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Kapitel 1


Grief

Meine Gefährtin warf sich stöhnend auf der Matratze hin und her. Hatte sie einen Albtraum? Ich setzte mich auf, um auf mein Weibchen hinab zu sehen. Ihre Augen waren geöffnet, doch ihr Blick war glasig. Etwas stimmte nicht. Ich fasste sie bei den Schultern und ließ sie erschrocken wieder los. Sie war glühend heiß.

„OA-004? Hör mich?“

Ich fasste sie erneut an um sie leicht zu schütteln.

„Was mit dir? Sag was.“

„Auuuu“, jammerte OA-004. „Auuuu. So Auuuu.“

„Wo?“

„Ü-über-all.“

Ich sprang aus dem Bett und trommelte an die Tür, laut nach den Wachen brüllend. Ich hatte keine Ahnung was mit meinem Weibchen nicht stimmte, doch ich hatte Angst, dass, was immer es war, sie von mir nehmen könnte. Die Wachen hatten meine Gefährtin gestern ins Labor gebracht und OA-004 hatte mir erzählt, dass man sie unten operiert hatte und dann hatte sie mehrere Spritzen bekommen. Konnte ihr Zustand etwas damit zu tun haben? Panik und Wut rasten durch meine Adern. Ich brüllte und hämmerte lauter. Wo waren die verdammten Wachen?

„Was willst du?“, erklang die Stimme einer Wache.

„OA-004.“

Die Wachen wussten nicht, dass wir gelernt hatten, ihre Sprache zu sprechen. Sie hielten uns für zu dumm. Doch jeder von uns kannte unsere Nummern.

„Tritt zurück an die Wand. Hände in die Schellen.“

Ich tat wie geheißen. Sobald meine Hände in den Schellen waren, schlossen sie sich und fesselten mich an die Wand. Die Tür wurde geöffnet und vier Wachen kamen herein. Eine Wache richtete seine Waffe auf mich. Eine Weitere richtete seine Waffe auf meine Gefährtin, während die anderen beiden meine Gefährtin auf ein Rollbett hoben und festschnallten. Ich wollte mit ihr gehen, wollte sehen, was sie mit ihr tun würden. Doch die Fesseln würden sich nicht öffnen ehe die Wachen die Zelle verlassen hatten. Mit einem unheimlichen Gurgeln begann meine Gefährtin sich in ihren Fesseln aufzubäumen. Ihr ganzer Körper zuckte und Schaum kam aus ihrem Mund. Panik schnürte mir die Kehle zu, als ich vergeblich versuchte, meine Fesseln zu sprengen. Endlich löste sich ein Schrei aus meiner zu engen Kehle, als die Wachen mein Weibchen eilig aus der Zelle schoben.

„OA-004!“, brüllte ich.

Mit einem Brüllen setzte ich mich auf. Für einen Moment war ich orientierungslos. Der Traum suchte mich selbst nach all den Jahren immer noch heim. Schmerz krampfte mein Herz zusammen, als ich an meine Gefährtin dachte. OA-004. Nachdem die Wachen sie aus meiner Zelle geschoben hatten, hatte ich sie nie wieder gesehen. Was immer die Wissenschaftler mit ihr gemacht hatten, bevor sie krank wurde, es musste etwas damit zu tun gehabt haben. Vielleicht hatte sie auf eine der Drogen reagiert? Niemand hatte mich jemals darüber aufgeklärt, warum meine Gefährtin gestorben war. Kühle Nachtluft wehte über meine schweißnasse Haut, sandte einen Schauer durch meinen Leib. Dies war der Moment, wo ich gewahr wurde, dass ich mich draußen befand und nicht in der Sicherheitsverwahrung. Die Erinnerungen kamen langsam zurück. Ich war frei. Nach all den Jahren Gefangenschaft war ich endlich frei. Monster hatte Dread und mich befreit. Um bessere Chancen zu haben, unentdeckt zu bleiben, hatten wir uns getrennt. Ich fragte mich, was meine Brüder gerade taten. Waren sie immer noch frei? Oder hatten die Menschen sie eingefangen? Ich versuchte mich zu erinnern, wie viele Tage ich schon in dieser Wildnis herum wanderte, doch ich hatte den Sinn für Zeit verloren. Es könnte eine Woche gewesen sein. Vielleicht länger. Ich war froh, frei zu sein, doch es war einsam. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen, getrennte Wege zu gehen. Ich schaute mich langsam in der Dunkelheit um. Meine Augen waren besser für die Nacht ausgerüstet als die der Menschen und ich hatte keine Probleme, meine Umgebung zu sehen. Im Osten war der Horizont leicht heller. Die Sonne würde bald aufgehen. Zeit, mich auf die Jagd nach etwas Essbarem zu machen. Ich hatte nichts, womit ich Feuer machen konnte, also musste ich meine Beute roh verzehren, doch das machte mir nichts aus. Mit meinen Fängen war ich bestens dazu ausgerüstet, rohes Fleisch von den Knochen zu reißen. Mein Magen grummelte bei dem Gedanken an Essen. Unser Stoffwechsel war um einiges schneller als bei den Menschen. Wir brauchten große Mengen an Essen, besonders Protein. Gestern hatte ich nur ein Kaninchen gefangen und es hatte mich nicht satt machen können. Hoffentlich würde ich heute mehr Erfolg haben.

