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Bergwerk

Die Grube Wohlverwahrt-Nammen, die zum Mindener Revier bei Porta Westfalica gehört, ist das letzte Bergwerk der Region, das bis heute betrieben wird. Darüber hinaus ist es die letzte noch fördernde Eisenerzgrube in ganz Deutschland.

Spökenkieker

In ganz Westfalen kennt man sie, jene Menschen, die Ahnungen von der Zukunft haben und ein „zweites Gesicht“ besitzen. Auch wenn die Vorankündigungen der „Spökenkieker“ zumeist Unerfreuliches von Tod, Krieg und Verderben erzählen, wurden sie vielfach in der Literatur erwähnt und geschätzt. Allerdings wurde den Spökenkiekern deutschlandweit nur in Harsewinkel ein Denkmal errichtet. 1962 aufgestellt, erinnert es an den „alten Stümpel“ (1830–1906), der Kriege, Brände und den eigenen Tod vorhersah.


Umfall-Rekord

Dominosteine haben Konjunktur, besonders, wenn sie in riesigen Hallen zu Hunderttausenden fallen und sogar das Fernsehen mit mehrstündigen Übertragungen dabei ist. Der Rekord in Nordrhein-Westfalen liegt bei 280.000 Steinen. Im Oktober 2020 gelang es einem Team aus Rheda-Wiedenbrück, den OWL-Rekordtitel zu halten. Beim „Falldown“ standen 150.000 Steine in 39 Bildern, von denen in wenigen Minuten 148.193 korrekt umfielen.


Stumpenmillionäre


Im Jahr 1929 verzeichnete der Zollamtsbezirk Bünde insgesamt 289 Fabriken. Damit war OWL eindeutig die „Zigarrenkiste Deutschlands“, die mit dem Verkauf der qualmenden Stumpen manchen Unternehmer zum Millionär machte.

Qualmriese

Lange führte die inzwischen 80 Jahre alte „Riesenzigarre“ im Tabakmuseum Bünde mit ihrer Länge von 160 Zentimetern aus 9 Kilogramm Tabak die Qualmwarenhitliste der Welt an. Inzwischen wurde ihr Rekord längst überboten, doch in OWL ist sie nach wie vor das Fotomodell in Sachen Tabakwaren.


Sperrholz

Holz, das in Lagen und mit gekreuzter Faserrichtung verleimt und gepresst wird, „arbeitet“ nicht mehr und ist damit „gesperrt“. Solche Sperrholzplatten sind seit über einhundert Jahren ein sehr begehrter Baustoff, besonders für die Möbelindustrie. Es war Bernhard Hausmann (1857–1927), der im Jahr 1893 in Blomberg das erste Sperrholzwerk gründete, ein Patent auf seine Platten anmeldete und damit als Erfinder der Buchenholz-Sperrholzplatte gilt. Sein selbst entwickelter automatischer Furniertrockner war der erste in Europa und sorgte dafür, dass er fast 30 Jahre lang alleiniger Produzent der „Blomberger Sperrholzplatte“ blieb.


Salzpflänzchen

Im Uferbereich der Heder nahe Salzkotten kann man Pflanzenfreunde jauchzen hören, wenn sie weit weg von salzigen Meeresgestaden auf die Boddenbinse, den Salz-Dreizack oder die Salzschuppenmiere treffen – im Naturschutzgebiet „Sültsoid“ befindet sich das reichste Vorkommen von Halophyten (Salzpflanzen) in ganz NRW.


Rekordfund

Anfang März 2017 war die Polizei zwischen den Autobahnen A 30 und A 2 unterwegs, als sie bei Bad Oeynhausen ein verdächtiges Auto kontrollierte. Die Beamten fanden 30 sorgsam versteckte Päckchen mit insgesamt 33 Kilogramm Kokain: Rekord in OWL.


Ablöseaffäre

Selten hat eine Frau unter Fußballfans für so viel Aufregung gesorgt wie die Bielefelder Dachdeckertochter Gisela Schwerdt (1917–1997). Nicht weil sie sich im Gemeinderat und als Bürgermeisterin von Senne I und später auch Bielefeld engagierte, sondern weil sie 1986 zur Präsidentin von Arminia Bielefeld gewählt wurde. Damit war sie die erste Frau überhaupt, die den Vorsitz eines professionellen deutschen Fußballvereins übernahm. Ihr Amt in dem finanziell schwer angeschlagenen und von Skandalen erschütterten Verein dauerte allerdings nur 266 Tage. Die Politikerin, die sonst stets eine glückliche Hand bewiesen hatte, stolperte über die „Ablöseaffäre“.


Kirmes

Mit jährlich rund 1,5 Millionen Besuchern ist das neuntägige Libori-Fest zu Paderborn nicht nur die größte Feier in OWL, sondern auch eines der ältesten Kirchen-, Kirmes- und Kulturfeste des ganzen Landes.

Osterhasenheimat

Bei der Firma Brauns in Quedlinburg und der Firma Heitmann in Köln beschäftigte man sich um 1870 mit einem gerade erst erfundenen Stoff: den sogenannten Anilinfarben, synthetisch hergestellte Farbstoffe. Beide Firmen sorgten mit großem Erfolg dafür, dass die Welt plötzlich sehr viel bunter wurde und die Hausfärberei einen wahren Boom erlebte. Die Farben machten vor nichts Halt: Stoffe, Kerzen, Blumen, Seifen, sogar Butter, Käse, Säfte und Liköre wurden farbig aufgepeppt. Und natürlich die Ostereier. Nie waren die Gaben des Osterhasen so bunt und brillant. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden beide Firmen eine neue Bleibe und fusionierten 1969 zu Brauns-Heitmann in Warburg. Die Firma gilt bis heute als traditionsreichster Anbieter von Eierfarben und allem, was man fürs Eierdekorieren benötigt. Und weil in Warburg die meisten Ostereierfarben des Landes produziert werden, ist man sich sicher, dass die Heimat des Osterhasen in OWL liegen muss.


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