Читать книгу Destiny - Melody Adams - Страница 5

Оглавление

Kapitel 1


Destiny

Der Gleiter setzte auf dem Boden auf und kam nach einer kurzen Rollstrecke zum Stillstand. West-Colony. Ich seufzte. Ich war nie zuvor in der West-Colony gewesen und ich hoffte, dass ich mich hier besser zurechtfinden würde als in der East-Colony, wo ich ständig mit Sol, dem dortigen Leiter, aneinandergeraten war. Ich hatte Darkness nur einmal gesehen, doch ich kannte ihn nicht genug, um mir ein Bild von ihm machen zu können. Wahrscheinlich war er genau so ein Macho wie Sol. Alle Breed Männer waren Alphas, was es für mich schwer machte, denn auch ich war eindeutig ein Alpha. Ich würde mich nicht von Männern unterbuttern lassen, nur weil ich eine Vagina hatte und keinen Pimmel. Nein. Wenn sich herausstellen sollte, dass er diese Kolonie genauso schlecht führte wie Sol, dann würde ich meinen Mund nicht halten. Wenn er genug davon hatte, dann konnte er mich ja auch von hier verbannen. Was blieb dann noch übrig? Nur noch Rainbow Creek. Ich grinste. Sollte er nur versuchen, mich abzuschieben, wie Sol mich abgeschoben hatte. Ich würde ihm zeigen, wer die dickeren Eier hatte.

“Danke für den Flug”, sagte ich zu Trigger, dem Piloten des Gleiters.

“Gern geschehen”, erwiderte Trigger. “Und alles Gute für deine neue Heimat.”

Ich seufzte.

“Ja, ja. Was immer.”

Trigger kicherte.

“Zeig’s ihnen, Destiny.”

“Darauf kannst du wetten.”

Ich griff nach meinem kleinen Koffer und kletterte aus dem Gleiter. Mein Willkommenskomitee stand ein Stück entfernt bei einem Militär-Jeep. Darkness, zwei weitere Breeds, die ich nicht kannte und ein Alien mit roter Haut und Hörnern wie ein Teufel. Ich runzelte die Stirn. Wer war das? Jinggs waren blau, nicht rot. Und die Aliens, von denen man die DNA für die Breed genommen hatte, waren bronzefarben mit einem grünlichen Schimmer. Ich hatte keine Ahnung, was für ein Alien dieser Koloss war. Mit einem Stirnrunzeln und zusammen gekniffenen Augen marschierte ich auf die Gruppe zu. Ich spürte die Augen des seltsamen Aliens auf mir. Sein Interesse an mir war mehr als eindeutig. Ich fühlte die Wut in mir hochsteigen. Das letzte, was ich gebrauchen konnte, war ein verdammter Alpha, der es sich in den Kopf gesetzt hatte, mich sein zu machen. Und dass dieser Alien genau das im Sinne hatte, daran hatte ich keine Zweifel. Sein Knurren, nur Sekunden später, bestätigte mein Gefühl. Ich runzelte die Stirn noch mehr als ein warmes Gefühl in meinem Bauch startete und tiefer wanderte. WTF? Ich hielt an meine Wut fest, um die unerwünschten Gefühle zu unterdrücken. Zum Glück wirkte es. Der Bastard hatte tatsächlich die Dreistigkeit zu grinsen. Darkness tuschelte mit ihm. Ich konnte nur einige der Worte ausmachen, doch genug um zu wissen, dass sie über mich sprachen. Arschlöcher. Mein Kinn reckend, legte ich einen Schritt zu, bis ich vor ihnen zu stehen kam. Ich würde den verdammten Alphas schon zeigen, dass ich genauso Alpha war wie sie.

Sword

Mir entglitt ein Knurren, als die Alien Breed Frau mit langen Schritten auf uns zu kam. Mein, dachte ich mit besitzergreifender Sicherheit. Dieses Weibchen war mein, da war ich mir sicher. Doch bei der Art, wie sie die Stirn runzelte und die Augen zusammen kniff, konnte ich bereits erkennen, dass dieses Weibchen es mir nicht einfach machen würde. Sie war keine sanfte kleine Frau. Nein, sie war ein Alpha. Ich grinste. Umso besser. Es machte die ganze Sache nur noch interessanter, wenn sie mich bekämpfen würde.

