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Die sexuelle Vergangenheit des Partners – Emotionen auf dem Prüfstand
ОглавлениеDie sexuelle Vergangenheit des Partners darf nicht zum Beziehungsproblem werden. Der individuell “richtige” Umgang mit dem Thema hilft dabei, den “Prüfstein der Liebe” zu umschiffen. Patentrezepte, die für jedes Paar zum Erfolgsgaranten avancieren, kennt leider niemand. Erfolgreiche Lösungsansätze können nur selbst erarbeitet werden. Anregungen dazu liefert Ihnen der Beitrag – Schritt für Schritt.
Schritt 1 - die Situationsanalyse: Jeder kennt die eigenen Stärken und Schwächen. Nicht für jeden ist das sexuelle Vorleben des Partners ein Problem. Viele Paare betrachten die Situation realistisch. Die Vergangenheit ist unveränderlich. Sie sollte daher einer glücklichen Zukunft nicht im Weg stehen. Das Sexleben des Partners vor der Beziehung, es hat keinen hohen Stellenwert auf ihrer Emotionsskala. Falls beide Partner dieser Gruppe zuzuordnen sind, dann kann getrost auf eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit verzichtet werden. Sie ist zwar kein Tabu, doch Vergangenheitsbewältigung ist unwichtig für die neue Beziehung.
Eine nicht minder große Gruppe möchte einfach nur die Wahrheit kennen. Sie möchte damit Vertrauen prüfen, aber auch die eigene Entscheidungsfähigkeit behalten. Gerade bei einem extremen sexuellen Vorleben könnten sonst unliebsame Überraschungen warten. Nicht jeder ist fähig oder willens, sich auf eine dauerhafte Beziehung mit einem Gigolo oder einer Bardame einzulassen. Vollständige Offenheit, ohne zu sehr ins Detail zu gehen, ist in diesem Fall ratsam. Wahre Liebe verzeiht alles – außer der Lüge.
Wer bei der Selbstanalyse feststellt, dass er ein Problem mit der Wahrheit hätte, der sollte zunächst an sich selbst arbeiten. Kein Mensch kann die Vergangenheit ändern. Die Zukunft hingegen, die liegt in unserer Hand. Auch ein Gigolo und eine ehemalige Liebesdienerin können treu sein. Das “dunkle” Vorleben kann sogar handfeste Vorteile innerhalb der Beziehung haben.
Schritt zwei - nicht jeder hat die Kraft zum sexuellen Outing: Nicht jedem fällt der offene Umgang mit der Sexualität gleichermaßen leicht. Selbst im Jahr 2013 ist für einige Menschen das offene Gespräch zum Thema Sex ein Tabu-Bruch. Entsprechend vorsichtig sollte daher erkundet werden, ob der Partner bereit ist, ein offenes Gespräch zu führen. Keiner Beziehung ist gedient, wenn der andere sich verletzt oder in die Enge getrieben fühlt.
Einander Zeit geben, Vertrauen schaffen, das ist der Schlüssel zur Offenheit in einem solchen Fall. Wer versucht das Outing zu forcieren, der läuft Gefahr, dass der Partner lügt oder sich einfach nur in Schweigen hüllt. Die Beziehung würde in einem solchen Fall unnötig leiden.
Schritt drei - den richtigen Ton treffen: Jeder, der das offene Gespräch über die sexuelle Vergangenheit des Partners sucht, der sollte auf alles gefasst sein. Das Idealbild des Partners, so wie es die eigene Fantasie erschafft, steht mit der Realität fast nie im Einklang. Details sollte nur erfragen, wer fähig ist, mit der Realität umzugehen. Wer sich emotional schnell verletzbar fühlt, der sollte darauf lieber verzichten.
Bei der Schilderung des eigenen Sexuallebens kommt es ebenfalls auf die Verpackung an. Kein Partner möchte gern von überschwänglichen sexuellen Erlebnissen der Vergangenheit hören. Ein neutraler Ton ist daher fast immer ratsam. Statt von einer heißen Liebesnacht, da sollte lieber von einem romantischen Abend mit dem oder der Ex. gesprochen werden.
In aller Regel ist die Offenheit gegenüber dem Partner der Königsweg. Ohne eine sexuelle Vergangenheit mit anderen Partnern ist heute eine dauerhafte Paarbeziehung kaum vorstellbar. Ein unerfahrener Partner hätte immer das Gefühl, etwas “verpasst” zu haben. Das Risiko eines Fehltritts wäre ungleich größer. Frühe sexuelle Erfahrungen, mit unterschiedlichen Partnern, gehören in das Gesellschaftsbild der Gegenwart. Der sachliche, offene Umgang mit dem Thema ist daher in aller Regel förderlich.
Es sei denn, pikante Details, spielen für ihn/sie die Rolle eines “anturnenden” Fetisches. Paradoxerweise stellen sich gerade eifersüchtige Männer, während der Liebe, ihre Frauen gern im Liebesspiel mit anderen Männern vor. Details aus der Vergangenheit verstärken die erotische Wirkung. Wer seinen Partner schon länger kennt, der trifft leichter die richtige Wortwahl.
Selbst in der modernen Zeit birgt die sexuelle Vergangenheit der Partner noch immer Zündstoff für die Beziehung. Für den richtigen Umgang mit dem Thema – wichtig, unwichtig, tabu oder offen – gibt es keine Patentrezepte. Den individuell richtigen Lösungsweg zu finden, dazu verhilft die Situationsanalyse.
Mehrheitlich pflegen die Paare einen offenen Umgang mit ihrem sexuellen Vorleben. Es ist längst gesellschaftlich anerkannt, dass frühzeitig sexuelle Erfahrungen mit unterschiedlichen Partnern gesammelt werden. Trotzdem ist die “richtige” Wortwahl wichtig. Auf ausschweifende oder detailgenaue Beschreibungen sollten beide Partner verzichten. Das Risiko den anderen unnötig zu verletzen, es lässt sich so minimieren.
Nun geht es bei einem Flirt ja nicht zwangsläufig darum, einen Partner zu finden, mit dem alt werden will und alles Teilen kann, was man hat. Die Lust als Motor treibt uns in die Kneipen und Clubs dieser Welt mit dem Sinn den einen Menschen zu finden, mit dem man es so richtig wild treiben kann.