Читать книгу Terror - Alien Breed 9.1 - Melody Adams - Страница 5

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Kapitel 1


Terror

Menschen! Ich hasste Menschen, und dieses Haus war voll von ihnen. Der ganze verdammte Planet wimmelte von ihnen. Menschen waren Monster. Das schloss auch diesen Bastard vor mir mit ein. Lionel Darwin, Leiter des Task Force Teams. Ich würde den Hurensohn am Liebsten töten, doch dann würde man mir nie erlauben nach Eden zu gehen. Eden. Ein Planet für uns Alien Breed. Ein Paradies, so sagte man mir. Doch auch dort hatten sich die mir verhassten Menschen schon breit gemacht. Einige meiner Brüder hatten ihre eigene Rasse verraten und sich Menschenfrauen als Gefährtinnen genommen. Wie gefährlich es war, sich mit einer Frau hier einzulassen, hatte einer meiner Brüder gerade am eigenen Leib erfahren müssen. Er hatte sich von einer Frau an der Bar aufreißen lassen und war mit ihr auf ihr Hotelzimmer gegangen. Seitdem war er spurlos verschwunden. Doch man hatte die Schlampe gefasst und wir waren auf dem Weg zum Verhörraum. Ich freute mich schon darauf, der falschen Schlange ein paar Antworten raus zu kitzeln.

„So, da sind wir“, sagte Lionel, sich zu mir und Blackie umwendend, als er bei einer Tür angelangt waren. „Vergesst nicht: ICH führe das Verhör, EURE Aufgabe ist es lediglich einschüchternd zu wirken und vielleicht ein klein wenig Druck auszuüben, wenn ich das sage. – Verstanden?“

Blackie und ich gaben ein Knurren von uns, das man als Zustimmung deuten konnte oder auch nicht. Blackie hasste die Menschen ebenso sehr wie ich. Befehle von ihnen anzunehmen war uns zuwider. Zu lange hatten wir alles tun und erdulden müssen, was Menschen sagten oder taten.

Lionel musterte uns, dann seufzte er.

„Sieht so aus, als wenn ich das als ein Ja auffassen soll, hm? Also gut! An die Arbeit!“

Er öffnete die Tür und trat ein. Blackie und ich folgten ihm in den Raum. Eine Frau saß hinter einem Tisch, ihre Hände gefesselt. Sie hatte rotbraune Locken, moosgrüne Augen, welche ängstlich aufsahen, als wir den Raum betraten. Lionel setzte sich ihr gegenüber, während Blackie und ich hinter ihm Stellung bezogen. Mit gespreizten Beinen, die Arme vor der Brust verschränkt und mit finsteren Minen, standen wir da und taten, was man uns aufgetragen hatte: einschüchternd wirken. Oh, ich hätte so gern mehr getan, als nur einschüchternd wirken. Ich hoffte, ich würde eine Chance bekommen, mich ein wenig eingehender mit der Menschenfrau zu beschäftigen.

„Wo ist mein Sohn?“, fragte sie.

„Deinem Sohn geht es gut. Er ist mit zwei unserer Mitarbeiter im Kino“, erwiderte Lionel.

„Und das soll ich euch glauben?“, fragte die Frau mit bitterer Stimme.

Lionel wandte sich zu uns um.

„Texte Marla, wir brauchen einen Beweis!“

Ich holte mein Handy heraus und textete Marla. Ein Piep Ton erklang, als die Antwort kam, und ich reichte mein Telefon an Lionel, welcher es entgegen nahm und zu der Frau herüber schob.

„Danke“, sagte sie.

Lionel nahm das Handy und gab es an mich zurück.

„Soo, nachdem wir nun geklärt hätten, dass es deinem Sohn gut geht, können wir ja beginnen.“

Die Frau nickte.

„Mit wem arbeitest du zusammen?“, wollte Lionel wissen.

„Was? Ich weiß nicht, was Sie meinen.“

Ich ballte die Fäuste. Ich war sicher, dass die Frau log und wir verloren kostbare Zeit. Speed konnte in dieser Minute gequält oder gar getötet werden, und die kleine rothaarige Schlampe spielte die Unschuldige. Wenn das noch lange so ging, würde ich die Sache in die Hand nehmen. Ich würde das Vögelchen schon zum singen bringen.

