Читать книгу Torn to Pieces - Melody Adams - Страница 5

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Kapitel 1


Jace

Ich war das größte Arschloch auf dem Planeten. Ich war ein gebrochenes Arschloch. In Stücke gerissen. Das Universum hatte mir das kostbarste Geschenk gemacht und ich hatte es in meinen eigenen Händen zerbrochen. In Millionen Einzelteile zerschmettert und egal wie viel Mühe ich mir geben würde, ich würde die Einzelteile niemals alle aufheben und wieder zusammenfügen können. Zusammen mit den Scherben meines Geschenks lagen die Scherben meines eigenen Herzens. Unreparierbar wie das Geschenk. Im Radio lief Torn to Pieces von Pop Evil. Ironisch, oder? Ich umklammerte das Lenkrad so hart, dass meine Knöchel weiß waren. Mein Fuß trat das Gaspedal ein wenig weiter, und weiter. Ich fuhr viel zu schnell. Ich wusste, dass die Geschwindigkeit selbstmörderisch war, doch vielleicht war dies genau was ich wollte. Den verdammten Wagen gegen einen Baum fahren und diesen Schmerz ein für alle Mal beenden. Fuck! Ich war so ein Idiot gewesen. Ich hätte mit Hayley reinen Tisch machen, ihr von der Wette beichten müssen, ehe wir miteinander schliefen. Ehe die schönste Sache der Welt sich in einen Alptraum verwandeln konnte. Doch ich war zu feige gewesen, hatte gedacht, das Problem würde einfach verschwinden und ich könnte mein Happily ever After mit meinem Mädchen haben. Oh Mann, hatte ich damit falsch gelegen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass meine Freunde – oder die, welche ich für meine Freunde gehalten hatte – ins Zimmer gestürmt kommen würden um das Beste in meinem Leben zu einer Farce zu machen. Ich hatte die verdammte Wette gewonnen. Gratuliere, Arschloch! Fuck! Fuck! Fuck! Wenn ich die Zeit zurück drehen könnte ... – Doch ich konnte nicht und was passiert war, konnte ich nicht rückgängig machen. Problem war, ich wusste auch nicht, wie ich es jemals wieder gut machen könnte. Auf die Knie fallen und um Vergebung bitten? – Hab ich gemacht. Ihr Zeit und Abstand geben, damit sie mich vermissen konnte? – Hatte ich auch getan. Hayley eine Szene machen? – Erledigt (Nicht einer meiner glorreichsten Momente). Mein Mädchen im Flur abfangen, sie gegen die Wand pressen und besinnungslos küssen? – Ahh, Fuck, ja das war nicht so gut gelaufen. Zuerst hatte sie meinen Kuss erwidert, doch dann hatte sie mir ihr Knie in die Weichteile gerammt und mir eine Ohrfeige verpasst. Schließlich hatte sie mir gesagt, wie sehr sie mich hasste und das ich zur Hölle fahren sollte. Meine Eier taten noch immer weh. Das Ganze hatte sich vor gut zwanzig Minuten abgespielt. Mann, ich war so ein verdammtes Arschloch. Wer konnte Hayley dafür verurteilen, dass sie mich in die Wüste geschickt hatte? Ich hatte es nicht anders verdient. Ich wusste das. Doch das bedeutete nicht, dass es mir gefallen musste. Verdammt! Ich schlug meine Faust auf das Lenkrad und verlor beinahe die Kontrolle über meinen Wagen. Am ganzen Körper zittern nahm ich den Fuß vom Gas und hielt den Wagen am Straßenrand. Das Zittern in meinem Körper wurde stärker. Dann spürte ich, wie heiße Tränen meine Wangen hinab liefen.

„Fuck! Fuck! Fuuuuuck!“, brüllte ich, auf das Lenkrad einschlagend, bis meine Knöchel aufplatzen.

