Kleine Literaturgeschichte der großen Liebe
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Matthias Luserke-Jaqui. Kleine Literaturgeschichte der großen Liebe
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Inhaltsverzeichnis
„Denn alle Lust will Ewigkeit“. Statt eines Vorworts
„Erklär mir, Liebe!“ Lesarten
„Liebe, der schönste Text“ Modelle der Deutung
Die lustvolle Frau. Zur Kulturgeschichte eines literarischen Bilds
„Liebe voll Lust“ Der Wille zum Bekenntnis
„Lust und Liebe“ Ein romantisches Modell
„Es ist, was es ist“ Die große Liebe in der Literatur der Moderne
„Die Liebe hemmet nichts“ Statt eines Nachworts
Anmerkungen
Literatur
Namenregister
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Отрывок из книги
Matthias Luserke-Jaqui
Kleine Literaturgeschichte der großen Liebe
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Kultursoziologie, Medientheorie
Eine interessante, weil ungewöhnliche Analyse des kulturgeschichtlichen Modells der romantischen Liebe liefert Eva Illouz in ihrer kapitalismuskritischen Studie Der Konsum der Romantik (1997), wobei sie vornehmlich die Produktionsbedingungen des Modells und deren gesellschaftliche Anverwandlungen kultursoziologisch analysiert. Illouz verfolgt die These, romantische Liebe sei eine „kollektive Arena, in der die sozialen Teilungen und kulturellen Widersprüche des Kapitalismus ausgetragen werden“. Das Gefühlsmodell ‚romantische Liebe‘ entpuppt sich so als transformiertes Warenmodell. Kulturelle Rahmenbedingungen benennen dieses Gefühl, sie „spezifizieren die damit verbundenen Normen und Werte und liefern Symbole und kulturelle Szenarien, die das Gefühl gesellschaftlich kommunizierbar machen“ – ergänzen müsste man: konsumierbar machen.31 Sie definiert die moderne – gelegentlich auch postmodern genannte – romantische Liebe mit dem demokratischen Ideal der freien Objektwahl, der Grenzüberschreitungen und der Lustmaximierung als eine kulturelle Praxis, die maßgeblich von der spätkapitalistischen politischen Ökonomie geprägt und gesteuert ist.32 Zugespitzt formuliert, könnte man sagen: Die Liebe dient als Körper des Kapitals.
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