“Oha”, sagte Darkness neben mir. “Sag nicht, sie ist deine Gefährtin.”

“Sie ist”, gab ich mit einem selbstzufriedenen Grinsen zurück. “Sie ist mein.”

“Ich beneide dich nicht”, sagte Darkness mit einem dunklen Lachen. “Sie wird dich nicht ohne Kampf anerkennen. Diese Frau ist Trouble.”

“Ich rechne fest damit”, erwiderte ich. “Doch ich werde sie bändigen. Mein Bruder hat es mit Blue auch nicht einfach gehabt.” Ich lachte bei der Erinnerung, wie Blue meinen Bruder verprügelt hatte. Ich wünschte nur, ich hätte es mit eigenen Augen sehen können. Doch Dagger und Thunder hatten es mir in allen Details beschrieben. “Dies wird ein Spaß.”

Rage lachte und klopfte mir auf die Schulter.

“Ich werd dann Jessie schon mal drauf vorbereiten, dass du bald auf ihrer Station landen wirst. Ich hoffe nur, sie muss deinen Schwanz und deine Eier nicht wieder annähen. Ich würde ihr nicht erlauben, das anzufassen.”

“Keine Panik, Rage. Auf meine Kronjuwelen passe ich schon auf.”

“So, hier bin ich”, sagte mein Weibchen, als sie vor uns zu stehen kam. “Und nun?”

Ich verschlang ihren Anblick mit meinen Augen. Ihre glatte, dunkle Haut, die dunklen Augen die von langen Wimper umgeben waren, der volle Mund, der zum Küssen einlud und die durchtrainierte Figur. Ja, meine Maticia war atemberaubend.

Darkness lachte.

“Willkommen in der West-Colony, Destiny. Lass mich dich erst zu deinem Bungalow bringen, ehe du mir deine Verbesserungsvorschläge vor den Kopf wirfst. Deal?”

Destiny reckte ihr Kinn und sah Darkness fest an, dann grinste sie.

“Deal.”

Mein Weibchen hatte Feuer, und ich mochte das. Darkness hatte recht, sie würde es mir nicht einfach machen. Sie würde mich bekämpfen, und zwar ganz buchstäblich. Sollte sie es nur versuchen. Ich war auf einen Clinch mit ihr vorbereitet. Ich konnte es gar nicht erwarten. Es würde die ganze Sache nur noch interessanter machen. Und wenn ich sie dann am Ende überwältigt und unter mir hatte, dann würde ich ihr beweisen, dass ich genau der Alpha war, den sie brauchte.

Destiny

Der Bungalow, den Darkness mir zugewiesen hatte, war meinem alten Zuhause in der East-Colony sehr ähnlich. Nur dass meine neue Terrasse und der dazugehörende Garten etwas größer waren und die Farbzusammenstellung der Einrichtung in warmen Braun und Gelbtönen gehalten war, anstatt Blau und Grün, wie in meinem alten Bungalow. Ich brauchte nicht mehr als ein paar Minuten, um meine Sachen auszupacken und zu verstauen. Ich hatte nur das Notwendigste mitgenommen. Ich hatte eine Menge Credits abgespart und würde damit eine ausgiebige Shopping-Tour im Einkaufscenter machen. Ich hatte von dem Einkaufs- und Vergnügungscenter der West-Colony gehört und konnte es nicht erwarten, alles zu sehen. Sol hatte mittlerweile ebenfalls mit dem Bau eines Centers begonnen, aber wie immer war er in allem ein wenig hinterher. Das war einer der Gründe, warum ich ständig mit ihm aneinandergeraten war. Der Mann war absolut unfähig für die Position als Leiter der Kolonie. Die West-Colony bot viel mehr Annehmlichkeiten als die East-Colony. Zum einen lag das daran, dass weniger Menschen in der East-Colony lebten. Es schien, die West-Colony war mehr gesegnet, wenn es darum ging, dass Breeds ihre Gefährtin oder ihren Gefährten fanden. Je mehr Menschen, desto mehr Einfluss in Richtung von Verbesserungen. Das war eine ganz einfache Rechnung. Die Breeds waren einfach zu dankbar, endlich in Freiheit zu leben, um mehr zu fordern. Die Menschen jedoch wollten die Annehmlichkeiten, die sie von der Erde gewohnt waren. Ergo mehr Menschen = mehr Luxus. Nun, ich brauchte mich jetzt nicht mehr mit Sol über Verbesserungen rumzustreiten. Nun war ich hier, wo ich all diese Annehmlichkeiten ausgiebig genießen konnte. Und genau das hatte ich vor. Angefangen mit einer Shopping-Tour. Dann Kino. Restaurants. Swimmingpool. Und was immer sonst noch so im Angebot war. Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Ich runzelte die Stirn. Wenn das dieser rote Alien Bastard war, dann konnte er sich auf etwas gefasst machen. Mit einem Seufzen erhob ich mich von der Couch und ging zur Tür, um nachzusehen, wer mir einen Besuch abstattete.