Mein Handy klingelte. Ich ließ es klingeln. Ich hatte meine Stirn gegen das blutverschmierte Lenkrad gelehnt und die Augen geschlossen. Wieder und wieder spielte sich die Szene in meinem Kopf ab. Hayley war so vertrauensselig gewesen, hatte sich mir hingegeben. Als ich sie mein gemacht hatte, wissend, dass ich der Erste war, trotz ihrer miesen Vergangenheit, hatte ich mich so verdammt gut gefühlt. Sie war unberührt gewesen. Der Missbrauch den sie erfahren hatte war schlimm doch keiner der Schweine hatte sie besessen wie ich sie besessen hatte. Doch inmitten dieses wundervollen Erlebnisses waren meine Freunde ins Zimmer geplatzt und hatten mir gratuliert. Hatten ein Akt der Liebe in etwas Hässliches verwandelt. Nackt, Hayleys Blut noch immer auf meinem verdammten Schwanz, hatte ich aus dem Zimmer fliehen müssen. Nie würde ich den Anblick von Hayley vergessen, wie sie versucht hatte ihre Blöße mit der Decke zu verdecken. Der Schmerz in ihren großen grünen Augen. Die Tränen. Das Entsetzen und schließlich die zerschmetternde Erkenntnis über das, was ich ihr angetan hatte. Wie ich sie belogen und sie in die Falle gelockt hatte. Nur, dass es am Ende gar nicht mehr um die verdammte Wette gegangen war. Irgendwo auf dem Weg in Hayleys Unterwäsche hatte ich mein Herz verloren. Dasselbe Herz welches jetzt zerbrochen auf dem Boden lag.

Als wenn Gott selbst mir heute deutlich machen wollte, was für ein Fuckup ich war, erklang jetzt Wrong Side Of Heaven von Five Finger Death Punch über die Lautsprecher. Ich lachte ein freudloses Lachen und warf den Kopf in den Nacken. Ich lachte und lachte. Mein irres Lachen begleitet von mehr Tränen. Das Klingeln meines Handys ließ mich verstummen. Ich atmete schwer. Meine Lungen brannten. Mein Herz klopfte wild. Ich ließ meinen Blick zu dem Handy gleiten, welches in der Mittelkonsole lag. Es war Jenny. Meine Pflegemutter. Meine Pflegeeltern wussten, dass etwas im Argen war, doch offenbar hatte Hayley ihnen nicht erzählt was ich getan hatte. Wenn sie das getan hätte, dann wäre ich längst aus dem Haus geflogen. Nachdem Jenny und Marcus mir den Arsch aufgerissen hatten, natürlich. Doch außer der gelegentlichen Frage ob alles in Ordnung war, war von meinen Pflegeeltern nichts gekommen. Manchmal wünschte ich, Hayley hätte es ihnen erzählt und Jenny und Marcus hätten mich rausgeschmissen, dann müsste ich Hayley nicht jeden Tag sehen. Es tat so weh zu wissen, dass sie auf der anderen Seite der Wand schlief. Dass sie mit mir an einem Tisch aß. Und dass wir zusammen in dieselbe Schule gingen, ohne dass ich sie berühren, sie halten konnte. Ohne dass ich ihr all die Dinge sagen konnte, die ich hätte sagen sollen. Das Klingeln verstummte. Nur kurze Zeit später klingelte es erneut. Warum versuchte Jenny mich so dringend zu erreichen? War etwas passiert? War etwas mit Hayley? Plötzlich panisch geworden, ergriff ich mein Handy und nahm das Gespräch an.

„Ja?!“

„Jace! Gott sei Dank!“, erklang Jennys erleichterte Stimme.

„Was ... was ist passiert?“

„Wo bist du, Jace?“

„Auf der Landstraße in Richtung Elsewood. Warum?“

„Unterwegs oder ...? Fährst du oder parkst du?“

„Ich parke.“

„Was ist los, Jenny?“

„Lucas hat mich angerufen. Er sagt, du wärst ihm in einem halsbrecherischen Tempo entgegen gekommen und hättest kaum Kontrolle über den Wagen. – Ich hab mir ... Wir haben uns solche Sorgen gemacht. – Jace – was ist los? Versuchst du dich umzubringen? Verdammt Jace! Du machst uns Angst.“

„Sorry“, sagte ich leise. „Ich ... ich wollte euch keine Sorgen bereiten.“

„Was ist es, Jace. Wir können über alles reden.“

„Hayley ...“, begann ich und fing dann an zu schluchzen. „Es tut mir leid, Jenny. Es tut mir so leid. Ich bin ein Arschloch. Ich bin ein solches Arschloch. Und ein Idiot. So ein verdammter Idiot! Wenn ihr wollt, dann ... dann geh ich. Ich ... – Fuck! Ich ...“

