Читать книгу Wenn Liebe nicht genug ist - Martina Leitner - Страница 5

Kapitel 1

Оглавление

Sir Thomas Stanton III. saß mit einer Zeitung gemütlich vor dem Kamin und studierte die Börsennachrichten. Mürrisch sah er aus dem Fenster und beobachtete die Regentropfen, die unablässig gegen die Fensterscheibe prasselten. Unwillkürlich fuhr er zusammen, als ein greller Blitz über den Himmel zuckte und ein lautes Donnergrollen folgte. Mistwetter! Thomas blickte auf die Uhr, es war beinahe fünf Uhr. Eigentlich hätte er eine Verabredung zum Golf gehabt und nun das. Dabei wäre diese Verabredung sehr wichtig gewesen. Er wollte sich mit einem seiner wichtigsten Kunden treffen und ihn für neue Ideen begeistern. Thomas fand, dass man solche Geschäfte am besten bei einer entspannten Partie Golf besprach. Sir Thomas Stanton war Inhaber einer großen Broker-Kanzlei im Herzen Londons, die in den letzten Jahren äußerst erfolgreich gewesen ist. Gute Beziehungen zu den Kunden gehörten unter anderem zu seinem Erfolgsgeheimnis. Raschelnd straffte er die großformatige Zeitung und vertiefte sich wieder in die Zahlen und Texte. Plötzlich läutete jemand energisch an der Türglocke. Er wartete einen Moment, aber nichts tat sich. Als es erneut klingelte, rief er mürrisch seine Haushälterin.

„Miranda, da ist jemand an der Tür!“

Aber seine Haushälterin war nirgends zu sehen, vermutlich hatte sie die Glocke wieder einmal nicht gehört. Leise fluchend erhob Thomas sich aus seinem großen Ohrensessel und ging zur Tür, um sie zu öffnen, als es auch schon erneut klopfte. Jemand trommelte heftig gegen die schwere Eichentür. Mürrisch öffnete Thomas die Tür und gerade als er lospoltern wollte, was das für ein Radau war, verstummte er sofort wieder. Vor ihm stand eine junge, dunkelhaarige Frau. Ihr Haar war tropfnass und hing ihr in dicken Strähnen über die schmalen Schultern. Missmutig beobachtete er, wie sich unter ihren Füßen bereits eine kleine Pfütze bildete.

Mit großen Augen starrte sie ihn an und stammelte atemlos:

„Sir Stanton, bitte lassen sie mich herein. Mein Name ist Susan Walsh. Ihr Vater schickt mich.“

Thomas zögerte einen Moment, trat dann aber einen Schritt zurück und ließ die fremde Frau eintreten. Er schätzte sie auf Mitte dreißig. Sie reichte ihm gerade bis zum Kinn und blickte ihn unsicher aus großen, grünbraunen Augen an. Sie wirkte irgendwie abwesend.

„Hören Sie, ich habe seit Jahren nicht mehr mit meinem Vater gesprochen. Also was wollen Sie?“, fuhr er sie grantig an.

Nervös strich sie sich eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. Thomas bemerkte, dass ihre Finger zitterten. Ihre Wangen waren gerötet und ihre Augen glänzten glasig.

„Sir Stanton …“

Thomas hatte den Eindruck, als ob sie etwas sagen wollte, aber sie verstummte sofort wieder. Im selben Augenblick begann sie zu wanken und drohte ohnmächtig zu werden. In letzter Sekunde konnte Thomas sie auffangen und einen harten Sturz auf den schwarzweißen Marmorboden verhindern, als sie bewusstlos zusammenbrach und in seine Arme sank. Mit Schwung hob er sie hoch und rief erneut energisch nach seiner Haushälterin.

„Miranda! Ich brauche das Gästezimmer … sofort!“

Miranda kam aus der Küche gelaufen und wischte sich die Hände an ihrer weißen Küchenschürze trocken. Miranda war seit Jahrzehnten im Dienste der Familie Stanton. Sie kümmerte sich um den Haushalt und um das Wohlergehen von Sir Thomas Stanton III., und das seit seiner Geburt. Miranda trug ihre Dienstbotenuniform, die aus einem dunkelblauen Etuikleid und einer weißen Bluse bestand und darüber hatte sie eine weiße Küchenschürze. Ihr schlohweißes Haar hatte sie im Nacken zu einem ordentlichen, festen Knoten zusammengenommen. Niemand wusste genau, wie alt sie war, aber nach allgemeiner Schätzung belief sich ihr Alter auf mittlerweile siebzig Jahre. Dennoch dachte die alte Dame nicht ans Aufhören. Sie liebte ihren Beruf und war mit Leib und Seele Sir Stantons Haushälterin. Deswegen brachte es Thomas auch nicht übers Herz, sich von ihr zu trennen und somit versuchte er, mit ihren Marotten und ihrer immer schlimmer werdenden Schwerhörigkeit zu leben.