Lionel lehnte sich über den Tisch.

„Spiel mir nicht die Unschuldige – das würde dir nicht bekommen, glaube mir. Ich kann die Befragung auch Blackie und Terror überlassen, wenn du nicht kooperierst. Sie sind beide erst vor kurzem befreit worden und haben keine große Liebe für Menschen.“

Ja, lass uns endlich ran!, dachte ich grimmig.

Die Frau blickte flüchtig zu Blackie und mir, ehe sie hastig den Blick wieder abwandte.

„Also! Arbeitest du für DMI oder für die Alien Breed Hasser?“

„Ich arbeite für niemanden“, behauptete die Frau. „Ich kenne weder DMI, noch irgendwelche Alien Breed Hasser. Die ... die Kerle, die mich gezwungen haben, den Alien Breed auf mein Zimmer zu nehmen, haben mir nicht gesagt, was sie sind, oder warum ich es tun sollte. Ich weiß nur, dass einer Ross und der andere Jake hieß. Das ist alles, was ich weiß.“

„Du willst uns also weismachen, dass du mit den Kerlen nichts zu tun hattest? Dass du es einfach nur gemacht hast, weil sie dich darum gebeten haben?“, brüllte ich die Frau an.

In einer übermenschlich schnellen Bewegung war ich an den Tisch heran getreten und beugte mich so weit zu der Frau hinüber, dass mein Gesicht nur etwa eine handbreit von ihr entfernt war. Die hohe Rückenlehne ihres Stuhls gab ihr keine Möglichkeit des Zurückweichens. Ich sah Angst und Terror in ihren Augen. Oh ja. Terror. Das war mein Name und ich hatte ihn nicht umsonst gewählt. Ich konnte die Angst riechen, die von der Frau ausging. Ich würde sie zum Reden bringen. Ich konnte sehen, dass sie in meinen Händen nicht lange standhalten würde. Entschlossen, endlich Antworten aus ihr heraus zu bekommen, sprang ich über den Tisch, und kam neben ihr zum Stehen. Meine Hand schloss sich um ihre Kehle, drückte sie gegen die Lehne ihres Stuhls. Aus weit aufgerissenen Augen starrte sie zu mir auf. Ich trug eine Sonnenbrille mit undurchdringlichen schwarzen Gläsern, und so konnte sie meine Augen nicht sehen. Das musste sie nervös machen. Zusammen mit dem Druck, den ich auf ihre zarte Kehle ausübte, würde sie sicher bald brechen.

„Wohin hat man Speed gebracht? Wer sind deine Kontaktmänner?“, verlangte ich zu wissen.

Sie röchelte.

„Das ist genug, Terror. Sie kann nicht antworten, wenn du sie strangulierst“, sagte Lionel.

Die Frau schnappte gierig nach Luft, als meine Hand von ihrer Kehle verschwand. Doch ich dachte gar nicht daran, sie in Ruhe zu lassen. Ich packte sie hart bei den Haaren und zerrte brutal ihren Kopf in den Nacken.

„Antworte!“, sagte ich in ruhigem, eiskaltem Tonfall.

„Ich weiß nichts!“, rief sie.

„Glaube nicht, dass ich Skrupel habe, die Antworten aus dir heraus zu foltern“, knurrte ich warnend, und ich meinte jedes Wort.

Ich knallte die Frau auf den Tisch und hielt sie mit meiner Hand in ihrem Nacken unten.

„Terror, das geht zu weit!“, sagte Lionel, sich von seinem Stuhl erhebend.

„Wenn du zu zimperlich bist, dann verlass den Raum und überlass die Befragung Blackie und mir.“

„ICH leite das Team, Terror. Du bist nur hier, weil Freedom vorgeschlagen hat, dass ein paar von euch uns bei der Suche nach Speed unterstützen sollten. Doch wie wir mit Gefangenen umgehen, bestimme immer noch ICH! Solange ich hier etwas zu sagen habe, wird es KEINE Folter geben. – Habe ich mich klar ausgedrückt?“

Blackie packte Lionel von hinten.

