Отрывок из книги
Eine Reise zu mir selbst
Ich liege auf der Couch, betrachte ihre Sanftmut und Güte, die sie überall mithinträgt. Ja, böse ist sie nie. Jede meiner Fasern weiß, dass das, was sie gerade sagt, der Wahrheit entspricht. Liebevolle Wehmut durchströmt mich. Ich würde am liebsten aufspringen, zu ihr rüber gehen, mich auf den Sessel neben ihr setzen und in meiner großen Schwester versinken. Ich stelle mir vor, wie ich meinen Kopf an sie lege und mich ins pure Glück kuschele, als hätte ich nie etwas anderes getan. Anna kommt mir so vertraut und nah vor. Ich liebe Dich, Anna! Wenn Du nur wüsstest, wie sehr.
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Wahrheit ist neutral und vielseitig. Kann ich meinen, was ich da schreibe und auch alle meine Schwestern gleich viel lieben? Gibt es mehr als eine Wahrheit? Ist Wahrheit immer nur eins oder eins und auch viele? Und können wir überhaupt viel und wenig lieben? Oder nur anders? Ist anders am Ende gleich, weil Liebe Liebe ist?
Eine dicke Frau kommt durchs Tor. Sie stapft und strahlt und blinzelt fröhlich aus ihren schmalen Augen. Dies ist das erste Mal, dass ich Anna sehe. Bis vor wenigen Monaten wusste ich nicht, dass ich eine Halbschwester habe, ganz zu schweigen davon, dass es nun zwei sind. Doch heute treffe ich erstmal nur Anna und freue mich, sie kennen zu lernen.
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