Maya

Zwei Aliens waren noch auf der Flucht. Vor ein paar Tagen hatte Hunter mit seinem Team den Alien gefunden, der sich Monster nannte. Der Alien und seine Gefährtin waren zum Hauptquartier des Task Forces gebracht worden. Es musste erst geklärt werden, ob der Alien nach Eden durfte. Vielleicht war dies mittlerweile längst geschehen. Ich arbeitete lange genug für das Task Force, um zu wissen, dass selbst der gefährlichste Breed keine Gefahr mehr darstellte, wenn er seine Gefährtin gefunden hatte. Ob dies auch bei Vollblut-Aliens der Fall war, würde sich zeigen. Hunter und sein Team waren nun hinter Dread her, der als der Gefährlichste der drei Aliens galt.

„Es wird in einer Stunde dunkel“, sagte Karl neben mir. „Wir müssen ein Quartier für die Nacht finden.“

„Ja, aber nicht hier in der Schlucht“, erwiderte ich. „Hier ist es bei Nacht zu gefährlich. Ich hoffe, dass wir das Ende der Schlucht in etwas mehr als einer halben Stunde erreicht haben.“

„Okay. Ich sag den Männern, dass wir einen Schritt zulegen müssen.“

Ich nickte.

Karl lief voraus zu den anderen Männern, um mit ihnen zu reden. Ich schaute mich verstohlen um. Seit einer Weile hatte ich das Gefühl, dass wir beobachtet wurden. Mein Bauchgefühl hatte mich bisher nie betrogen. Was ich nicht wusste, war, von wem oder was wir beobachtet wurden. Es könnten Indianer sein, die in der Nähe lebten. Oder eine Raubkatze.

Oder ein Alien, sagte meine innere Stimme.

Konnte es sein? Waren wir Grief so nahe, dass er uns beobachtete? Unruhig warf ich einen Blick in die Höhe, um das Plateau rechts und links der Schlucht mit meinen Augen abzusuchen. Ich konnte nichts sehen, doch das bedeutete nicht, dass da nichts war. Ich war nur froh, dass wir auf der Jagd nach Grief und nicht Dread waren. Grief war der harmloseste der drei entflohenen Aliens. Ich war nicht allein. Ich hatte mein Team, und wir waren alle bewaffnet. Zudem war ich keine wehrlose Zivilistin. Ich hatte fünf Jahre Kampfeinsatz in Libyen hinter mir und war seit vier Jahren im Task Force. Doch die Unruhe in meinen Eingeweiden wollte einfach nicht verschwinden. Ich schüttelte den Kopf und beschleunigte das Tempo, um zu meinen Männern aufzuschließen. Es war absurd, sich Sorgen zu machen. Wir waren diejenigen, die den Alien jagten, nicht umgekehrt. Und falls der Alien sich zeigen sollte, dann würden wir ihn mit den Betäubungspatronen außer Gefecht setzen und nach New York bringen, wo er in eine Zelle gesteckt werden würde, bis entschieden werden konnte, was mit ihm zu tun war. Kein Grund, sich um irgendetwas Sorgen zu machen. Und doch, als ich erneut einen Blick zum Plateau wagte, begann mein Herz zu rasen. Etwas würde geschehen. Ich konnte es fühlen.

