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Das Römische Reich zur Zeit des Kaisers Augustus

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Die von Octavian (Kaiser Augustus) eingeleitete Neuordnung des römischen Staatswesens, die das Prinzipat begründete, war der Auftakt zu der neuen Epoche der Kaiserzeit.

Nach der Ermordung des Gaius Iulius Caesars am 15.03.44 v.Chr. übernahm Octavian als Adoptivsohn und Erbe den Kampf gegen die Feinde seines Adoptivvaters Iulius Caesar.

Nach dem für Octavian erfolgreichen Abschluß des Mutinensischen Bürgerkrieges (Dez. 44 bis Apr. 43 v.Chr.), bei dem sein Rivale Marcus Antonius eine empfindliche Niederlage hinnehmen musste, übernahm Octavian den Oberbefehl über die Senatsarmee, erzwang seine Wahl zum Konsul sowie die Ächtung der Caesarenmörder.

Er söhnte sich zunächst mit Marcus Anotnius aus und bildete im Oktober 43 v.Chr. zusammen mit Marcus Aemilius Lepidus mit dem Zweiten Triumvirat ein Bündnis zur Bekämpfung der Caesarmörder.

Durch groß angelegte Proskriptionen (Ächtungserklärung) und Massaker an den politischen Gegnern der Triumvirn wurde die die republikanische Führungsschicht im Senat von Rom soweit dezimiert, sodass eine Verschiebung der politischen Kräfte zugunsten der Triumvirn stattfand.

Der Sieg des Octavian und Macrus Antonius gegen die Caesarmörder Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus in der Schlacht bei Philippi in Makedonien im Okt./Nov. 42 v.Chr. bedeutete den endgültigen Untergang der römischen Republik.

Im Vertrag von Brundisium im Herbst 40 v.Chr. wurde das gesamte Römische Reich zwischen den Triumvirm aufgeteilt und im Vetrag von Misenum im Sommer 39 v.Chr. schließlich die Vorherrschft des westlichen Mittelmeeres mit Sextus Pompeius geregelt, dem vierten mächtigen Mann des Römischen Imperiums sowie die Proskriptionen beendet.

Im Vertrag von Tarent zwischen Octavian und Marcus Antonius im Sommer 37 v.Chr. wurde das Zweite Triumvirat nochmals um 5 Jahre verlängert.

Aber bereits 36 v.Chr. gelang es Octavian, nach seinem Sieg über Sextus Pompeius in der Seeschlacht bei Naulochoi am 03.09.36 v.Chr. auch den Triumvirn Lepidus zu entmachten, dessen Truppen zu ihm übergelaufen waren.

Octavian beherrschte nun den gesamten Westen des Römischen Reiches, während Antonius seine Basis im Osten hatte.

Nachdem Marcus Antonius mit Cleopatra, der Königin Ägyptens ein Verhlätnis eingegangen ist und bekannt wurde, dass dieser Teile des Römischen Reiches an Cleopatra und ihre Kinder vermacht, enthob, auf Betreiben des Octavian, der Senat Antonius aller Ämter, erklärte Cleopatra zu Staatsfeindin und Ägypten den Krieg.

Für die bevorstehende Auseinandersetzung ließ sich Octavian mit den rechtlichen Amtgewalten ausstatten und begann Anfang 31 v.Chr. mit dem offiziel gegen Cleopatra gerichteten Ptolemäischen Krieg.

In der alles entscheidenden Seeschlacht bei Actium am 02.09.31 v.Chr. unterlag Marcus Antonius und Cleopatra den Streitkräften Octavians und der Flotte des Marcus Agrippa.

Octavian nahm Jahr darauf Alexandria, die Hauptstadt Ägyptens ein, woraufhin Marcus Antonius und Kleopatra Selbstmord begingen.

Ägypten verlor seine Selbstständigkeit und wurde als neue römische Provinz annektiert.

Damit endete die 100 Jahre währende Epoche der römischen Bürgerkriege.

Am 12.01.29 v.Chr. wurden zum Zeichen des Friedens die Tore des Janustempels auf dem Forum Romanum geschlossen.

Octavian versuchte nun seine im Bürgerkrieg gewaltsam erworbene Vormachtstellung schrittweise in eine legale, für die Römer akzeptable Form umzuwandeln.

Sein Vorteil dabei war, dass sich sein persönliches Streben nach Macht mit der Notwendigkeit und dem allgemeinen Bedürfnis der Römer traf, erneute Machtkämpfe und Bürgerkriege zu verhindern.

Nach den Wirren der letzten Jahrzehnte waren auch viele traditionell eingestellte Römer, die früher jede Art von Alleinherrschaft stets kathegorisch ablehnten, notgedrungen bereit, die militärische und politische Macht in die Hand nur eines Mannes zu legen.

Im Jahr 28 v.Chr. hob Octavian alle unrechtmäßigen Verfügungen auf, die er in der Zeit des Triumvirats erlassen hatte.

