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Rot

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Das älteste Rotpigment ist roter Ocker (Rötel, Hämatit). In der Antike wusste man bereits, wie man durch Brennen aus gelbem Ocker roten macht. In Afrika und am Mittelmeer verwendet man seit vorgeschichtlicher Zeit Blätter des Hennastrauches. Im alten Ägypten wurde auch schon die Wurzel des Krapps verarbeitet – im Mittelalter eine wichtige Malfarbe.

Die Farbe des Blutes

Die Farbe des Blutes kommt wie bei Rötel durch oxidiertes Eisen zustande. Die Hämoglobinmoleküle der Blutkörperchen enthalten Eisen. In den Lungen nimmt das Hämoglobin Sauerstoff auf, was dem arteriellen Blut die hellrote Farbe verleiht. In den Zellen des Gehirns und des übrigen Körpers wird der Sauerstoff abgegeben, das venöse Blut wird blaurot. Die Gene für das Lebenselixier Hämoglobin gehören zu den ältesten, die wir besitzen. Sie entstanden vor etwa 1,5 Milliarden Jahren und sind allen Wirbeltieren gemeinsam.2

Mennige wurde im antiken Piräus zufällig entdeckt, als bei einem Brand Bleiweiß rot wurde. In der Neuzeit erkannte man seine Giftigkeit. Zinnober, eine Verbindung von Quecksilber und Schwefel, kannte man schon vor 2000 Jahren. Wegen Nervenschädigungen wird es heute nicht mehr verwendet. Zinnober hieß in der Antike Minium. Im Mittelalter bezeichnete man mit miniare das Ausmalen mit Rot. Hieraus entstand die Bezeichnung „Miniatur“.


6 : Safran besteht aus den Narben der Blüten des Crocus sativus. Für 1 g Safran müssen 160 Blüten von Hand gezupft werden.


7 : Zinnober – im Mittelalter war er häufiges Produkt der Alchimie.

Scharlach oder Kermes lieferte mit ihren Eiern die Kermesschildlaus. Zur Römerzeit entrichteten die Spanier die Hälfte ihrer Tribute in Kermes. Im Mittelalter galt Scharlachrot als Farbe der Sünde. Doch durch Behandlung mit Alaun gewann der Scharlach eine purpurartige Färbung. Das Karmin war geschaffen. Damit konnte seit 1464 der Kardinalspurpur ersetzt werden.

Die auf Opuntien lebende Cochenille-Laus liefert ein 12-mal konzentrierteres Karmin als die Kermeslaus. Sie war schon vor über 1000 Jahren den Maya bekannt, bevor sie von den Spaniern auf den Kanarischen Inseln kultiviert wurde. Im Venedig des 16. Jahrhunderts malte man mit dem Karmesin der „Polnischen Cochenille“, die an Wurzeln saugt. Sie wurde um den Johannistag geerntet und hieß daher „Johannisblut“.


8 : Ein Nachfahre der Maya bei der Farbabnahme von Cochenille-Läusen.

Neuzeitliche Entwicklungen: Seit 1869 kann Alizarin, Bestandteil der Krappwurzel, künstlich hergestellt werden. Chromrot und -orange können Krebs erregen. Auch Kadmiumrot ist gesundheitsschädlich. Permanentrot, ein organisches Pigment auf Teerbasis, ist dagegen ungiftig.

Das Buch der Farben

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