„Dies ist eine Angelegenheit der ABU, also sind WIR hier diejenigen, die das Sagen haben“, knurrte Blackie, dessen Name so gar nicht passen wollte, denn er war weißblond und hellhäutig, beinahe schon so farblos wie ein Albino. Das genaue optische Gegenteil zu meiner dunklen Erscheinung.

„Das ist ...“, begann Lionel zu protestieren, als die Tür aufging und jemand in den Raum trat.

„Lass sofort die Frau los!“, sagte der Mann scharf. „Befehl von Freedom! Die Frau ist in eine der Zellen zu bringen. In einer viertel Stunde findet eine Lagebesprechung in Konferenzzimmer 3 statt.“

„Ich lass mir von einem Menschen nichts befehlen“, knurrte ich. „Wenn der Befehl wirklich von Freedom kommt, dann will ich es auch aus seinem Mund hören!“

„Terror! Lass sie los!“, erklang Freedoms Stimme im Befehlston.

Ich stieß ein unwilliges Knurren aus, doch ich ließ die Frau widerstrebend los.

„Raus hier! Ich kümmre mich um die Frau!“, sagte Freedom.

Freedom war kein Anführer. Er war zu weich und verbrachte offensichtlich viel zu viel Zeit in der Gesellschaft von Menschen. Er hatte sich von ihnen einlullen lassen und das machte ihn in meinen Augen zum Verräter. Wütend knallte ich die Tür zu meinem Zimmer zu und lief rastlos im Raum auf und ab. Ich hätte die Kleine schon zum Reden gebracht, wenn Freedom mich nicht unterbrochen hätte. Die Zeit rannte und wir wussten noch immer nicht, wo man unseren Bruder gefangen hielt. Es schien, als läge Freedom mehr an den Menschen als an seinen eigenen Leuten. Ich hatte keine Ahnung von Freedoms Vergangenheit. Vielleicht war sie nicht so schlimm wie meine, doch ich konnte und wollte den Menschen einfach nicht vergeben. Ich hasste sie mit jeder Faser meines Seins. Es gab nur eine Sache die sie verdienten und das war der Tod. Natürlich war ich weder dumm, noch selbstmörderisch veranlagt. Ich wusste, dass sie uns an Zahl weit überlegen waren, auch verfügten wir über keine Waffen. Ich verstand, warum Freedom dieses menschliche Task Force Team duldete, denn ihre Aufgabe war es, weiter unserer Brüder und Schwestern zu finden und zu befreien. Doch an irgendeinem Punkt würden wir die Suche für beendet erklären müssen, und dann sollten wir uns auf Eden zurückziehen und jeglichen Kontakt zu den Menschen abschneiden. Wenn ich Anführer der Alien Breeds wäre, dann würde ich jeden Breed der eine menschliche Gefährtin hatte vor die Entscheidung stellen, entweder seine Gefährtin loszuwerden, oder mit ihr von Eden zu verschwinden. Eden würde gänzlich frei von Menschen sein. Doch ich war nicht der Anführer und wenn ich es werden wollte, musste ich mir etwas einfallen lassen. Unsere Leute brauchten einen starken Führer. Einer, der sie endlich in die Freiheit führte.