Grief

Aus meinem Versteck heraus beobachtete ich die Menschen, die nach mir suchten. Es waren sieben Männer und ein Weibchen. Das Weibchen hatte dieselbe Uniform an wie die Männer, doch ihre Haut hatte eine dunklere Farbe. Nicht so dunkel wie die von Oleg, einer der Wachen in der Sicherheitsverwahrung. Nein, ihre Haut hatte eine warme, braune Farbe wie die Karamellbonbons, die ich so gern mochte. Sie war einen Kopf kleiner als ihre männlichen Begleiter. Wie klein würde sie erst neben mir sein? Mein Beschützerinstinkt erwachte, als ich das zierliche Weibchen aus zusammengekniffenen Augen betrachtete. Doch es war nicht nur der Instinkt, sie zu schützen, der in mir erwachte. In meiner Jeans regte es sich, als ich hart wurde. Mein Biest wurde unruhig. Mein, sagte es mit einer Dringlichkeit, die mich für einen Augenblick schwindelig machte. Für einen Moment dachte ich zurück an meine Gefährtin, und die Trauer griff mit kalten Klauen nach meinem Herzen. In Freiheit wären wir wohl niemals zusammen gekommen. Sie war nicht meine wahre Gefährtin gewesen. Doch ich hatte tiefe Gefühle in meinem Herzen für sie gehabt. Sie hatte mir die Gefangenschaft leichter gemacht. Ihr Tod hatte tiefe Wunden hinterlassen. Das Weibchen, das mit ihren Begleitern dem gewundenen Pfad unten in der Schlucht folgte, war die Eine die mir bestimmt war. Selbst auf die Entfernung konnte ich dies mit einer Klarheit spüren, die ich nie für möglich gehalten hätte. Doch wie konnte ich sie schnappen? Sie würde mir wahrscheinlich niemals verzeihen, wenn ich ihre Begleiter killte. Und die Männer würden das Weibchen nicht freiwillig hergeben. Fuck! Sie würde nicht einmal freiwillig mit mir kommen. Sie zu entführen war die einzige Möglichkeit. Und dies konnte ich nur tun, wenn ich sie irgendwo allein erwischte. Ich würde den Menschen folgen und auf die richtige Gelegenheit warten. Und wenn diese sich zeigte, dann würde ich mir meinen Preis holen.

Vorsichtig bewegte ich mich aus meinem Versteck und kletterte ein Stück weiter hinauf, um im Schutze des Plateaus meinem Weibchen und ihren Männern zu folgen. Ich musste sie nicht sehen. Sie folgten der Schlucht. Es gab keinen anderen Weg für sie. Ich würde also irgendwo am Ende der Schlucht auf sie warten. Mein Körper kribbelte mit Adrenalin und mein Schwanz war noch immer hart wie Stahl. Die Aussicht, bald mein Weibchen für mich zu haben, erfüllte mich mit freudiger Erregung. Es war egal, dass sie ein Mensch war. Im Gegenteil. Sie war schwächer als ich und würde mir weniger Widerstand leisten. Sie würde sich mir willig unterordnen. Ganz im Gegensatz zu OA-004. Mit ihr hatte es oft unschöne Konfrontationen gegeben. Mit meiner Gefährtin jedoch würde alles anders sein. Im Geiste sah ich sie bereits vor mir knien, sanft und unterwürfig. Ich würde meinen Schwanz zwischen ihre weichen Lippen schieben und... Fuck. Ich durfte jetzt nicht an so etwas denken. Mein Schwanz pochte schmerzhaft und mein Biest wurde unruhig. Ich ballte die Fäuste und versuchte, meinen Körper und mein Biest wieder unter Kontrolle zu bringen. Es war wichtig, dass ich meine Instinkte in den Griff bekam. Dass mein Weibchen menschlich war, bedeutete leider nicht nur, dass sie sich mir besser unterwerfen würde. Es bedeutete auch, dass sie zu zerbrechlich war, um mein Biest zu überleben. Die einzige Möglichkeit, mein Biest in Schach zu halten, war, wenn ich von ihr trank. Doch ich bezweifelte, dass sie es schätzen würde, wenn ich sie erst entführte und dann sofort meine Fänge in ihr Fleisch rammte, um ihr Blut zu trinken. Ich könnte meinen Körper schwächen, indem ich Blut ließ, doch wenn ich schwach war, dann erhöhte sich die Gefahr, dass meine Gefährtin es schaffen würde, mir zu entkommen. Verdammt. Dies würde nicht so einfach werden. Es wäre um einiges einfacher, wenn sie alleine wäre. Die Männer, die mit ihr waren, stellten ein wirkliches Problem dar. Sie würden hinter uns her kommen. Ich hatte keine Ahnung, wie gut sie im Spuren lesen waren. Fuck. Ich wünschte, die Umstände wären einfacher. Ein unwilliges Weibchen mit mir zu schleppen würde weit mehr Spuren hinterlassen, als wenn sie willig mit mir käme. Ganz davon zu schweigen, dass sie mich langsamer machen würde. Ich musste also sehen, dass ich sie entführte, sobald alle eingeschlafen waren. Somit würde ich mehr Vorsprung haben, ehe die Männer am Morgen entdeckten, dass sie verschwunden war.

