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1.Kapitel Die Knoll Nose Witches

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In diesem Buch lernt Ihr eine kleine Maus kennen. Sie heißt Mazlum Knoll Nose Witch. Mazlum wurde in Schottland geboren und wird von seinen Freundinnen und Freunden oft einfach nur Knoll Nose Witch genannt. Knoll Nose Witch ist ein bisschen frech aber auch sehr, sehr liebenswert.

Mazlums Mama kommt aus Schottland, sein Vater aus Kurdistan. So lässt sich auch der Name der kleinen Maus erklären. Der Vorname Mazlum ist kurdischen Ursprungs und der Nachname Knoll Nose Witch ist schottisch. Bei den schottischen Mäusen bekommen die Kinder nämlich immer den Nachnamen der Mama.

Mazlums Mama ist eine sehr gemütliche und kluge Maus. Sie trägt immer einen lila-schwarzen Schottenrock, denkt gerne nach und isst am liebsten milden gelben Cheddar aus der Gegend von Oban, einer Stadt an der schottischen Westküste. Oban liegt in der Nähe von Knoll Nose Witch Castle. Mazlums Mama heißt Martha. Mazlums Papa ist ein sehr phantasievoller, hagerer Mäuserich, der immer eine weit geschnittene schwarze kurdische Hose trägt und Ibrahim heißt. (Bild)

Mazlum, die kleine Maus, wuchs in einem wunderschönen Schloss auf – Knoll Nose Witch Castle. Auch er hatte immer viele Ideen. Er ist phantasievoll, wie gesagt frech und auf seine Art auch sehr, sehr weise. Mazlum trägt meistens einen grün-gelb-roten Schottenrock und hat fast immer seinen Dudelsack bei sich. Er liebt es nämlich, in der Natur zu sitzen und Musik zu machen. So unterhält die kleine Maus sich mit den Vögeln, die immer auf die Melodien seines Dudelsacks antworten. Hier seht ihr Knoll Nose Witch vor Knoll Nose Witch Castle, das auf einer kleinen Insel, in einer kleinen ruhigen Bucht, gelegen ist. Es wurde vor langer Zeit von den Menschen, die dort wohnten, verlassen und gehörte seitdem allein den Mäusen des Knoll Nose Witch Clans. (Bild)

Die Knoll Nose Witches sind ein sehr großer Mauseclan, mit mehr als 300 Familienmitgliedern. In Schottland leben die Mäuse in Clans. Das sind Großfamilien, die fest zusammenhalten – alle Feste gemeinsam feiern – und auch wenn es mal Probleme gibt, diese Probleme gemeinsam durchstehen. Wenn eine Entscheidung getroffen werden muss oder es Probleme gibt, setzen sich bei den Knoll Nose Witches nämlich alle im Mäuse- Familienrat zusammen und jede Maus kann sagen, was sie denkt. Am Ende beschließen dann alle zusammen, was gemacht werden soll.

Die Knoll Nose Witches führen ein schönes Leben. Sie spielen den ganzen Tag, denken nach, musizieren, dichten, suchen und finden Käse, feiern Feste und helfen mit Vorliebe Tieren und Kindern, die von jemanden unterdrückt oder tyrannisiert werden.

Außerdem brauen die schottischen Mäuse gerne Ginger Beer. Ginger Beer ist allerdings überhaupt kein Bier, sondern eine Limonade mit Zitrone und Ingwer, in der gar kein Alkohol ist und die – mmmmmh – köstlich schmeckt – und noch dazu sehr gesund ist. Denn Ingwer schützt die Mäuse vor Erkältungen, Grippe und anderen Krankheiten.

Ginger Beer besteht aus Wasser, Ingwer, Zitrone, Zucker, ein bisschen Orange und manchmal auch noch eine Prise Minze. Ginger Beer kann, je nach Rezept, so ähnlich aussehen wie Zitronensaft – nur ein bisschen undurchsichtiger – oder mehr gelblich und durchsichtig wie Apfelsaft. Es riecht jedenfalls immer nach Ingwer und Zitrone.

Knoll Nose Witch liebt diesen Geruch. Am liebsten würde er manchmal in Ginger Beer baden, wenn das nicht so kleben würde. Das Ginger Beer wird nach dem Mixen der Zutaten noch ein bisschen – aber nicht zu viel – in einem Fass aus Eiche stehen gelassen, damit es auch gären kann. Dadurch erhält es seinen guten Geschmack.

Wie viel von jeder Zutat hinein kommt – und wie lange das Gären dauert – ist allerdings ein gut gehütetes Geheimnis. Denn das macht jeder Mauseclan anders. Da das Rezept des Knoll Nose Witch Ginger Beers besonders gut ist, mögen alle Mäuse - auch von anderen Clans - gerade dieses Ginger Beer besonders gerne. Es ist in ganz Schottland für seinen guten Geschmack und intensiven Geruch berühmt – es riecht nämlich auch ein bisschen, aber nur ein kleines bisschen, nach Minze. Besonders im Winter wird es Mäusen auch als Medizin bei Erkältungen gegeben.

