Читать книгу Aufbruch / Inqilab - Michael Alexander Müller - Страница 11

YASMINWo bist du gerade?

LUNIS(schreckt auf) Als Jared zum ersten Mal von den Demonstrationen kam –

YASMIN(zögert) Damals, als Jared mich mit zu euch nach Hause genommen hat, du warst so seltsam.

LUNISEs gehört sich nicht, eine Frau mit nach Hause zu bringen.

YASMINJared redete ununterbrochen, ich meine, hallo: dreißigtausend. Dreißigtausend Leute auf den Straßen! Das war was! Und du hast mich die ganze Zeit nur angesehen.

LUNISNa und! Was?

YASMINNa ja, du und Jared. Wie zwei Seiten, die übereinander auf eine gedruckt worden sind.

LUNISYasmin, du hast gerade mal vier Wochen mit uns verbracht.

YASMINVier Wochen … ja.

LUNISWoher wusstest du eigentlich, dass Jared in Rahas Wohnung war, an dem Tag, als sie ihn verhaftet haben.

YASMINWir waren verabredet. Er wollte mir etwas sehr Wichtiges mitteilen.

LUNISWas genau?

YASMINDie Zivilen betraten die Wohnung, bevor wir überhaupt …

LUNISSind sie dir gefolgt?

YASMINWas soll das werden? Ein Verhör?

LUNISBeantworte meine Frage!

YASMINWoher soll ich das wissen?

LUNISWarum hast du sein Leben riskiert?

YASMINVerhörst du mich? Fesselst du mich gleich an einen Stuhl und schlägst mir ins Gesicht? Wärst du ohne mich hier? Wäre deine Mutter auf dem Weg hierher, um ihn da rauszuholen? Wenn ich sie nicht gefunden hätte, dann hätte Jared keine Chance.

LUNISWarum hast du mich nicht sofort danach angerufen?

YASMINIch war keine Sekunde alleine! Sie haben mich im Hotel festgesetzt und sofort zum Flughafen geschleppt. Ich wäre bei dem Versuch Drogen zu beschaffen beobachtet worden. Schon der Verdacht wäre Grund genug, mich auszuweisen oder in den Knast zu stecken! Hast du das vergessen? Hast du das alles wirklich vergessen. (Ihr Handy klingelt.) Ja? … Esther? Ich kann Sie schlecht hören. Verspätung …