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Was ist Eifersucht?
ОглавлениеDefinition: „eiver“ – „suht“
Der Begriff taucht erst ab dem 16. Jahrhundert auf, das Adjektiv eifersüchtig sogar
erst ab dem 17. Jahrhundert. Er leitet sich vom indoeuropäischen „ai“ = Feuer und
vom Althochdeutschen „eiver“ = das Herbe, Bittere, Erbitterung und ebenfalls vom
Althochdeutschen „suht“ = Krankheit, Seuche ab.
Wissenschaftlich-psychologisch beschreibt man die Eifersucht als eine äußerst
schmerzhafte Emotion, die jemand spürt, der nur in ungenügendem Maße
Anerkennung von einer geliebten oder sehr geachteten (Bezugs-) Person erfährt,
was sich in zu wenig Liebe, Respekt, Aufmerksamkeit oder Zuneigung ausdrückt. Es
kann natürlich auch pure Einbildung sein. Wichtig ist jedoch das subjektive
Empfinden desjenigen, der Eifersucht verspürt – was objektiv nicht unbedingt den
Tatsachen entsprechen muss. Dazu kommt – subjektiv, dass diejenige Person sich
ausgestochen fühlt von einem vermeintlich oder real mehr begünstigten oder
bevorzugten anderen Konkurrenten - und daraus dann für sich einen Anspruch
entwickelt – speziell vom eigenen Partner oder der eigenen Partnerin ausgehend.
Der Eifersüchtige bildet sich ein, dass jemand anderes diese Zuneigung bekommt,
was ebenfalls wiederum Verlustängste auslöst. Dabei kommt es nicht einmal nur auf
den Verdacht der sexuellen Untreue an. Schon das subjektive Empfinden einer
Vertrautheit des eigenen Partners mit einer anderen dritten Person löst Eifersucht
aus. Dann fühlt sich der/die Eifersüchtige ausgeschlossen. Das kann wiederum
drastische und sogar gewalttätige Aktionen beim Eifersüchtigen zur Folge haben.
Bereits Kinder können ab einem Alter von sechs Monaten an schon eifersüchtig
reagieren – beispielsweise, wenn sie das Gefühl haben, den Geschwistern würde
mehr Zuwendung zuteil. Dann schreien sie und strampeln wild, machen sich steif.
Die Grundursache für Eifersucht wird meistens bereits in der frühen Kindheit gelegt.
Hier bildet sich die Konditionierung, die Empfängnis für solche Gefühle. Der
Umkehrschluss daraus lautet für Eltern: Erziehen Sie Ihre Kinder zu eigenständigen
Personen. Billigen Sie Ihnen einen eigenen Kopf zu und bevormunden Sie sie nicht
ständig. Stellen Sie Ihre Kinder auf eigene Füße. Nehmen Sie Kinder ernst. Bei
Erwachsenen tritt Eifersucht meist in der Partnerschaft auf, wenn der Freund
beispielsweise mit einer anderen Frau flirtet oder Vertrautheiten austauscht. Schon
der Hinweis „Die Freundin deines Arbeitskollegen ist aber ein Schuss!“ kann die
eigene Partnerin eifersüchtig machen. Die Gattin sieht darin eine Gefahr für die
eigene Beziehung und verlangt dann sogar häufig eine uneingeschränkte und
ausschließliche Aufmerksamkeit (Loyalitäts-Bekundung, Liebes-Bekundung).
Bei Kleinkindern verfliegt die Eifersucht schnell dann wieder, wenn sie das Gefühl
vermittelt bekommen, sie erfahren die gleiche Aufmerksamkeit wie die Geschwister.
Eifersucht hat aber noch viele andere Facetten – etwa die Eifersucht auf Nachbarn,
Freunde, Geschäftspartner, Verwandte, Chefs, Lehrer – und auch auf Hunde oder
Haustiere im erweiterten Sinn. Ja Sie haben richtig gelesen. Manchmal verwöhnen
wir Haustiere mehr als den eigenen Partner, wenden ihm mehr Zeit und
Aufmerksamkeit als dem, mit dem man intime Kontakte austauscht. Und das kann
auch eifersüchtig machen. Allerdings finden wir die klassische und typische
Eifersucht in Beziehungen, weshalb das hier auch im Vordergrund steht.