Miranda machte einen höflichen Knicks und antwortete mit einem prüfenden Blick auf die bewusstlose Frau in Stantons Armen: „Jawohl, Sir.“

Danach eilte Miranda die massive, breite Eichentreppe hinauf in den ersten Stock, über die Galerie in eines der drei Gästezimmer der Stadtvilla. Sie beeilte sich, die Tagesdecke und die Laken zurückzuziehen und die dunklen Vorhänge, die vor den Fenstern hingen, zu öffnen. Thomas war ihr gefolgt und legte Susan behutsam auf das große, weiche Bett.

„Miranda, helfen sie mir, ihr die nassen Sachen auszuziehen und rufen Sie Dr. Lexington. Schnell!“

Miranda nickte und griff nach dem Telefonhörer, um den Arzt zu informieren. Danach machte sie sich daran, der jungen Frau die nassen Kleider auszuziehen. Thomas stand daneben und beobachtete sie dabei.

Als Miranda bei der Unterwäsche angelangt war, wandte er sich höflich ab und sagte:

„Geben Sie ihr eines meiner Hemden.“

Danach ging Thomas nachdenklich aus dem Zimmer. Wer war Susan Walsh und was tat sie hier? Warum schickte sein Vater sie zu ihm?

Wenige Minuten später klingelte es erneut an der Tür. Da seine Haushälterin immer noch damit beschäftigt war, Susan Walsh zu versorgen, ging Thomas die Treppe hinunter und öffnete Dr. Lexington die Tür. Der ältliche Mann hatte eine kleine, runde Nickelbrille auf der Nasespitze und er sah ihn prüfend aus stahlblauen Augen über den Brillenrand hinweg an. Während er Thomas die Hand schüttelte, sagte er:

„Guten Tag, Sir Stanton. Sind sie krank? Sie sehen gar nicht krank aus.“

„Guten Tag, Dr. Lexington. Nein, nein, mir geht es blendend. Es geht um eine junge Dame, die vorhin bewusstlos in meinem Flur zusammengebrochen ist. Kommen Sie mit, sie ist oben in einem der Gästezimmer. Ich fürchte, sie ist krank.“

Dr. Lexington nickte, nahm seinen schwarzen Arztkoffer und folgte Thomas hinauf in den ersten Stock. Thomas führte ihn in das Gästezimmer.

„Hier liegt die junge Frau.“

Thomas deutete auf Susan, die immer noch bewusstlos im Bett lag.

Dr. Lexington trat an das Bett und überprüfte Puls und Atmung der Frau. Ziemlich blass lag sie in den weichen Kissen und rührte sich nicht. Der Arzt beugte sich über sie und tastete ihren Körper ab. Mit einem Thermometer maß er ihre Temperatur und blickte prüfend auf das Gerät.

„Hmmm. Die Lady hat ziemlich hohes Fieber und ist dehydriert. Ich werde ihr eine Infusion anlegen und etwas gegen das Fieber geben. Sonst kann ich nichts feststellen. Vermutlich hat sie einen grippalen Infekt. Kann sie hier bei Ihnen bleiben? Sie wird einige Tage strenge Bettruhe benötigen.“

Der Arzt blickte Sir Stanton fragend an. Thomas überlegte kurz und antwortete, ohne zu zögern: „Selbstverständlich kann sie hier bleiben. Tun Sie, was Sie tun können.“

Der Arzt nickte und griff in seiner großen Tasche nach einer Infusionsflasche. Er nahm Susans linken Arm und setzte einen Venenzugang. Danach schloss er die Flasche mit einem langen, durchsichtigen Schlauch an den Zugang an und regulierte die Tropfgeschwindigkeit an einem kleinen Plastikschieber. Die Flasche drückte er Miranda in die Hand, damit sie diese hielt. Mittels einer Spritze setzte er der Infusionslösung noch ein Medikament hinzu, das das Fieber senken sollte. Als er fertig war, schloss er seine Tasche und trat zu Thomas.

„So, das hätten wir. Achten Sie darauf, dass sie genug trinkt, falls sie in der Zwischenzeit wach wird. Ich komme in einer Stunde wieder und entferne den Zugang.“

Der Arzt schüttelte Thomas die Hand und sagte weiter:

„Ich finde alleine hinaus.“

„Vielen Dank, dass sie so schnell kommen konnten. Auf Wiedersehen.“

Thomas verabschiedete den Mediziner und nickte ihm freundlich zu. Dr. Lexington ging aus dem Gästezimmer und verließ die Stanton-Villa.