“Hallo”, sagte eine winzige Frau, als ich die Tür öffnete.

Sie sah weder wie ein Breed, noch wie ein Mensch aus. Ihre Haut hatte einen grünlich Ton, der mich an Jade erinnerte. Die leuchtend türkisfarbenen Augen hatten eine goldene Pupille und waren von langen, goldenen Wimpern umrahmt. Sie war so klein und zierlich, dass ein zu fester Griff wahrscheinlich ihre Knochen brechen würde. Wer oder besser was war sie?

“Ich bin Tiny”, sagte sie mit einem breiten Lächeln, mir ihre schmale Hand reichend.

Ich nahm ihre Hand vorsichtig in meine, aus Angst, ihr wehzutun. Tiny lachte leise. Schalk schimmerte in ihren übernatürlich schönen Augen.

“Ich bin nicht so zerbrechlich wie ich aussehe”, sagte sie, wie zum Beweis fest meine Hand drückend. Sie hatte tatsächlich mehr Kraft, als ich ihr zugetraut hätte. “Ich bin Darkness’ Gefährtin. Ich wollte dich willkommen heißen und ich hatte gehofft, wir könnten ein wenig plaudern? Darf ich reinkommen?”

Ich ließ ihre Hand los und schüttelte meine Verwunderung ab. Diese kleine, zierliche Frau war Darkness’ Gefährtin? Ich starrte sie an. Tiny hob grinsend eine Augenbraue und ich erinnerte mich, dass sie mich gefragt hatte, ob sie hereinkommen kann. Verlegen trat ich einen Schritt zur Seite und deutete ihr reinzukommen. Sie betrat mein neues Zuhause und wartete in der Mitte des Raumes, bis ich die Tür geschlossen und meine Manieren wiedergefunden hatte.

“Umm, setz dich doch. Ich hab gerade erst ausgepackt und hatte noch keine Zeit, mich hier umzusehen, aber ich bin sicher, ich muss ein paar Getränke im Kühlschrank haben. Was kann ich dir anbieten?”

Tiny setzte sich mit einem Lächeln aufs Sofa.

“Was immer du da hast”, sagte sie. “Ich bin nicht wählerisch.”

“Okay, ich bin gleich zurück”, sagte ich und verschwand in der Küche.

