Читать книгу Befreie dich selbst! - Matthias A. Exl - Страница 8

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Die Lügen und der Schein

Was also hindert Sie, lieber Leser, daran, Ihren Weg einfach so weiterzugehen wie bisher? Wieso sollten Sie nicht so weitermachen und einfach in Ihrer persönlichen Scheinwelt weiterhin werken?

Natürlich hat das Universum ein Korrektiv geschaffen, sodass wir über unser Leben reflektieren und dadurch Kursänderungen vornehmen können. Dieses Korrektiv ist der Schmerz, Ihr ganz persönliches Leid in Ihrem Leben. Wenn Sie also leiden, hat dies immer irgendetwas mit Ihnen selbst zu tun.

Hierfür gibt es einige wichtige Gesetze, die im Folgenden genauer erklärt werden, hier aber zumindest erwähnt werden müssen:

1. Alles, was mich an anderen stört, hat mit mir selbst zu tun – das Spiegelgesetz.

2. Alles, was ich aussende, kommt zu mir zurück – das Gesetz der Anziehung1.

3. Gedanken können gesund oder krank machen – das Gesetz der Wirkung.

4. Emotionen können gesund oder krank machen.

5. Mein Glaube bestimmt meine Realität.

6. Die Gesetze gelten über den Tod hinaus.

Wenn ich diese Gesetze erfahren und dadurch in mein Leben integriert habe, verändert sich alles. Menschen auf diesem Weg durchlaufen einen Prozess der Heilung, schreiten zur Selbsterkenntnis und zum inneren Frieden. Nichts anderes wird von uns verlangt, als dass wir uns selbst erkennen und die schöpferische Kraft in uns finden. Wir sehen schon anhand dieser einfachen Gesetze, dass wir selbst es sind, die die absolute Kontrolle über unser eigenes Leben haben – nichts und niemand anderes ist dafür zuständig.

Was hindert uns daran, Dinge zu verändern?

• Unsere eigene Trägheit: Viele Menschen neigen dazu, zahlreiche Ausflüchte zu finden, warum sie an sich selbst nicht arbeiten. Manche Hilfesuchende werden lieber umfangreiche, auch alternative Heilmethoden anwenden, bevor sie sich selbst kritisch hinterfragen.

Angst: Sehr oft neigen Menschen dazu, lieber im altbekannten Schmerz verhaftet zu bleiben, als ihr Schiff des Lebens in unbekannte Gewässer zu steuern. Dies spiegelt sich in Sätzen wider wie „Mir geht es gut, so wie es ist, wieso soll ich alte Wunden aufreißen?“

Mangel an Willen, welcher aber die formgebende Kraft bei der Realitätsbildung ist. Dies äußert sich, wenn der Mensch vor dem Leben kapituliert, den Sinn seines Seins noch nicht erkannt hat.

Mangel an Selbstdisziplin: Auch wenn der Mensch die Lösung sieht und als richtig empfindet, fehlt es an Disziplin auf mehreren Ebenen, sei es körperlich, geistig oder seelisch.

Was geschieht nun, wenn ich nichts ändere? Zwangsläufig führt der Weg irgendwann zu Unzufriedenheit, Unausgeglichenheit und Abhängigkeiten. Wenn diese Emotionen, die ich als Wegweiser und Korrektiv verstehen sollte, nicht anerkannt werden und ich nichts verändere, folgt zwangsläufig körperliche Krankheit. Leben in meiner ganz persönlichen Scheinwelt kann mich also körperlich krank machen.

Wiederum ist die Krankheit als Sprache der Seele zu verstehen, somit ein notwendiges Korrektiv und die Chance, mein Leben zu überdenken und zu ändern. Niemand hat es bisher geschafft, seine Seele zu besiegen. Für Menschen, die auch bei den schlimmsten Krankheiten nicht bereit sind, über ihre Emotionen und ihre Themen nachzudenken, kann sogar der frühzeitige Tod folgen. Ich werde dies im Kapitel „Krankheit des Menschen“ mehr ausführen.

Wie lange will ich also noch in meiner Scheinwelt leben und Emotionen in das Unbewusste verdrängen, während ich diesen Lebensstil mithilfe des Verstandes – kombiniert mit Sturheit – verteidige? Wann fange ich an, ehrlich zu mir zu sein, zu hinterfragen, ob ich glücklich bin, was momentan in falschen Bahnen läuft? Ich sollte akzeptieren, dass es nur an meiner Trägheit und Angst vor Konsequenzen liegt, nichts zu ändern. Niemals kann ich mich auf etwas anderes oder jemand anderen berufen. Ich bin verantwortlich für meine Situation, so wie sie ist.

Lektion Nummer 3:

Ich ernte, was ich säe.

Die Wahrheit

• Was passiert beim Prozess der Heilung?

• Was habe ich zu erwarten?

• Und wie soll dies mein Leben verändern?

• Wie lange dauert solch ein Prozess?

Sie erhalten in diesem Buch konkrete Übungen und Anleitungen, die Ihnen helfen werden, sehr schnell an Ihr Ziel zu kommen. Wenn Sie diesen Weg gehen, werden Sie zu einem aktiven Mitarbeiter an der Heilwerdung Ihrer Familie, Ihrer Firma, Ihres Landes, ja der ganzen Welt. Der Zenit des nicht infrage gestellten Kapitalismus ist bereits überschritten; täglich werden es mehr und mehr Menschen, die sich der Veränderung hingeben und ihr eigenes Glück finden.

Es ist der Weg der Verwandlung, das Prinzip der Befreiung, das sich schon in sehr vielen Menschen verwirklicht hat. Wichtig auf diesem Weg ist, im Inneren zu suchen und an sich selbst zu arbeiten, ohne sich Sekten oder anderen Abhängigkeiten schaffenden Vereinigungen auszuliefern. Es geht also um die Verwirklichung von Gott, Allah, Buddha oder wie Gott sonst von Ihnen genannt wird, in Ihrem Leben. Wer glaubt, dass die geistigen Gesetze oder die schöpferische Kraft vor Unternehmen und finanziellen Belangen haltmachen, der ist wahrlich kleingläubig. Gerade dort erlebt man die Gesetzmäßigkeit Tag für Tag, man versteht oder erkennt sie nur nicht. Wenn Sie aber lernen, Gott in Ihrem eigenen Leben zu finden und zu verwirklichen und die geistigen Gesetze für sich anzuwenden, anstelle „Opfer“ derselben zu sein, verändert sich alles und Ihre Befreiung geschieht.

Auf dem Weg dorthin kommen einige Veränderungen auf Sie zu, die sich in heilenden Glaubenssätzen widerspiegeln:

• Ich werde gesund (von jeglicher körperlichen Krankheit).

• Ich werde heil (seelisch und mental).

• Ich werde glücklich.

• Ich werde befreit.

• Ich werde erfolgreich.

• Ich werde demütig vor der Schöpfung.

• Ich werde zur Freude.

• Ich finde innere Ruhe.

• Ich werde selbstsicher.

