Читать книгу Mrs OBrians Picknick - Mary Anne Fields - Страница 4
ОглавлениеEs war ein frostiger Tag im Januar. Der Himmel lag fahl und bleich über dem Land, nur wenige Sonnenstrahlen tanzten auf den verschneiten Wiesen. Das Laub der Bäume hatte der Wind schon lange davongetragen und so ragten ihre kahlen Äste dunkel gegen das spärliche Licht. Stille überall. Nichts regte sich.
Kein Tag zum Wandern, dachte Hazel und suchte nach ihren Schnürschuhen und der Wollmütze, die sie gerade erst gekauft hatte. Sie nestelte noch an ihren Schuhen herum, als es draußen hupte. Mit ein paar Schritten war sie an der Türe.
Alan, ein hochgewachsener Mann Anfang 30 stand auf dem Treppenansatz und sah ihr erwartungsvoll entgegen. "Kalt heute. Aber beim Gehen wird uns warm werden."
Seine Stimme klang zuversichtlich.
Hazel war davon nicht wirklich überzeugt und schüttelte ihre langen, blonden Haare.
Wie schön sie ist , dachte Alan und sah zu Boden. Er kannte Hazel seit Jahren, aber irgendwie waren sie einander nie mehr als Freunde geworden, Kumpel, wie Hazel sich manchmal ausdrückte. Sein Herz fühlte sich seltsam schwer an bei dem Wort. "Komm, lass uns aufbrechen. Wir müssen rüber nach Courtmacsherry."
Hazel zog ein komisches Gesicht. "So weit?" Mit ein paar Handgriffen war ihre Daunenjacke fest geschlossen, der Kragen bis unter das Kinn hochgezogen.
Alan lächelte sie fröhlich an. "Du wirst es nicht bereuen. So etwas sieht man nicht jeden Tag."
Hazel erwiderte sein Lächeln und kletterte auf den Beifahrersitz des grünen Landrovers. Sie mochte Alan gerne, manchmal hatte sie darüber nachgedacht, ob es vielleicht Liebe war. Sie beobachtet ihn von der Seite: Seine dunklen, glatten Haare waren unter einer Cap versteckt, die gerade Nase, das entschlossenes Kinn … Alan war Lehrer an der hiesigen Schule. Seine Schüler mochten ihn, besonders die Mädchen vergötterten ihn. Gören, dachte Hazel abschätzig.
Eine Stunde fuhren sie über die gut ausgebaute Landstraße Richtung Cork. Alan erzählte von seinen Schülern, dem Elternabend, den kleinen Wehwehchen seiner Landlady — aber kein Wort über ihr Ziel. Hazel hörte ihm gerne zu. Seine Stimme klang tief und angenehm. Nur selten warf sie ein Wort ein.
Endlich erreichten sie die Abzweigung nach Courtmacsherry. Die Straße, der sie jetzt folgten, war schmal und gewunden. Im Herbst hatte man die Hecken an den Rändern nicht mehr geschnitten, so kratzten jetzt die Zweige an den Seiten des Wagens entlang. Alan schien das nicht zu beeindrucken.
Unvermittelt endete der Weg, mündete in einen kleinen Parkplatz. Alan brachte das Auto zum Stehen. "Wir sind da!"
Mit einem Satz war er herausgesprungen und holte seinen Rucksack aus dem Kofferraum. Hazel sah sich um. Über Nacht war auch hier ein wenig Schnee gefallen und bedeckte die Wiesen und Bäume.