„Jace“, unterbrach mich Jenny laut. „Beruhige dich, Jace. Was immer passiert ist, ich bin sicher, wir können alles wieder in Ordnung bringen. Beruhige dich und warte. Ich komme und hole dich ab. Du kannst in dem Zustand nicht Auto fahren.“

„Ich ... Es geht schon wieder. Du brauchst nicht zu kommen. Ich ... ich bleibe noch ein wenig hier. Ich muss allein sein, Jenny. Ich muss nachdenken. Ich komme nach Hause, wenn ich mich beruhigt habe. Ich verspreche dir, ich werde vorsichtig fahren. Mach dir bitte keine Sorgen.“

Ich hörte, wie Jenny am anderen Ende der Leitung durchatmete.

„Okay“, sagte sie schließlich. „Aber wir müssen reden. Früher oder später müssen wir uns unterhalten.“

„Gib mir Zeit, Jenny. Ich muss dies – erst austüfteln. Ich bin ... noch nicht so weit.“

„Okay. Sei vorsichtig, Jace.“

„Ich verspreche es. Bis später.“

Hayley

Jaces Kuss hatte mich ganz schön aus der Bahn geworfen. Ich hatte es so lange geschafft, ihn auf Abstand zu halten, ihn zu hassen für das was er mir angetan hatte, doch sobald er seine verdammten Hände auf mich gelegt und seinen Mund auf meinen gepresst hatte, war ich ihm wieder verfallen. Mein Verstand hatte ausgesetzt und ich hatte seinen Kuss mit einer Verzweiflung erwidert, die bittersüß gewesen war. Zum Glück hatte ich es dennoch geschafft meinen Verstand wieder zusammen zu klauben und mich aus dem Nebel befreit den sein Kuss um meinen Verstand gewoben hatte. Ich hatte ihn in die Eier getreten und es tat mir kein bisschen leid. Der Schmerz in seinen Bällen war nichts im Vergleich zu der Pein die ich über seinen Verrat empfand. All die Jahre hatte ich es vermieden, jemandem zu nahe zu kommen, hatte ich nicht nur meinen Körper, sondern auch mein Herz und meine Seele beschützt. Jace hatte alle Mauern eingerissen, die ich um mich herum gebaut hatte und für eine kurze Weile hatte ich mich lebendig und euphorisch gefühlt. Ich hätte es besser wissen müssen. Was für ein Idiot ich doch gewesen war. Ich hatte doch gewusst, was Jace war – eine männliche Hure. Er fickte alles was nicht bei Drei auf den Bäumen war. Wie konnte ich so blöd sein und denken ich wäre die Eine die ihn ändert? Die Eine, die aus ihm einen liebevollen, treuen Typen macht? Naiv. Das war, was ich war. So verdammt bescheuert und naiv. Und das Schlimmste war, dass er es geschafft hatte, mich zu zerstören. Ich könnte mir selbst verzeihen dass ich mit ihm ins Bett gehüpft, dass ich schwach geworden war. Immerhin war er ein verdammt gut aussehender Kerl und ich hatte schließlich auch Bedürfnisse. Doch was ich mir nicht verzeihen konnte war meine Schwäche. Dass ich mich in ihn verliebt hatte und erlaubt hatte, dass er mein Herz zerschmetterte.

„Alles okay mit dir?“, erklang die Stimme von Sue hinter mir.

Seitdem sie mir aus der schlimmsten Situation meines Lebens geholfen hatte, waren wir enge Freunde geworden. Sie war es, die mich immer wieder daran erinnerte, dass ich stark sein musste. Dass ich nicht zulassen durfte, dass die anderen – allen voran Jace – mich brachen.

Langsam wandte ich mich zu ihr um. Ihre blauen Augen musterten mein Gesicht, dann weiteten sich ihre Augen und sie öffnete den Mund, als ihr ein schockierter Laut entwich.

„Er hat dich geküsst“, sagte sie, eine Feststellung – keine Frage.