• Ich werde liebesfähig.

Diese Veränderungen im Inneren gehen mit Veränderungen im Außen einher:

• Ihr Freundeskreis verändert sich. Neue Menschen treten in Ihr Leben.

• In Ihre Partnerschaft kehrt Ordnung ein.

• Sie werden vom Druck finanzieller Belange befreit.

• Ihr Leben wird leicht.

Gleichzeitig werden Sie massiven Widerstand in Ihrer Umgebung erleben, da Sie als Fackelträger, als lebendiges Licht der Veränderung wie ein Mahnmal auf träge Mitmenschen wirken werden.

• Einige Ihrer Familienmitglieder und Freunde werden Dinge nicht verstehen, die Sie tun.

• Manche Mitmenschen werden ihre eigenen Ängste auf Sie projizieren.

• Nicht gelebte wichtige Konflikte werden an die Oberfläche treten und endlich bereinigt werden.

Wie lange dauert dieser Prozess? Bei unseren Schülern haben wir erlebt, wie schnell dies vor sich gehen kann. Die größten Veränderungen geschehen in den ersten sechs Monaten. Das Leben wird von Grund auf neu strukturiert. Wie ein kleines Kind beobachtet man die Welt mit großem Staunen. Immer wieder holen einen zwar Ängste und Zweifel ein, doch wird man mannigfaltig belohnt.

Mit welcher Kraft geht man also diesen Weg? – Mit Vertrauen auf die Synchronizität und Gottvertrauen.

„Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab, sie trösten mich. Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, übervoll ist mein Becher. Ja, Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang und heimkehren werde ich in das Haus des Herrn für lange Zeiten.“

Psalm 23,4 – 6 (Einheitsübers.)

Dieser Psalm spiegelt Wahrheit, Liebe und Fürsorge wider. Leider versuchen Menschen ständig, Gott auf die Probe zu stellen – zuerst soll ein Wunder geschehen und danach glaube ich. Dies funktioniert so aber nicht. Auf dem Weg der persönlichen Verwandlung werde ich zwangsläufig mit der Frage meines Glaubens konfrontiert, da dieser Weg eben in bedingungslosem Vertrauen mündet. Dies ist unabhängig davon, an was ich glaube oder was ich unter dem Wort Gott verstehe.

Oft frage ich Menschen, ob sie an etwas glauben und wie es definiert wird, sei es Gott, die geistige Welt, Allah, die Schöpfung etc. Interessanterweise beantworten neun von zehn Menschen die Frage mit „Ja, natürlich …“ Doch begriffen, was Glaube bzw. wirkliches Vertrauen bedeutet, haben die wenigsten. Glaube in den Lebensplan manifestiert sich in Zeiten des Schmerzes, genau dann, wenn es zu ganz persönlichen Tiefpunkten im Leben eines Menschen kommt. Es sind die Stunden des größten Zweifelns, in welchen es eigentlich jene Kraft im Hintergrund ist, die uns trägt. Wir fragen die Hilfesuchenden oft, wie weit sie für ihren Glauben gehen würden. Die Menschen vergessen den Glauben aber genau dann, wenn es einmal im Leben nicht so harmonisch verläuft und man sein eigenes Schicksal als „ganz persönliche Strafe“ empfindet. Solche Situationen werden dann von vielen mit der Frage „Warum gerade ich?“ einem strafenden Gott oder dem Schicksal zugeschrieben. Dabei hilft die schöpferische Kraft demjenigen, der sich voll und ganz hingibt und den Weg mit Zuversicht geht. Denn genau in diesem Moment wird diese in uns aktiv.

Fürchten Sie also kein Unglück, haben Sie keine Angst. Es gibt keinerlei Grund dazu. Lassen Sie sich von der Weisheit jener Kraft tragen, die Sie momentan vielleicht noch gar nicht kennen. Doch nur weil Sie diese Erfahrung noch nicht gemacht haben, bedeutet es nicht, dass diese Form der Realität nicht existiert. Die neue Realität wartet gerade auf Sie, der Sie diese Zeilen lesen. Jene Kraft liebt Sie, doch können Sie dies überhaupt zulassen? Darf es Ihnen gut gehen, ohne Leistung dafür erbringen zu müssen?

Meine erste persönliche Begegnung mit der schöpferischen Kraft

Zu Beginn meines Weges hatte ich gerade den Gipfel meiner eigenen Eitelkeiten erklommen. Dies manifestierte sich, indem ich mein gedankliches Ziel endlich verwirklicht hatte: Geld und Macht. Die Folge davon: Unglück. Hatte man nicht gesagt: „Geld macht glücklich?“ Doch beginnen wir von vorn.

Als Jugendlicher wollte ich es „allen“ hier in Österreich zeigen. Mein persönliches Ziel war, Karriere zu machen. Nicht irgendeine Karriere, sondern eine, die internationales Medieninteresse hervorrufen würde. Ich wollte den „amerikanischen Traum“ leben und dementsprechend auch finanziellen Erfolg haben. Also machte ich mich ans Werk.

Zu Recht werden Sie sich, lieber Leser, jetzt fragen: „Wieso wollte er das bloß?“

Weshalb wollte ich dies wirklich?

Warum war es mir wichtig, es „allen zu zeigen“?

Wieso wollte ich diejenigen, die mich nicht mochten, beeindrucken?

Zur Beantwortung der Fragen gehen wir noch ein Stückchen weiter zurück: Ich war von Kindheit an immer etwas „anders“, in Gruppen der klassische Außenseiter. Sie können sich mich als den kleinen Buben vorstellen, der bei Spielen immer zuletzt in eine Gruppe gewählt wurde. Derjenige, den man höchstens aus Mitleid in sein Team nahm. Nicht nur, dass ich körperlich anders aussah als meine Spielgefährten, die mich ob meines für unsere Breitengrade dunkleren Äußeren hänselten – ich war auch seelisch gesehen anders. Mich interessierten die wettkampfähnlichen Spiele in der Schule reichlich wenig, ich verbrachte die Zeit lieber mit älteren Menschen und „mochte“ meine Kameraden nur bedingt, was noch recht freundlich ausgedrückt ist. Dies löste natürlich eine Resonanz in den Mitmenschen aus, wodurch ich noch mehr gehänselt wurde. Dadurch zog ich mich zunehmend ganz in mein Schneckenhaus zurück und kapselte mich ab.