Sword

Unruhig lief ich in meinem Bungalow auf und ab. Der Drang, zu Destinys Bungalow zu laufen und mein Weibchen zu sehen, war stark, doch ich wusste, dass dies keine gute Idee war. Ich musste eine Strategie entwickeln, wie ich meine Gefährtin für mich gewinnen konnte. Nur, dass mir einfach nichts einfallen wollte. Sie war keine Frau, die man mit Blumen oder Pralinen beeindrucken konnte. Romantische Gesten würden bei ihr nicht wirken. Eine aggressivere Werbung würde sie nur in Kampfmodus versetzen. Nicht, dass ich vor einem Kampf mit meinem Weibchen zurückschrecken würde. Der Gedanke erregte mich sogar. Doch ich bezweifelte, dass dies die richtige Taktik war. Verdammt! Ich hatte nicht damit gerechnet, jemals meine Maticia zu finden und war okay damit gewesen. Doch jetzt, wo ich sie gefunden hatte, machte mich das Warten auf eine gute Gelegenheit ganz verrückt. Ich wollte sie jetzt. Unter mir. Mein Schwanz tief in ihrer engen Hitze vergraben. Ich bezweifelte jedoch, dass mein Weibchen mir den Gefallen tun würde, ihre Beine für mich zu spreizen. Eher würde sie mir einen Tritt zwischen die Beine verpassen. Rages Bemerkung von zuvor kam mir in den Sinn. Er hatte nicht unrecht. Wenn ich mich auf Destiny einließ, musste ich auf meine Kronjuwelen aufpassen. Frauen wie sie hatten kein Problem damit, schmutzige Tricks anzuwenden. Es war schon Jahre her, dass ich das letzte Mal einen Schlag in die Eier abbekommen hatte, doch ich erinnerte mich noch sehr genau, wie verdammt weh das getan hatte. Ich hatte keine Lust auf eine Wiederholung. Eine aufgeplatzte Lippe, gebrochene Rippen kein Problem für mich. Damit konnte ich umgehen. In der Strafkolonie war ich verprügelt und eben gefoltert worden. Schmerz bedeutete mir nichts. Aber meine Eier die waren heilig. Nein, ich würde nicht riskieren, dass Destiny eine Chance bekam, mir in die Weichteile zu treten. Ich hielt vor der Bar und schenkte mir ein Glas Wodka ein. Vielleicht würde der Alkohol mich beruhigen. Ich hatte gerade einen großen Schluck genommen, als es an der Tür klopfte. Seufzend stellte ich das Glas ab und ging zur Tür, um zu öffnen. Razor und Blue standen auf der Schwelle. Razor musterte mich mit einem Grinsen, während Blue einfach an mir vorbei ins Innere des Bungalows marschierte.

“Komm doch herein, Blue”, sagte ich sarkastisch.

Razor lachte und folgte seiner Gefährtin. Sie pflanzten sich beide auf mein Sofa, als gehörte das Haus ihnen. Mit einem Kopfschütteln schloss ich die Tür und ging zurück zur Bar, um meinen ungebetenen Gästen einen Drink einzuschenken.

“Sooo”, sagte Razor, nachdem er einen Schluck von seinem Wodka genommen hatte. “Habe ich richtig gehört? Du hast deine Maticia gefunden?”

“Wer hat dir das erzählt? Darkness?”

“Nein, Ice”, erwiderte Razor mit einem Grinsen.

Ich seufzte und leerte mein Glas. Nachdem ich es erneut gefüllt hatte, starrte ich eine Weile in die klare Flüssigkeit. Dass Neuigkeiten sich in der Kolonie in Windeseile ausbreiteten, war nichts Neues. Doch was, wenn die Neuigkeit meine Gefährtin erreichte? Würde es hilfreich für mich sein? Oder ein weiterer Grund für sie, mich zu bekämpfen? Unseren Bund zu bekämpfen?

“Es stimmt”, sagte ich schließlich. “Destiny ist meine Maticia.”

Blue lachte.

“Sie wird dich eher kastrieren, als dass sie dich an sich heranlässt”, sagte sie mit diebischer Freude.

“Hmm, da hast du wahrscheinlich recht”, stimmte ich zu, einen Schluck von meinem Drink nehmend. “Aber mein Bruder hat es geschafft, dich zu überzeugen. Obwohl du versucht hast, ihn zu töten.”

“Ich hab nicht...”, begann sie. “Okay, ich hab es vielleicht vorgehabt, aber...”

Jetzt war es an mir zu lachen. Razor grinste und legte einen Arm um seine Gefährtin. Blue funkelte ihn zornig an, doch mein Bruder grinste nur noch breiter.

“Er hat recht. Ich hab dich am Ende überzeugt.”

Blue rollte mit den Augen.

“Bilde dir darauf nur nichts ein.”