Thomas wandte sich Susan zu und sah besorgt auf sie hinab. Sie wirkte sehr zerbrechlich, wie sie so in den weißen Kissen lag. Susan trug eines seiner hellblauen Hemden, das Miranda ihr übergestreift hatte. Thomas betrachtete ihr Gesicht und stellte fest, dass sie sehr hübsch war. Ihre Wangen waren rosig und gaben dem ansonsten sehr blassen Teint ein wenig Farbe. Sie hatte volle, wohlgeformte Lippen und mit ihren hohen Wangenknochen erinnerten ihre Gesichtszüge ein wenig an das exotische Aussehen einer Indianerin. Er setzte sich an die Bettkante und strich ihr gedankenverloren über die rotbraunen Locken. Jetzt, wo die Haare getrocknet waren, konnte man ihre wahre Farbe erkennen. Ihr Haar war nicht dunkelbraun, wie er ursprünglich angenommen hatte, sondern hatte einen warmen, golden schimmernden, rotbraunen Farbton, der ihrem Teint schmeichelte. Auf der Nase hatte sie ein paar klitzekleine Sommersprossen.

Er wusste nicht, wie lange er so da gesessen und sie betrachtet hatte. Nach einer ganzen Weile hörte er, wie es erneut an der Tür klingelte und wie Miranda die Tür öffnete, um Dr. Lexington einzulassen. Sie begleitete den Arzt in das Gästezimmer.

„Wie geht es der Patientin?“, erkundigte sich Dr. Lexington bei Thomas der immer noch auf der Bettkante saß.

Thomas erhob sich, ehe er antwortete.

„Unverändert. Wann, denken sie, wird sie aufwachen?“

Der Arzt entfernte den Zugang und versorgte die Einstichstelle mit einem Pflaster. Danach überprüfte er erneut die Vitalwerte der Patientin und antwortete:

„Das Fieber ist bereits gesunken. Ich denke, sie wird bald zu sich kommen.“

„Gut. Vielen Dank noch einmal, dass Sie so rasch kommen konnten!“

Thomas schüttelte dem Arzt dankbar die Hand.

„Keine Ursache. Für Sie bin ich doch immer da, wenn Sie mich brauchen“, antwortete Dr. Lexington mit einem Lächeln und blickte Thomas über den Rand seiner Nickelbrille hinweg freundlich an.

„Gut, wenn sonst nichts mehr ist, mache ich mich wieder auf den Weg. Es warten noch andere Patienten auf mich. Sollte sich der Zustand der Patientin verschlechtern, rufen Sie mich bitte sofort an. Und achten Sie darauf, dass sie genügend trinkt, wenn sie wach wird, das ist enorm wichtig.“

„Ja, o. k., das mache ich. Vielen Dank und auf Wiedersehen.“

Thomas schüttelte noch einmal zum Abschied die Hand des Arztes. Miranda begleitete Dr. Lexington nach unten und verabschiedete ihn an der Tür.

Thomas wandte sich erneut Susan zu und wartete gespannt. Vorsichtig nahm er ihre Hand in seine. Ihre Hand war schlank und sie hatte schmale Finger. Sanft begann er ihre Hand zu tätscheln und er rief leise ihren Namen.

„Miss Walsh. Susan. Bitte wachen Sie auf.“

Aber sie reagierte nicht. Thomas tätschelte erneut ihre Hand, aber wieder keine Reaktion. Also begann er, sanft ihre Wange zu streicheln.

„Miss Walsh! Susan!“

Plötzlich regte sie sich. Susan blinzelte und öffnete langsam ihre Augen. Es dauerte einen Moment, ehe sie klar sehen konnte. Verwirrt blickte sie sich in dem großen Zimmer um und ihr Blick blieb schließlich an Thomas hängen.

Susan wollte sich aufrichten, sank aber sofort wieder kraftlos in die Kissen zurück.

„Immer schön langsam, Miss Walsh“, hörte sie Thomas sagen.

„Sie haben mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Sie sind bewusstlos in meinem Flur zusammengebrochen. Es war vorhin ein Arzt hier und er hat Ihnen eine Infusion und ein fiebersenkendes Medikament verabreicht. Wie fühlen Sie sich?“ Thomas blickte ihr besorgt in die grünbraunen Augen, die ihn prüfend ansahen.

„M-m-mir …“, sie schluckte hart, weil ihre Kehle ganz trocken war und ihre Zunge am Gaumen klebte.

Hilfesuchend sah sie Thomas an.

Thomas griff nach der Wasserkaraffe, die auf dem Nachttisch stand und füllte etwas Wasser in ein Glas und reichte es ihr. Dankbar griff sie nach dem Glas und wollte sich aufsetzen, um daraus zu trinken. Aber sie hatte nicht genug Kraft. Hilfsbereit griff Thomas unter ihren Nacken und richtete sie auf, damit sie trinken konnte. Sie nahm einen großen Schluck und reichte ihm dann das halbvolle Glas.

„Danke“, sagte sie schließlich und ließ sich wieder in die weichen Kissen fallen.