Die Folge? Mein Unverständnis über die Welt, meine Frustration wuchsen und ich fühlte mich vollkommen deplatziert. Wie geht man nun mit solchen Gefühlen um? Die Frage, ob es an mir läge, so wie es alle sagten, stellte sich für mich nicht. Mein Selbstwert war nicht nur am Boden, sondern eher am Meeresgrund angelangt. Durch dieses Minderwertigkeitsgefühl stürzte ich mich umso mehr in die Emotion „Ich werde es euch allen zeigen“. Damit war ich natürlich der perfekte Kandidat, meine gesamte Kraft in eine Karriere zu investieren. Durch Fleiß, Ehrgeiz und den unbändigen Willen, es ganz nach oben zu schaffen, gelang mir der Aufstieg in der IT-Branche, wo ich es bis zum Vizepräsidenten einer 500 Mitarbeiter zählenden Firma brachte. Ich durchlebte alles: Medieninteresse, Vorträge, maßgeschneiderte Anzüge, Designer-Kugelschreiber, Gourmet-Abendessen, exklusive Clubbings, teure Autos etc. Der Gipfel meiner Selbstgefälligkeit spiegelte sich im „Konsum“ von Frauen wider, denn in Wahrheit war ich schon längst beziehungsunfähig geworden, auch wenn ich dies damals nicht so sehen wollte. Geld war da, Macht war da; ich hatte es allen gezeigt.

Wem gezeigt?

Allen!

Allen?

Allen, die mich nicht mochten.

Allen, die mich nicht mochten und jetzt noch weniger mochten. Und diejenigen, welche mich mochten, fanden mich abgehoben und arrogant. Eine tolle Bilanz. Ich hatte gerade den Mount Everest der persönlichen Eitelkeiten erklommen, mein eigenes moralisches Empfinden oft genug verkauft, hatte Unternehmensprozessen das Mäntelchen der Corporate Social Responsibility2 umgehängt, die im Grunde nur da waren, um die Gewinne zu maximieren. In Wahrheit kümmert es Firmen reichlich wenig, wie sich der Einzelne fühlt, es interessiert viel mehr, ob jeder im System Integrierte wie ein Rädchen funktioniert.

Weder bei Pressekonferenzen, teuren Essen noch in guten Hotels habe ich gefunden, was ich eigentlich unbewusst gesucht hatte. Was ich aber fand, war mein eigenes Unglück, und zwar recht viel davon. 200.000 Flugmeilen in einem Jahr hatten nicht dazu geführt, irgendeine befriedigende Antwort zu bekommen. Es lief also etwas grundlegend falsch. Was ich im Beruf erlebte, entfernte mich mehr denn je von dem Gefühl der Ruhe, Liebe und inneren Zufriedenheit. Nervlich und beziehungstechnisch am Ende, mit körperlichen Krankheiten, die aus schulmedizinischer Sicht als chronisch und daher lebensbegleitend diagnostiziert wurden (Immunschwäche durch übermäßige Antibiotika-Einnahme in der Kindheit, chronische Gastritis, Nachtschweiß und Angstzustände), entschied ich, mein Leben von Grund auf zu ändern. Es war wahrlich an der Zeit.

Nun, da ich mich entschieden hatte, meine Selbstsucht in Selbstsuche umzuwandeln und endlich meinen persönlichen Fehlschlag anzuerkennen, begann ich langsam, mich mit mir selbst und meinen Emotionen auseinanderzusetzen. Ich hatte einen von Grund auf neuen Weg zu erlernen. In einem Moment größten Trauerns und Zweifelns saß ich eines Tages in meinem Apartment auf dem Boden und weinte. Vor lauter Verzweiflung und Ausweglosigkeit wagte ich es, in mich zu gehen. Ich fragte, was dies alles solle, ich hätte mich selbst und meinen Sinn verloren. Wahrscheinlich tat ich dies, da ich sonst niemanden hätte fragen können. Was sollte schon Großartiges geschehen?

Und siehe da, das Wunder geschah. Ich erhielt Antworten, ich hörte und sah diese. Ich lachte und weinte zur gleichen Zeit. Als Materialist konnte ich nicht erklären, was da gerade vor sich gegangen war, doch konnte ich das Geschehene nicht leugnen. Ich fühlte es in meinem ganzen Körper. Heute weiß ich, es war meine persönliche Einweihung, eine Initiation in die Kraft des Vertrauens, für die der Zeitpunkt gekommen war. Erst durch den Schmerz und die vollständige Hingabe durfte es geschehen.

Die Tage vergingen und ich entdeckte meine eigene Fähigkeit, anderen Menschen zu helfen. Nach und nach erkannte ich, dass es mir Freude bereitete, Menschen Gutes zu tun. Sicher tun wir alle Tag für Tag etwas Gutes, doch stellt sich hier die Frage nach der wahren Motivation dahinter.

Wenn Sie sich selbst kritisch hinterfragen und jede Handlung einer Emotion zuordnen, werden Sie erkennen, dass die sogenannte „Hilfe“ gar nicht so selbstlos ist. Es gibt Menschen, die sich in der Gesellschaft geradezu aufopfern – doch warum? Bei genauem Hinsehen werden Sie erkennen, dass es sehr oft um die Aufwertung des eigenen Selbstwerts geht, eine egoistische Handlung sozusagen. Wenn man sich zum Beispiel als Kind von seinen Eltern nicht bedingungslos geliebt gefühlt hat, kommt es zu einer Verminderung des eigenen Selbstwertgefühls. Man versucht durch bestimmte Handlungsweisen von seinen Eltern jene bedingungslose Liebe zu erhalten. Man ist besonders brav, man lehnt sich auf, man strengt sich an, man weigert sich. Diejenige Taktik, die am erfolgreichsten im Erhaschen der „Liebe“ ist, wird auch weiterhin im Leben angewandt. Auf der Suche nach dieser bedingungslosen Liebe lernt man, Bedingungen zu erfüllen, um gemocht zu werden. In der Folge wird man von seinen Mitmenschen abhängig. Abhängig in der Art, dass man auf das Lob oder das Gemochtwerden angewiesen ist. Aus diesem Grund opfern sich Menschen oft auf, um so ihren Wert wiederzufinden.

Wenn Sie nun wutschnaubend diese Zeilen lesen, wurden Sie gerade ertappt. Willkommen in der Welt des Egos! Doch trösten Sie sich: Es gibt wahrlich nur wenige Menschen, die selbstlos dem anderen dienen. Wahre Hilfe dem Mitmenschen gegenüber geschieht:

ohne Lob oder Dank zu erwarten,

im Stillen, ungesehen von allen,

• einzig und allein, um dem anderen zu dienen.

Ich hatte zum damaligen Zeitpunkt erkannt, dass meine eigenen Handlungen dieser Prüfung nicht standhielten.

Nicht allzu lange nach diesem Erlebnis wagte ich es erneut und sprach das Höhere Selbst an. Dies war wahrlich neu für mich, denn ich hatte bisher keinerlei Dialoge, sondern nur reine Monologe geführt. Meine erste Frage war:

„Der neue Weg führt in eine ganz andere Richtung, aber ich habe die ‚Dinge‘ doch so gerne, wohin soll das führen?“

Mit „Dingen“ waren all die Statussymbole gemeint, von denen ich mich noch nicht lösen konnte: Autos, Kleidung, Status an sich etc. Es war ein richtiges Aufbäumen meines eigenen unbewussten Egos. Bitte beachten Sie, dass diese Dinge nicht per se „schlecht“ sind; es geht darum, ob man emotional an diese gebunden ist. Dies war ich ganz eindeutig.