Ich lachte leise. Mein Bruder mochte sie für sich gewonnen haben, aber das bedeutete noch lange nicht, dass seine Maticia es ihm bequem machte. Sie würde sich ihm niemals unterordnen und ihm stets Kontra geben. Destiny würde genau so sein, doch das störte mich nicht. Ich glaubte nicht, dass eine unterwürfige Gefährtin mich auf Dauer glücklich machen konnte.

“Wo ist Flower? Warum habt ihr sie nicht mitgebracht?”

“Tiny hat sich angeboten, sie heute Nacht zu nehmen”, erklärte Blue. “Razor und ich haben vor, uns einen schönen Abend zu machen. Zuerst gehen wir essen und dann sehen wir uns einen Film im Kino an. Danach gehen wir tanzen, bis mir die Füße abfallen.”

“Willst du mitkommen?”, fragte Razor.

“Nee. Das würde die ganze Idee, dass ihr einen schönen Abend allein habt zunichtemachen.”

“Du könntest nach dem Film zu uns stoßen”, bot Blue an. “Heute ist Ladies-Night im Starlight.”

“Wann ist der Film denn vorbei?”, fragte ich.

“Gegen zehn”, erwiderte Razor.

“Ich weiß noch nicht, doch vielleicht schaue ich im Starlight vorbei.”

“Okay, dann gehen wir jetzt besser”, sagte Blue, sich vom Sofa erhebend. “Wir müssen uns noch fertig machen.”

“Viel Spaß. Genießt den freien Abend.”

Nachdem die beiden gegangen waren, schaute ich in den Kühlschrank auf der Suche nach etwas zu essen. Verdammt. Wie es aussah war ein Einkauf lange überfällig. Das Einzige was ich im Kühlschrank hatte war abgelaufene Milch, schimmeliger Toast, zwei Eier, Ketchup und ein fast leeres Glas mit Gurken von dem ich nicht wusste, wie alt es war. Das Gurkenwasser sah bereits unappetitlich trübe aus. Seufzend schloss ich den Kühlschrank. Ich sollte den Toast und die Milch entsorgen, aber ich konnte mich nicht dazu aufraffen. Verdammt. Ich brauchte eine Frau in meinem Leben, die mir in den Arsch trat. Das Junggesellenleben bekam mir nicht. Ich hatte Lust auf Pizza, aber ich wollte nicht riskieren, Razor und Blue im Restaurant über den Weg zu laufen, wenn sie ihren romantischen Abend hatten. Sie sollten ihren freien Abend genießen. Ich wusste, wie sehr die beiden ihre kleine Tochter Flower liebten, doch die Kleine hielt die beiden auch ganz schön auf Trap. Sie war gerade erst ein Jahr geworden und hatte angefangen zu laufen und zu sprechen. Sie war süß, aber eine Handvoll. Ich würde mir einfach ein Burger Menü im MacEden gönnen. Ich hatte schon lange keinen Burger mehr gehabt. Ich schnappte mir meine Credit-Card und schlüpfte in meine Schuhe. Dann verließ ich mein Haus, um mich auf dem Weg zum Freizeit- und Shoppingcenter zu machen.

Destiny

Das Freizeitcenter war fantastisch. Ich hatte es mir nicht so riesig vorgestellt. Ich hatte zwei große Einkaufstaschen voll mit neuen Klamotten, Schuhen und Accessoires neben mir stehen. Die Sachen waren gar nichts so teuer hier, wie ich befürchtet hatte. Ich hatte nach der ausgiebigen Shoppingtour noch immer mehr als die Hälfte meiner Credits übrig. Nun saß ich in einem Fast Food Restaurant, dem MacEden und genoss meine Spicy Chicken Wings, Fries und einen Erdbeer-Milchshake. Ich fühlte mich einfach super. Jeder Breed oder Mensch dem ich über den Weg lief, grüßte freundlich, doch keiner versuchte, mich in ein Gespräch zu verwickeln, was ich schätzte. Ich wollte einfach nur mein neues Leben genießen und ein Gefühl für die Dinge hier bekommen.

“Hey”, riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken. “Du musst Destiny sein, hab ich recht?”

Die Frau, die neben meinem Tisch stand, hatte blonde Locken, blaue Augen und ein freundliches Lächeln. Sie trug eine Papiertüte mit Take-away in der Hand.