Nina

Müde schloss ich die Tür hinter mir. Heute hatte es nicht wirklich etwas zu tun gegeben und irgendwie schlauchten mich acht Stunden Nichtstun mehr als acht Stunden Stress. Es war meist nicht viel los auf der Krankenstation des Task Force Teams, doch wenn etwas los war, dann meist gewaltig. Manchmal bekamen wir auf einen Schlag mehrere Verletzte, Alien Breed und Leute vom Task Team. Dann konnte es hektisch werden. Heute waren wieder einige Alien Breed befreit worden und ich hatte mich schon auf einen hektischen Arbeitstag eingestellt, doch man hatte sich entschieden, die Breeds ins Krankenhaus zu bringen, da einer der drei Befreiten in einem kritischen Zustand war und auf die Intensivstation musste. Wir konnte hier eine Menge tun, doch die schweren Fälle waren einfach besser in einem richtigen Krankenhaus aufgehoben. Dennoch war in einem solchen Fall stets einer unserer Ärzte mit im Krankenhaus, da Alien Breeds sich in manchem doch erheblich von uns Menschen unterschieden. So vertrugen sie keine unserer üblichen Narkosen, es konnte sie umbringen. DMI hatte spezielle Drogen nur für die Alien Breed entwickelt und auch wenn ich die Leute von DMI hasste für das, was sie den Breeds angetan hatten, so war ich jedoch dankbar, dass wir durch sie wesentlich mehr über die medizinische Behandlung von Alien Breed wussten. Es war für mich eine Lebensaufgabe, den Alien Breeds zu helfen. Ich fühlte mich schuldig an dem, was ihnen angetan wurde. Mein Vater war einer der führenden Wissenschaftler von DMI gewesen. Als man ihn verhaftet hatte und ich nach und nach die ganze grausame Geschichte erfuhr, wusste ich sofort, dass ich helfen wollte, die Sache irgendwie wieder gut zu machen. Ich hätte gern dem Task Force gedient, doch ich hatte keinerlei militärische Ausbildung und ich war auch nicht sonderlich sportlich mit meinen etwas zu ausgeprägten Rundungen. Das Einzige, worin ich wirklich gut war, war die Krankenpflege, also hatte ich dem Task Force meine Hilfe angeboten. Es war nicht leicht gewesen, überhaupt vom Task Force angenommen zu werden wegen meines Vaters. Doch ich hatte dem Team geholfen, einige wichtige Informationen aus den DMI Computern heraus zu kitzeln. Ihre eigenen Computer Experten hätten weitaus länger gebraucht, an die verschlüsselten Daten heran zu kommen, doch ich kannte meinen Dad und ich wusste, wie ich die Daten knacken konnte. Das hatte mir einen Vertrauensvorschuss gegeben und man hatte mich als Krankenschwester angenommen. Die ersten Monate jedoch stand ich unter ständiger Kontrolle. Man hatte versucht, es heimlich zu tun, doch ich war mir die ganze Zeit der Augen bewusst gewesen, die auf mich gerichtet waren. Doch ich hatte mir ihr Vertrauen und ihren Respekt erarbeitet. Nachdem man die Alien Breed nach Eden verlegt hatte, hätte ich gern dort gearbeitet, doch man hatte dort bereits genug Personal und Lionel wollte sich auch nicht von mir trennen. Er war von Anfang an mein stärkster Verbündeter beim Task Force gewesen. Lionel besaß sehr gute Menschenkenntnis.

Ich bestellte mir eine Pizza und öffnete eine Flasche Wein. Während ich auf den Lieferservice wartete, trank ich meinen Wein und schaute einen alten Science Fiction Streifen an. Es war schon manchmal lustig zu sehen, wie die Menschen sich in den Neunzigern des letzten Jahrhunderts die Zukunft vorgestellt hatten. Dank der Aliens, die auf unseren Planeten gekracht waren und deren DNA man für die Erschaffung der Alien Breeds genutzt hatte, verfügten wir über eine erstaunliche Technologie. Ohne diese außerirdische Technologie würden wir noch immer in unserem eigenen Sonnensystem festsitzen, anstatt in ferne Systeme zu reisen. Ich stellte es mir aufregend vor, mit einem Shuttle durch das unendliche All zu reisen. Irgendwann wollte ich meinen Traum Wirklichkeit werden lassen und Eden sehen. Ich hatte ein paar Reportagen über die erste Besiedlung gesehen und das hatte meine Neugier nur verstärkt. Eden war ein paradiesischer Planet, doch er war auch von primitiven und kriegerischen Aliens bewohnt. Von Freedom wusste ich jedoch, dass die Breeds mittlerweile mit einigen der Ureinwohner Stämme befreundet waren und dass sogar eine der Alien Breed Frauen die Gefährtin eines Alien Königs war.