Maya

Normalerweise würden wir nur eine Wache zur Zeit einteilen. Ablösung nach vier Stunden. Doch ich hatte noch immer dieses ungute Gefühl, dass wir beobachtet wurden. Ich vertraute stets meinem Bauchgefühl. Ich teilte zwei Wachen pro Schicht ein und die Ablösung würde nach drei Stunden erfolgen. Ich wollte nicht, dass die Wachen zu unaufmerksam wurden. Ich würde die erste Wache mit Hopkins und Goose übernehmen. Nachdem die anderen Männer sich in ihre Zelte begeben hatten, setzte ich mich auf einen Felsen nah beim Feuer und ließ meinen Blick über das Camp gleiten. Ich hatte eine Stelle ausgesucht, die weit offen war. Keine Bäume, größere Felsen oder Büsche, wo sich ein Angreifer verstecken konnte. Doch die Sicht war durch die Dunkelheit bescheiden, auch wenn der Mond beinahe voll war und der Nachthimmel von Sternen übersät. Ich holte mein Nachtsichtgerät aus meinem Rucksack und setzte es auf. Erneut schaute ich umher. Dank der optischen Verstärkung war ich in der Lage, Umrisse in der näheren Umgebung erkennen zu können. Wer immer uns beobachtete, musste sich mindestens eine Meile entfernt befinden, denn näher konnte niemand ungesehen herankommen. Die einzigen Verstecke waren eine Gruppe von größeren Felsen, etwa 1,2 Meilen entfernt im Westen und eine Baumgruppe knapp eine Meile entfernt im Süden. Ich begann, mich etwas zu entspannen. Hopkins stand zwischen den Zelten mit dem Rücken zu mir und starrte in die Dunkelheit. Goose setzte sich mir gegenüber und knabberte an einem Müsliriegel.

“Was macht dich so nervös, Maymay?”

“Ich denke, jemand beobachtet uns. Ich hab es schon in der Schlucht gespürt.”

“Warum hast du nichts gesagt?”

“Weil es nur ein Gefühl ist. Du hast keine Ahnung, wie oft ich für mein Bauchgefühl bereits belächelt worden bin.”

Goose zuckte mit den Schultern.

“Ich höre auch immer auf meinen Bauch. Hat mir mehr als einmal das Leben im Dschungel gerettet.”

“Brasilien?”

“Ja. Ich war zwei Jahre während der Guerilla Krieges dort. Scheiß schwüle Hitze und der Dschungel ist unberechenbar. Nicht zu vergessen die verdammten Moskitos. Verdammte Blutsauger.”

“Ich war in Libyen.”

“Ja, ich weiß. Ich weiß alles über deine Heldentaten, Maymay.”

“Argh, kannst du den dämlichen Spitznamen lassen?”

Goose lachte.

“Soll ich dich etwa mit Ma’am anreden?”