Mama Martha und Papa Ibrahim Knoll Nose Witch lernten sich vor 24 Jahren auf der wunderschönen Insel Skye in Schottland kennen. Hier könnt ihr die Beiden beim Wandern auf Skye sehen. (Bild am Fluss)

Der Papa von Knoll Nose Witch heißt eigentlich Ibrahim Knoll Lo Loglu. Er machte den weiten, weiten Weg von Kurdistan nach Schottland, weil in Kurdistan ein Krieg zwischen der Regierung und den Menschen tobte und noch immer tobt. Ibrahim war sehr sensibel und er konnte nicht mit ansehen, dass die Menschen so dumm sind und gegeneinander kämpfen, sich unterdrücken und sogar Kriege führen. Die kurdischen Menschen durften nicht einmal ihre eigene Sprache sprechen oder anziehen, was sie wollten. Wenn sie das trotzdem taten, wurden sie ins Gefängnis gesteckt – es wurde sogar ein Krieg gegen sie geführt. Das fand Papa Ibrahim so schrecklich, dass er lieber wo anders leben wollte und nach Schottland auswanderte. Als er dann Mama Martha kennen lernte, fühlte er sich in Schottland und besonders auf Knoll Nose Witch Castle auch schnell wohl. Schließlich sind alle Knoll Nose Witches ja auch sehr gastfreundlich. Sie lieben es nämlich, Mäuse oder andere Tiere oder auch Menschen kennen zu lernen und ihre Geschichten zu hören.

Außerdem gab es ja schließlich auch in Schottland Berge und Schafe, wie in Kurdistan. Aber manchmal hatte er trotzdem noch schreckliches Heimweh. Dann gab er einem Zugvogel einen guten Cheddar für seine Tante Leyla mit, die noch in der Stadt Mardin lebte.

In diesem Buch hört ihr Geschichten über das Leben auf Knoll Nose Witch Castle und die Abenteuer von Mazlum Knoll Nose Witch und seinen Geschwistern. Außerdem lernt ihr ein bisschen das Leben der schottischen Mäuse kennen, die friedlich mit allen Tieren zusammenleben.

Selbst mit den Katzen hatte, zumindest der Clan der Knoll Nose Witches, einen Friedensvertrag geschlossen. Die Knoll Nose Witches suchten und fanden gemeinsam mit den Katzen den besten Speck in den abgelegensten Küchen der Umgebung und teilten sich diesen. Dann hatten die Katzen gar keinen Hunger mehr auf, zugegebenermaßen, für sie leckeres Mausefleisch. Das ärgerte natürlich die Küchenbesitzer und Gastwirte besonders, weil so – auf für die Gastwirte mysteriöse Weise – nicht nur immer wieder der Käse, sondern auch Speck, Schinken, Brot und weitere Köstlichkeiten spurlos verschwanden. Außerdem sollten die Katzen ja die Mäuse fangen, was sie aber wegen des Friedensvertrags mit den Mäusen nicht mehr taten.

Stattdessen spielten Katzen und Mäuse miteinander fangen. Dabei war es allerdings den Katzen verboten, die Mäuse mit ihren Krallen zu verletzen oder zu töten. Sie durften sie lediglich mit den weichen Pfoten anticken, wie beim Ticker spielen. Das machte allen Spaß und trainierte zudem Geschicklichkeit und das schnelle Laufen bei den Katzen und auch bei den Mäusen.

Auf der Insel auf der die Knoll Nose Witches lebten, gab es sowieso nur eine Katze. Ihr Name war Diana. Die war sehr gemütlich, 50 Jahre alt und sehr, sehr weise. Sie hatte schließlich mit Knoll Nose Witch Oma den Friedensvertrag zwischen Katzen und Mäusen ausgehandelt. Sie lag am liebsten vor dem Kamin und erzählte den Mäusen von ihren Abenteuern auf dem Festland. Ihr Fell war schwarz und golden getigert und glänzte wunderschön im Feuerschein des Kamins, wenn sie den gespannt lauschenden Mäusen aus ihrem Leben erzählte. An solchen Abenden verströmte der Geruch von brennendem Holz aus dem Kamin eine besondere Gemütlichkeit. Das Holz von Birken und Eichen, das im Kamin verbrannt wurde, roch besonders gut.

Knoll Nose Witch hat noch einen Bruder und drei Schwestern, eine Oma einen Opa und mehr als 300 Onkel und Tanten, Cousinen und Cousins. Mazlums Bruder heißt Senar, seine Schwestern heißen Lydia, Beritan, und Dana. Knoll Nose Witch, Senar, Lydia, Beritan und Dana erlebten viele Abenteuer, von denen Ihr jetzt hören werdet, gemeinsam.

Die Abenteuer von Mazlum Knoll Nose Witch der Maus

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