Die schöpferische Kraft antwortete mir in absoluter Klarheit:

„Wenn dir diese Dinge wichtig sind, dann lebe sie, und wir kommen in späteren Inkarnationen wieder.“

Mit allem hatte ich gerechnet, doch nicht mit dieser Antwort. Es war mir freigestellt, den Weg so weiterzugehen wie bisher und mich an Dinge zu klammern. Die geistige Welt mit all ihren Helfern (wahrscheinlich auch deswegen wurde das Wort „wir“ verwendet) hatte Zeit und wartete nur, bis ich bereit war, mich zu verändern und zu erwachen. Mir wurde die Absurdität meiner Frage bewusst:

• Wieso sich weiter an Dinge klammern?

• Wieso sich von Ängsten bestimmen lassen?

• Wieso Wert durch Leistung suchen?

• Wieso es anderen beweisen müssen?

• Wieso noch Zeit in Form von weiteren Inkarnationen (Wiedergeburten) verschwenden, anstatt sich wirklich hinzugeben und die schöpferische Kraft zu suchen?

Daraus ergab sich auch schon meine zweite Frage:

„Ich habe verstanden, ich werde diesen neuen Weg gehen. Aber ich muss doch etwas verdienen, um zu leben?“

Die Antwort hatte es in sich:

„Vertraue einfach – du wirst alles bekommen, was du brauchst.“

Das war es also, worum es ging: Vertrauen. Vertrauen auf ein nicht sichtbares, riechbares, schmeckbares, nicht durch Gewinnmaximierung bestimmbares, abwägbares Etwas.

Wahrlich eine bittere Pille mit weitreichenden Konsequenzen. Es bedeutete, vollkommen zu vertrauen; zu wissen, dass immer genug da sein würde; sich nicht sorgen zu müssen, das Vertrauen zu spüren – die Verkörperung des Vertrauens und der Hingabe zu sein.

Konnte ich das? Lange saß ich allein in der Wohnung, überlegte und versuchte Für und Wider abzuwägen. Analysen, die ich im MBA-Studium gelernt hatte, schienen mich nicht weiterzubringen.

Nein, stattdessen diese Gespräche, die ich nicht einmal überprüfen konnte. Wenn ich Ärzten von meinen Erlebnissen berichtet hätte, wäre ich sicher stationär wegen Schizophrenie behandelt worden. Irgendwann kam aber der Moment, an dem ich mich genug im Kreis gedreht hatte. Ich ließ meinen Verstand los. Ratio ade.

Auf einmal spürte ich es, da war es, dieses Gefühl. Ein warmer Strom von Vertrauen floss durch mich. In diesem Moment wusste ich: „Ich kann es – ich vertraue!“

Und alles änderte sich. Das Urvertrauen war zurückgekehrt, die Heilung hatte begonnen. Ein neuer Weg begann. Ich ließ alles zurück und mit jedem Tag veränderte ich Dinge, die mich so lange beruflich und privat gequält hatten. Ich hatte keine Angst mehr! Ich wurde handlungsfähig! Ich veränderte mich und erschuf mich neu! In langsamen Schritten begann ich parallel zu meinem Beruf anderen Menschen zu helfen. Ich bildete mich fort und erlernte verschiedenste Methoden zur Selbstfindung. Mehr und mehr Menschen kamen, die unter ähnlichen Problemen gelitten hatten und Hilfe suchten. Viele Jahre arbeitete ich grundsätzlich unentgeltlich in meiner Freizeit. Dies half mir, die Einstellung der Liebe dem Hilfesuchenden gegenüber zu entwickeln. Diese Zeit war auch ein Weg zu mir selbst, ein Heilwerden in mir, ein „Gott in mir“-Finden. Als dies geschah, veränderte sich alles. Die Dialoge mit der schöpferischen Kraft wurden zum Alltag. Meine aus der Kindheit vertraute Verbundenheit war zurückgekehrt. Die Liebe hatte mich geheilt. Ich hatte gelernt, was es bedeutete, über alles verfügen zu können und dabei nichts zu besitzen. Vielmehr noch, ich war nicht mehr besessen von den Dingen, die ich glaubte, haben zu müssen. Ein Leben in Fülle – ohne die Angst, diese zu verlieren – war Wirklichkeit geworden. Die Möglichkeit zur Erschaffung der eigenen Realität offenbarte sich wie ein Wunder. Danke jener schöpferischen Kraft, danke dem Lebensstrom!

Lektion Nummer 4:

Vertraue einfach – du wirst alles bekommen, was du brauchst.

Krankheit des Menschen

Wie schon vorweg erwähnt, hat die schöpferische Kraft ein wunderbares System geschaffen, um unserem Höheren Selbst, unserem göttlichen Wesenskern, unserer Seele eine Ausdrucksmöglichkeit zu geben, wenn unser fleischgewordenes Ego alle Verbindungsversuche der Seele ignoriert – die Krankheit. Wie schon Dr. Ruediger Dahlke als ausgebildeter Schulmediziner richtig erkannte: „Krankheit ist die Sprache der Seele“3. Die Seele drückt sich durch vielerlei in uns aus, daher wäre noch zutreffender: Krankheit ist ein unüberhörbarer Aufschrei der Seele, der uns zum Handeln zwingt. Es gibt keine Krankheit, die nicht ihre Ursache auf seelischer Ebene hat. Doch wie funktioniert dies?

Am Anfang steht die Geburt des Menschen – zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die astrologische Konstellation mit der seelischen Konstellation deckt. Wenn also das perfekte Umfeld in unserem Universum bereitsteht, wird die Seele in einen Körper geboren. Doch ist nun die Seele der Körper oder sind wir wesentlich mehr? Das gesamte Feld der Geistheilung basiert darauf, dass wir „mehr“ sind. Die erstaunlichen Erfolge der jahrtausendealten Geistheilung basieren eben darauf, dass der Körper nur die am niedrigsten schwingende, grobstofflich gewordene Ebene unseres Seins ist.

Ein Sinnbild zur Verdeutlichung: Nehmen wir an, das Meer entspräche der geistigen Welt, Gott bzw. dem Göttlichen. Da die geistige Welt allumfassend ist, ist sie auch allwissend, allgegenwärtig und allmächtig. Nun manifestiert sich ein Teil Gottes in der Schöpfung als Mensch: Stellen Sie sich hierzu einen Tropfen vor, der alle Informationen des gesamten Meeres in sich trägt, aber das Bewusstsein hat, „doch nur ein Tropfen zu sein“. Während die gesamte Information des Meeres in ihm gespeichert ist, hat er noch keine bewusste Möglichkeit, darauf zuzugreifen. Das Geschöpf glaubt daher, nur Geschöpf zu sein, aber nicht mehr Schöpfer. Durch seine Lebensweise wird das Geschöpf immer mehr zum menschlichen Körper und verliert zunehmend das Gefühl seiner eigenen Göttlichkeit. Sehr schön sieht man dies an der Entwicklung von Kindern. Wenn man ein Kind nach der Geburt im Arm hält, erkennt man Gott noch höchstpersönlich, die Eltern vergöttern es. Das Kind selbst spricht in jungen Jahren noch von seinen unendlichen Möglichkeiten, seiner Grenzenlosigkeit, während die ältere Generation dem Kind erklärt, es möge aufhören zu träumen, realistisch werden – eben funktionieren. In unserer westlichen Welt ist wenig Platz für „Träumer“. Doch sind wir nicht nur arme „Opfer“, die hierher geboren werden, nein, wir leben im perfekten Umfeld, um unseren göttlichen Auftrag zu erfüllen.