Es klingelte an der Tür und ich stellte mein Glas auf den Couchtisch, um zu öffnen. Mein Magen knurrte, als ich auf dem Weg zur Tür war. Ich war wirklich hungrig und freute mich auf meine Pizza. Ich war eigentlich auf Diät, doch nach dem heutigen Tag hatte ich mir gedacht, dass ich eine kleine Sünde verdient hatte. Außerdem hatte ich vergessen, einzukaufen und in meinem Kühlschrank herrschte gähnende Leere.

Ich öffnete die Tür, nahm meine Pizza entgegen und bezahlte. Dann trug ich das Prachtstück ins Wohnzimmer. Ich würde direkt aus dem Karton essen. So musste ich wenigstens kein Geschirr schmutzig machen. Ich hatte nämlich keinen Geschirrspüler und so versuchte ich stets, so wenig wie möglich schmutzig zu machen. Wenn es etwas gab was ich hasste, dann war das Abwasch. Eher bügelte ich drei Wäschekörbe voll Wäsche, als dass ich den Abwasch machte. Ich sollte mir wirklich endlich eine Spülmaschine anschaffen. Leider war meine Küche sehr eng und wenn ich eine Maschine da reinpassen wollte, dann würde ich den Kühlschrank woanders unterbringen müssen, doch dafür hatte ich noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden.

Ich setzte mich in meinen Sessel und legte die Beine auf den Tisch. Ich öffnete den Pizzakarton auf meinem Schoß und ein himmlischer Geruch schlug mir entgegen. Mein Magen knurrte erneut. Yummy. Pizza Hawaii mit extra Käse (ich weiß, das sollte ich wirklich weglassen, doch es schmeckt doch so guuut), extra Zwiebeln und extra Knoblauch. Okay! Ab Morgen würden ich eine ganze Woche nur Salat essen und wenigstens zwei Mal die Woche ins Fitnesscenter gehen. Doch heute – heute würde ich genießen.

Ich hatte die Pizza zur Hälfte gegessen, als mein Handy klingelte. Seufzend stellte ich den Pizzakarton beiseite und hangelte nach meinem Telefon. Lionels Name blinkte auf dem Display. Was wollte der denn? Ein Notfall? Seufzend nahm ich das Gespräch an.

„Ja?“

„Nina! Wir brauchen dich. Terror wurde verletzt und ich brauche eine erfahrene Schwester hier. Ich weiß, es ist schon Feierabend, doch ...“

„Ich komme!“, unterbrach ich ihn.

Ich hörte Lionel am anderen Ende der Leitung seufzen.

„Danke. Bis gleich.“

„Ja, bis gleich!“

Terror

Ich würde meine Antworten bekommen. Ich musste die Sache einfach nur selbst in die Hand nehmen. Entschlossen schritt ich durch den langen Gang auf die Tür zu, wo man die Frau gefangen hielt, die für die Entführung von Speed verantwortlich war. Bei der Tür angelangt, schob ich den Riegel beiseite und öffnete die Tür.

Die Frau stand in der Mitte der Zelle und starrte mich an. Erkennen und Entsetzen stand in ihren Augen geschrieben. Gut! Wenn sie wusste wer ich war und was ich ihr antun konnte, dann würde sie vielleicht eher zu reden anfangen. Ich konnte ihre Angst riechen und das weckte die Bestie in mir. Ich zwang mich selbst zur Ruhe. Ich wollte die Kontrolle über die Situation behalten und nicht in Rage geraten. – Zumindest noch nicht jetzt! Ich brauchte Antworten.

„Was ... was willst du?“, fragte sie.

Langsam wich sie einen Schritt zurück.

„Ich denke, wir sind mit unserer Unterredung noch nicht zu Ende“, sagte ich und ging langsam auf sie zu. „Ich will wissen, mit wem du zusammen arbeitest. Und denke nicht, dass du bei mir damit durchkommst, das hilflose Weibchen zu spielen. Ich hab keine Skrupel dir wehzutun oder dich umzubringen.“

Ich trat einen weiteren Schritt vor, doch dann ergriff sie plötzlich den Schemel neben sich und holte aus. Sie traf mich seitlich am Oberarm, und da ich gerade dabei gewesen war, einen weiteren Schritt zu machen, brachte der Schlag mich ein wenig aus dem Gleichgewicht. Sie nutzte die Gelegenheit, und sprintete los. Sie war schon aus der Tür, als ich mich fasste und ein Brüllen ausstieß. Sie warf die Tür zu, doch ich warf mich dagegen, ehe sie den Riegel vorschieben konnte. Die Tür prallte gegen sie, und sie ging schreiend zu Boden. Ich war höllisch angepisst. Wütend trat ich die Tür weit auf und funkelte die Kleine wütend an. Sie würde bezahlen! Oh und wie sie bezahlen würde!

