Читать книгу Der ultimative Skiguide - Max Scharnigg - Страница 22

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Es ist schwierig, etwas zu Zermatt zu schreiben, nicht, weil es über diesen Ort wenig zu sagen gäbe, im Gegenteil: Weil man kaum ermessen kann, wie viel dieses Bergdorf für den modernen Alpinismus bedeutet. Die Erstbesteigung des Matterhorns durch den Engländer Edward Whymper 1856 war schließlich der Auftakt für das sportliche Interesse an den Bergen und ist damit letztlich auch der Grund, warum heute ein Buch wie dieses erscheinen kann.

Mindestens genauso schwierig ist es, nur mit Worten diesen typischen Zermatt-Moment zu beschreiben, in dem zum ersten Mal das Matterhorn ins Blickfeld rückt. Verflixt, deshalb bin ich Filmemacher geworden, weil Berge einfach nicht mit Sätzen zu greifen sind! Das Matterhorn im Abschluss des Mattertals ist jedenfalls der mit Abstand meistfotografierte und meistgemalte Berg der Welt, eigentlich eine Art Eiffelturm der Schweiz, nur eben noch viel eindrucksvoller, weil er nicht auf einem Schreibtisch erdacht wurde (zumindest keinem irdischen). Schon wegen dieses Anblicks muss man also regelmäßig in diesen Ort kommen, der mit seiner No-Cars-Politik sehr früh dafür gesorgt hat, den Dorfkern urig zu erhalten. Bis heute lockt der Name Zermatt auch immer noch Alpenbummler und Abenteurer aus aller Welt an. Während sich in anderen Schweizer Bergorten längst gemütlicher Luxus etabliert hat, geht es hier immer noch vorrangig um Sport. Da trifft man in der Fußgängerzone auf Seilschaften und jeder zweite hat Helm und Eispickel dabei oder trägt eine schneidige Bergführerjacke!

Die Gäste international und bergverrückt – das war schon so, als ich hier mit meinen Eltern meine ersten Winterurlaube verlebte, in den 1950er-Jahren. Meine Mutter liebte den Ort und hat deswegen auch viele der ganz frühen Bogner-Shootings hier stattfinden lassen. Es war einfach sehr mondän, die Mannequins mit dem Matterhorn zu zeigen. Als Bub hätte ich mir gewünscht, beim Skifahren noch näher an den berühmten Berg heranzukommen – heute geht das dank spektakulärer Seilbahnen aufs Klein Matterhorn. Das Skigebiet „Matterhorn glacier paradise“ dort ist atemberaubend – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn auf über 3800 m wird die Luft schon ganz schön dünn und manch gestandener Pistenheld muss sich nach der Seilbahn-Passage erstmal hinsetzen. Aber das schadet nichts, denn die Aussicht vom Gipfelaufbau des Klein Matterhorns dürfte zu den schönsten in den Alpen gehören. Und wenn man ganz oben ist, kann man eben auch schön lange abfahren. Für Genussfahrer empfehle ich übrigens das sehr späte Frühjahr in Zermatt, davor ist es da oben oft einfach zu kalt. Und weil man ja ständig die Kamera rausholen muss, um den schönen Berg abzulichten, danken es einem die Finger, wenn nicht minus 20 Grad herrschen. Na, jetzt habe ich ja doch etwas über Zermatt geschrieben. Aber diese paar Sätze kommen nicht mal annähernd an den Zauber des Ortes heran, in dem die Berge als sportliche Herausforderung entdeckt wurden.

Pisten

360 KM IM WINTER, ÜBER 21 KM IM SOMMER

Lifte

52

Höhe

1.620 – 3.899 M

Flughafen bzw. Heliport

INTERNATIONALE FLUGHÄFEN ZÜRICH, BASEL, GENF UND MAILAND WENIGE STUNDEN

ENTFERNT, EIGENER HELIPORT

Skipass/Tag

CHF 92

Der ultimative Skiguide

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