„Also, wie geht es Ihnen?“, hakte Thomas nach.

„Danke, es geht schon wieder“, antwortete Susan und wollte sich erneut aufrichten.

Thomas half ihr dabei und stützte ihren Rücken. Als ihr von der Bewegung schwindelig wurde, griff sie sich an den Kopf und schloss die Augen. Sie atmete konzentriert ein und aus, um das Schwindelgefühl los zu werden. Thomas griff erneut nach dem Wasserglas und reichte es ihr. Susan nahm es und trank einen weiteren Schluck. Langsam verschwand das Schwindelgefühl und sie öffnete vorsichtig ihre Augen. Sie nahm noch einen tiefen Atemzug und machte Anstalten aufzustehen.

„Sie bleiben schön hier im Bett“, sagte Thomas mahnend und sah ihr ernst in die Augen.

„Ich will Sie nicht noch einmal aufsammeln müssen, wenn Sie zusammenklappen.“

„Ich müsste einmal auf die Toilette“, sagte sie etwas zögerlich und errötete leicht.

„Wo ist bitte das Badezimmer?“, erkundigte sie sich und sah ihn fragend an.

„Das Badezimmer ist en suite“, sagte er und deutete auf eine Tür am anderen Ende des Zimmers.

Susan nickte. Thomas musste schlucken, als sie ihre schlanken, leicht gebräunten Beine aus dem Bett schwang und ihre zehenlackierten Füße auf den Boden stellte. Das Hemd war etwas hochgerutscht und gab den Blick frei auf feste, leicht gebräunte Schenkel. Thomas zwang sich, seinen Blick auf ihr Gesicht zu richten und griff nach ihrer Hand, um sie zu stützen, als sie den Versuch machte aufzustehen. Als sie sofort losmarschieren wollte, hielt er sie sanft zurück.

„Langsam. Sehen Sie erst mal, wie es mit dem Schwindelgefühl geht und dann begleite ich Sie ins Badezimmer.“

Susan nickte und schloss kurz die Augen, als das Schwindelgefühl sie erneut übermannte. Fest klammerte sie sich an Thomas’ Hand und war dankbar dafür, dass er sie stützte. Nach einigen Sekunden öffnete sie die Augen.

„O. k., ich denke, jetzt geht es.“

Langsam, Schritt für Schritt, führte Thomas sie bis zur Badezimmertür.

Susan ließ seine Hand los und sagte: „Ich denke, ab hier schaffe ich es alleine. Vielen Dank.“

Thomas nickte, öffnete ihr zuvorkommend die Tür und ließ sie eintreten. Susan schloss die Tür hinter sich und lehnte sich seufzend dagegen, weil ihr schon wieder schwindelig wurde.

Thomas wartete geduldig, bis Susan fertig war und führte sie danach zurück zum Bett. Als sie wieder unter das Laken geschlüpft war und sich in die Kissen gelehnt hatte, sah er sie forschend an. Schließlich wagte er, die Fragen zu stellen, die ihm bereits seit Stunden unter den Nägeln brannten.

„Wer sind Sie und wieso schickt mein Vater Sie zu mir?“

Susan sah ihn ernst an und antwortete schließlich.

„Ich muss mich vielmals bei Ihnen entschuldigen, dass ich Ihnen solche Umstände bereite. Ihr Vater, Sir Christian Stanton, hat mich zu Ihnen geschickt. Ich besitze eine kleine Werbeagentur und ich bin auch als Fotografin tätig. Ich arbeite derzeit für Ihren Vater an einer großen Werbekampagne für ein neues Luxusmodell seiner exklusiven Sportwagenserie. Er will ausschließlich Sie als Leitfigur für diese Kampagne haben. Da sie aber seit Jahren nicht mehr miteinander sprechen, hat er mich inständig gebeten, Sie aufzusuchen. Ich soll Sie überreden, sich für die Kampagne zur Verfügung zu stellen. Wie Sie vielleicht wissen, geht es mit der Firma ihres Vaters in letzter Zeit stetig bergab und an der erfolgreichen Vermarktung des neuen Modells hängt die Zukunft des Unternehmens.“

Sie sah Thomas forschend an, ehe sie fortfuhr.

„Würden Sie sich für die Kampagne zur Verfügung stellen?“

Sie sah ihn bittend, ja fast flehend an.

Leise fügte Sie hinzu: „Ihre Zusage entscheidet auch über die Zukunft meiner Agentur.“

Thomas räusperte sich und fuhr sich mit der Hand durch das dichte, dunkelblonde Haar. Seinem Vater eine Absage zu erteilen, war eine Sache und ein Leichtes für ihn. Vor Jahren schon hatten sie einen heftigen Streit wegen der damaligen, aus Sicht seines Vaters unpassenden, weil nicht standesgemäßen Freundin von Thomas gehabt und danach war der Kontakt abgerissen. Aber er brachte es nicht übers Herz, dabei zuzusehen, wenn jemand anderes mit seinem Vater unterging. Noch dazu wenn es sich dabei um eine junge, hübsche Frau handelte, die geradewegs dabei war, ihm den Kopf zu verdrehen. Nachdenklich ging er im Zimmer auf und ab, ehe er antwortete.