„Woher weißt du ...?“

„Zum einen sind dein Lippen geschwollen und dann ist da dieser Ausdruck in deinen Augen ...“ Sie trat näher und zog mich in ihre Arme. „Dieser Hurensohn“, sagte sie aufgeregt. „Ich werde ihn umbringen. Warum lässt er dich nicht einfach in Ruhe. Er hat genug angerichtet, dieser impotente Sohn einer Hündin.“

Trotz meines Schmerzes musste ich leise lachen.

„Wenn er impotent wäre, dann befände ich mich nicht in diesem Schlamassel“, sagte ich leise.

Sue drückte mich fest.

„Wenn ich mit ihm fertig bin, dann WIRD er impotent sein. Das verspreche ich dir“, sage Sue leidenschaftlich.

Ich befreite mich aus ihrer Umarmung und schenkte ihr ein dankbares, wenn auch gequältes Lächeln.

„Danke, Sue. Wirklich – ich weiß nicht, wie ich die letzten Wochen ohne dich überstanden hätte. Du bist die Beste.“

„Wir Mädels müssen doch zusammen halten. Vergiss die miesen Kerle. Wer braucht die schon?“

„Ja“, sagte ich leise lachend. „Wir sollten ein Kloster gründen.“

„Ausgezeichnete Idee“, stimmte Sue lachend zu. „Aber nur, wenn der Gebrauch von Vibratoren erlaubt ist. Ein Mädchen hat schließlich Bedürfnisse und wir sind absolut in der Lage, uns selbst zu behelfen.“

Sue zwinkerte und ich lachte. Sie hatte es wirklich geschafft, mich aus meinem dunklen Loch heraus zu holen und zum Lachen zu bringen. Ich wusste, es würde wahrscheinlich nicht lange anhalten, doch ich war froh, meinen Schmerz wenigstens für eine Weile beiseite schieben zu können.

„Komm! Ich fahr dich nach Hause“, bot Sue an.

„Ich will eigentlich noch nicht nach Hause“, sagte ich leise.

Zuhause würde ich Jace über den Weg laufen und ich war noch nicht bereit, ihm gegenüber zu treten.

„Dann gehen wir ins Pink Cloud“, schlug Sue vor.

„Gute Idee. Ich werde mir den größten Eisbecher bestellen, den sie haben.“

Als ich kurz vor dem Abendessen nach Hause kam, stand Jaces Wagen nicht in der Auffahrt. Entweder war er seit dem Kuss noch nicht nach Hause gekommen, oder er war bereits wieder gegangen. Offenbar wollte er mir aus dem Weg gehen. Gut! Um so besser! Ich wollte ihm wirklich nicht über den Weg laufen. Ich wollte ihn nie wieder sehen, doch da wir im selben Haus wohnten und zu derselben Schule gingen, war es schwer ihm komplett aus dem Weg zu gehen. Ich hatte sogar in Erwägung gezogen, meine Pflegefamilie zu verlassen, doch wer wusste, wohin man mich dann stecken würde? Die Longtons waren die einzige gute Pflegefamilie die ich seit Ewigkeiten gehabt hatte. Jenny und Marcus waren nett und versuchten wirklich alles, damit ich mich in ihrer Familie zuhause fühlte. Und das wichtigste war, dass Marcus nie versucht hatte, mich anzufassen. Nach allen negativen Erfahrungen mit vorherigen Pflegevätern, die ihre schmutzigen Finger nicht bei sich behalten konnten, war es eine Erleichterung zu wissen, dass Marcus nur Augen für seine Frau hatte. Er war ein guter Mann. Vielleicht der einzige gute Mann den ich kannte. Selbst Jace hatte sich als Arschloch entpuppt.

„Hey. Wie war die Schule?“, grüße mich Jenny, als ich in die Küche kam.

„Okay“, sagte ich, mit den Schultern zuckend.

„Setz dich, Hayley. Ich denke, wir müssen uns unterhalten“, sagte Jenny freundlich, doch bestimmt.

Mein Herz begann zu rasen und Schweiß bildete sich auf meiner Stirn. Ich konnte mir gut vorstellen, worüber sie mit mir reden wollte. Sie wollte wissen, was sich zwischen Jace und mir abgespielt hatte. Ich wollte nicht darüber reden müssen, doch ich wusste, dass ich Jenny nicht länger mit Ausflüchten und Halbwahrheiten abspeisen konnte. Seufzend nahm ich am Tisch Platz. Jenny stellte ein Glas Wasser vor mich, dann setzte sie sich mir gegenüber.

