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HONIGPERLEN – DA SIND SIE!

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Doch meine Geschichte ging weiter. Im Mai 2016 raffte ich mich dazu auf, meine Ausbildung zur Diplom-Mentaltrainerin zu vollenden. Meine Diplomarbeit widmete ich dem Thema „Schmerz, lass nach – mentale Wege zur Linderung und Heilung von chronischen Schmerzen“. Die Beschäftigung mit der Mentallehre erweckte beinahe vergessenes Wissen rund um die positive Psychologie sowie die Macht der Selbstliebe in mir. Jahre zuvor hatte ich bereits einige Coaching-Ausbildungen in diesem Bereich absolviert. Aus diesem Topf an Wissen kreierte ich schließlich meine eigenen mentalen Techniken gegen den Schmerz und setzte diese tagtäglich ein. Und nach einigen Monaten ließ der Schmerz tatsächlich nach. Ab und an lächelte ich sogar wieder. Aber von Schmerzfreiheit und Lebensfreude war noch keine Spur zu erkennen.

Eines Morgens schlug ich die Zeitung auf. Ich stieß auf einen interessanten Artikel. Er handelte von einem 26-jährigen Model, das an Brustkrebs erkrankt war. Die Headline des Beitrages ließ meinen Atem für ein paar Sekunden stocken: „Das Leben hat mir den Brustkrebs geschenkt“. Im Interview erzählte die junge Frau davon, wie sie zwei Jahre ihres Lebens gegen den Krebs gekämpft hatte. Am Ende gewann sie den Kampf, verlor allerdings ihre rechte Brust. Dennoch sah sie ihren Schicksalsschlag als Wegweiser und wollte nun Frauen auf der ganzen Welt, die durch äußerliche Makel oder Narben gezeichnet waren, dazu motivieren, sich wunderschön und liebenswert zu fühlen.

In den folgenden Wochen durchsuchte ich das Internet nach weiteren Berichten dieser Art. Überall auf der Welt gab es Menschen, denen das Leben eine Katastrophe, einen Schicksalsschlag oder ein riesiges Problem beschert hatte, das sich im Nachhinein als Geschenk entpuppte. Und so war es wenig verwunderlich, dass auch ich nach einiger Zeit wagte, danach zu fragen, welches Geschenk mein bestialischer Schmerz mir wohl machen wollte. Die bloße Idee, dass mein Schmerz ein Geschenk, ein Wegweiser oder ein Beschützer sein könnte, brachte mir meine Hoffnung und meinen Lebensmut zurück.

Am 29. August 2016 war es dann so weit. Ich bereitete gerade mein Frühstück zu. Da die Müslipackung leer war, griff ich an diesem Tag zu Butter, Brot und Honig. Während ich den Honig auf das Knäckebrot schmierte, summte ich vor mich hin. Da lösten sich ein paar Honigtropfen und bekleckerten den Tisch. Ich nahm einen Schwamm zur Hand und wollte das Malheur sogleich beseitigen. Aber da sah ich sie plötzlich – diese bezaubernd schönen Honigperlen – extra für mich! In Wahrheit waren diese Honigperlen der Beweis dafür, dass alle Ungeschicke, Krisen, Dramen und Schicksalsschläge große Geschenke sein können – wenn man es nur wagt, genau hinzusehen, in sich hineinzuhören und die Zeichen zu erkennen, und anschließend auch danach handelt.

„Honigperlen sind Geschenke des Lebens, die aussehen wie Malheure.“

Melanie

Ich begann noch am selben Tag zu schreiben und habe seitdem nicht wieder damit aufgehört. Auf meinem Lebensfreude-Blog, den ich honigperlen.at taufte, teile ich seither mein mentales Wissen rund um all das, was uns im Alltag, in der Krise, in der Liebe, im Beruf, in der Familie und im Leben berührt. Mehr als vier Millionen Mal wurde mein Blog mittlerweile besucht. Honigperlen.at war das erste Geschenk meiner Krise, das ich enttarnen konnte. Aber es folgten noch viele weitere. Eines davon hältst du gerade in Händen. Ich träume seit meiner Jugend davon, Autorin zu werden. Mittlerweile darf ich mein mentales Wissen auch auf Vorträgen, in Lehrgängen und auf Kongressen teilen. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass es Aufgaben gibt, die mich so sehr mit Freude, Stolz und Leidenschaft erfüllen. Meine Krankheit führte mich also zu meiner Herzensaufgabe, dem Mentaltraining, und zu meiner großen Leidenschaft, dem Schreiben.

Honigperlen

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