„Woran haben Sie gedacht?“

Susan begann aufgeregt über ihre Ideen zu erzählen.

„Ich dachte an ein Fotoshooting mit dem Prototypen des neuen Modells und Ihnen als repräsentativer Vertreter der Zielgruppe. Ich dachte an verschiedene Aufnahmen auf dem Land und in der Stadt. Eventuell können wir auch ein Shooting auf einer Rennbahn machen. Was sagen Sie dazu?“

Thomas schien zu überlegen, ehe er antwortete.

„Wie kommen Sie da ausgerechnet auf mich. Ich bin Broker und ich habe mit Autos rein gar nichts am Hut. Wäre es nicht besser, einen Rennfahrer unter Vertrag zu nehmen?“

Susan schüttelte energisch den Kopf.

„Nein. Ihr Vater hatte mit seiner Wahl schon den richtigen Riecher. Die Zielgruppe für den neuen Sportwagen sind erfolgreiche Männer mittleren Alters.“

„So, so … mittleren Alters. Für wie alt halten Sie mich eigentlich“, fuhr er sie leicht gereizt an.

„Entschuldigen Sie bitte, aber ich meinte damit nicht zwangsläufig Sie. Soweit mir mitgeteilt wurde, sind Sie siebenunddreißig Jahre alt. Aber das ist eigentlich nicht relevant.“

Sie machte eine kurze Pause und fügte hinzu: „Und Sie sind geschäftlich sehr erfolgreich.“

Sie richtete sich im Bett auf und suchte seinen direkten Blickkontakt.

Mit ernster Mine sagte sie leise: „Ich brauche Sie.“

Thomas nickte.

„O. k., ich werde mir das Ganze überlegen. Ruhen Sie sich jetzt aus. Sie können so lange hier bleiben, bis Sie wieder auf dem Damm sind. Der Arzt hat Ihnen für mehrere Tage strenge Bettruhe verordnet und ich erwarte, dass Sie sich daran halten.“

Sein Tonfall verriet ihr, dass er keine Widerworte duldete. Daher nickte sie nur und ließ sich erschöpft zurück in die Kissen sinken. Erst jetzt bemerkte Susan, wie müde und erschlagen sie sich fühlte. Ihre Augen brannten und ihre Glieder schmerzten am ganzen Körper. Susan fühlte sich krank und elend. Eigentlich hätte sie es kommen sehen müssen. In den beiden letzten Wochen hatte sie ständig nur gearbeitet, kaum gegessen und fast nicht geschlafen. Dann machten ihr auch noch seit Tagen diese verdammten Halsschmerzen zu schaffen. Es war quasi nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ihr Körper ihr eindeutig signalisieren würde, dass sie eine Pause brauchte. Aber musste das ausgerechnet im Flur von Sir Thomas Stanton III. passieren? Susan war Thomas dankbar, dass er sie aufgenommen hatte. Ohne seine Hilfe hätte sie nicht gewusst, wie sie in ihrem Zustand wieder hätte nach Hause kommen sollen.

Thomas ging aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Susan blickte aus dem großen Fenster und beobachtete die Regentropfen, die unablässig gegen das Fenster prasselten und in breiten Bahnen die Scheibe hinab rannen. Sie seufzte und schloss müde die Augen. Innerhalb weniger Sekunden war sie in einen unruhigen Schlaf gefallen.