Dieser Auftrag lautet:

• Löse deine eigenen Ego-Themen auf. Sie spiegeln sich in anderen Menschen wider, um in dein Bewusstsein vorzudringen.

• Arbeite an deinen Zwillingseigenschaften4 und der anschließenden Erkenntnis, der Bewusstwerdung, dass du göttlich bist.

Dies erklärt, warum sich große Meister „Sohn Gottes“ oder „göttlich“ genannt haben oder als Inkarnation Gottes, als Gottmensch verehrt werden. Sie sind sich ihrer Göttlichkeit bewusst geworden und unterliegen daher keinerlei Einschränkungen mehr.

Der erste Schritt liegt also darin anzuerkennen, dass wir nicht nur der Tropfen sind, sondern ein Teil des Meeres, ein Teil des großen Ganzen, das wir „Gott“ nennen. Wichtig ist auch zu verstehen, dass dies kein Prozess auf Verstandesebene ist: Jede Zelle des Körpers muss diese Erfahrung fühlen. Bei der Anerkennung der eigenen Göttlichkeit tun sich besonders Christen schwer, da der christliche Glaube Gott und seine Schöpfung kategorisch trennt und die Kirche als Vermittler dazwischenschaltet.

Doch meine eigene jahrelange Suche und die Suche von anderen „Tropfen“ haben mir das Meer gezeigt und dadurch eine neue Perspektive eröffnet. Der Weg der Selbsterkenntnis zeigt jedem, der diesen geht, die ganze Wahrheit, ohne dass eine Institution als Vermittler zu Gott notwendig wäre. Der Mensch als Teil der schöpferischen Kraft braucht keine Vermittlung, um das Selbst in sich zu finden. Im Gegenteil, dies kann ihn noch mehr entfernen, wenn das Selbst nicht mehr im Inneren, sondern im Außen gesucht wird, wo er zwar erkannt, aber nicht erfahren werden kann. Die eigentliche Erkenntnis kommt jedoch über die Reise nach innen.

„Ich und der Vater sind eins.“

Jesus Christus, nach Johannes-Evangelium 10,30

Jeder von uns ist ein Gott. Jeder von uns ist allwissend. Wir müssen lediglich unser Bewusstsein öffnen, um unserer eigenen Weisheit zu lauschen.“

Siddharta Gautama Buddha (563 –483 v. Chr.)

„Alle Dinge, die in der Natur entstehen, vom kleinsten bis zum größten, sind Entsprechungen. Sie sind aber Entsprechungen, weil die natürliche Welt mit all dem Ihrigen aus der geistigen Welt entsteht und besteht, und beide aus dem Göttlichen.“

Emanuel Swedenborg (1688 – 1772), schwedischer Theosoph

„Diese Gnade flutet von innen, nicht von außen, denn Gott ist uns innerlicher, als wir selbst es uns sind.“

Jan van Ruysbroek (1293 – 1381), flämischer Theologe

„Es ist das Herz, das Gott fühlt, und nicht der Verstand.“

Blaise Pascal (1623 – 1662), französischer Philosoph

Lektion Nummer 5:

Ich bin der schöpferischen Kraft so nahe, wie ich mir selbst bin.

Nun, da der Mensch durch den schöpferischen Akt geboren wurde, begibt er sich auf die Suche. Dieser Mensch, im Beispiel unser Tropfen, ist im Grunde aus mehreren Schichten aufgebaut, in deren Zentrum ein individueller Teil der universellen Energie fließt. Diese Energie umströmt unsere Wirbelsäule, die das gesamte Gerüst sowohl auf körperlicher als auch energetischer Ebene darstellt.

Von vielen Menschen ist diese Energie in unterschiedlicher Farbe wahrnehmbar und schimmert manchmal in der Form eines gestreckten Eies. Diese Farben werden die Aura des Menschen genannt, die uns durchdringt und umschließt. Versuche, die Aura wissenschaftlich nachzuweisen, sind bisher fehlgeschlagen. Hier könnte es in der Zukunft Aufschluss durch quantenphysikalische Untersuchungen geben. Bisher ist die Aura jedoch nur durch hellsichtige Menschen wahrgenommen worden. Die Wahrnehmung der Aura ist kein neuzeitliches Phänomen, sondern man findet diese auf zahlreichen bildlichen Darstellungen unterschiedlichster Kulturen wie auch im Christentum (vgl. Heiligenschein).

Die erste Ebene – der physische Körper

Der physische Körper ist die am niedrigsten schwingende Ebene der Manifestation bei der Geburt. Er ist unsere körperliche Hülle, in der wir wohnen, umgeben von der energetischen Ebene.

Die zweite Ebene – die energetische Ebene

Diese höher schwingende Ebene steht in konstanter Wechselwirkung mit dem Körper.

• Wirkung der energetischen Ebene auf den Körper: Sollte es in der Aura schon länger bestehende dunkle Flecken geben (die Ursachen dafür werden noch eingehend dargestellt), wird an diesen Stellen und in der näheren Umgebung auch der Körper krank.

• Wirkung der körperlichen Ebene auf die energetische Ebene: In die andere Richtung treten diese Veränderungen ebenfalls auf. Dies geschieht z. B. bei Verletzungen durch Unfälle. Der Körper wirkt dann auf die energetische Ebene, die sich als Folge dunkler verfärbt. Diese Auswirkungen sind zum Beispiel durch Muten (Werkzeug aus der Radiästhesie) erkennbar. Wenn ein der energetischen Arbeit kundiger Heiler die Störung auf energetischer Ebene behebt, wirkt sich dies positiv auf die körperlichen Beschwerden aus.