„Du kleine Schlange!“, brüllte ich und beugte mich zu ihr hinab, um sie brutal auf die Beine zu zerren. Sie wimmerte, als sich meine Finger fest in ihren Oberarm drückten. Ich wusste, dass ich ihr wehtat und das war auch genau, was ich wollte. Und ich würde ihr noch viel mehr wehtun.

„Damit wirst du nicht durchkommen!“, sagte sie. „Freedom wird dies niemals gutheißen. Er wird das nicht einfach so stehenlassen, wenn mir etwas zustoßen sollte!“

„Freedom interessiert mich nicht. Die Alien Breed sind auf Eden viel zu verweichlicht geworden. Es wird Zeit, dass ein starker Anführer meinen Brüdern zur Gerechtigkeit verhilft!“

„Was hast du vor? Gegen alle Menschen kämpfen? Selbst wenn die anderen sich auf deine Seite stellen würden – ihr seid viel zu wenige für so einen Krieg!“

„Das lass mal meine Sorge sein, Menschenschlampe!“

Ich hob sie hoch und rammte sie mehrmals gegen die Wand.

„Rede!“, verlangte ich. „Mit wem arbeitest du zusammen? DMI oder die Alien Breed Hasser? Wo hält man Speed gefangen?“

„Bitte!“, flehte sie mit erstickter Stimme. „Ich arbeite mit niemandem zusammen. Das ist die Wahrheit! Ich wusste nicht, wer die ...“

Weiter kam sie nicht, denn meine Hand schloss sich um ihre Kehle, schnürte ihr die Luft ab. Sie röchelte. Ich würde sie erst loslassen, wenn sie kurz vor der Ohnmacht stand.

Ein Brüllen erklang. Ich lockerte den Griff, ließ die Frau zu Boden fallen, und wandte mich um.

„Candy!“, rief der Alien Breed, der auf mich zukam. Hinter ihm erkannte ich Freedom.

Ich fletschte wütend die Zähne, und trat ein paar Mal kräftig auf die am Boden liegende Frau ein.

„Verfluchte Scheiße!“, hörte ich Freedom sagen.

Ich rannte auf die beiden Breeds zu.

„Candy!“, rief der mir unbekannte Alien Breed erneut.

„Ich übernehme das“, rief Freedom.

Der unbekannte Alien Breed und ich prallten aufeinander. Ich versuchte meinen Gegner zu Boden zu ringen. Er schlug mir mit der Faust mehrfach in den Magen. Wir tauschten Schlag um Schlag, und jeder Schlag war ein Treffer. Blut lief meinem Gegner ins rechte Auge, wo ich ihm einen tiefen Cut in der Augenbraue verpasst hatte. Es behinderte eindeutig seine Sicht, und so sah er meinen nächsten Schlag zu spät kommen. Ein hässliches Knirschen erklang, als seine Nase brach. Er brüllte und verpasste mir einen Schlag mit dem Ellenbogen an die Schläfe. Ich taumelte. Er legte nach und drosch mit beiden Fäusten auf mich ein. Jemand packte mich von hinten. Wildes Stimmengewirr drang durch den roten Nebel meiner Mordlust. Männer hatten den anderen Breed und mich gepackt, rissen uns auseinander. Wir knurrten und wehrten uns. Dies war unser Kampf und beide wollten wir ihn weiterkämpfen, bis einer von uns tot am Boden lag. Dann spürte ich, wie sich etwas Spitzes in meinen Nacken rammte. Ich brüllte, dann spürte ich auch schon die Wirkung der Droge, die mir die Schweine gespritzt hatten. Dann wurde es schwarz um mich herum.

Terror - Alien Breed 9.1

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