Etwa eine Stunde später klopfte es an ihrer Tür. Erschrocken fuhr sie hoch, bereute es aber sofort wieder, da ihr umgehend schwindelig und übel wurde. Enttäuscht stellte sie fest, dass es die Haushälterin war, die ihr ein Tablett mit Essen brachte. Susan nahm es dankend entgegen und stellte es sich auf den Schoß. Lustlos stocherte sie in dem Essen herum. Es gab Hühnchen mit Reis und Gemüse. Es roch lecker, aber Susan war nicht hungrig und sie hatte auch keinen Appetit. Erneut klopfte es an ihrer Tür und Thomas trat ein. Zu ihrer Überraschung machte ihr Herz einen Sprung und sie fühlte, wie sich Schmetterlinge in ihrem Bauch bemerkbar machten. Er sah aber auch einfach umwerfend aus. Im Gegensatz zum Nachmittag, wo er lediglich eine schwarze Stoffhose und eine legere, rote Hausjacke aus Samt getragen hatte, trug Thomas nun einen schwarzen Smoking, dazu ein Smokinghemd und eine passende, schwarze Fliege. An den Manschetten blitzten goldene Manschettenknöpfe hervor. Er sah aus, als ob er noch ausgehen wollte und sie fand, dass er zum Anbeißen aussah. Unzufrieden über sich selbst schüttelte sie fast unmerklich den Kopf. Wieso machte sie dieser Mann, den sie kaum kannte, so verrückt? Sie, die so gar nichts mit Männern am Hut hatte. Seit ihrem Studium hatte sie keine Beziehung mehr gehabt. Ihre Eltern hatten zeitweise sogar gedacht, sie wäre lesbisch, weil sie nie einen Freund mit nach Hause brachte. Natürlich war sie das nicht, aber sie hatte einfach festgestellt, dass die diversen Beziehungen, die sie gehabt hatte, sie weder glücklich, noch vollkommen machten. Dieses Gefühl hatte sie nur, wenn sie sich in ihre Arbeit vergrub. Daher hatte sie alle Zeit und Energie in den Aufbau ihrer exklusiven Werbeagentur gesteckt und sie war stolz auf das, was sie geschaffen hatte. Susan hatte eine Menge Aufträge namhafter Firmen und sie hatte sich in der Branche einen guten Namen gemacht. Wieso also wurde ihr Mund ganz trocken, wenn sie diesen Mann auch nur ansah?

Thomas trat an ihr Bett und setzte sich wie selbstverständlich zu ihr auf die Bettkante. Susans Blick fiel auf die blank polierten Lackschuhe an seinen Füßen.

„Na, wie geht es der Patientin? Wie ich sehe, haben Sie keinen Appetit?“

Er zog missbilligend eine Augenbraue hoch und sah ihr lächelnd tief in die Augen. Susan musste sich räuspern, weil ihr Mund erneut ganz trocken wurde.

„Ich bin müde und mich schmerzt jeder Muskel in meinem Körper. Aber sonst geht es mir ausgezeichnet.“

Sie zwang sich zu einem gequälten Lächeln und zwinkerte ihm zu.

„Sie müssen essen, um wieder zu Kräften zu kommen“, sagte Thomas ernst und griff nach der Gabel.

Ohne zu überlegen, spießte er ein Stückchen Hühnchen auf die Gabel und führte sie zu ihrem Mund. Bereitwillig öffnete Susan ihren Mund und ließ sich den Bissen in den Mund stecken. Sie kaute ordentlich und als sie hinuntergeschluckt hatte, sagte sie: „Ach ja, habe ich vergessen zu erwähnen, dass ich nicht hungrig bin?“

Thomas sah sie verwirrt an und musste lachen.

„Ja, tatsächlich, das haben Sie.“

Aber ohne sich davon wirklich beeindrucken zu lassen, füllte er erneut die Gabel und führte sie zu ihrem Mund. Artig ließ sich Susan füttern. Thomas hatte ja auch recht, wenn sie wieder zu Kräften kommen wollte, musste sie essen, auch wenn sie zurzeit gar keinen Appetit hatte. Als der Teller zur Hälfte geleert war, lehnte sie sich zufrieden zurück und hob abwehrend die Hände. Mit einem Lachen sagte sie: „Stopp. Bitte keinen weiteren Bissen mehr, sonst platze ich.“

Thomas blickte auf den halb leeren Teller und stimmte in ihr Lachen mit ein. Er war dermaßen in Gedanken versunken gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte, dass er sie unentwegt gefüttert hatte.

„Entschuldigung“, stammelte er und stand wie von der Tarantel gestochen auf.

Susan griff nach seiner Hand und drückte sie sanft.

Sie blickte ihm direkt in seine blaugrauen Augen, die sie unsicher ansahen und sagte:

„Ist schon in Ordnung. Es ist sehr nett von Ihnen, dass Sie sich so um mich kümmern. Ich weiß das wirklich sehr zu schätzen. Normalerweise habe ich niemanden, der sich so fürsorglich um mich kümmert.“