Die dritte Ebene – die emotionale Ebene Über dieser energetischen Ebene liegt die emotionale Schicht, wieder eine energetische Hülle, welche aber durch unsere Emotionen in ihrem Aufbau verändert wird. Jede „unangenehme“ Emotion verfärbt diese Schicht an ganz spezifischen Stellen; hält diese Emotion über einen längeren Zeitraum an, wird die Verfärbung so stark, dass die darunterliegende Ebene sich ebenfalls verfärbt. Infolgedessen wird der Körper krank. Ein Beispiel hierzu:

Eine Frau lebt zehn Jahre in einer Beziehung, in welcher sie ständig betrogen wird. Sie fühlt sich verletzt, sie spürt den Vertrauensbruch, sie ist wütend. Jedoch ist diese Frau unfähig, ihre Emotionen zu artikulieren. Sie verteidigt ihren eigenen Wert nicht gegenüber ihrem Mann. Nein, sie tendiert dazu, sich ganz ihrem Schmerz hinzugeben, und hofft, durch ihren offensichtlichen Schmerz den Mann dazu zu bewegen, sie nicht mehr zu verletzen. Ihre Gedanken drehen sich um einen einzigen Satz: „Siehst du nicht, wie sehr ich leide?“ Schon in der Kindheit hatte sie Angst, ihre Bedürfnisse zu artikulieren. Bedingungslose Liebe hatte sie nie erfahren dürfen, und so passte sie sich den Mitmenschen gerne an. Sie hatte nie gelernt, Aggression in sich zuzulassen, diese zu artikulieren und etwa laut aufstampfend zu sagen: „So nicht, ich bin mehr wert als das!“ Die Jahre vergehen, die Frau spürt immer wieder eine Beklemmung, die ihre Brust zuschnürt. In der Nacht schläft sie schlecht, bei gemeinsamer Zeit mit dem Mann spürt sie ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Irgendwann entscheidet sie sich, Tabletten zu nehmen, um die Symptome in den Griff zu bekommen. Nach vielen Jahren diagnostizieren die Ärzte Brustkrebs.

Was ist hier geschehen? Bei der Frau hatte sich die emotionale Ebene sehr stark verfärbt, ganz besonders im Bereich ihres Herzens, ein wichtiger Punkt unter sieben Hauptpunkten des Körpers, welche „Chakren“ (Energiezentren) genannt werden. Über kürzere Zeiträume hinweg sind diese Verfärbungen kein Problem. Doch die lange Wirkung ihrer Emotion, die nicht gelebte Aggression, sorgte in diesem Fall dafür, dass die starke Verfärbung auf emotionaler Ebene bestehen blieb. Die Frau ignorierte alle Warnhinweise ihrer Seele, alle kleinen körperlichen Symptome, sie ignorierte ihr „Gefühl im Bauch“. Hier befindet sich aber genau das Zentrum der Urteilskraft5. All dies ist eine grobe Verletzung der Liebe mir selbst gegenüber und meiner Bestimmung, Respektlosigkeiten nicht zuzulassen. Die Frau gab sich weiter ihrem Schmerz hin und war weiterhin handlungsunfähig. Ihre emotionale Ebene verfärbte die darunterliegende energetische, bis dies schließlich im Bereich des Herzens auf den physischen Körper wirkte. Dort wurde nun die Aggressivität, die im Außen hätte gelebt werden müssen, im Inneren ausgelebt. Zuerst nur eine Zelle, dann zwei, dann drei und so weiter. Es wurden immer mehr. Dann entdeckten die Mediziner schließlich den Krebs und die Diagnose wurde gestellt. Anhand dieses Beispiels können wir erkennen, wie unsere eigenen Emotionen Voraussetzungen schaffen, krank oder gesund zu sein. Es ist eines der wichtigsten Gesetze, die wir verstehen müssen, um unser Leben erfüllt und gesund zu leben.

Die vierte Ebene – die mentale Ebene

Über der emotionalen befindet sich die mentale Schicht. Diese Ebene wird durch unsere Gedanken bestimmt. Unsere Glaubenssätze stehen in direkter Verbindung mit dieser Ebene. Ein Beispiel: Man hört oft Sätze wie „Ich werde im Jahr immer dreimal krank“ oder – mit festem Stolz verkündet – „Die Grippe bekomme ich immer“. Dies sind Glaubenssätze, die sich auf der mentalen Ebene manifestieren, dann die darunterliegende emotionale Schicht verfärben, dann die energetische und schließlich auf den Körper wirken. Am Ende passiert schließlich genau das Vorhergesagte. Ja, hier handelt es sich um eine „selbsterfüllende Prophezeiung“. In unserem westlichen Heilungssystem wird diese Ebene leider kaum behandelt.

Die fünfte Ebene – die spirituelle Ebene

Die äußerste Ebene des Menschen ist die spirituelle Ebene. Diese Ebene schwingt durch die Verbundenheit des Menschen mit der Schöpfung. In unserer heutigen Zeit ist sie nur noch wenig ausgebildet. Veränderungen und Heilarbeit auf dieser Ebene können in Sekundenschnelle Wunder bewirken. Dies war es auch, was Jesus Christus tat. Ein sich seines Höheren Selbst bewusst gewordener Heiler kann durch Aktivierung der spirituellen Ebene des Behandelten eine Wunderheilung oder Spontanheilung auslösen. Die allumfassende Liebe wird sich in einem solchen Fall in Sekundenschnelle manifestieren. Heute gibt es selbstverwirklichte Heiler leider nur selten, und die Behandelten tragen meistens eine nur mehr verkümmerte spirituelle Schicht um sich. Jesus Christus war ein solcher Heiler, der rein durch seine göttliche Präsenz die spirituelle Ebene eines jeden verstärken konnte, der bereit war, sich hinzugeben. Aus diesem Grund reichte sein Wort, es war formgebend und Wunder geschahen. Diese Wunder geschehen auch heute noch, wenn wir sie durch unseren Glauben und unsere Hingabe zulassen.

Lektion Nummer 6:

Meine Gedanken und Emotionen machen mich gesund oder krank. Nur ich selbst steuere sie.

Die Zukunft der Heilung

Wenn ich mir dieser Zusammenhänge bewusst bin, stellt sich natürlich die Frage nach der optimalen Heilmethode. Um heil zu werden, ist es wichtig, die Ursachenkette aufzulösen. Die schulmedizinische Behandlung schenkt mir Zeit, die notwendig ist, damit ich an meinen Themen arbeiten kann. Viele Humanenergetiker6 arbeiten mit Schulmedizinern zusammen, die einen wichtigen Aspekt in die Heilung einbringen. Warum?

Hier geht es um Glaubenssätze: In unserer Kultur der „Götter in Weiß“ ist ein Hilfesuchender überfordert, wenn man ihn dazu bewegen möchte, allein auf Gottes Hilfe zu vertrauen, um heil zu werden. Dies erfordert einen hohen Bewusstseinszustand, den zwar immer mehr, aber eben nicht alle Menschen erreichen. Wenn ein Heiler den Hilfesuchenden von der Schulmedizin abhält, unterschreibt er unter Umständen dessen Todesurteil. Daher ist eine gemeinsame Behandlung vorteilhaft. Wir empfehlen Menschen eine schulmedizinische Behandlung bei Ärzten, die zum Beispiel auch auf dem Gebiet der Homöopathie ausgebildet sind. Diese Mediziner sind kompetent, unterscheiden zu können, wann auf physischer Ebene schwere, manchmal sehr zerstörerisch wirkende Medikamente eingesetzt werden sollten und wann nicht. Gleichzeitig dazu begeben wir als Geistheiler uns auf die Suche nach Ursachen und arbeiten in den verschiedenen Schichten des energetischen Körpers, sodass die negativen Einflüsse zu wirken aufhören. Wir selbst wurden mehrmals Zeugen von Spontanheilungen, welche sich innerhalb von Minuten manifestierten, wenn die Selbstheilung des Menschen über die spirituelle Ebene aktiviert worden war. Doch liegt es eben in der Hingabe des Hilfesuchenden an den eigenen göttlichen Aspekt, ob sich solch ein Wunder vollzieht. Und vergessen wir nicht – „Medikamente“ meint dem Wort nach „medica mente“, also „heile durch den Geist“.