“Maya ist vollkommen ausreichend.”

“Nee, ich bleib bei Maymay.”

“Hmpf.”

“Also, Maymay, was sagt dir dein Gefühl? Ist unser Stalker Freund oder Feind?”

Ich zuckte mit den Schultern.

“Ich weiß nicht. Ich hab kein Gefühl von Bedrohung empfunden. Doch...”

“Doch was?”

“Eine gewisse Unruhe. Als wenn etwas passieren wird. Ich weiß nur nicht, was.”

“Hmm. Wer oder was immer es ist, wir haben genug Männer und Feuerkraft, um es mit allem aufzunehmen.”

“Ja, du hast recht. Ich mache mir nicht wirklich Sorgen oder so, nur... Ich weiß nicht. Ich kann es nicht wirklich beschreiben. Ich bin nur froh, dass wir hinter Grief und nicht Dread her sind. Grief ist der harmloseste von den drei Aliens. Auch wenn das natürlich nicht heißen soll, dass er nicht gefährlich ist.”

“Ja, ich frage mich, ob Hunter und sein Team Dread schon aufgespürt haben”, sagte Goose nachdenklich.

“Hunter ist der beste Fährtenleser”, wandte ich ein. “Ich wette, er findet Dread bevor wir Grief gefunden haben.”

Goose zuckte mit den Schultern.

“Irgendetwas lauert da draußen”, warf Hopkins ein, sich zu uns umdrehend.

“Was? Hast du was gesehen?”, fragte ich, auf die Beine springend.

“Nee”, erwiderte Hopkins. “Ist mehr so ein Gefühl.”

“Hm, ich hab Goose gerade erzählt, dass ich seit der Schlucht das Gefühl gehabt habe, dass wir beobachtet werden.”

“Denkst du, es ist der Alien?”, fragte Hopkins.

“Keine Ahnung”, erwiderte ich. “Eigentlich sollten wir ihn aufspüren und nicht anders herum.”

“Vielleicht will er herausfinden, ob er uns trauen kann”, warf Goose ein. “Möglicherweise denkt er darüber nach, sich zu stellen.”

“Das wäre natürlich gut für uns”, sagte ich nachdenklich. Er ist seit über einer Woche hier in der Wildnis. Wahrscheinlich kann er nicht genügend zu essen finden, um seinen enormen Kalorienbedarf zu decken. Er könnte erschöpft und hungrig sein. Es würde unseren Job um einiges einfacher machen, wenn das zutrifft.”

“Wir werden abwarten”, sagte Hopkins. “Die Nacht ist noch lang. Aber wir sollten unsere Ablösung über unseren Verdacht informieren.”

“Ja, du hast recht”, stimmte ich zu.

“Okay, ich muss mal pissen”, warf Goose ein. “Ich bin gleich zurück. Ihr zwei habt hier alles unter Kontrolle?”

Ich verdrehte die Augen.

“Was das eine ernst gemeinte Frage?”

Goose zuckte mit den Schultern.

“Geh pissen!”, sagte ich mit einem unterdrückten Lachen. “Aber pass auf, dass du nicht über eine Schlange oder so stolperst.”

Goose schnaubte und schüttelte den Kopf, dann wandte er sich ab und verschwand zwischen den Zelten. Hopkins wandte mir wieder den Rücken zu, um in die Nacht hinaus zu starren. Ich setzte mich wieder hin und suchte mit dem Nachtsichtgeräte die Umgebung ab. Alles war ruhig, nichts Verdächtiges in Sicht. Mit einem Seufzen streifte ich das Gerät ab und legte es neben mich. Ich dachte über Gooses Worte nach. Konnte er richtig liegen mit seiner Vermutung? War Grief durch Hunger geschwächt und spielte mit der Idee, sich uns zu stellen? Der Schrei eines Kojoten hallte durch die Nacht. Doch es war nicht der Kojote, dessen Anwesenheit mir eine Gänsehaut verschaffte und meine Nackenhaare aufrichten ließ. Ich hatte nicht mehr die Gelegenheit zu schreien, als sich eine Hand über meinen Mund legte. Es folgte ein Schlag auf meinen Kopf und alles um mich herum wurde schwarz.

Grief

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