Susan wirkte traurig und verletzlich und er unterdrückte den Drang, ihr mit der Hand sanft über die Wange zu streicheln. Thomas versuchte die Gedanken, die ihn überkamen, mit einem Kopfschütteln wegzubekommen und sich wieder auf die Unterhaltung zu konzentrieren. Er war überrascht über sich selbst, dass er dermaßen heftig auf diese Frau reagierte. Das war sonst so gar nicht seine Art. Seit seiner Trennung vor etlichen Jahren von Michelle hatte er wenig Interesse an Frauen gehabt. Sein Vater hatte ihm damals die Leviten gelesen, weil er es gewagt hatte, mit einer Frau auszugehen, die lediglich als kleine Kassiererin in einem Supermarkt gearbeitet hatte. Das wäre unter seiner Würde und er würde den Namen der Familie in den Schmutz ziehen, wenn er die Beziehung weiter verfolgen würde, so sein Vater. Nur widerwillig hatte Thomas damals auf seinen Vater gehört und die Beziehung beendet. Danach kam es zum Streit zwischen ihm und seinem Vater und seither hatten sie kein einziges Wort mehr miteinander gewechselt. Seitdem war eine lange Zeit vergangen und er hatte bis vor einem halben Jahr keine Frau mehr an seiner Seite gehabt. Sein Problem war, dass die Frauen entweder nur hinter seinem Geld und seinem Titel her waren oder dass die Frauen für ihn einfach nicht intelligent genug waren. Er hatte hohe Ansprüche und war nicht bereit, davon abzurücken. Thomas hatte es satt, Kompromisse einzugehen. Er war auf der Suche nach seiner Traumfrau: sexy, erfolgreich, intelligent und standesgemäß. Das war, aus seiner Sicht, ja wohl auch nicht zu viel verlangt.

Seit knapp sechs Monaten nun traf er sich regelmäßig mit Marianne Summerset. Seine Mutter hatte die erste Verabredung arrangiert und da Thomas ihr nur schwer etwas abschlagen konnte, hatte er eingewilligt. Seine Mutter hegte den Wunsch, dass er endlich eine Frau fand, die er auch heiraten konnte und wollte. Aus ihrer Sicht war Lady Marianne Summerset genau die Richtige für ihn und sie würde es sehr begrüßen, wenn er sich mit Marianne verloben würde. Thomas musste sich eingestehen, dass Marianne seinem Ideal schon verdammt nahekam und er trug sich schon seit Längerem mit dem Gedanken, sie um ihre Hand zu bitten. Heute sollte der große Tag sein. Den Ring trug er bereits in seiner Hosentasche und er hatte den entsprechenden Rahmen organisiert, um Marianne um ihre Hand zu bitten.

Thomas versuchte sich wieder auf die Unterhaltung zu konzentrieren und er sagte schließlich: „Sie können so lange bleiben, wie Sie möchten.“

Mit diesen Worten stand er auf und entzog ihr seine Hand.

„Ich muss gehen. Ich habe heute noch eine wichtige Verabredung.“

Thomas lächelte Susan an und ging dann aus dem Zimmer. Nachdenklich blickte sie ihm nach.

Seltsamerweise störte sie der Gedanke, dass er jetzt noch fortging, um sich zu amüsieren. Es schoss ihr durch den Kopf, dass sie ihn sehr gerne begleitet hätte. Müde schloss sie die Augen und dachte noch lange an den Mann, der sie „gerettet“ hatte.

Thomas ging nach unten in die Eingangshalle und sagte zu Miranda: „Rufen Sie bitte George. Er soll den Bentley vorfahren. Ich möchte noch ins Casino.“

Miranda nickte und eilte davon.

Weil es schon wieder regnete, griff Thomas nach seinem Trenchcoat und warf ihn sich über die Schultern. Als George mit dem Bentley vorfuhr, sprintete Thomas aus dem Haus und sprang durch die geöffnete Wagentür in das Innere des Autos. Immer noch kreisten seine Gedanken um Susan. Dabei sollte er mit seinen Gedanken bei Marianne sein. Es dauerte etwa eine halbe Stunde, ehe er am Casino ankam. Marianne erwartete ihn bereits ungeduldig in der Eingangshalle. Überschwänglich begrüßte sie Thomas und küsste ihn links und rechts auf die Wange.

„Hallo, Darling. Ich dachte schon, du lässt mich hier ewig warten.“

Marianne sah ihn vorwurfsvoll aus ihren blauen Augen an.

„Hallo Marianne. Es tut mir leid, aber ich wurde aufgehalten“, sagte er entschuldigend.

Unbemerkt musterte er Marianne. Sie sah umwerfend aus. Sie trug ein silbernes, über und über mit Pailletten besetztes, langes Abendkleid, das sich sanft um ihre weiblichen Kurven schmiegte. Ihr blondes, langes Haar trug Marianne offen und es fiel ihr in weichen Locken über die Schultern. In der Hand trug sie eine silberne Abendhandtasche. Thomas reichte ihr galant den Arm und führte sie in das Casino. Heute war der Abend, an dem er ihr den Heiratsantrag machen wollte. Er hatte schließlich lange genug damit gewartet. Mit seinen siebenunddreißig Jahren fand er, war es auch endlich an der Zeit, sesshaft zu werden und die Frau an seiner Seite zu heiraten. Seine Mutter würde hocherfreut sein, wenn sie die freudige Nachricht bekam. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.

Ein Bediensteter führte sie im Restaurant zu einem der kleinen Tische. Auf dem Tisch brannte eine weiße Kerze und verbreitete in dem leicht abgedunkelten Raum ein intimes Licht. Höflich rückte der Kellner den Stuhl für Marianne zurecht. Marianne setzte sich und legte ihre Handtasche neben sich auf den Tisch. Thomas nahm ihr gegenüber Platz.

