmal um. Verdammtes, lästiges Verantwortungsgefühl. »Was passiert mit der Magd?«

»Die bringe ich unter«, antwortete der Fenggenmuck. »Das arme Ding ist ganz verstört und braucht Ruhe. Und wenn Ihr dann morgen oder übermorgen losreitet, könnt Ihr sie mitnehmen …«

»Wenn? Ich würde eher sagen: Falls!«

Der Gottstehunsbei

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