“Ich bin Jessie”, stellte sie sich vor, mir die Hand reichend.

Ich nahm ihre Hand und schüttelte sie.

“Ja, ich bin Destiny”, beantwortete ich ihre Frage von zuvor.

“Und? Wie gefällt es dir bei uns? Ich hab gehört, die East-Colony hat kein Freizeitcenter wie dieses.”

“Das stimmt. Sol ist wie immer ein Spätzünder”, erwiderte ich. “Er hat gerade erst mit dem Bau eines Centers angefangen. Und ich bezweifle, es wird so fantastisch wie dies hier.”

“Es ist fabelhaft, nicht wahr? Ich meine... Ich hab mich von Anfang an hier in der Kolonie wohlgefühlt, aber seit wir das Freizeitcenter haben, vermisse ich wirklich nichts mehr von der Erde.”

“Setz dich doch”, bot ich an. “Du musst hier nicht rumstehen.”

“Oh, ich würde gerne ein wenig plaudern, aber ich muss nach Hause. Meine Familie ist hungrig”, sagte sie mit einem Grinsen.

“Wer ist dein Gefährte?”

“Rage”, erwiderte sie. “Er war einer der Breeds, die dich vom Landeplatz abgeholt haben. Schwarze Haare...”

“Oh, ja, ich weiß, wen du meinst.”

“Ich arbeite hier auf der Krankenstation als Ärztin. Hat Darkness dir gezeigt, wo die Krankenstation ist?”

“Ja, wir sind dran vorbei gefahren.”

“Gut. Wenn immer du einen Arzt brauchst, komm einfach vorbei. Wie haben keine Termine. Wer Hilfe braucht, kommt einfach vorbei.”

“Okay, danke.”

“Ich werd lieber mal...”, sagte Jessie mit einem entschuldigenden Lächeln. “War nett dich kennenzulernen, Destiny. Ich hoffe, dass du dich bei uns wohlfühlen wirst.”

“Danke. Bis jetzt sieht es gut aus. Viiiel besser als die East-Colony.”

Jessie lachte, dann verabschiedete sie sich und verließ das Restaurant. Ich lächelte, als sie in ihrer Eile beinahe mit einem Breed in der Tür zusammenstieß. Der Breed half ihr, die Tüte, die in ihren Armen verrutscht war, zu richten und hielt die Tür für sie offen. Sie murmelten etwas, doch zu leise für mich, um die Worte zu verstehen. Jeder hier schien nett zu sein und ich begann, mich zu entspannen und meiner neuen Zukunft mit Optimismus entgegenzusehen. Ich lenkte meine Aufmerksamkeit wieder meinem Menü zu und schlürfte gerade die Reste des köstlichen Milch-Shakes, als erneut die Tür aufging. Meine gute Laune verschwand augenblicklich, als ich sah, wer da hereinkam. Der rote Alien. Sein Blick fiel auf mich und die Intensität seiner gelben Augen verursachte ein unwillkommenes Kribbeln in meinem Unterleib. Ich starrte hasserfüllt zurück, doch meine Abneigung schien ihn nicht im Geringsten zu stören. Er grinste arrogant, ehe er seinen Blick in anzüglicher Weise über meinen Körper gleiten ließ. Das Kribbeln in meinem Unterleib verstärkte sich, was wiederum meine Wut weiter anstachelte. Mein Körper hatte sich noch nie gegen mich gestellt. Was zum Teufel ging hier vor? Das Letzte, was ich brauchte, war, in etwas mit einem Alpha verwickelt zu werden. Wenn ich jemals einen Gefährten nehmen würde, dann nur ein Mensch. Die waren weniger aggressiv und würden nicht versuchen, mich zu dominieren. Der Alien zwinkerte mir zu, dann wandte er sich ab, um sich in die Reihe vor der Kasse einzuordnen. Mir war plötzlich der Appetit vergangen, und ich erhob mich von meinem Platz. Ich brachte mein Tablett zu dem Tablettwagen in der Ecke, dann floh ich aus dem Restaurant.

Destiny

Подняться наверх