Ich starrte auf den Tisch vor mir. Ich konnte und wollte Jenny nicht in die Augen sehen. Ich wollte nicht über das reden was zwischen mir und Jace vorgefallen war. Es war zu intim und zu beschämend. Würde Jenny mich für ein leichtes Mädchen halten wenn sie erfuhr, dass ich mit Jace geschlafen hatte?

„Ich habe seit Wochen versucht herauszufinden, was hier los ist“, begann Jenny. „Ich weiß, dass etwas zwischen dir und Jace vorgefallen sein muss, und ich hab da auch schon eine Idee in welche Richtung es geht, doch Jace will genauso wenig darüber reden wie du. Nun, normalerweise würde ich sagen dass es eure Angelegenheit ist und ich mische mich ungern ein, doch was immer vorgefallen ist, hat eine schlechte Stimmung ins Haus gebracht und das muss sich ändern. Wenn du und Jace nicht in der Lage seid, die Dinge zwischen euch zu bereinigen, dann bleibt mir nichts anderes übrig als einzugreifen. Was immer geschehen ist, lässt sich nicht rückgängig machen, doch wir können darüber reden und die Dinge bereinigen.“

Mein Magen hatte sich bei Jennys Ansprache verknotet und das Blut rauschte laut in meinen eigenen Ohren. Ich wusste, dass sie recht hatte, doch ich wusste nicht, wie die Dinge jemals bereinigt werden könnten. Konnte ich Jace jemals verzeihen was er mir angetan hatte? Konnte ich ihn jemals wieder ansehen, ohne diesen Schmerz, diesen Verrat zu spüren?

„Hast du mit Jace geschlafen, Hayley?“, fragte Jenny unerwartet und mein Herz fing an wild gegen meinen Brustkorb zu schlagen. „Bitte denke nicht, dass ich dich verurteilen würde. Jace ist ein gut aussehender Junge und er kann charmant sein, wenn er will. Ich weiß, dass er ein Herzensbrecher ist. Ist es das, was geschehen ist? Hat er dein Herz gebrochen?“

Ich nickte, als Tränen aus meinen Augen quollen. Ich würde Jenny nichts von der Wette erzählen. Sollte sie ruhig denken, dass ich einfach nur traurig war, weil Jace und ich unsere kurze Romanze abgebrochen hatten.

Jenny legte ihre Hand auf meine und drückte leicht.

„Vielleicht interessiert es dich zu wissen, dass Jace ebenfalls ziemlich gebrochen zu sein scheint. Ich denke, dass es ihm leid tut – was immer er falsch gemacht haben sollte. Ihr solltet euch in Ruhe aussprechen. Vielleicht könnt ihr reparieren was gebrochen ist. Oder zumindest vergeben und darüber hinweg kommen.“

Ich schniefte. Jenny hätte recht, wenn es um einfache Beziehungsprobleme gegangen wäre. Doch das was Jace getan hatte war nicht zu reparieren. Nur konnte ich Jenny dies nicht erklären ohne zu berichten, was genau vorgefallen war, doch das kam nicht infrage.

„Ich will dich nicht zu sehr aufregen“, sagte Jenny, meine Hand erneut drückend. „Ich lass dich erst einmal, dass du über das nachdenken kannst, was ich gesagt habe.“

Ich konnte nicht mehr als nicken. Meine Hand ein letztes Mal drückend ehe sie los ließ, erhob sich meine Pflegemutter von ihrem Platz und verließ die Küche. Meine Tränen flossen in stetem Strom über meine Wangen, als ich blicklos vor mich hin starrte. Ich fühlte mich leer und erschöpft. Irgendwann riss ich mich aus meiner Lethargie und stand auf. Auf weichen Beinen erklomm ich die Stufen zum Obergeschoss und verschwand in meinem Zimmer. Wie ein Zombie schlurfte ich zum Bett und ließ mich kraftlos auf die Matratze fallen. Meine Augen brannten vom Weinen, also schloss ich sie und irgendwann fiel ich in den Schlaf.

Torn to Pieces

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