„Marianne, Schätzchen, ich muss mit dir sprechen.“

Er nahm ihre Hand und blickte ihr dabei tief in die Augen. Als der Kellner die bestellten Gläser mit prickelndem Champagner brachte, unterbrach er sich und wartete, bis die Getränke serviert waren und der Kellner sich wieder entfernt hatte. Marianne sah ihn neugierig an.

„Ich hoffe, es geht um etwas Positives.“

Marianne lachte leise und sah Thomas forschend an. Thomas räusperte sich.

„Marianne, wie du weißt, war ich anfangs nicht davon begeistert, durch ein arrangiertes Treffen eine Frau kennenzulernen. Aber da meiner Mutter so viel daran lag, konnte ich ihr das auch nicht ausschlagen. Als sie mir dann dich vorstellte, habe ich meine Meinung grundlegend geändert. Niemals im Leben hätte ich gedacht, dass sie mir eine dermaßen hübsche, intelligente und sexy Frau wie dich vorstellen würde. Seit unserem ersten Treffen sind mittlerweile sechs Monate vergangen und ich denke, es ist an der Zeit für den nächsten Schritt.“ Thomas machte eine kleine Pause und zog Mariannes Hand näher zu sich. Marianne holte tief Luft und sah gespannt in Thomas’ Gesicht.

„Marianne, willst du meine Frau werden?“

Marianne nickte erfreut und strahlte Thomas an. Ohne darüber nachzudenken antwortete sie kurzerhand: „Ja, ich möchte gerne deine Frau werden.“

Thomas beugte sich über den Tisch und küsste sie flüchtig auf den Mund. Dann griff er in die Tasche seines Smokings und holte ein kleines, dunkelblaues Schmuckkästchen aus Samt heraus. Er öffnete es und zog einen wunderhübschen Diamantring heraus, den er Marianne an den linken Ringfinger steckte.

„Das ist ein altes Familienerbstück und wird von Generation zu Generation weitergegeben. Es ist der Verlobungsring meiner Großmutter.“

Thomas nahm ihre Hand und küsste sie formvollendet und sah ihr dabei tief in die Augen.

Eigentlich hätte er ebenfalls überglücklich sein müssen, aber in seiner Bauchgegend hatte er ein seltsames Gefühl. Er konnte nicht genau definieren, was es war und warum er sich nicht wirklich freuen konnte, aber er hatte große Mühe nicht ständig an Susan zu denken, die in seinem Gästezimmer ihre Krankheit auskurierte. Warum zum Teufel ging ihm diese Frau einfach nicht mehr aus dem Kopf? Er hatte soeben Marianne einen Heiratsantrag gemacht und dennoch kreisten seine Gedanken weder um eine bevorstehende Hochzeit, noch um die hübsche Marianne. Nein, seine Gedanken drehten sich einzig und alleine um Susan. Wundervolle, fremde Susan. Thomas schüttelte über sich selbst den Kopf und versuchte, sich wieder auf Marianne zu konzentrieren, die immer noch freudestrahlend vor ihm saß und entzückt den Brillantring musterte.

Marianne, Susan, Marianne, Susan. Er dachte, er wurde schön langsam verrückt. Ungeduldig fuhr er sich mit der Hand durch das Haar und kratzte sich am Kopf. Er hoffte inständig, dass Marianne nicht bemerkte, in welchem Dilemma er sich momentan befand.

Thomas und Marianne gingen nach dem Dinner noch in das große Casino, um ein wenig ihr Glück zu versuchen. Nach ein paar Stunden in ausgelassener Stimmung brachte Thomas Marianne nach Hause und verabschiedete sie höflich vor der Tür.

„Kommst du noch mit hoch?“

„Nein, Marianne. Ich muss morgen ganz früh raus. Ich habe einen wichtigen Kundentermin.“

Traurig und enttäuscht sah Marianne ihren Verlobten an und zog eine Schnute.

„Marianne, wenn du so dreinschaust, fällt es mir verdammt schwer zu gehen.“

Thomas blickte sie vorwurfsvoll an und drückte ihr schließlich zum Abschied einen Kuss auf die Lippen.

„Das ist auch Sinn und Zweck der Sache“, sagte sie mit einem breiten Grinsen.

„Ein anderes Mal. O. k.?“

Thomas küsste sie erneut und ging dann zurück zu seinem Wagen. George hielt ihm die Tür zum Fond des Bentley auf und Thomas stieg ein und setzte sich auf die Rückbank. Marianne beobachtete das Auto, wie es in der Dunkelheit verschwand, ehe sie nachdenklich den Schlüssel ins Schloss steckte und die Haustür aufsperrte.

Wenn Liebe nicht genug ist

Подняться наверх