Ein weiterer wichtiger Aspekt für Hilfesuchende ist die Wahl des spirituellen Heilers. Auch wenn ich mir viele Energetiker zu Feinden gemacht habe, vertrete ich die Auffassung, dass das Maß der Hilfestellung, also der spirituellen Heilung, in direktem Zusammenhang mit dem Heilsein des Heilers steht.7

Es geht hierbei weniger um die angewandten Methoden, die es wie Sand am Meer gibt, sondern vielmehr darum, inwieweit der Energetiker in der Lage ist, universelle Energie als Kanal zu bündeln und an den Hilfesuchenden weiterzugeben oder dessen spirituelle Ebene zu stärken. Geistige Heilung geschieht dann ohne großes Aufsehen und ohne „Show“ in Sekundenschnelle. Wenn der göttliche Geist wirkt, wirkt er intelligent und höchst effizient. Natürlich wird man nicht generell als gesunder Heiler geboren – es ist ein langer Weg dorthin. Es ist der Weg, den jeder Mensch irgendwann gehen wird – der Weg über die Auflösung der Ego-Themen und die Integration der (später erklärten) Zwillingseigenschaften.

Leider ist es aber so, dass auf diesem Weg, speziell wenn sich Erfolge einstellen, viele über ihre Ego-Energie stolpern und stolz hervorheben, was „das eigene eitle Selbst“ – also nicht „das göttliche Selbst“ – doch vollbringt. Wie schon erwähnt, geht es bei dem Weg der Verwirklichung Gottes um die Aufhebung der verbleibenden egoistischen Energien. Diese sind in unserem Beispiel des Heilers Eitelkeit, Besitzgier, falscher Stolz, Überheblichkeit oder Selbstdarstellung. Wenn man sich als Hilfesuchender auf die Suche nach einem spirituellen Heiler oder gar einem spirituellen Lehrer begibt, sollte man sich folgende Fragen stellen:

• Ist der Heiler körperlich gesund? Hat er sich selbst geheilt? Sind also die eigenen Heilmethoden und göttlichen Kräfte so weit entwickelt, dass er sich selbst von Krankheiten befreit hat? Natürlich ist jeder Mensch in der Lage, seinen Mitmenschen zu „helfen“. Sei es durch Gespräche, aber auch durch energetische Zuwendungen. Wenn wir jedoch von einem spirituellen Lehrer sprechen, sind hohe Ansprüche an diesen – in Form der Integration des gelehrten Stoffes – sehr wohl gerechtfertigt. Genau gegen diese Voraussetzung wehren sich jedoch Heiler, die die gelehrten Ziele selbst noch nicht erreicht haben. Der spirituelle Weg führt zu Liebe, Hingabe und Demut. Dies ist auch das Erkennen, dass man noch unvollkommen ist und daran arbeitet.

• Ist der Heiler glücklich, lebt er ein glückliches Leben?

• Lebt er ein intaktes seelisches Mann / Frau-Prinzip – sofern eine Beziehung vorhanden ist? Hier geht es nicht um ein Verhältnis zwischen einem biologischen Mann und einer biologischen Frau. Vielmehr ist die seelische energetische Qualität des männlichen und weiblichen Prinzips gemeint. Deutlich sieht man dies am Beispiel von Transsexualität, wenn Menschen im falschen Körper geboren werden. Wenn sie endlich ihre energetische Bestimmung gefunden haben, werden sie frei. Der kirchliche Weg, bestimmte Geschlechtsneigungen heilen zu wollen, ist sinnlos. Es gibt hier nichts zu heilen. Ein weiteres Thema sind gleichgeschlechtliche Beziehungen. Auch diese Beziehungen unterliegen den gleichen seelischen Gesetzen wie heterosexuelle Beziehungen. Auf der seelischen Ebene kann auch in diesen Beziehungen das Mann / Frau-Prinzip erlernt werden, auch wenn biologisch gesehen zweimal das gleiche Geschlecht vorhanden ist. Es geht also darum, ob die Beziehung generell positiv, respektvoll, liebevoll gelebt wird, unabhängig vom körperlichen Geschlecht.

• Was sagt mein Bauchgefühl beim ersten Kontakt?

• Spürt man bei der Arbeit die „Liebe“ und „Hingabe“ des spirituellen Heilers?

• Entsprechen die Kosten für die Behandlung dem relativen Maß von Austausch für eine Leistung oder sind die Preise überzogen, gibt es Geschäftemacherei mit dem Leid von Menschen?

• Sind Demut, Freude und Respekt des Heilers für den Hilfesuchenden spürbar?

Bitte lassen Sie sich nicht vom Dekor einer Praxis oder von Zertifikaten blenden. Wichtig ist einzig und allein Ihre Intuition. Wer einen Heiler nach diesen Kriterien sucht, wird ihn auch finden. Der Heiler sollte selbst gesund und ausgeglichen sein. Er lebt die Liebe, wird nie zu viel verlangen und manchmal auch in Hingabe umsonst – als Dienst am Nächsten – arbeiten. Der Heiler hat dann das Vertrauen, dass er ohnehin alles das bekommen wird, was er braucht, und lebt somit vollkommen angstfrei.

Dieser Zustand ist, wie gesagt, nicht sofort erreichbar, doch ist es gerade für einen Heiler wichtig, stetig zu suchen und sich selbst zu verbessern. Seine Arbeit wird dann von Demut, Liebe und Freude begleitet. Es folgen ständig Prüfungen für den Heiler, bei welchen er sich stets weiterbildet, wächst und zur lebendigen Verkörperung der schöpferischen Kraft wird.

Ein Energetiker wird durch diese Arbeit an sich selbst zu einem immer besseren Kanal, und seine Nervenzentren im Körper sind dann in der Lage, eine immer höher schwingende Energie zu kanalisieren. Dies eröffnet die Möglichkeit, immer mehr zu tun, schneller und effizienter Heilung zu bringen. Alles wird einfach, Heilung geschieht in der reinen Präsenz eines solchen Menschen. Visualisierungshilfen und Heilhilfen werden mit der Zeit immer weniger notwendig. Als gutes Beispiel dient hier wiederum Jesus Christus, der für seine Heilung nichts anderes benötigte als seine Liebe und Hingabe an Gott. Die Wahrheit ist sehr einfach, weniger ist mehr. Das Vertrauen auf die Liebe und Hingabe zum Universum bewirken Heilungswunder:

„Durch die unendliche göttliche Liebe erfahre ich allumfassende Heilung auf allen Ebenen von Körper, Geist und Seele – jetzt.“

Wiederholen Sie diesen Satz – so oft, wie er sich für Sie stimmig anfühlt! Versuchen Sie es!