Er suchte Unterstützung bei den alten senatorischen Adelsgeschlechtern und ließ aus dem Senat ca. 190 Mitglieder ausschließen, die als nicht standesgemäß galten. Die freigewordenen Sitze verteilte er an ihm ergebene Personen, die er in den Patrizierstand erhob.

Am 13.01.27 v.Chr. legte er die außerordentliche Militärgewalt über die Provinzen zurück in die Hände des Senats und stellte so die alte republikanische Ordnung formal wieder her.

Der ihm ergebene Senat verlieht ihm den Ehrennamen „Augustus“ (der Erhabene) und übertrug ihm anschließend das militärische Kommando für die an den Grenzen des Reiches liegenden Provinzen, wo auch der Größte Teil der Legionen stand.

Auf diese Weise erhielt er eine den Provinzstatthaltern übergeordnete Befehlsgewalt (imperium proconsulare) und blieb so weiterhin Militärmachthaber, nun aber formal im Rahmen des römischen Gesetzes.

Das Reich teilte sich fortan in senatorische und kaiserliche Provinzen.

Augustus, wie er nun genannt wurde, nahm eines der beiden Konsulatsämter in den nächsten Jahren regelmäßig für sich in Anspruch.

Mit der Revision der Prinzipatsverfassung am 01.07.23 v.Chr. verzichtete er fortan auf das Konsulamt, ließ sich aber stattdessen die tribunizische Amtsgewalt (tribunicia potestas) auf Lebenszeit übertragen.

Damit hatte er das Recht, Gesetze vorzuschlagen und den Senat sowie die Volksversammlungen einzuberufen.

Um den Oberbefehl auch über die Prokonsuln der senatorischen Provinzen zu erhalten, ließ er sich das "imperium proconsulare maius" (übergeordnete prokonsulrische Gewalt) übertragen.

Durch die Aufgabe des Konsulatsamtes verzichtete er also augenscheinlich auf die absolute Macht, indem er den Senat daran teilhaben ließ, behielt aber in Wirklichkeit alle wichtigen Funktionen in Staat und Militär in seiner Hand.

Zur Abrundung seiner Würde übernahm Augustus im Jahr 12 v.Chr., nach dem Tode des Marcus Aemilius Lepidus, auch das Amt des "Pontifex Maximus", des obersten Priesters des römischen Staatskultes.

Am 05.02.2 v.Chr. schließlich, verlieh ihm der Senat den Titel "Pater Patriae" (Vater des Vaterlandes).

Das Herrschaftssystem des Augustus rief anfangs erheblichen Wiederstand hervor, doch da er im Senat breite Unterstützung fand und die Institutionen der alten Republik weiterhin bestand hatten, wurde es schließlich allgemein akzeptiert.

Diese von ihm entworfene Regierungsform des Prinzipats hatte im Römischen Reich über 300 Jahre Bestand.

Grenzen und Provinzen des Römischen Reiches:

Nach den Einnahme Ägyptens im Jahr 31 v.Chr. fiel Octavian auch der unermessliche ägyptische Staatsschatz in die Hände.

Damit hatte er genügend finanzielle Mittel, um die Legionen zu verkleinern und den Veteranen in den Provinzen Land zur Verfügung zu stellen.

Augustus übernahm persönlich die Neuordnung der Provinzen, die durch die gewonnene Rechtssicherheit und den Frieden wieder zu einigen Wohlstand gekommen sind.

Gallien, das seit seiner Eroberung durch Iulius Caesar sich selbst überlassen blieb, wurde nun als Provinz eingegliedert.

In Spanien eroberte Augustus im Kantabrischen Krieg 25-9 v.Chr. die Gebiete im Norden und gliederte sie der Provinz Hispania Tarraconensis ein.

Südlich der Donau entstanden die neuen Provinzen Illyricum und Moesia.

Aufgrund des Testaments des letzten Königs der Galater, Amyntas, gewann Rom die neue Provinz Galatia in Kleinasien.

15 v. Chr. eroberten Augustus Stiefsohn Drusus und sein Bruder Tiberius Raetien sowie das Gebiet der Vindeliker bis zur Donau und gründeten die Provinzhauptstadt Augusta Vindelicorum (Augsburg).

Dabei wurde auch das ehemalige keltische Königsreich Noricum östlich von Raetien erobert.

Drusus und Tiberius eroberten 12 und 9 v. Chr. die Siedlungsgebiete der Germanen westlich des Rheins sowie zuletzt das Noricum benachbarte Pannonien.

Das Römische Reich erstreckte sich am Anfang des 1 Jh. bereits von Lusitanien (Portugal) bis Ägypten und Syrien sowie von Nordafrika bis zum linksrheinischen Germanien.

Die Anzahl der römischen Bürger dürfte um diese Zeit bei ca. 4,5 Mill. gelegen haben.

Chronologie des Römischen Reiches

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