Lektion Nummer 7:

Nur die Liebe und Hingabe an Gott heilt. „Willst Du glücklich leben, hasse niemanden und überlasse die Zukunft Gott.“

Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832),

Universalgelehrter und Dichter

Krankheit des Systems

Leider spiegelt sich die mangelnde Spiritualität des Menschen mannigfaltig in unserem gelebten System wider. Als ehemaliger Wirtschaftsabsolvent war ich früher selbst ein Verfechter der Globalisierung. Ich war Befürworter der kapitalistischen Arbeitsmarkt-Politik sowie der Erschließung neuer Märkte. Der Leitsatz war: Expansion und Wirtschaftswachstum als Motor für eine sichere Zukunft und ein glückliches Leben für jeden. Ich wurde jedoch eines Besseren belehrt. Haben Sie sich einmal gefragt, auf welchen Glaubenssätzen unsere heutige Gesellschaft aufgebaut ist?

• Geld macht glücklich.

• Geld gibt Sicherheit.

• Mein Verdienst repräsentiert, wer und was ich bin.

• Es ist wichtig, wie ich aussehe.

• Mein Wert wird durch meine Karriere bestimmt.

• Ich will alles, jetzt und billig.

• Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

• Frau, stehe deinen Mann!

• Ich habe keine Zeit.

• Krankheit ist lästig.

• Gott, wer?

Wir haben verlernt, auf das Wesentliche im Leben zu achten. Gehetzt eilen wir von Termin zu Termin, Glück dürfen wir im Shopping-Center beim Konsumieren erleben.

Ja, wir konsumieren. Tag für Tag. Die Verkaufsstrategen und multinationalen Firmen stellen sich im Grunde nur eine einzige zentrale Frage: Wie bekomme ich Menschen dazu, noch mehr zu konsumieren und ihr Geld auszugeben? Die Marketingstrategen schaffen Begierden. Begierden sind unerfüllte Wünsche. Wünsche schaffen im Unterbewusstsein des Menschen einen Mangel. Mangel führt zur Unzufriedenheit. Um diesen Mangel zu kompensieren, muss der Mensch sich möglichst viel Geld beschaffen, damit er sich das, was er unbedingt zu brauchen glaubt, leisten kann.

Unsere eigene innere Unruhe, unsere Unzufriedenheit im Geiste ist es, die so empfänglich für die Werbebotschaften macht, die glauben lässt, alles Mögliche zu „brauchen“. Dies will natürlich bezahlt werden – in der Konsequenz ist noch mehr Leistung unter Druck nötig, um das eigene Ego zu befriedigen.

Oft sind dabei unsere Kinder ein bisschen „im Weg“. Erziehung ist alles andere als einfach. Doch „Gott sei Dank“ gibt es dann Möglichkeiten, beide Elternteile schnell wieder in den Arbeitsalltag zu integrieren. Kinder verbringen viel Zeit zuerst in Kinderkrippen, Ganztags-Kindergärten oder bei Tagesmüttern. Später in der Schulzeit folgt das „Schlüsselkind“-Phänomen, und der Computer ersetzt dann sehr oft reale Freundschaften.

Die Aggressivität bei den Kindern steigt aber; noch so viele Spielsachen können Eltern nicht ersetzen, nichts kann die gelebte Liebe, das Zusammensein mit und in der Familie ersetzen.

Dass dies ein direkter Weg in die Unzufriedenheit ist, lässt sich einfach veranschaulichen: Ich hatte einst meine Selbstsucht auf die Spitze getrieben und alles, was ich haben wollte, konsumiert. Geld war zur Genüge vorhanden. Wenn man aber alle seine Wünsche befriedigt hat, was bleibt dann übrig?

Gähnende Leere.

Was ist aus einem geworden?

Ein Konsument, ein unglücklicher Konsument.

Wir richten unsere Mentalebene allzu sehr auf Erwerb und Konsum aus. Beides macht uns aber unfrei. In weiterer Folge, über längeren Zeitraum betrieben, macht uns ein derartiges Leben krank, da es nicht den göttlichen Prinzipien entspricht. Auch die Sexualität wird heutzutage oft nur mehr konsumiert. Durch die Wandlung der Sexualität von einer tiefen seelischen Erfahrung zu einem kurzzeitigen Genussmittel ist aber auch hier etwas sehr Typisches für unsere Zeit eingekehrt: ein ewiges Verlangen, das nicht gestillt werden kann.

Wichtig ist, sich vor Augen zu halten, dass nicht die Dinge an sich „gut“ oder „schlecht“ sind. Sie können und sollen in Fülle leben. Es soll Ihnen gut gehen. Es geht vielmehr um die emotionalen Abhängigkeiten, die krank machen. Werden Sie frei! Alles, was Sie loslassen, kommt zum erleichterten Herzen zurück.

Es obliegt jedem Menschen, selbst zu entscheiden, ob sein jetziger Weg der richtige ist oder ob endlich die Zeit gekommen ist, etwas zu ändern. Keine Angst, diese Veränderungen sind auch langsam möglich, innerhalb meines als „sicher“ empfundenen Rahmens: Schritt für Schritt werde ich in der Lage sein, mich zu befreien, loszulassen und meine Bestimmung wiederzufinden.

Fragen Sie sich:

Kenne ich meine Bestimmung?

Nein?

Dann wird es höchste Zeit, sich auf die Suche zu machen. Wie?

Das werde ich noch ausführlich beschreiben.

„Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinem Reichtum hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen.“

Epikur von Samos (341 – 270 v. Chr.), griechischer Philosoph

Lektion Nummer 8:

Mein eigenes unstillbares Verlangen schafft Unfrieden.

1 Obgleich es sich hierbei um ein altes spirituelles Gesetz handelt, wurde es weitläufig bekannt durch das Buch von Rhonda Byrne: The Secret – Das Geheimnis. Goldmann Verlag (Arkana). München 2007.

2 Unter Corporate Social Responsibility (CSR) wird ein gesellschaftspolitischer Ansatz verstanden, der die Balance von Ökonomie, Ökologie und Sozialem herstellen soll.

3 Vgl. hierzu: Ruediger Dahlke: Krankheit als Sprache der Seele. Be-Deutung und Chance der Krankheitsbilder. Goldmann Verlag. München 1999.

4 Siehe Kapitel „Die 12 Zwillingseigenschaften“.

5 Vgl. hierzu: Catherine Ponder: Die Heilungsgeheimnisse der Jahrhunderte. Die 12 Geisteskräfte des Menschen. Goldmann Verlag. München 1992.

6 Siehe: https://humanenergethiker.org

7 Vgl. hierzu: Stephan von Stepski-Doliwa: Sai Baba spricht, Bd. 4, Über Psychotherapie. Govinda Sai Verlag. Grafrath 2000. Im Kapitel über den guten und den problematischen Therapeuten beschreibt von Stepski-Doliwa wunderbar die Thematik von „problematischen Heilern“.

Befreie dich selbst!

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